Symbolischer Interaktionismus nach Mead
Der symbolische Interaktionismus, maßgeblich geprägt durch George Herbert Mead, ist eine soziologische Theorie, die die Entwicklung der menschlichen Identität durch soziale Interaktion erklärt. Diese Seite bietet einen umfassenden Überblick über Meads Konzepte und deren Zusammenhänge.
Im Zentrum von Meads Theorie steht das Konzept des "Self" (Identität), das sich aus zwei Komponenten zusammensetzt: dem "I" und dem "Me". Diese Synthese bildet die Grundlage für die Entwicklung des Selbst.
Definition: Das "Self" nach Mead ist die Gesamtheit der individuellen Identität, die sich aus der Interaktion zwischen dem spontanen "I" und dem reflektierenden "Me" ergibt.
Der Prozess der Identitätsbildung wird durch zwei wesentliche Phasen charakterisiert:
- "Play" (Rollenspiel): In dieser Phase lernen Kinder, einzelne Rollen zu übernehmen und zu imitieren.
Example: Ein Kind spielt "Lehrer" und ahmt dabei typische Verhaltensweisen und Sprachmuster nach, die es bei realen Lehrern beobachtet hat.
- "Game" (Regelspiel): Hier entwickelt sich die Fähigkeit, multiple Rollen gleichzeitig zu berücksichtigen und komplexere soziale Situationen zu verstehen.
Example: Beim Fußballspielen muss ein Kind nicht nur seine eigene Position verstehen, sondern auch die Rollen und Erwartungen aller anderen Spieler auf dem Feld.
Die Sprache spielt eine zentrale Rolle in Meads Theorie. Sie ermöglicht die Zuschreibung von Bedeutungen und die Kommunikation von Symbolen, die für den symbolischen Interaktionismus grundlegend sind.
Highlight: Die Fähigkeit, Symbole zu verwenden und zu interpretieren, ist entscheidend für die Entwicklung des Selbst und die Teilnahme an sozialen Interaktionen.
Der symbolische Interaktionismus betont, dass unsere Identität und unser Selbstbild Produkte der sozialen Interaktion sind. Wir entwickeln unser Verständnis von uns selbst und der Welt um uns herum durch den Austausch mit anderen und die Interpretation ihrer Reaktionen auf uns.
Vocabulary: Signifikante Symbole sind nach Mead Gesten oder Worte, die bei allen Beteiligten die gleiche Bedeutung hervorrufen und somit eine gemeinsame Verständigungsbasis schaffen.
Abschließend lässt sich sagen, dass der symbolische Interaktionismus einen Rahmen bietet, um zu verstehen, wie Individuen ihre soziale Realität konstruieren und wie Identität durch soziale Prozesse geformt wird. Diese Theorie hat weitreichende Implikationen für unser Verständnis von Gesellschaft, Kommunikation und persönlicher Entwicklung.
Quote: "Die Gesellschaft ist nur insofern existent, als ihre Mitglieder sich ihrer bewusst sind." - George Herbert Mead
Diese Zusammenfassung bietet einen Einblick in die komplexe Theorie des symbolischen Interaktionismus nach Mead und zeigt, wie Mead Identität als ein soziales Konstrukt versteht, das durch Interaktion und Symbolverwendung entsteht.