Psychosexuelle Entwicklungsphasen nach Freud
Freuds Phasenmodell zeigt, dass Sexualität von Geburt an eine zentrale Rolle spielt. In jeder Phase verlagert sich die Lustempfindung auf andere erogene Zonen, wobei stets ein Konflikt zwischen Triebbedürfnissen und kulturellen Anforderungen besteht.
Die orale Phase beginnt mit der Geburt und dauert bis zum ersten Lebensjahr. Der Mund ist die erogene Zone und dient als erster Zugang zur Außenwelt. In dieser Zeit bildet sich das grundlegende Urvertrauen – eine innere emotionale Sicherheit, die für die gesunde Weiterentwicklung unerlässlich ist.
Die anale Phase nach Freud prägt das zweite Lebensjahr, wobei der Anus zur erogenen Zone wird. Das Kind entdeckt die Kontrolle über den eigenen Körper und zeigt erstes Autonomieverhalten durch das Zurückhalten oder Loslassen des Darminhalts. Eine unvollständige Entwicklung in dieser Phase kann zu einer zwanghaften Persönlichkeitsstruktur führen.
In der phallischen Phase nach Freud (drittes Lebensjahr) werden die eigenen Geschlechtsteile zur erogenen Zone. Das Über-Ich bildet sich aus, und das Kind erlebt die sogenannte ödipale Krise.
Wichtig zu verstehen: Jede unvollständig bewältigte Phase kann zu spezifischen Persönlichkeitsmerkmalen führen. Bei der analen Phase können dies zwanghafte Strukturen, Autoritätsdenken oder emotionaler Geiz sein.