Die fünf Säulen entwicklungshemmender Erziehung
Die "5 Säulen der schlechten Erziehung" stellen das Gegenstück zu den entwicklungsfördernden Faktoren dar und zeigen auf, welche Verhaltensweisen und Einstellungen die gesunde Entwicklung eines Kindes behindern können.
Emotionale Kälte oder emotionale Überhitzung bildet die erste Säule der entwicklungshemmenden Erziehung. Sie beschreibt ein Ungleichgewicht in der emotionalen Zuwendung - entweder zu wenig oder zu viel Wärme und Nähe. Beide Extreme können die emotionale Entwicklung des Kindes negativ beeinflussen.
Example: Ein Elternteil, das ständig distanziert und unnahbar ist, oder im Gegenteil, ein Elternteil, das das Kind mit Aufmerksamkeit und Zuneigung überschüttet, ohne dem Kind Raum für eigene Entwicklung zu lassen.
Die zweite Säule, Missachtung, zeigt sich durch geringe Wertschätzung, Bloßstellung und abwertende Kommentare, auch vor anderen. Kinder werden durch physischen oder psychischen Druck an die Zielvorstellungen der Erwachsenen angepasst, wobei Gewalt als Mittel der Intervention eingesetzt wird. Dies führt dazu, dass sich Kinder entwürdigt, erniedrigt und minderwertig fühlen.
Highlight: Missachtung kann tiefgreifende negative Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl und die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes haben.
Dirigismus als dritte Säule beschreibt eine Erziehungshaltung, bei der die Meinung des Kindes nicht berücksichtigt wird. Stattdessen dominieren Kontrolle, Verbote und Liebesentzug. Diese Haltung basiert auf der Annahme, dass ein Kind erst durch Erziehung zu einem Menschen "gemacht" wird. Dem Kind wird wenig zugetraut, wodurch es kaum Möglichkeiten hat, Verantwortung zu übernehmen.
Vocabulary: Dirigismus: Ein autoritärer Erziehungsstil, bei dem Erwachsene alle Entscheidungen treffen und dem Kind wenig Autonomie zugestehen.
Die vierte Säule, Chaos und Beliebigkeit, zeichnet sich durch Unsicherheit, Inkonsequenz und Überforderung der Erwachsenen aus. Es herrscht ein Gegensatz zwischen Geschehen lassen und bestimmtem Verhalten, ohne klare Orientierung durch die Person des Erziehenden oder eine geregelte Alltagsstruktur. Die widersprüchliche emotionale Haltung führt zu einem für das Kind undurchsichtigen Verhalten.
Die fünfte Säule, Einseitige (Über-) Förderung und mangelnde Förderung, beschreibt zwei extreme Ansätze. Überförderung zeigt sich in der Forderung übertriebener Leistung, oft auf einem bestimmten Gebiet. Mangelnde Förderung hingegen bedeutet, dass dem Kind bestimmte Welt- und Lebenszusammenhänge vorenthalten werden, was zu einer anregungsarmen Umwelt führt.
Definition: Überförderung: Eine übermäßige Konzentration auf die Leistungsentwicklung des Kindes, oft auf Kosten anderer Entwicklungsbereiche.
Diese "5 Säulen der Erziehung Zusammenfassung" verdeutlicht, wie wichtig es ist, ein ausgewogenes und kindgerechtes Erziehungsumfeld zu schaffen, das die gesunde Entwicklung in allen Bereichen fördert und gleichzeitig schädliche Praktiken vermeidet.