Der Friedensbegriff und seine Dimensionen
Der Friedensbegriff wird in zwei Hauptkategorien unterteilt: negativer Frieden und positiver Frieden. Der negative Frieden bezieht sich auf die Abwesenheit direkter physischer oder militärischer Gewalt, was im Wesentlichen bedeutet, dass kein Krieg herrscht. Im Gegensatz dazu geht der positive Frieden weiter und beschreibt einen Zustand, der soziale Gerechtigkeit, relativen Wohlstand, politische Teilhabe und ökologisches Gleichgewicht umfasst.
Das Dreieck der Gewalt nach Johan Galtung (1993) wird vorgestellt, um verschiedene Formen der Gewalt zu erklären. Es unterscheidet zwischen direkter (personeller), struktureller und kultureller Gewalt.
Definition: Direkte Gewalt liegt nach Galtung vor, wenn Menschen so beeinflusst werden, dass ihre tatsächliche Verwirklichung geringer ist als ihre mögliche Verwirklichung.
Die strukturelle Gewalt wird als eine Form der Gewalt beschrieben, die in gesellschaftlichen Strukturen verankert ist und zu ungleichen Lebensbedingungen führt.
Beispiel: Strukturelle Gewalt kann sich in ungleicher Verteilung von Einkommen, Chancen und Lebenserwartungen manifestieren.
Kulturelle Gewalt wird als Legitimation direkter oder struktureller Gewalt durch Ideologien, Überzeugungen und Überlieferungen definiert.
Highlight: Das Dreieck der Gewalt zeigt, wie diese drei Formen der Gewalt miteinander verbunden sind und sich gegenseitig verstärken können, was zu einem sich selbst stabilisierenden Teufelskreis führt.