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Kohlbergs Stufenmodell: Moralentwicklung einfach erklärt mit Beispielen und PDF

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Die moralische Entwicklung ist ein komplexer Prozess, der sich über die gesamte Kindheit und Jugend erstreckt.

Moralische Entwicklung bei Kindern durchläuft verschiedene Entwicklungsstufen, die maßgeblich von Jean Piaget und Lawrence Kohlberg erforscht wurden. Die Moralentwicklung nach Piaget beschreibt zunächst eine heteronome Phase, in der Kinder Regeln als unveränderbar wahrnehmen und Moral hauptsächlich durch Autoritäten definiert wird. Später entwickelt sich eine autonome Moral, bei der Kinder verstehen, dass Regeln durch gegenseitige Vereinbarungen entstehen und verändert werden können.

Das Kohlberg Stufenmodell erweitert diesen Ansatz und beschreibt sechs aufeinander aufbauende Stufen der moralischen Entwicklung. Auf der präkonventionellen Ebene (Stufen 1-2) orientieren sich Kinder an Strafe und Belohnung sowie an eigenen Bedürfnissen. Die konventionelle Ebene (Stufen 3-4) ist geprägt von der Orientierung an sozialen Beziehungen und gesellschaftlichen Regeln. Auf der postkonventionellen Ebene (Stufen 5-6) entwickelt sich ein Verständnis für universelle ethische Prinzipien. Ein Kohlberg Stufe 6 Beispiel wäre die Bereitschaft, für universelle Menschenrechte einzustehen, auch wenn dies persönliche Nachteile bedeutet. Die Moralentwicklung Kohlberg zeigt, dass moralisches Denken nicht angeboren ist, sondern sich durch kognitive Reifung und soziale Interaktion entwickelt. Um die Moralentwicklung Kinder fördern zu können, braucht es altersgerechte ethische Diskussionen, positive Vorbilder und die Möglichkeit, moralische Dilemmata zu reflektieren.

15.10.2023

4363

GK EW Q2
1. Klausur
Der Mensch und die Moral
Gebannt blickt der zwölf Monate alte Junge auf das
Puppenspiel, das ihm Entwicklungspsychologen

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Die Entwicklung der Moral beim Menschen - Von Geburt bis zum Erwachsenenalter

Die moralische Entwicklung bei Kindern beginnt bereits im Säuglingsalter, wie Studien der Yale-Universität belegen. Schon mit zwölf Monaten können Babys faires von unfairem Verhalten unterscheiden und zeigen deutliche Reaktionen darauf. Dies widerlegt die lange vorherrschende Annahme, dass Säuglinge vollkommen amoralische und egoistische Wesen seien.

Definition: Die Moralentwicklung beschreibt den Prozess, wie Menschen von Geburt an moralische Werte und Verhaltensweisen entwickeln. Grundlage dafür ist die angeborene Fähigkeit zur Empathie.

Die moralische Entwicklung bei Kindern durchläuft verschiedene Phasen. Sobald Kinder krabbeln und greifen können, setzen sie ihr Mitgefühl bereits in Handlungen um. Mit zunehmendem Alter lernen sie, die Gefühlswelt ihrer Mitmenschen immer besser zu verstehen und können nachempfinden, wie sich andere in bestimmten Situationen fühlen. Dies bildet die Basis für moralisches Verhalten.

Beispiel: Ein Kind teilt sein Spielzeug mit einem weinenden Spielkameraden, weil es dessen Traurigkeit wahrnimmt und lindern möchte.

Während der Kindergarten- und Schulzeit erweitert sich der moralische Horizont der Kinder deutlich. Im Kontakt mit Gleichaltrigen lernen sie, ihr Verhalten mit moralischen Vorstellungen abzustimmen. Mit dem Übergang zur weiterführenden Schule beginnen sie sich auch für moralische Themen zu interessieren, die über ihr unmittelbares Umfeld hinausgehen, wie etwa globale Armut.

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Der Mensch und die Moral
Gebannt blickt der zwölf Monate alte Junge auf das
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Moralische Entwicklung im Jugendalter - Zwischen Idealismus und Realität

Die moralische Entwicklung im Jugendalter ist von besonderen Herausforderungen geprägt. Während sich bei Heranwachsenden zunächst ein starkes moralisches Bewusstsein und Gerechtigkeitsempfinden entwickelt, kommt es später häufig zu einer Phase der Desillusionierung.

Highlight: Jugendliche entwickeln oft eine "moralische Gewissheit" und klare Wertvorstellungen, die jedoch durch Erfahrungen mit der komplexen Realität auf die Probe gestellt werden.

Dies zeigt sich besonders deutlich in Experimenten wie dem "Diktatorspiel". Dabei wurde festgestellt, dass 17-Jährige und junge Erwachsene zwar theoretisch faire Verteilungsprinzipien befürworten, sich in der Praxis aber weniger daran halten als jüngere Kinder. Sie entwickeln ausgeklügelte Rechtfertigungen für eigennütziges Verhalten.

Die Bindung an das eigene moralische System wird maßgeblich dadurch beeinflusst, wie fair und respektvoll Heranwachsende von ihrer Umwelt behandelt werden. Positive Erfahrungen mit Gerechtigkeit führen zu einer stärkeren moralischen Selbstverpflichtung.

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Einflüsse auf die moralische Entwicklung - Familie, Schule und Umwelt

Die Moralentwicklung wird entscheidend durch das soziale Umfeld geprägt. Besonders wichtig sind dabei die Erfahrungen in Familie und Schule. Ein vertrauensvolles und gerechtes Umfeld fördert die Entwicklung eines stabilen moralischen Kompasses.

Definition: Die moralische Identität basiert auf zwei Säulen: dem individuellen Wertekatalog und der persönlichen Bindung an diese Werte.

Negative Erfahrungen wie ständige Ablehnung, ungerechte Behandlung oder Gewalt können die moralische Entwicklung bei Kindern massiv stören. Sie können dazu führen, dass die angeborene Empathiefähigkeit verkümmert und sich kein gesundes moralisches Bewusstsein entwickelt.

Die Moralentwicklung Kohlberg zeigt, wie wichtig positive Vorbilder und die aktive Auseinandersetzung mit moralischen Fragen sind. Kinder und Jugendliche brauchen die Möglichkeit, moralische Konflikte zu diskutieren und eigene Standpunkte zu entwickeln.

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Praktische Förderung der moralischen Entwicklung

Um die Moralentwicklung Kinder fördern zu können, müssen Eltern und Pädagogen verschiedene Aspekte berücksichtigen. Zentral ist dabei die Schaffung einer vertrauensvollen und gerechten Atmosphäre, in der Kinder sich sicher und respektiert fühlen.

Beispiel: Regelmäßige Gesprächskreise in der Schule, bei denen moralische Dilemmata diskutiert werden, fördern die ethische Reflexionsfähigkeit.

Die moralische Entwicklung einfach erklärt basiert auf dem Zusammenspiel von angeborener Empathiefähigkeit und positiven sozialen Erfahrungen. Erwachsene sollten Kindern Gelegenheiten bieten, prosoziales Verhalten zu üben und die Konsequenzen ihres Handelns zu reflektieren.

Besonders wichtig ist es, dass moralische Werte nicht nur gepredigt, sondern auch vorgelebt werden. Kinder lernen am Modell und orientieren sich stark am Verhalten ihrer Bezugspersonen.

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Moralische Entwicklung bei Kindern: Von Empathie bis zur ethischen Reife

Die moralische Entwicklung bei Kindern beginnt bereits im Säuglingsalter und durchläuft verschiedene wichtige Entwicklungsphasen. Entgegen früherer Annahmen der Moralpsychologie sind Kinder nicht ausschließlich egoistisch veranlagt, sondern zeigen schon früh empathische Fähigkeiten. Die Moralentwicklung nach Kohlberg und neuere Forschungsergebnisse belegen, dass moralisches Verständnis sich schrittweise aufbaut.

Definition: Die moralische Entwicklung beschreibt den Prozess, wie Kinder ethische Werte, Normen und Verhaltensweisen erlernen und verinnerlichen.

Besonders interessant sind die Erkenntnisse der Yale-Universität: Bereits 12 Monate alte Säuglinge können faires von unfairem Verhalten unterscheiden. In einem Experiment mit Puppenspielen wählten die Kleinkinder aktiv, einer "unfairen" Puppe eine Süßigkeit zu verweigern - ein früher Beleg für moralisches Urteilsvermögen.

Die moralische Entwicklung bei Kindern wird maßgeblich durch ihre Umgebung und Erfahrungen geprägt. Im Kindergarten- und frühen Schulalter lernen Kinder zunehmend, die Perspektive anderer einzunehmen. Die Moralentwicklung Kohlberg tabelle zeigt, wie sich das moralische Bewusstsein von einer egozentrisch-präkonventionellen Phase hin zu konventionellem und postkonventionellem Denken entwickelt.

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Förderung der moralischen Entwicklung in Bildungseinrichtungen

Für die Moralentwicklung Kinder fördern spielen Kindergarten und Schule eine zentrale Rolle. Pädagogische Fachkräfte können durch gezielte Angebote die Entwicklung moralischer Kompetenzen unterstützen:

Beispiel: Rollenspiele, Gruppendiskussionen und die gemeinsame Reflexion von Konfliktsituationen helfen Kindern, moralische Perspektiven zu entwickeln.

Die Kohlberg Moralentwicklung einfach erklärt zeigt, dass besonders wichtig ist:

  • Förderung der Empathiefähigkeit
  • Entwicklung kommunikativer Kompetenzen
  • Ermöglichung von Verantwortungsübernahme
  • Einübung von Perspektivwechsel

Im schulischen Kontext sollten altersgerechte Entscheidungssituationen geschaffen werden, die an der Lebenswelt der Kinder orientiert sind. Die Kohlberg Theorie Zusammenfassung betont die Bedeutung realer moralischer Dilemmata statt rein fiktiver Szenarien.

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Empirische Erkenntnisse zur moralischen Entwicklung

Aktuelle Forschungsergebnisse zur Frage "Wird man mit Moral geboren?" zeigen differenzierte Erkenntnisse: Während grundlegende empathische Fähigkeiten angeboren scheinen, entwickelt sich das moralische Urteilsvermögen schrittweise durch Erfahrung und kognitive Reifung.

Highlight: Die Qualität früher Beziehungserfahrungen hat entscheidenden Einfluss auf die spätere moralische Entwicklung.

Ein interessantes Experiment zur moralischen Entwicklung Beispiele untersuchte das Teilungsverhalten bei Kindern und Erwachsenen: Während jüngere Kinder oft spontan fair teilen, zeigen Erwachsene trotz moralischer Einsicht häufig egoistischeres Verhalten. Dies verdeutlicht die Komplexität moralischer Entwicklung.

Die Moralentwicklung Piaget und moderne Forschung stimmen darin überein, dass die kognitive Entwicklung und moralisches Urteilsvermögen eng verknüpft sind. Positive Erfahrungen mit Gerechtigkeit und respektvollem Umgang fördern die Bindung an moralische Prinzipien.

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Praktische Implikationen für Erziehung und Bildung

Für die praktische Umsetzung der Kohlberg Stufenmodell Beispiele im Bildungsalltag ergeben sich wichtige Handlungsempfehlungen. Besonders das Kohlberg Stufenmodell Unterrichtsmaterial sollte folgende Aspekte berücksichtigen:

Beispiel: Konkrete Übungen zum Perspektivwechsel, ethische Diskussionen und praktische Verantwortungsübernahme im Schulalltag.

Die Frage "Wie entwickelt sich Egoismus?" lässt sich nur im Kontext der gesamten Persönlichkeitsentwicklung beantworten. Entscheidend sind:

  • Qualität früher Bindungserfahrungen
  • Vorbilder im sozialen Umfeld
  • Konsistente moralische Orientierung
  • Möglichkeiten zur aktiven Teilhabe

Die Moralische Entwicklung Definition umfasst sowohl kognitive als auch emotionale Aspekte. Für die Kohlberg Stufe 6 Beispiel - die höchste Entwicklungsstufe - ist charakteristisch, dass universelle ethische Prinzipien verinnerlicht und selbstständig angewendet werden.

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Moralische Entwicklung nach Kohlberg und Piaget

Die moralische Entwicklung bei Kindern durchläuft verschiedene wichtige Entwicklungsstufen, die sowohl von Lawrence Kohlberg als auch Jean Piaget intensiv erforscht wurden. Das Kohlberg Stufenmodell beschreibt dabei drei Hauptebenen mit jeweils zwei Unterstufen, die Menschen in ihrer moralischen Entwicklung durchlaufen.

Definition: Die präkonventionelle Stufe nach Kohlberg ist gekennzeichnet durch egozentrische Verhaltensweisen und eine Orientierung an Strafe und Gehorsam. Kinder handeln hier hauptsächlich nach eigenen Bedürfnissen.

In der präkonventionellen Phase zeigen Kinder sowohl empathische als auch egozentrische Verhaltensweisen. Dies entspricht der Frage "Wird man mit Moral geboren?" - die Forschung zeigt, dass moralisches Verständnis sich schrittweise entwickelt. Während dieser Phase orientieren sich Kinder hauptsächlich an Belohnung und Bestrafung, was typisch für das frühe Kindesalter ist.

Die konventionelle Ebene der Moralentwicklung nach Kohlberg zeichnet sich durch eine verstärkte Orientierung an sozialen Normen und Regeln aus. Kinder beginnen, ihr Verhalten mit ihren moralischen Vorstellungen abzustimmen und suchen nach Anerkennung von außen. Diese Phase tritt typischerweise im Grundschulalter auf und ist geprägt von der Entwicklung eines Verständnisses für gesellschaftliche Regeln und Ordnungen.

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Höhere Stufen der Moralentwicklung und praktische Anwendung

Die postkonventionelle Ebene der Moralentwicklung Kohlberg stellt die höchste Entwicklungsstufe dar. Hier entwickeln Menschen eigenständige moralische Prinzipien, die über gesellschaftliche Konventionen hinausgehen. Ein Kohlberg Stufe 6 Beispiel wäre etwa der zivile Ungehorsam aus ethischer Überzeugung.

Beispiel: Ein Mensch auf der postkonventionellen Stufe könnte sich bewusst gegen ein geltendes Gesetz entscheiden, wenn dieses seinen ethischen Grundprinzipien widerspricht, beispielsweise bei der Hilfe für Flüchtlinge entgegen bestehender Regelungen.

Die moralische Entwicklung bei Kindern kann durch verschiedene pädagogische Maßnahmen gefördert werden. Wichtig ist dabei, dass Erwachsene als moralische Vorbilder fungieren und Kindern Gelegenheiten bieten, über ethische Fragen nachzudenken und zu diskutieren. Moralentwicklung Kinder fördern bedeutet auch, ihnen altersgerechte moralische Dilemmata zur Diskussion zu stellen und ihre Argumentationsfähigkeit zu schulen.

Diese Entwicklung vollzieht sich parallel zur kognitiven Entwicklung nach Piaget, besonders im formal-operatorischen Stadium während der weiterführenden Schule. Die Moralische Entwicklung Piaget zeigt, wie sich schrittweise ein autonomes moralisches Urteilsvermögen herausbildet.

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Die moralische Entwicklung ist ein komplexer Prozess, der sich über die gesamte Kindheit und Jugend erstreckt.

Moralische Entwicklung bei Kindern durchläuft verschiedene Entwicklungsstufen, die maßgeblich von Jean Piaget und Lawrence Kohlberg erforscht wurden. Die Moralentwicklung nach Piaget beschreibt zunächst eine heteronome Phase, in der Kinder Regeln als unveränderbar wahrnehmen und Moral hauptsächlich durch Autoritäten definiert wird. Später entwickelt sich eine autonome Moral, bei der Kinder verstehen, dass Regeln durch gegenseitige Vereinbarungen entstehen und verändert werden können.

Das Kohlberg Stufenmodell erweitert diesen Ansatz und beschreibt sechs aufeinander aufbauende Stufen der moralischen Entwicklung. Auf der präkonventionellen Ebene (Stufen 1-2) orientieren sich Kinder an Strafe und Belohnung sowie an eigenen Bedürfnissen. Die konventionelle Ebene (Stufen 3-4) ist geprägt von der Orientierung an sozialen Beziehungen und gesellschaftlichen Regeln. Auf der postkonventionellen Ebene (Stufen 5-6) entwickelt sich ein Verständnis für universelle ethische Prinzipien. Ein Kohlberg Stufe 6 Beispiel wäre die Bereitschaft, für universelle Menschenrechte einzustehen, auch wenn dies persönliche Nachteile bedeutet. Die Moralentwicklung Kohlberg zeigt, dass moralisches Denken nicht angeboren ist, sondern sich durch kognitive Reifung und soziale Interaktion entwickelt. Um die Moralentwicklung Kinder fördern zu können, braucht es altersgerechte ethische Diskussionen, positive Vorbilder und die Möglichkeit, moralische Dilemmata zu reflektieren.

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Die Entwicklung der Moral beim Menschen - Von Geburt bis zum Erwachsenenalter

Die moralische Entwicklung bei Kindern beginnt bereits im Säuglingsalter, wie Studien der Yale-Universität belegen. Schon mit zwölf Monaten können Babys faires von unfairem Verhalten unterscheiden und zeigen deutliche Reaktionen darauf. Dies widerlegt die lange vorherrschende Annahme, dass Säuglinge vollkommen amoralische und egoistische Wesen seien.

Definition: Die Moralentwicklung beschreibt den Prozess, wie Menschen von Geburt an moralische Werte und Verhaltensweisen entwickeln. Grundlage dafür ist die angeborene Fähigkeit zur Empathie.

Die moralische Entwicklung bei Kindern durchläuft verschiedene Phasen. Sobald Kinder krabbeln und greifen können, setzen sie ihr Mitgefühl bereits in Handlungen um. Mit zunehmendem Alter lernen sie, die Gefühlswelt ihrer Mitmenschen immer besser zu verstehen und können nachempfinden, wie sich andere in bestimmten Situationen fühlen. Dies bildet die Basis für moralisches Verhalten.

Beispiel: Ein Kind teilt sein Spielzeug mit einem weinenden Spielkameraden, weil es dessen Traurigkeit wahrnimmt und lindern möchte.

Während der Kindergarten- und Schulzeit erweitert sich der moralische Horizont der Kinder deutlich. Im Kontakt mit Gleichaltrigen lernen sie, ihr Verhalten mit moralischen Vorstellungen abzustimmen. Mit dem Übergang zur weiterführenden Schule beginnen sie sich auch für moralische Themen zu interessieren, die über ihr unmittelbares Umfeld hinausgehen, wie etwa globale Armut.

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Die moralische Entwicklung im Jugendalter ist von besonderen Herausforderungen geprägt. Während sich bei Heranwachsenden zunächst ein starkes moralisches Bewusstsein und Gerechtigkeitsempfinden entwickelt, kommt es später häufig zu einer Phase der Desillusionierung.

Highlight: Jugendliche entwickeln oft eine "moralische Gewissheit" und klare Wertvorstellungen, die jedoch durch Erfahrungen mit der komplexen Realität auf die Probe gestellt werden.

Dies zeigt sich besonders deutlich in Experimenten wie dem "Diktatorspiel". Dabei wurde festgestellt, dass 17-Jährige und junge Erwachsene zwar theoretisch faire Verteilungsprinzipien befürworten, sich in der Praxis aber weniger daran halten als jüngere Kinder. Sie entwickeln ausgeklügelte Rechtfertigungen für eigennütziges Verhalten.

Die Bindung an das eigene moralische System wird maßgeblich dadurch beeinflusst, wie fair und respektvoll Heranwachsende von ihrer Umwelt behandelt werden. Positive Erfahrungen mit Gerechtigkeit führen zu einer stärkeren moralischen Selbstverpflichtung.

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Die Moralentwicklung wird entscheidend durch das soziale Umfeld geprägt. Besonders wichtig sind dabei die Erfahrungen in Familie und Schule. Ein vertrauensvolles und gerechtes Umfeld fördert die Entwicklung eines stabilen moralischen Kompasses.

Definition: Die moralische Identität basiert auf zwei Säulen: dem individuellen Wertekatalog und der persönlichen Bindung an diese Werte.

Negative Erfahrungen wie ständige Ablehnung, ungerechte Behandlung oder Gewalt können die moralische Entwicklung bei Kindern massiv stören. Sie können dazu führen, dass die angeborene Empathiefähigkeit verkümmert und sich kein gesundes moralisches Bewusstsein entwickelt.

Die Moralentwicklung Kohlberg zeigt, wie wichtig positive Vorbilder und die aktive Auseinandersetzung mit moralischen Fragen sind. Kinder und Jugendliche brauchen die Möglichkeit, moralische Konflikte zu diskutieren und eigene Standpunkte zu entwickeln.

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Praktische Förderung der moralischen Entwicklung

Um die Moralentwicklung Kinder fördern zu können, müssen Eltern und Pädagogen verschiedene Aspekte berücksichtigen. Zentral ist dabei die Schaffung einer vertrauensvollen und gerechten Atmosphäre, in der Kinder sich sicher und respektiert fühlen.

Beispiel: Regelmäßige Gesprächskreise in der Schule, bei denen moralische Dilemmata diskutiert werden, fördern die ethische Reflexionsfähigkeit.

Die moralische Entwicklung einfach erklärt basiert auf dem Zusammenspiel von angeborener Empathiefähigkeit und positiven sozialen Erfahrungen. Erwachsene sollten Kindern Gelegenheiten bieten, prosoziales Verhalten zu üben und die Konsequenzen ihres Handelns zu reflektieren.

Besonders wichtig ist es, dass moralische Werte nicht nur gepredigt, sondern auch vorgelebt werden. Kinder lernen am Modell und orientieren sich stark am Verhalten ihrer Bezugspersonen.

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Moralische Entwicklung bei Kindern: Von Empathie bis zur ethischen Reife

Die moralische Entwicklung bei Kindern beginnt bereits im Säuglingsalter und durchläuft verschiedene wichtige Entwicklungsphasen. Entgegen früherer Annahmen der Moralpsychologie sind Kinder nicht ausschließlich egoistisch veranlagt, sondern zeigen schon früh empathische Fähigkeiten. Die Moralentwicklung nach Kohlberg und neuere Forschungsergebnisse belegen, dass moralisches Verständnis sich schrittweise aufbaut.

Definition: Die moralische Entwicklung beschreibt den Prozess, wie Kinder ethische Werte, Normen und Verhaltensweisen erlernen und verinnerlichen.

Besonders interessant sind die Erkenntnisse der Yale-Universität: Bereits 12 Monate alte Säuglinge können faires von unfairem Verhalten unterscheiden. In einem Experiment mit Puppenspielen wählten die Kleinkinder aktiv, einer "unfairen" Puppe eine Süßigkeit zu verweigern - ein früher Beleg für moralisches Urteilsvermögen.

Die moralische Entwicklung bei Kindern wird maßgeblich durch ihre Umgebung und Erfahrungen geprägt. Im Kindergarten- und frühen Schulalter lernen Kinder zunehmend, die Perspektive anderer einzunehmen. Die Moralentwicklung Kohlberg tabelle zeigt, wie sich das moralische Bewusstsein von einer egozentrisch-präkonventionellen Phase hin zu konventionellem und postkonventionellem Denken entwickelt.

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Für die Moralentwicklung Kinder fördern spielen Kindergarten und Schule eine zentrale Rolle. Pädagogische Fachkräfte können durch gezielte Angebote die Entwicklung moralischer Kompetenzen unterstützen:

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  • Förderung der Empathiefähigkeit
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Im schulischen Kontext sollten altersgerechte Entscheidungssituationen geschaffen werden, die an der Lebenswelt der Kinder orientiert sind. Die Kohlberg Theorie Zusammenfassung betont die Bedeutung realer moralischer Dilemmata statt rein fiktiver Szenarien.

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Aktuelle Forschungsergebnisse zur Frage "Wird man mit Moral geboren?" zeigen differenzierte Erkenntnisse: Während grundlegende empathische Fähigkeiten angeboren scheinen, entwickelt sich das moralische Urteilsvermögen schrittweise durch Erfahrung und kognitive Reifung.

Highlight: Die Qualität früher Beziehungserfahrungen hat entscheidenden Einfluss auf die spätere moralische Entwicklung.

Ein interessantes Experiment zur moralischen Entwicklung Beispiele untersuchte das Teilungsverhalten bei Kindern und Erwachsenen: Während jüngere Kinder oft spontan fair teilen, zeigen Erwachsene trotz moralischer Einsicht häufig egoistischeres Verhalten. Dies verdeutlicht die Komplexität moralischer Entwicklung.

Die Moralentwicklung Piaget und moderne Forschung stimmen darin überein, dass die kognitive Entwicklung und moralisches Urteilsvermögen eng verknüpft sind. Positive Erfahrungen mit Gerechtigkeit und respektvollem Umgang fördern die Bindung an moralische Prinzipien.

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Moralische Entwicklung nach Kohlberg und Piaget

Die moralische Entwicklung bei Kindern durchläuft verschiedene wichtige Entwicklungsstufen, die sowohl von Lawrence Kohlberg als auch Jean Piaget intensiv erforscht wurden. Das Kohlberg Stufenmodell beschreibt dabei drei Hauptebenen mit jeweils zwei Unterstufen, die Menschen in ihrer moralischen Entwicklung durchlaufen.

Definition: Die präkonventionelle Stufe nach Kohlberg ist gekennzeichnet durch egozentrische Verhaltensweisen und eine Orientierung an Strafe und Gehorsam. Kinder handeln hier hauptsächlich nach eigenen Bedürfnissen.

In der präkonventionellen Phase zeigen Kinder sowohl empathische als auch egozentrische Verhaltensweisen. Dies entspricht der Frage "Wird man mit Moral geboren?" - die Forschung zeigt, dass moralisches Verständnis sich schrittweise entwickelt. Während dieser Phase orientieren sich Kinder hauptsächlich an Belohnung und Bestrafung, was typisch für das frühe Kindesalter ist.

Die konventionelle Ebene der Moralentwicklung nach Kohlberg zeichnet sich durch eine verstärkte Orientierung an sozialen Normen und Regeln aus. Kinder beginnen, ihr Verhalten mit ihren moralischen Vorstellungen abzustimmen und suchen nach Anerkennung von außen. Diese Phase tritt typischerweise im Grundschulalter auf und ist geprägt von der Entwicklung eines Verständnisses für gesellschaftliche Regeln und Ordnungen.

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Beispiel: Ein Mensch auf der postkonventionellen Stufe könnte sich bewusst gegen ein geltendes Gesetz entscheiden, wenn dieses seinen ethischen Grundprinzipien widerspricht, beispielsweise bei der Hilfe für Flüchtlinge entgegen bestehender Regelungen.

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