Die Maximen 4-6: Identitätsentwicklung und Herausforderungen
Die 10 Maxime Hurrelmann setzen sich in den Maximen 4-6 mit der Identitätsentwicklung und den damit verbundenen Herausforderungen im Jugendalter auseinander. Diese Maximen bilden einen zentralen Bestandteil der Hurrelmann Theorie Zusammenfassung.
Vierte Maxime: Entwicklung der Ich-Identität
Die vierte Maxime beschreibt das Jugendalter als die erste lebensgeschichtliche Chance, eine Ich-Identität zu entwickeln. Diese entsteht aus der Synthese von Individuation und Integration.
Definition: Ich-Identität nach Hurrelmann ist das Ergebnis der Balance zwischen personaler Identität (Individuation) und sozialer Identität (Integration).
Die Entwicklung der Ich-Identität ist ein spannungsreicher Prozess, der immer wieder neu hergestellt werden muss. Er umfasst zwei Hauptaspekte:
- Individuation: Die Entwicklung zur unverwechselbaren Persönlichkeit
- Integration: Der Prozess der Übernahme verantwortlicher sozialer Rollen
Diese beiden Aspekte müssen in Einklang gebracht werden, was eine der zentralen Hurrelmann Entwicklungsaufgaben darstellt.
Fünfte Maxime: Krisenhafte Formen der Sozialisation
Die fünfte Maxime weist darauf hin, dass der Sozialisationsprozess im Jugendalter krisenhafte Formen annehmen kann, wenn es nicht gelingt, die Anforderungen der Individuation und Integration miteinander zu verbinden.
Highlight: Das Scheitern bei der Lösung von Entwicklungsaufgaben kann zu Entwicklungsdruck und krisenhaften Erfahrungen führen.
Mögliche krisenhafte Formen umfassen:
- Psychische Störungen
- Chronische Krankheiten
- Psychosomatische Störungen
- Suchtverhalten
Die Balance zwischen Integration und Individuation kann überfordern, insbesondere wenn körperliche und psychische Veränderungen nicht synchron ablaufen. Zudem erzeugt die gesellschaftliche Erwartungshaltung einen hohen Entwicklungsdruck.
Sechste Maxime: Bedeutung personaler und sozialer Ressourcen
Die sechste Maxime betont die Notwendigkeit personaler und sozialer Ressourcen zur Bewältigung der Entwicklungsaufgaben und zur Abarbeitung des Spannungsverhältnisses zwischen Individuations- und Integrationsanforderungen.
Beispiel: Personale Ressourcen umfassen Widerstandsfähigkeit, Kompetenz der Konfliktbewältigung und Frustrationstoleranz. Soziale Ressourcen beinhalten Unterstützung durch das Umfeld, die Herkunftsfamilie und das soziale Netzwerk.
Diese Maxime unterstreicht, dass die eigenen Anteile des Jugendlichen für den konfliktanfälligen Prozess der Identitätsentwicklung nicht ausreichen. Unterstützung von außen ist ebenfalls notwendig.
Die Maximen 4-6 der 10 Maxime Hurrelmann verdeutlichen die Komplexität der Identitätsentwicklung im Jugendalter. Sie zeigen auf, wie eng Individuation und Integration miteinander verwoben sind und welche Herausforderungen sich daraus ergeben können. Die Hurrelmann Theorie betont dabei die Bedeutung von Ressourcen und Unterstützung für eine gesunde Entwicklung und die erfolgreiche Bewältigung der Hurrelmann Entwicklungsaufgaben.