Fortsetzung der zehn Ziele interkultureller Erziehung und Bildung
- Das Gemeinsame betonen gegen die Gefahr des Ethnozentrismus: Dieses Ziel unterstreicht die Wichtigkeit, Gemeinsamkeiten zwischen Kulturen hervorzuheben, anstatt sich ausschließlich auf Unterschiede zu konzentrieren.
Highlight: Ein Hauptfehler in der interkulturellen Arbeit ist die unzulässige Gleichsetzung von Kultur und Nation. Stattdessen sollten Gemeinsamkeiten betont werden, auch wenn diese oft als trivial erscheinen mögen.
- Ermunterung zur Solidarität; Berücksichtigung der Asymmetrie zwischen Minorität und Majorität: Hier geht es darum, die Identität von Minderheiten zu stärken und Angehörige der Mehrheitsgesellschaft zur Solidarität zu ermutigen.
Beispiel: Europaprojekte, Kulturausflüge, Austauschprogramme und multi-ethnische Inhalte im Unterricht können dazu beitragen, Solidarität zu fördern und das Verständnis für die Asymmetrie zwischen Minorität und Majorität zu schärfen.
- Einüben in Formen vernünftiger Konfliktbewältigung - Umgehen mit Kulturrelativismus: Dieses Ziel adressiert die Herausforderung, mit Konflikten umzugehen, die aus unterschiedlichen kulturellen Verhaltensorientierungen und Weltanschauungen entstehen.
Highlight: Die Schule hat die wichtige Aufgabe, Verfahren zu entwickeln, mit denen begründet entschieden werden kann, welchen kulturellen Anforderungen nachgekommen werden sollte und welche zurückgewiesen werden müssen.
- Aufmerksam werden auf Möglichkeiten der gegenseitigen kulturellen Bereicherung: Interkulturelle Erziehung soll dazu anregen, Elemente aus anderen Kulturen zu übernehmen und die eigene Kultur zu bereichern.
Highlight: Die Bereitschaft der Majorität, Elemente aus Minoritätskulturen zu übernehmen, ist oft gering. Dies setzt der kulturellen Bereicherung enge Grenzen.
- Thematisieren der Wir-Identität: Aufheben der Wir-Grenzen in globaler Verantwortung: Dieses letzte Ziel strebt danach, eine inklusive globale Identität zu entwickeln, die über nationale und kulturelle Grenzen hinausgeht.
Definition: Die interkulturelle Bildung nach Nieke zielt darauf ab, eine Gesellschaft zu schaffen, in der kulturelle Vielfalt als Bereicherung verstanden wird und in der alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, gleichberechtigt und respektvoll zusammenleben können.
Diese zehn Ziele bilden einen umfassenden Rahmen für die interkulturelle Erziehung und Bildung, der darauf abzielt, Verständnis, Toleranz und Solidarität in einer zunehmend diversen Gesellschaft zu fördern. Sie fordern Pädagogen heraus, kritisch über ihre eigenen kulturellen Annahmen nachzudenken und aktiv an der Gestaltung einer inklusiven, multikulturellen Gesellschaft mitzuwirken.