Das Stabilitäts- und Wachstumsgesetz: Grundlagen und Ziele
Das Stabilitäts- und Wachstumsgesetz von 1967 bildet einen wichtigen Grundpfeiler der deutschen Wirtschaftspolitik. Es wurde als Reaktion auf die Wirtschaftskrise 1965/1966 eingeführt, als eine Überhitzung der Wirtschaft zu starken Preissteigerungen führte. Das Gesetz definiert vier zentrale wirtschaftspolitische Ziele, die als Magisches Viereck bekannt sind.
Definition: Das Magische Viereck umfasst die vier Hauptziele: Preisniveaustabilität, hoher Beschäftigungsstand, außenwirtschaftliches Gleichgewicht und stetiges sowie angemessenes Wirtschaftswachstum.
Die Bezeichnung "magisch" verdeutlicht dabei die besondere Herausforderung: Diese Ziele gleichzeitig zu erreichen ist nahezu unmöglich, da zwischen ihnen komplexe Wechselwirkungen bestehen. Im Laufe der Zeit wurde das Konzept zum Magischen Sechseck erweitert, indem die Aspekte der gerechten Einkommens- und Vermögensverteilung sowie des Umweltschutzes hinzukamen.
Das Gesetz sieht verschiedene Instrumente zur Umsetzung vor, darunter den Jahreswirtschaftsbericht und Gutachten des Sachverständigenrats. Diese dienen der Information und Koordination wirtschaftspolitischer Maßnahmen. Besonders wichtig ist das Verständnis der Zielkonflikte im Magischen Viereck: Während einige Ziele sich gegenseitig unterstützen (Zielharmonie), können andere in Konflikt zueinander stehen.