Funktionen von Schule nach Helmut Fend
Helmut Fend, ein bedeutender Pädagogikprofessor, entwickelte eine einflussreiche Theorie der Schule. Diese Theorie betrachtet die Schule als Institution, die eng mit dem politischen System und der Gesellschaft verknüpft ist.
Definition: Die Funktionen von Schule nach Fend umfassen die Reproduktion der Gesellschaft und die Ausbildung von Individualität.
Fend betont, dass die Schule das politische System widerspiegelt, beispielsweise die Demokratie, und sich an gesellschaftlichen Strukturen wie der Leistungsgesellschaft orientiert. In diesem System liegt der Erfolg des Schülers in seinen eigenen Händen, wobei mehr Leistung zu besseren Chancen führt.
Highlight: Ein zentrales Konzept in Fends Theorie ist die Doppelfunktion der Schule: Sie soll sowohl die Gesellschaft reproduzieren als auch die individuelle Entwicklung fördern.
Die Schule vermittelt nicht nur Wissen, sondern auch soziale Regeln und Normen. Sie lehrt Schüler, Regeln zu lernen und zu akzeptieren, wobei Autorität und Verfügungsregeln als unvermeidbar angesehen werden.
Beispiel: In der Schule lernen Schüler nicht nur Mathematik oder Sprachen, sondern auch, wie man sich in einer Gruppe verhält, Aufgaben pünktlich erledigt oder respektvoll mit Autoritätspersonen umgeht.
Ein wichtiger Aspekt von Fends Theorie ist die Verfügungsgewalt in der Schule, die auf gemeinsamen Regeln basiert. Hier unterscheidet Fend zwischen traditionellen und demokratischen Gesellschaften:
- In traditionellen und totalitären Gesellschaften liegt der Fokus auf Gehorsamkeit der Schüler.
- In demokratischen Gesellschaften gibt es gegenseitige Rechte für Schüler und Lehrer, was den schulischen Interaktionsalltag schützt.
Vocabulary: Verfügungsgewalt bezieht sich auf die Autorität und Entscheidungsmacht innerhalb des Schulsystems.