Selbstkonzept und Selbstachtung
In der personenzentrierten Theorie nach Carl Rogers spielen Selbstkonzept und Selbstachtung eine zentrale Rolle. Viele Menschen lernen, dass sie nur unter bestimmten Bedingungen geachtet, gemocht und respektiert werden. Dies führt zur Entwicklung von Bewertungsbedingungen.
Definition: Bewertungsbedingungen sind Wertmaßstäbe anderer Personen, die ein Mensch erfüllen muss, um deren Zuneigung und Wertschätzung zu erhalten.
Example: Ein Kind erhält Zuneigung und Wertschätzung von seinen Eltern nur dann, wenn es bestimmte Bedingungen erfüllt (z.B. Putzen, das Essen aufessen, Lernen, gute Noten).
Diese Bedingungen können zu einem Selbstkonzept führen, das besagt: "Ich bin nur dann liebenswert, wenn ich... mache/mich so... verhalte." Dies kann dazu führen, dass eigene Bedürfnisse und Gefühle verleugnet werden, was ein Ausgangspunkt für psychische Störungen sein kann.
Die Carl Rogers Theorie betont die Bedeutung der positiven Beachtung:
- Wird das Kind positiv beachtet, entwickelt es Achtung von sich selbst.
- Ein geringschätziger Umgang führt dazu, dass die Person wenig auf sich selbst achtet.
Definition: Selbstachtung nach Tausch/Tausch ist die gefühlsmäßig wertende Einstellung einer Person zu sich selbst und die Wertschätzung, die eine Person für sich selbst empfindet.
Ein flexibles Selbstkonzept, das aktuelle Erfahrungen integrieren kann, ist eine Voraussetzung für Anpassungsfähigkeit und hohe Selbstachtung. Im Gegensatz dazu führt ein starres Selbstkonzept, das neue Erfahrungen nicht integrieren kann, zu Abwehrmechanismen und geringer Selbstachtung.
Example: Ein junger Mann mit hoher Selbstachtung kann positive Erfahrungen mit Frauen in sein Selbstkonzept integrieren und sein Bewusstsein ändern zu: "Bestimmte Frauen mögen mich." Ein Mann mit geringer Selbstachtung hingegen könnte solche Erfahrungen abwehren und an seinem negativen Selbstbild festhalten.