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Positiver und Negativer Frieden: Dreieck der Gewalt und das Zivilisatorische Hexagon einfach erklärt

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Positiver und Negativer Frieden: Dreieck der Gewalt und das Zivilisatorische Hexagon einfach erklärt
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Der Friedensbegriff nach Galtung und das zivilisatorische Hexagon nach Senghaas werden als Konzepte zur Erklärung von Frieden und Gewalt vorgestellt. Galtungs Dreieck der Gewalt und Senghaas' Hexagon bieten Modelle für ein tieferes Verständnis von Friedensprozessen.

  • Positiver und negativer Frieden werden unterschieden
  • Galtungs Dreieck zeigt direkte, strukturelle und kulturelle Gewalt
  • Senghaas' Hexagon nennt sechs Bedingungen für dauerhaften Frieden
  • Beide Modelle betonen die Komplexität von Frieden und Gewalt

24.9.2022

6944

Friedensbegriff:
negativer Frieden: Fehlen direkter,
physischer/militärischer Gewalt (kein Krieg)
positiver Frieden: Zustand sozialer Gerech

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Das zivilisatorische Hexagon nach Dieter Senghaas

Das zivilisatorische Hexagon nach Dieter Senghaas wird als Modell für die Entstehung eines dauerhaften Friedens vorgestellt. Es beinhaltet sechs wesentliche Forderungen oder Bedingungen für Frieden.

Definition: Frieden wird hier als ein gewaltfreier, auf die Verhütung von Gewaltanwendung gerichteter politischer Prozess verstanden, der durch Verständigung und Kompromisse erreicht wird.

Die sechs Elemente des Hexagons sind:

  1. Gewaltmonopol
  2. Rechtsstaatlichkeit
  3. Interdependenzen und Affektkontrolle
  4. Demokratische Partizipation
  5. Soziale Gerechtigkeit
  6. Konstruktive Konfliktkultur

Jedes dieser Elemente wird näher erläutert:

Das Gewaltmonopol bezieht sich auf die Entprivatisierung von Macht, wobei das Monopol der Gewaltanwendung ausschließlich beim Staat liegt. Dies soll Selbstjustiz verhindern und institutionalisierte Konfliktregelungen fördern.

Interdependenzen und Affektkontrolle bedeuten, dass spontane Gefühle unterdrückt werden müssen, um eine gewaltfreie Lösung von Konflikten zu ermöglichen.

Highlight: Die konstruktive Konfliktkultur betont die Bedeutung einer toleranten Grundhaltung und der Bereitschaft zur gewaltfreien Konfliktlösung.

Soziale Gerechtigkeit wird als Chancen- und Verteilungsgerechtigkeit definiert, mit dem Ziel, Grundbedürfnisse zu sichern und Ausgrenzung sowie Chancenlosigkeit zu verhindern.

Friedensbegriff:
negativer Frieden: Fehlen direkter,
physischer/militärischer Gewalt (kein Krieg)
positiver Frieden: Zustand sozialer Gerech

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Demokratische Partizipation und Rechtsstaatlichkeit

Die letzten beiden Elemente des zivilisatorischen Hexagons, demokratische Partizipation und Rechtsstaatlichkeit, werden näher erläutert.

Demokratische Partizipation beinhaltet die Bürgerbeteiligung jedes Bürgers, beispielsweise durch Wahlen. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil einer funktionierenden Demokratie und trägt zur Friedenssicherung bei.

Beispiel: Wahlen sind eine Form der demokratischen Partizipation, die es Bürgern ermöglicht, an politischen Entscheidungsprozessen teilzunehmen.

Rechtsstaatlichkeit wird als Bindung an eine demokratische Verfassung und Gesetze definiert. Dies beinhaltet auch das Prinzip der Gewaltenteilung, welches eine wichtige Säule des Rechtsstaats darstellt.

Highlight: Die Gewaltenteilung ist ein fundamentales Prinzip der Rechtsstaatlichkeit und dient dazu, Machtmissbrauch zu verhindern und die Freiheit der Bürger zu schützen.

Diese Elemente zusammen bilden nach Senghaas die Grundlage für einen stabilen und dauerhaften Frieden in einer Gesellschaft. Sie zeigen, dass Frieden mehr ist als nur die Abwesenheit von Krieg, sondern ein komplexes Zusammenspiel verschiedener gesellschaftlicher und politischer Faktoren erfordert.

Vocabulary: Rechtsstaatlichkeit - Der Zustand, in dem die Ausübung staatlicher Macht nur auf der Grundlage der verfassungsmäßigen Ordnung und mit Gesetzen erfolgt, die inhaltlich mit der Verfassung in Einklang stehen.

Friedensbegriff:
negativer Frieden: Fehlen direkter,
physischer/militärischer Gewalt (kein Krieg)
positiver Frieden: Zustand sozialer Gerech

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Der Friedensbegriff und seine Dimensionen

Der Friedensbegriff wird in zwei Hauptkategorien unterteilt: negativer Frieden und positiver Frieden. Der negative Frieden bezieht sich auf die Abwesenheit direkter physischer oder militärischer Gewalt, was im Wesentlichen bedeutet, dass kein Krieg herrscht. Im Gegensatz dazu geht der positive Frieden weiter und beschreibt einen Zustand, der soziale Gerechtigkeit, relativen Wohlstand, politische Teilhabe und ökologisches Gleichgewicht umfasst.

Das Dreieck der Gewalt nach Johan Galtung (1993) wird vorgestellt, um verschiedene Formen der Gewalt zu erklären. Es unterscheidet zwischen direkter (personeller), struktureller und kultureller Gewalt.

Definition: Direkte Gewalt liegt nach Galtung vor, wenn Menschen so beeinflusst werden, dass ihre tatsächliche Verwirklichung geringer ist als ihre mögliche Verwirklichung.

Die strukturelle Gewalt wird als eine Form der Gewalt beschrieben, die in gesellschaftlichen Strukturen verankert ist und zu ungleichen Lebensbedingungen führt.

Beispiel: Strukturelle Gewalt kann sich in ungleicher Verteilung von Einkommen, Chancen und Lebenserwartungen manifestieren.

Kulturelle Gewalt wird als Legitimation direkter oder struktureller Gewalt durch Ideologien, Überzeugungen und Überlieferungen definiert.

Highlight: Das Dreieck der Gewalt zeigt, wie diese drei Formen der Gewalt miteinander verbunden sind und sich gegenseitig verstärken können, was zu einem sich selbst stabilisierenden Teufelskreis führt.

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  • Positiver und negativer Frieden werden unterschieden
  • Galtungs Dreieck zeigt direkte, strukturelle und kulturelle Gewalt
  • Senghaas' Hexagon nennt sechs Bedingungen für dauerhaften Frieden
  • Beide Modelle betonen die Komplexität von Frieden und Gewalt

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Das zivilisatorische Hexagon nach Dieter Senghaas

Das zivilisatorische Hexagon nach Dieter Senghaas wird als Modell für die Entstehung eines dauerhaften Friedens vorgestellt. Es beinhaltet sechs wesentliche Forderungen oder Bedingungen für Frieden.

Definition: Frieden wird hier als ein gewaltfreier, auf die Verhütung von Gewaltanwendung gerichteter politischer Prozess verstanden, der durch Verständigung und Kompromisse erreicht wird.

Die sechs Elemente des Hexagons sind:

  1. Gewaltmonopol
  2. Rechtsstaatlichkeit
  3. Interdependenzen und Affektkontrolle
  4. Demokratische Partizipation
  5. Soziale Gerechtigkeit
  6. Konstruktive Konfliktkultur

Jedes dieser Elemente wird näher erläutert:

Das Gewaltmonopol bezieht sich auf die Entprivatisierung von Macht, wobei das Monopol der Gewaltanwendung ausschließlich beim Staat liegt. Dies soll Selbstjustiz verhindern und institutionalisierte Konfliktregelungen fördern.

Interdependenzen und Affektkontrolle bedeuten, dass spontane Gefühle unterdrückt werden müssen, um eine gewaltfreie Lösung von Konflikten zu ermöglichen.

Highlight: Die konstruktive Konfliktkultur betont die Bedeutung einer toleranten Grundhaltung und der Bereitschaft zur gewaltfreien Konfliktlösung.

Soziale Gerechtigkeit wird als Chancen- und Verteilungsgerechtigkeit definiert, mit dem Ziel, Grundbedürfnisse zu sichern und Ausgrenzung sowie Chancenlosigkeit zu verhindern.

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Demokratische Partizipation und Rechtsstaatlichkeit

Die letzten beiden Elemente des zivilisatorischen Hexagons, demokratische Partizipation und Rechtsstaatlichkeit, werden näher erläutert.

Demokratische Partizipation beinhaltet die Bürgerbeteiligung jedes Bürgers, beispielsweise durch Wahlen. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil einer funktionierenden Demokratie und trägt zur Friedenssicherung bei.

Beispiel: Wahlen sind eine Form der demokratischen Partizipation, die es Bürgern ermöglicht, an politischen Entscheidungsprozessen teilzunehmen.

Rechtsstaatlichkeit wird als Bindung an eine demokratische Verfassung und Gesetze definiert. Dies beinhaltet auch das Prinzip der Gewaltenteilung, welches eine wichtige Säule des Rechtsstaats darstellt.

Highlight: Die Gewaltenteilung ist ein fundamentales Prinzip der Rechtsstaatlichkeit und dient dazu, Machtmissbrauch zu verhindern und die Freiheit der Bürger zu schützen.

Diese Elemente zusammen bilden nach Senghaas die Grundlage für einen stabilen und dauerhaften Frieden in einer Gesellschaft. Sie zeigen, dass Frieden mehr ist als nur die Abwesenheit von Krieg, sondern ein komplexes Zusammenspiel verschiedener gesellschaftlicher und politischer Faktoren erfordert.

Vocabulary: Rechtsstaatlichkeit - Der Zustand, in dem die Ausübung staatlicher Macht nur auf der Grundlage der verfassungsmäßigen Ordnung und mit Gesetzen erfolgt, die inhaltlich mit der Verfassung in Einklang stehen.

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Der Friedensbegriff und seine Dimensionen

Der Friedensbegriff wird in zwei Hauptkategorien unterteilt: negativer Frieden und positiver Frieden. Der negative Frieden bezieht sich auf die Abwesenheit direkter physischer oder militärischer Gewalt, was im Wesentlichen bedeutet, dass kein Krieg herrscht. Im Gegensatz dazu geht der positive Frieden weiter und beschreibt einen Zustand, der soziale Gerechtigkeit, relativen Wohlstand, politische Teilhabe und ökologisches Gleichgewicht umfasst.

Das Dreieck der Gewalt nach Johan Galtung (1993) wird vorgestellt, um verschiedene Formen der Gewalt zu erklären. Es unterscheidet zwischen direkter (personeller), struktureller und kultureller Gewalt.

Definition: Direkte Gewalt liegt nach Galtung vor, wenn Menschen so beeinflusst werden, dass ihre tatsächliche Verwirklichung geringer ist als ihre mögliche Verwirklichung.

Die strukturelle Gewalt wird als eine Form der Gewalt beschrieben, die in gesellschaftlichen Strukturen verankert ist und zu ungleichen Lebensbedingungen führt.

Beispiel: Strukturelle Gewalt kann sich in ungleicher Verteilung von Einkommen, Chancen und Lebenserwartungen manifestieren.

Kulturelle Gewalt wird als Legitimation direkter oder struktureller Gewalt durch Ideologien, Überzeugungen und Überlieferungen definiert.

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