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Religion Abitur Zusammenfassung Themenkreis Gott (BW)

30.3.2023

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Religion Abi
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Religion Abi 2023 Zusammenfassung 2023 1. Themenkreis 03 Gott 1.1 Agnostizismus Anthropologie Anthropomorphismus Antinomie Aufklärung Atheismus Deismus Determinismus Dualismus Eschatologie Fachbegriffe zum Thema Gottesweise Hermeneutik Humanismus Idealismus Materialismus Humanismus Idealismus Materialismus Monotheismus Ethik Ethos Existentialismus Fundamentalismus Mystik Meditation Mythos Nihilismus Pantheismus Positivismus Psychoanalyse Religionskritik Säkularismus Symbol Theodizee Theologie Theismus Tiefenpsychologie Tora Transzendenz Über-Ich 2 1.2 Definition Gottesbegriff = höchstes Wesen. Im Monotheismus (Glaube an einen Gott) ist Gott der Schöpfer der Welt, dem die Attribute Unendlichkeit, Unveränderlichkeit, Ewigkeit, Güte, Wissen und Macht (Omnipotenz) zugeschrieben werden (Schöpfung). In vielen Religionen werden Gott menschliche Gefühle und Charaktereigenschaften zugesprochen wie Willen, Liebe, Zorn und Vergebung. 1.3 Gottesexistenz Wie lässt sich die Frage nach Gottesexistenz beantworten? Das mit dem Wort „Gott" gemeinte gehört nicht zu den Dingen, die sich nachweisen lassen bzw. in irgendeiner Versuchsanordnung hervorrufen und sichtbar machen oder auch nur theoretisch definieren lassen. Seit Immanuel Kant betont die Philosophie, dass es gleichermaßen unmöglich sei, Gottes Existenz wie seine Nicht- Existenz (weder/noch) zu beweisen. Unsere an Raum und Zeit gebundene Vernunft kann prinzipiell nichts erfassen, was jenseits des raumzeitlichen Horizonts liegt. Ein Glaubenssatz vieler Religionen lautet daher: Gott ist unsichtbar (*"was du nicht willst, was man dir tut, dass füg auch keinem anderen zu" Goldene Regel, auch gemeinsam in Weltreligionen). Dieser Satz ist häufig verbunden mit dem Verbot, sich ein Bild von Gott zu machen oder Gott auf einen Namen festzulegen. Indirekte Ansatzpunkte als Zugang zum Nachdenken über Gott? Es gibt keinen umstrittenen Zugang zum Nachdenken über Gott. Die möglichen Ansatzpunkte sind allesamt indirekt. Die Bilder und Namen, die Analogien und Geschichten, die die Religionen zur Ausma des göttlichen gefunden haben Die bloße Frage nach...

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Gott, die die ganze Menschheitsgeschichte bis heute begleitet und auf bewiesene Erkenntnis drängt Die Betroffenen von negativer und positiver Gotteserfahrung Glaubenssatz, den alle Religionen gemeinsam haben. In allen Religionen gilt Gott als groß und unbegreiflich, für den menschlichen Verstand nicht fassbar (Augustinus, ein bedeutender christliche Theologe des 4.Jh., drückt dieses in einem Paradoxon aus: ,,Wenn du meinst, du hättest verstanden, kannst du sicher sein, dass du es nichts mit Gott zu tun hat." Sermo117,35). Was sind Anlässe zur Abkehr von früheren Gottesvorstellungen? Manche lehnen den Gottesglauben vehement ab oder klagen einen fiktiven Gott an, weil die Vorstellung von ihm sich weder bewährt noch bewahrheitet hat. Enttäuschung und Verzweiflung sind Anlass zur Abwendung von früheren Gottesvorstellungen. Geschichte des Kriegsheimkehrer, der verzweifelt nach Gott ruft er aber keine Antwort bekommt. Doch ebenso wie Zeugnisse der Gottesbegegnung letzte Gewissheit geben, können Gottesklagen und -verfluchung die Gottesvorstellung vertreiben. 1 Was hält Religion und Religiosität noch heute lebendig? Bewegende Bekenntnisse der persönlichen Gottesbegegnung erhalten Religion und Religiosität auch heute lebendig. Auf der anderen Seite lässt sich eine übersehbare lange Reihe von Menschen und literarischen Zeugnissen anführen, denen jede Gottesvorstellung gleichgültig oder lächerlich erscheint. Von Gott reden 1.4 VON GOTT REDEN... ... heißt von einer Wirklichkeit reden, die nicht unter die Bedingungen von RAUM, ZEIT UND MATERIE fällt. Daher gibt es von GOTT auch... keine zeitles-gültige VORSTELLUNG keinen umfassend- definierender BEGRIFF keine VERFÜGUNG zur NUTZUNG eigener Interessen keinen unbezweifelbaren und zwingender BEWEIS keine unmittelbar-sinnliche WAHRNEHMUNG immanenz ~innerwertlich/ innerwohnend Tranzenden ~jenseitig der Erfindung bzw. der Gegenstand lich lieg end ~ überschreiten der Grenzen von Erfahrung und Bewusstsein des Diesels ~Jenseits ~ Ram, ~ Lion?! Von GOTT kann angemessen nur in Bildern. Vergleichen, Symbolen und Geschichten gesprochen und erzählt werden! ~Omaneira ben beschreiben, nicht deffiniet, 2 Von Gott reden (15 Thesen) 1. Menschen haben vielfältige Vorstellungen und Bilder von Gott. Diese Vorstellungen werden geprägt durch Erfahrungen, Wünsche. Sehnsüchte, Bedürfnisse, Interessen, Ängste, Hoffnungen usw. Sie werden ebenfalls beeinflusst durch die Erziehung (Eltern, Schule, Kirche), vom Zeitgeist, den Medien. kulturellen Traditionen. Sitten und Gebräuchen. 2. Gottesvorstellungen können (und sollten) sich im Lebenslauf grundlegend verändern. Es gibt auch ein Erwachsenwerden der Religiosität! 3. Gottesvorstellungen können eine unmittelbare Auswirkung haben auf das Denken, Fühlen. Wollen und Handeln. Sie können die Persönlichkeitsentfaltung fördern oder behindern. 4. Jegliches Reden von Gott ist daher kritisch zu prüfen, das heißt es soll theologischen und religionspädagogischen Anforderungen genügen. 5. Gegenüber Kinder ist es weniger wichtig. möglichst viel von Gott zu sprechen, als ihnen Gott zu zeigen. Das geschieht, indem man die Kinder Liebe, Vertrauen, Geborgenheit, Hoffnung usw. durch die eigene Person erfahren lässt. In diesen Lebensvollzügen drückt sich der Glaube aus. 6. Von Gott kann nicht wie von einer beliebigen "Sache" gesprochen werden. Er ist kein Teil dieser Welt. 7. Zur Erklärung natürlicher Vorgänge (Wetter, Wachstum, Tod usw.) sollte nicht auf Gott zurückgegriffen werden. Auf Kinderfragen sollte nur mit "Gott" geantwortet werden, wenn man dies auch gegenüber einem Erwachsenen tun würde. 8. Der Gott des christlichen Glaubens ist kein Ordnungshüter und Aufpasser, der uns ständig überwacht. Er sollte daher auch nicht durch entsprechende Redewendungen ("Der liebe Gott sieht alles!") als Erziehungsmittel missbraucht werden. 9. Jegliches Reden von Gott bleibt ein Versuch. Er ist und bleibt ein für Menschen unerklärliches Geheimnis, für Kinder also ebenso wie für Erwachsene. Das sollte gerade gegenüber Kinder und Jugendlichen deutlich gemacht werden. 10. Wenn der (christliche) Glaube von Gott spricht, ist damit eine Wirklichkeit gemeint. die nicht unter die Bedingungen von Raum. Zeit und Materie fällt. Daher kann es von bzw. über Gott auch * keine zeitlos-gültige bildliche Vorstellung. * keinen umfassend-definierenden Begriff, * keinen unbezweifelbaren und zwingenden Beweis. keine menschliche Verfügung bzw. Nutzung im Sinne eigener Interessen und keine unmittelbar-sinnliche Wahmehmung geben. 11. Von Gott kann angemessen nur in Bildem. Vergleichen, Symbolen und Geschichten gesprochen und erzählt werden. Doch alle Versuche dieser Art bleiben relativ, da sie gebunden bleiben an die menschliche Erfahrung, Phantasie und Vorstellungskraft. 12. Die Rede von Gott soll sich im Kontext unserer realen Lebensbedingungen spiegeln und bewähren, das heißt sie soll ihre verändernde und befreiende Kraft im persönlichen wie im politischen Bereich kenntlich machen. Von Gott reden heißt von einem anderen, besseren Leben reden. 13. Von Gott reden heißt vom Ganzen dieser Welt reden, denn die Vorstellungen über den Ursprung des Kosmos, seinen tragenden Grund und sein Ziel sind eng mit der Frage nach Gott verknüpft. Von Gott reden heißt auch, in einer besonderen Weise vom Menschen zu reden, da die Fragen nach unserer Identität und Bestimmung sowie nach einer Verhaltensorientierung untrennbar mit der Frage nach einer letzten tragenden Wirklichkeit verbunden sind. 14. Gott sollte niemals als Urheber menschlichen Leidens dargestellt werden. 15. Der Maßstab jeder christlichen Rede von Gott ist die Lehre und das Leben des Jesus aus Nazareth *** R.J. 3 1.5 Antworten zur Gottesfrage Religionskurs: Schüler-Antworten zur Gottesfrage Wir glauben an Gott, weil.. * irgendwie alles entstanden sein muss * jede Kultur an ein höheres Wesen glaubt *alle Berichte, Überlieferungen. und Übertragenen Texte (Bibel, Evangelium) nicht alle erfunden sein können * Gott existieren muss, da Jesus gelebt hat * Gott eine Bezugsperson für Menschen in Notsituationen ist * sich über Jahrhunderte Gemein- schaften entwickelt haben, die an Gott/höhere Wesen glaubten * es wahr sein muss, da soviele Zufälle nicht aufeinandertreffen können * viele Menschen an ein Leben nach dem Tod glauben, was durch Gott möglich gemacht wird * wir mit diesem Glauben groß geworden sind, der durch die Kirche verstärkt wurde * sich Menschen für Gott bzw. den Glauben aufgeopfert haben, sogar ihr Leben dafür aufs Spiel gesetzt haben * es gut ist, an irgendetwas zu glauben es ein sicheres Gefühl gibt, an etwas zu glauben * sich dadurch Gemeinsamkeiten bzw. Gemeinschaften bilden * der Glaube über schwierige Situationen hinweghilft *man dann hoffen kann * es schön ist, besonders als Kind (Feiertage usw.) * man sich nach dem Beten erleichtert fühlt * wir an ein Weiterleben nach dem Tode glauben * wir nicht glauben, dass die Bibel erfunden worden ist * weil nicht alle "Wunder" erklärt werden können * weil das Leben dann einen tieferen Sinn hat * weil es auch keinen Beweis gibt, dass Gott nicht existiert Wir glauben nicht an Gott, weil... *Gott keine Religionskriege zulassen würde * sich die Menschen früher Naturereignisse nicht erklären konnten und deshalb sich eine Person ausdachten, die dies alles erschaffen haben soll man sich nicht sein ganzes Leben nach einem Buch richten sollte * es früher, als es keinen einheitlichen Glauben gab, ein Geschichtenerzähler wunderschöne Geschichten erzählte, woraus dann ein Glaube entstand * die Kirche sich selbst widerspricht *so Sachen wie Arche Noah oder Adam und Eva total lächerlich sind es sonst nicht so viele Kriege gäbe * es zuviele Widersprüche gibt zwischen der Bibel und der Wissenschaft * es keinen eindeutigen Beweis für seine Existenz gibt * es zuviele "Götter" gibt, an welchen sollen wir glauben? * die Kirche an den Gläubigen Geld verdient *der Glaube Geld kostet * wir nicht davon überzeugt sind * dieser Glaube nicht logisch ist *wir heute vieles besser wissen * wir müssen uns nicht an etwas Übersinnliches klammern * Gott tut nichts für uns * Wieso soll "unser Gott" der richtige sein? RJ 4 1.6 Gottesvorstellung in der Bibel Vorstellung Gott als Schöpfer Erster Schöpfungsbericht: 1. Mose, Kap. 1, Vers 1 biskap.2, Vers 3 Zweiter Schöpfungsbericht: 1. Mose, Kap. 2, Vers 4-25 Schöpfungspsalmen z.B. Psalm 104 Vorstellungen von Gott in der Bibel Botschaft Gott hat alles geschaffen Der Mensch ist sein Ebenbild Monotheismus Erster Schöpfungsbericht: Gott hat alles sorgfältig geplant, das Ur-Chaos geordnet. Vorgehensweise ritualisiert (...und es wurde Abend und Morgen, der ... Tag") Der Mensch ist die Krone der Schöpfung". Am 7. Tag ruhte Gott (vgl. 3. Gebot: „Du sollst den Feiertag heiligen" 2. Mose 20,8) Zweiter Schöpfungsbericht Stark anthropomorphe Gottesdarstellung. Gott schafft den Menschen aus Erde und nennt ihn Adam (="Erdmann"). Seine Partnerin nennt er Eva (= ,,Mutter des Lebens"); sie ist Teil Adams und sein Gegenüber. Die Menschen bekommen den Auftrag über die Erde zu herrschen, sie zu bebauen und zu bewahren. (Dank-)Gebete und -Lieder zu Gott, dem Schöpfer, der alles wunderbar gemacht hat Dahinterstehende Aussage 1. Gebot (2. Mose 20, 2-6): „Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben..." Glaubensbekenntnis: ,,Ich glaube an Gott, den Vater, den Schöpfer des Himmels und der Erde" Alle Menschen haben dieselbe Würde 3. Gebot: „Du sollst den Feiertag heiligen" Die Welt ist dem Menschen anvertraut. Er hat Verantwortung für die Schöpfung, aber nicht das Recht, die Welt zu zerstören. Weiterer Aspekt: die Vergänglichkeit des Menschen („Erde zu Erde, Asche zu Asche und Staub zum Staub"). Dankbarkeit für Gottes Schöpfung Ethische und gesellschaftliche Folgen • Verantwortung für die Welt, Gottes Schöpfung /Ökologie Bewahrung der Schöpfung • Verantwortung für das Wohlergehen/die Würde der Menschen soziale Gerechtigkeit • keine Ausgrenzung (Ausländer, behinderte Menschen, Frauen...) • Die Würde des Menschen ist unantastbar (Grundgesetz der BRD) . Gleichstellung von Männern und Frauen keine Macht über das Leben anderer Menschen (Todesstrafe) kein Recht über das Leben anderer Menschen zu bestimmen (Euthanasie, Embryonenforschung, Pränataldiagnostik) • Eintreten für das Leben der Menschen und das Überleben der Welt Gott als Befreier 2. Mose, Kap. 1-20 Gott, der Beschützer Psalm 23 Gott befreit sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten. Er führt es (zurück) in das verheißene Land (Israel). Auf dem Weg begleitet er sein Volk. Am Berg Sinai bekommt es die 10 Gebote (2. Mose 20). Gott lässt sich nicht in starre Bilder festlegen (Erzählung vom „goldenen Kalb" 2. Mose 32) „Der Herr ist mein Hirte". Auch im Neuen Testament: Gleichnisse Jesus in den Evangelien (z.B. das verlorene Schaf, die verlorene Münze, der ,,verlorene" Sohn; Lukas 15) Jesus sagt im Johannesevangelium von sich selbst: „Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe..." (Johannesevangelium, 10, 12) 1. Gebot: ,,Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägypten, aus der Knechtschaft, geführt habe..."(2. Mose 20, 2). Gott ist das Schicksal seiner Geschöpfe nicht gleichgültig, er steht auf der Seite der Unterdrückten. Gott geht den Weg seines Volkes mit. Gott ist nicht auf einen geografischen oder heiligen Ort festlegbar (Tempel, Heiligtum, Naturort). Gott ist stärker als weltliche und menschliche Machthaber. Gott regelt das Zusammenleben der Menschen und ihre Beziehung zu Gott. Gott beschützt seine Menschen. Vertrauen auf Gottes Schutz wird in Psalm gebeten und -Liedern ausgedrückt. Die Gleichnisse im Neuen Testament nehmen diese Gedanken auf: Gott kümmert sich wie ein Hirte - um die Verlorenen und freut sich, wenn sie zu ihm finden (= ihr Leben an seinem Willen orientieren). Im Johannesevangelium wird das Bild vom Hirten weitergeführt. Er gibt sein Leben für die Schafe (= Hinweis auf den Tod Jesu, der sich stellvertretend für die Schuld aller Menschen opfert). • Freiheit des Menschen ist hoher Wert. • Freiheit ist begrenzt, wo die Freiheit anderer leidet. . Gott lässt sich nicht in bestimmte (heilige) Bereiche abschieben. • Der Mensch hat kein Recht, über das Leben anderer Menschen eigenwillig zu entscheiden. • Von Gott lässt sich kein festgefügtes Bild machen. • Das Verhältnis zu Gott und zu den Mitmenschen ist zentral in den 10 Geboten geregelt. ● ● Gottes Schutz steht allen Menschen zu. Ein Symbol für den Schutz ist der Segen („Der Herr segne dich und behüte dich...) In der Volksfrömmigkeit sind „Schutzengel" ein solches Symbolbild, zwischenzeitlich auch in der Werbung. Menschen haben den Auftrag, für Schutzbedürftige und Schutzlose einzustehen (Abtreibungsdebatte). Dazu gehört auch der Einsatz für sozialen Frieden und für soziale Gerechtigkeit (Minderheitenschutz) Gott, der Unerklärliche Das Buch Hiob Hiob erlebt einen Schicksalsschlag nach dem anderen. Hiob steht sinnbildlich für Menschen, die kein Glück in ihrem Leben haben und ständig von schwerem Leid getroffen werden. Im Buch Hiob wird das Thema ,,Umgang mit Leid, Trauer und Trost" bearbeitet. Gott bleibt oft für Menschen fremd und unerklärlich (= der ferne Gott). Hiob hält trotzdem an seinem Glauben an Gott fest und gilt deshalb als Vorbild. Bei schweren Ereignissen und Schicksalsschlägen ist Gott für uns Menschen oft nicht erkennbar und fremd/fern. Theodizee-Frage: Warum lässt Gott das Leid zu? Warum passiert ausgerechnet mir so etwas? Warum lässt Gott all das Leid auf der Welt zu (Kriege, Naturkatastrophen, Krankheiten, Tod)? Gott bleibt für Menschen auch unbegreiflich und unfassbar. Antwort des Neuen Testaments: In seinem Sohn, Jesus Christus, offenbart sich Gott selbst: Jesus zeigt und lebt Gottes Nähe zu den Menschen, seine Verletzlichkeit, sein Leiden (Passion, Karfreitag) und den Tod (= der nahe Gott). Die Botschaft von der Auferstehung (Ostern) zeigt, dass wir an den leidvollen Erfahrungen und letztlich am Tod nicht vorbeikommen, aber bei Gott auch im Tod beschützt und nach dem Tod geborgen sind. ● Menschen in leidvollen Lebenssituationen verdienen Zuwendung, Trost und Engagement. Auf manche berechtigten Fragen nach dem Sinn können wir keine zufriedenstellenden, ● aufklärenden Antworten geben. Oft brauchen Menschen dann auch keine „klugen" Antworten oder Ratschläge und Vertröstungen, sondern Zeichen (unaufdringlicher) Nähe, Zuwendung, Sympathie (griech.: sym- patein mit- leiden) und Aneinander- Denken (Gebet, Fürbitte). Rituale helfen zur Trauerbewältigung. Gott, der Mahner für Gerechtigkeit Die prophetischen Bücher im Alten Testament Gott beruft Menschen, wählt sie aus und beauftragt sie, Missstände, Unrecht, Machtgier und soziale Ungerechtigkeit anzuprangern. In den Prophetenbüchern des Alten Testaments werden diese Ereignisse beschrieben. Die bekanntesten Propheten sind: Jesaja, Jeremia, Amos und auch Jona. Viele Propheten sträuben sich zunächst, diese unangenehme und oft lebensbedrohliche Aufgabe wahrzunehmen. Manche Propheten verheißen den Menschen auch eine andere, bessere Zeit. Darauf berufen sich (zitierend) die Evangelien im Neuen Testament (,,was die Propheten damals verheißen haben, ist mit Jesus erfüllt"). Gott sieht das Unrecht, das Menschen sich antun und fordert zur Veränderung (Umkehr/Buße) auf. Gott klagt die Mächtigen und Einflussreichen an, wenn sie sich nicht um das Wohlergehen und die Gerechtigkeit der ihnen anvertrauten Menschen kümmern. Gott ist Anwalt und Richter für die Armen und Ausgebeuteten. Im Neuen Testament ist dieser Gedanke weitergeführt: Jesus wendet sich den armen und ausgestoßenen und verachteten Menschen zu (Samariter, Zöllner, „Sünder"). Auch er fordert Veränderung/Umkehr (z.B. der Zöllner Zachäus). Die Weihnachtsgeschichte erzählt, dass Gottes Sohn selbst in ärmlichsten und gefahrvollen Verhältnissen geboren wird. ● Es ist Auftrag der Christen, sich für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen. Zivilcourage gehört zu den Tugenden des Christseins. Kein Mensch ist ohne Fehler: der Umgang mit Fehlverhalten und die Veränderung falschen Verhaltens ist ständige Aufgabe (= „Fehlerkultur"). So wie Gott jedem Menschen Neuanfänge anbietet, gehört zum Christsein der Auftrag zur Vergebung (Vater-unser: ,,und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern"). Theologischer Aspekt: Weil Menschen nicht fehlerlos sind und sich nicht selbst erlösen können, hat Gott stellvertretend durch Jesu Tod die Schuld der Menschen gesühnt Gott, der Erlöser: Jesus Christus Das Neue Testament Die Evangelien Die Briefe Gott ist komplett anders als die (nichteideerder) Götter anderer Völker. Gott selbst wird Mensch, wird in ärmliche und lebensbedrohliche Verhältnisse geboren, lebt, leidet und stirbt - wie jeder andere Mensch. Die Auferstehung zeigt aber, dass im Tod und darüber hinaus Menschen bei Gott nicht vergessen und gut aufgehoben sind. In seiner Botschaft (Gleichnisse, Reden, Verhalten) verkündet Jesus den Willen Gottes und ruft die Menschen zur Nachfolge auf. Was im Alten Testament von Gott gefordert und verheißen wurde, wird durch Jesus erfüllt. Glaubensbekenntnis: „Ich glaube an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn..." Dieser zweite Teil des Glaubensbekenntnisses fasst die „Biografie" Jesu komplett und komprimiert zusammen. Die Nachfolge Jesu (Apostel Petrus, Paulus etc.) ist Auftrag der Christen. Durch die Taufe (symbolisch: Abwaschen der Sünde und abstreifen des „alten" Menschen) geschieht die Aufnahme in die Gemeinschaft der Christen. Der Auftrag an die Nachfolger Jesu steht im Matthäusevangelium, Kap. 28 Der Glaube an Jesus Christus, den Sohn des lebendigen Gottes, konstituiert das Christentum. Mit diesem Glaubensbekenntnis unterscheidet sich das Christentum vom Judentum (und auch vom Islam). Alle christlichen Konfessionen (röm.- kath.; evang.: orthodox) verbindet dieser Glaube. Christen sind zur Nachfolge aufgerufen. Das Alte Testament ist weiterhin wesentlich für das Christentum, wird aber durch das Neue Testament interpretiert. Wesentliche inhaltliche Aspekte Der Glaube an Gott und an seinen. Sohn Jesus Christus, Vergebung und Versöhnung unter den Menschen, Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung Schutz des Lebens Begleitung von Menschen in lebensbedrohlichen Situationen, Auferstehungsglaube als Hinweis auf den „Wert" und die Würde des Menschen auch über den Tod hinaus. Welche Gottesvorstellung in der Bibel gibt es? Altes Testament ● ● ● Neues Testament ● ● ● ● eng verknüpft mit den politischen, sozialen und religiösen Verhältnissen in 2-6 Jh. v. Chr. in Palästina Das Gottesbild hat sich aus der lang geschichtlichen Erfahrungen Israels entwickelt. dadurch entstand eine Vielfalt an Gottesbildern (Namen, Metaphern, Erzählungen) O Erzählungen von der Befreiung des Volkes (Wegbegleiter) O Schöpfungserzählungen → Macht und Fürsorge Gottes (Schöpfer) O dialogischer Gott, der mit Menschen spricht, Aufträge erteilt (Berufung) O Vertragspartner, Bundespartner O lässt Menschen nicht im Stich (Retter, Hirte, Richter) O gibt Gesetze zum Schutz Fremder und Benachteiligter O Zorn Gottes als Strafe (Mörder, Entscheider über Leben und Tot) ● diese vielfältigen Erzählungen lassen sich nicht zusammenfassen zu einem Gottesbild spannungsreiche, ausdrucksstarke, teilweise widersprüchliche Bilder Jesus steht in der jüdischen Tradition, er übernimmt diese Gottesbilder für ihn ist Gott ein liebender, fürsorglicher Vater Gott der Armen, Kranken, Ausgestoßenen kritisiert Leiden als Strafe richtet die hartherzigen, ist parteiisch mit den Leidenden erwartet Veränderung, Solidarität, Empathie Ethik als Maßstab für den Glauben an Gott Mitleid und tätige Nächstenliebe Inwiefern macht es Ex 20,4: „Du sollst dir kein Bild machen..." den Menschen schwer über Gott zu reden? Zu welchen Hilfen greifen die Menschen, wenn sie von bzw. über Gott reden? Wer sich von seinen Mitmenschen ein „Bild" macht, gerät in Gefahr, sein Gegenüber in Schubladen oder Klischees einzuordnen. Dasselbe gilt für die Vorstellung von Gott! Gen 1,27: „Gott erschuf den Menschen nach seinem Ebenbild" will aussagen, dass zwischen Gott und Mensch eine tiefe Wesens- Beziehung besteht. Ex 3,13-15: ,,Ich werde da sein als einer, der für Euch da ist." Der Hebräische Gottesname JHWE ist eine Verbform, die ein dynamisches Dasein ausdrücken will. Gott ist Dialog- und Ansprechpartner, nicht ein abstraktes Ding. Der biblische Gott ist ein Gott, ,,der die Sklaven befreit". Was bedeutet das und nenne 2 weitere Gotteserfahrungen in der Bibel. Gott will das die Menschen in Freiheit und Erfüllung, in Glück und Zufriedenheit leben. Moses hat sein Volk aus der Sklaverei Ägyptens herausgeführt. Die Befreiung der Sklaven ist das zentrale Erlebnis der Heilsgeschichte Israels und wird im wichtigsten Fest des Judentums an Pessach würdig in Erinnerung gehalten. Ausgehend eines religionskritischen Entwurfs/ Position mit verschiedenen biblischen Gottesbildern auseinandersetzen Zeigen sie anhand zweier Bibelstellen auf, dass sich das biblische Gottesbild gewandelt hat. Altes Testament - 2. Mose 15,3 "Der Herr ist ein Krieger, Herr ist sein Name. " Dieser Abschnitt aus dem Alten Testament stellt Gott als eine mächtige, militante Figur dar, die bereit ist zu kämpfen und sogar zu töten, um sein Volk zu beschützen. Dieses Gottesbild mag im Laufe der Geschichte bei germanischen Völkern Resonanz gefunden haben, die oft als kriegerisch und militaristisch bezeichnet wurden. Neues Testament - 1. Johannes 4,8 "Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht, denn Gott ist Liebe. Diese Passage aus dem Neuen Testament präsentiert ein ganz anderes Bild von Gott als das in 2. Mose 15,3. Hier wird Gott als ein Wesen dargestellt, das durch Liebe und nicht durch Gewalt definiert wird. 1.7 Gottesbild Mensch Männliche Gottesbilder: Genesis 1,27: Mann + Frau = Abbild Gottes • Allmächtiger Vater Herr der Heerscharen König Richter • Krieger GOTTESBILD MENSCH Hirt Herr aller Mächte und Gewalten Weibliche Gottesbilder: • Gebärerin Mutter u.a. Personhaft-weibliche Begriffe der biblischen Tradition (AT): Ruah Atem/Geist Gottes Shekinah Erlebte Anwesenheit Gottes im Volk Thora = Gottes Weisung, Gesetz Sophia Weisheit (,,Tochter Gottes") Fazit: 1. Alle Gottes-Bilder bleiben relativ 2. Gott bleibt ein unfassbares Geheimnis 3. Dennoch sind Bilder erlaubt und nötig, um vom Unsichtbaren sprechen zu können. ,,Die biblische Gottesrede buchstabiert das Geheimnis der Wirkweisen Gottes mitten in unserem Leben und mitten in unserer Welt." Belegen Sie diese Aussage anhand eines Beispiels des Alten und Neuen Testaments. Die Aussage legt nahe, dass die Bibel das Geheimnis der Gegenwart und des Wirkens Gottes in unserer Welt offenbart. Hier sind zwei Beispiele, eines aus dem Alten Testament und eines aus dem Neuen Testament, die diese Idee veranschaulichen: Beispiel aus dem Alten Testament: Im Buch Exodus offenbart sich Gott Moses durch einen brennenden Dornbusch. In dieser Begegnung beauftragt Gott Moses, die Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten zu führen. Wenn Moses nach Gottes Namen fragt, antwortet Gott: "Ich bin, wer ich bin" (2. Mose 3,14). Diese Begegnung offenbart die geheimnisvolle und machtvolle Gegenwart Gottes in der Welt und seine Bereitschaft, in die Angelegenheiten der Menschen einzugreifen, um Befreiung und Gerechtigkeit herbeizuführen. Beispiel aus dem Neuen Testament: Im Johannesevangelium heilt Jesus einen blind geborenen Mann. Die Nachbarn und religiösen Führer des Mannes sind skeptisch und misstrauisch gegenüber der Heilung Jesu, und sie fragen den Mann nach seiner Identität. Der Mann antwortet: "Ob er ein Sünder ist oder nicht, ich weiß nicht. Eines weiß ich, dass ich blind war und jetzt sehend bin" (Johannes 9,25). Diese Begegnung offenbart das Geheimnis der Identität Jesu als Mensch und Göttlich und seine Kraft, Heilung und Ganzheit in das Leben der Menschen zu bringen. 1.8 DEISMUS Modelle der Rede von Gott Gott existiert. Er ist der Schöpfer des Universums. Er greift aber nicht in den Lauf der Welt und das Leben der Menschen ein. THEISMUS 111 PANTHEISMUS AGNOSTIZISMUS ATHEISMUS Gott existiert. Er ist der Schöpfer des Universums. Er steht in Beziehung zum Menschen. Er greift in den Lauf der Welt und das Leben der Menschen ein. Gott existiert. Er ist in allen Erscheinungen der Natur zu finden. Er und das Universum sind eine Einheit. Die Frage, ob Gott existiert oder nicht, kann nicht gültig beantwortet werden. Das Wort >Gott< hat keine wirkliche Bedeutung. Der Mensch kann sich nur an den Dingen dieser Welt orientieren. Es existiert kein Gott. Es gibt nichts über diese Welt hinaus. Der Mensch kann sich nur an den Dingen dieser Welt orientieren. Deismus: Ein Gott existiert als Ursprung und Grund der Welt, die er vollkommen geschaffen habe. Deshalb greife er in das Weltgeschehen nicht weiter ein. Er zeige sich nicht durch besondere Ereignisse in der Geschichte oder durch die Menschwerdung in Jesus Christus. Der Deismus macht über Gott nur wenig abstrakte Aussagen. Gottes Wille sei in die natürliche Ordnung der Welt eingebunden und könne von der menschlichen Vernunft als innere Verpflichtung anerkannt werden. Theismus: Gott existiert als personales Gegenüber für die Welt, die er geschaffen hat. Lenkend und erhaltend greift er in das Weltgeschehen und das Leben der Menschen ein. Der Monotheismus bezeichnet die Anerkennung eines universalen Gottes. Wenn die Allmacht und Vollkommenheit Gottes hier allerdings auf Kosten des Menschen in ihrer Schwachheit gedacht wird, ist nicht mehr von Gott der Liebe die Rede, der sich bei Jesus zeigt. Pantheismus: Gott existiert in allen Erscheinungen der Natur. Er wird nicht getrennt von der Welt gedacht, sondern durchdringt sie. Es besteht kein Interesse, Gott und Welt zu unterscheiden. In letzter Konsequenz kann hier Gott in der Schöpfung aufgehen. Agnostizismus: Ob Gott existiert oder nicht, bleibt unentschieden. Das bloße Wort „Gott" sei bedeutungsleer. Der Mensch müsse den Sinn seines Lebens und Handelns innerweltlich finden und sei auf keine Transzendente Größe angewiesen. Atheismus: Die Annahme, dass es keinen Gott gibt, charakterisiert dieses Denkmuster. Der Mensch habe sich nach seinen Wunschvorstellungen geschaffen. Davon müsse er sich lösen, um sein Leben aus eigener Kraft menschlich zu gestalten. Der Mensch allein sei das höchste Wesen für den Menschen. Leicht wird hier der Mensch überhöht, seine negativen Seiten werden unterschätzt. Transzendenz = übersteigen, überschreiten Die Vorgänge enthalten drei Elemente: Ein bekanntes diesseitiges Gebiet Ein jenseitiges, meist unbekanntes Gebiet Das Übersteigen einer Grenze zwischen beiden Transzendenz bezieht sich auf die Idee, die Grenzen der gewöhnlichen Erfahrung oder des Wissens zu überschreiten oder zu überschreiten. Es kann sich auf verschiedene Aspekte der menschlichen Erfahrung beziehen, einschließlich spiritueller oder religiöser Erfahrungen, künstlerischer oder kreativer Erfahrungen und Erfahrungen der natürlichen Welt. Im Kontext von Spiritualität oder Religion bezieht sich Transzendenz typischerweise auf die Erfahrung, über die Begrenzungen der physischen Welt hinauszugehen und sich mit einer höheren Macht oder einem göttlichen Reich zu verbinden. Das kann Erfahrungen des Gebets, der Meditation oder anderer spiritueller Praktiken beinhalten, ebenso wie Erfahrungen der Ehrfurcht oder des Staunens angesichts der Natur oder des Universums. Transzendenz kann sich auch auf Erfahrungen von Kreativität oder Inspiration beziehen, bei denen Künstler, Musiker, Schriftsteller oder andere Schöpfer das Gefühl haben, auf etwas jenseits ihres Gewöhnlichen Selbst zuzugreifen, um etwas Neues oder Schönes zu schaffen. Insgesamt ist Transzendenz ein Konzept, das auf die Idee hinweist, dass es etwas jenseits unserer gewöhnlichen Erfahrung oder unseres gewöhnlichen Verständnisses gibt und dass dieses "Etwas" auf verschiedene Weise zugänglich oder erfahren werden kann. 1.9 Wie Sie sich Gott vorstellen Nicht Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, sondern der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde: Jeder Gott ist ein Wesen der Einbildung und ein Abbild des jeweiligen Menschen. Der düstere, furchtsame, schreckhafte Mensch bildet sich schreckliche Götter, die lebensfrohe, heitere Menschen heitere, freundliche Götter. So verschieden die Menschen sind, so verschieden ihre Götter. Was der Mensch nicht ist, aber zu sein wünscht, das stellt er sich in seinen Göttern als seiend vor; die Götter sich die in wirkliche Wesen verwandelte Wünsche der Menschen. ... hätte der Mensch keine Wünsche, so hätte er keine Götter. 1.10 Entwicklung der Gottesvorstellung 1 Frühe Kindheit 2 Spätere Kindheit 3 Jugendalter 4 Erwachsene • Die Erfahrungen mit den Eltern prägen die Grundlagen des Gottesbildes • Entstehung eines ,,inneren" Gottesbildes: * Gefühl der Geborgenheit Angst vor Verlassenheit Unterscheidung von Elternbild und Gottesbild • Mythisches Denken * Himmel und Hölle als Pole des religiösen Weltbildes *Menschenähnliche (=anthropomorphe) Gottesvorstellung Doppelter Charakter der Gottes- vorstellung: *beschütztend/freundlich *bedrohlich / strafend • Rückgang der menschenähnlichen Gottesvorstellungen • Wachsen von abstrakten, symbolischen Gottesvorstellungen: *Gott als Geist, Kraft usw. Frage nach Gott tritt in den Hintergrund (religiöse Zweifel) • Weitere abstrakte Vorstellungen: *Gott ist im Menschen *Gott ist in der Natur • Individuelle Prägung der Gottesvorstellung: * Neue religiöse Erfahrungen * Eigenständiges Nachdenken * Partnerschaftliche Beziehung zwischen Gott und Mensch 1.11 Gottesbilder GOTTES- BILDER Welche Vorstellung von Gott vermitttelt das Bild? Welche Sichtweise über den Menschen und seine Beziehung zu Gott steht im Hintergrund? Wie wirkt diese Gottes-Vorstellung auf das Denken, Fühlen und Handeln des Menschen? Alter Mann Schwerhörig Bekommt nicht mehr alles mit Hinter/über den Wolken Fern von den Menschen . Bereich Gottes und Bereich des Menschen liegen weit auseinander Mensch wendet sich im Gebet (bittend) an femen Gott . Mensch erfahrt keine Gottesnähe Erfahrung der Sinnlosigkeit des Betens . Mensch ist allein in seiner Welt Gefühl der Verlassenheit von Gott Keine Verbindung von Gottesglaube u. Alltag (Moral) . . Schöpfer des Kosmos Thront wie ein Herrscher über der Erde Umgeben von Engeln (Hofstaat) Erde mit den Menschen ist. betont klein (Macht!) Gott setzt seine Füße auf die Erde (Besitz) Mensch ist unbedeutend klein vor der Grüße Gottes Mensch kann nur dienen und anbeten Ausgeliefert an Macht und Gnade Gottes Mensch ist unbedeutend, klein und machtios Schutzlos ausgeliefert an Ubermacht Gottes • Handeln aus Pflicht. Gehorsam und Angst . 1.12 Drei Religionstypen lassen sich unterscheiden: . Gott als Richter Entscheidet über Schicksal der Menschen Beschützt die Wohl- habenden, Erfolgreichen Verstößt die Armen und Erfolglosen Wohlergehen Segen Gottes Schweres Leben = Abwendung Gottes Wer Leistung erbringt, den belohnt Gott Erfüllung der religiösen Pflichten führt in den Himmel • Religiose Begründung des Kapitalismus! Wem es schlecht geht, der hat sein Schicksal verdient Reichtum und Armut sind gottgewollt. Solidarität mit Armen u Unterdrückten wider- sprechen dem Plan Gottes. Gerechtigkeit? Zauberer Existiert über den Wolken Herrscht über die Naturgewalten Verursacher von Wetter und Naturkatastrophen Hilflos gegen Macht Gottes Katastrophen sind evtl. Strafen Gottes Naturgesetze können von Gott durchbrochen werden Mensch ist unbedeutend, klein und machtlos Schutzlos ausgeliefert an Ubermacht Gottes . Kein Verlass auf Naturgesetze • Angst Gottesvorstellungen und Symbole für Gott - Trinität Der Glaube an einen einzigen Gott (Monotheismus) in Judentum, Christentum und Islam versteht Gott als Person und Gegenüber des Menschen Der Glaube an ein allgöttliches Gesetz oder Wirkprinzip (Pantheismus) findet sich ebenso in den Naturreligionen wie in den östlichen Hochreligionen. Er richtet die Gottessuche auf das Innere des eigenen Selbst oder der Natur. Der Glaube an eine Vielfalt der Götter (Polytheismus) findet sich in vielen alten Religionen, aber ausgeprägt auch im Hinduismus. In den verschiedenen Gottheiten werden die Kräfte des Lebens und der Natur personifiziert; im Göttermythos sind die Götter genealogisch miteinander verbunden; meist stehen sie alle unter einem überpersönlichen göttlichen Gesetz. Was zeigt die Vielfalt der Namen uns Bilder, Geschichten und Attribute, in denen sich der Gottesglaube der Religionen spiegelt? Dass die Grenzen zwischen den Religionen fließend sind sowohl in der historischen Entwicklung als auch im zeitgenössischen religiösen Bewusstsein. Heute ist z.B. unter Christen eine Tendenz beobachtbar, das Gottesbild vom dogmatisch definierten persönlichen Gott der Theologen zu lösen und der diffuseren göttlichen Kraft in der Natur oder im eigenen Inneren nachzuspüren. Eine andere Quelle zur Ausweitung kirchlich vorgegebener Gottesvorstellung ist die Öffnung für den Reichtum an Gottesbildern und Gotteserfahrungen in anderen Religionen. Was versteht man unter Dreifaltigkeit (Trinität) → Vater, Sohn, Heiliger Geist Die eine göttliche Wirklichkeit ist dort mit Bezug auf Erde, Himmelsgewölbe und Atmosphäre dreifach personifiziert und wird je nach Region und Epoche in unterschiedlichen Dreiheiten verehrt. Bilder/ Motive von der Dreifaltigkeit In der rätselhaften christlichen Darstellung des Heiligen Geistes als Taube und in der biblischen Beschreibung der Ursituation mit den Worten „Der Geist Gottes schwebte über den Wassern" klingt ebenfalls altägyptische Tradition an: In ihr ist das Lebensprinzip als göttlicher Vogel gedacht, den seine Schwingen über die Kulturlandschaft tragen und aus dessen Ei immer wieder neues Leben entspringt. Die bekannten Symbole: Ein Vergleich, der helfen kann: Wir können auch sagen: DREIFALTIGKEIT GOTTES Was bedeutet das? Wie können wir das verstehen? VATER DIE Gott ist für uns da: Wasser kommt in drei Zuständen vor: ...aber alles ist: Wasser / H2O ...als Begleiter und Freund, den wir ansprechen können. SOHN Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich./ Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. / du bist vertraut mit all meinen Wegen. Aus Psalm 139 → „Herrgott ist ein falscher Name!?" Gott ist mit uns unterwegs: ...weil der Mensch Jesus uns gezeigt hat, wer und wie Gott ist. GEIST Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Matthäus 7,12 Gott ist in uns wirksam: ...wenn wir uns für Frieden, Gerechtigkeit und den Schutz der Umwelt einsetzen. Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte. Genesis 2,15 1. „Der Name sagt etwas vom Wesen dessen aus, der ihn trägt" - Übertragen Sie diese Aussage auf Gott. Nehr bei Bezug zum Tex Namen haben an unterschiedlichen Orten unterschiedliche Bedeutungen. Eltern geben Kindern Namen, die eine Bedeutung für sie haben. Namen haben Bedeutungen wie Stärke, Macht, Liebe, Größe und noch mehr. Auch so wurde der Name Gott ausgewählt. Wenn man an den Namen Gott denkt man sofort an einen großen Mächtigen Herr und Beschützer. Auch das er unabhängig von der Zeit immer für einen da ist und man ihn erreichen kann. Allerdings kann man das Wort „Herr“ oder „Lord" auch abwertend sehen, als jemanden der auf uns herabsieht, über uns herrscht und uns kontrollieren möchte. Der Name Gott bedeutet ,,Ich bin da", und dieser Name macht uns Mut. ,,Im Orient hat der Name ein großes Gewicht, zu biblischen Zeiten noch mehr als heute" (Text). Damals als die Israeliten in ägyptischer Gefangenschaft waren, beteten sie zu Jahweh das er sie aus der Gefangenschaft befreit. Sie glaubten an ,,Ich bin da" und brachten auf und kämpften gemeinsam für ihre Freiheit. 2. Halten Sie in einer Tabelle fest, was der Name JHWH = Ich bin da und was die Übersetzung des Jahwe- Namen mit ,,Herr" über das Wesen Gottes aussagen. JHWH = Ich bin da Herr (Kyrios, Dominus, Lord) Ich bin da Übergeschlechtlich Zeitneutral Immer da Er/ Sie / Es war/ ist/ wird da sein Menschen aus der Knechtschaft befreit Wurde zu uns gesannt Ich bin- da Gott unterwegs mit seiner Knechtschaft Hält Beziehungen zwischen Menschen und Gott aufrecht Und sehe, ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt (Matthäus Evangelium) Liebe zu Menschen Kämpft für Liebe und Frieden Männlich Weißer Mann Mächtig Von oben Herab Herrscher Lord Allmächtiger Majestätisch Weißer Mann auf der Wolke Durch mehrere Übersetzungsfehler in der Bibel entstand der Begriff Herr Es gibt nichts höheres als Gott Willkürlich Absolute Unterwerfung Fordernd 3. Was sind Gründe für diese (nach Meinung des Autors ) falsche Übersetzungen des Gottesnamen in der Bibel? Der Name Gottes kommt über 6000-mal im Alten Testament vor. Davon wurde er sehr oft falsch übersetzt. Z.B.: „Der Herr ist mein Hirte mir wird nichts mangeln“, „Der Herr segne dich und behüte dich", ,,Ich der Herr, dein Gott", führt in die Irre und ist laut chim Friebe falsch übersetzt. Die ständige Ersetzung von „Herr“ statt JHWH führte zu einer Veränderung der Persönlichkeit. Eigennamen sind offene Namen. „Antonia" oder ,,Paul". Diese Namen verraten, aber auch nicht mehr als das Geschlecht. Französische Namen wie Claude oder Dominique sagen nicht einmal das aus. Und wenn man dann den Namen JHWH mit Herrn übersetzt, dann vermännlicht man den Namen und die Bedeutung „Ich bin da, er/sie/es ist da" geht verloren. Den JHWH ist sowohl zeit- als auch geschlechtsneutral. Der Grund für diese Falsche Übersetzung ist, dass jüdische Leser des Alten Testaments, schon im 3. Jahrhundert in „Adonai" übersetzt wurde. Der Begriff bedeutet im Hebräischen „Herr". Und so wurde der der Name JHWH immer umschrieben mit „Adonai“. Buch Exodus 3, 1-15 (Geschichte vom Brennenden Dornbusch, Moses soll die Sklaven aus Ägypten herausführen) 1.13 Gotteserkenntnis und Gottesbeweise Gott als höchstes Wesen (Canterbury) Gott als Ursache (Thomas von Aquin) Gott als Vollkommen (Thomas von Aquin) Gott als Ordnung (Thomas von Aquin) Traditionelle Gottesbeweise Prämisse #1 Prämisse #2 Prämisse ontologisch Gott ist ein maximal vollkommenes Wesen Vollkommenheit impliziert Existenz kosmologisch Das Universum existiert Satz von zureichendem Grund Kritik: Gottes stenz bedarf keines Grundes Gott existiert teleologisch Das Universum weißt eine gewisse Ordnung auf Ordnung bedarf eines Konstrukteurs Gott existiert moralisch Es gibt moralische Phänomene Gott existiert Version A: es bedarf eines moralischen Gesetzgebers Version B: Moralisches Handeln muss vernünftig sein. Gott = Postulat praktischer Vernunft Kritik Version A + B (Siehe unten) Gott existiert Einen Beweis kritisiert man, indem man zeigt, dass (2) Mindestens eine Prämisse falsch ist oder falsch sein könnte (→ Kritik an Gottesbeweisen) oder (3) Die Folgerung formal inkorrekt ist Ontologischer Gottesbeweis (Anselm von Canterbury), d.h. der Schluss vom Begriff „Gott" auf dessen Existenz. Anselm nennt Gott ,,das Wesen, über das hinaus nichts Größeres gedacht werden kann". Wenn Gott nur gedacht wäre, wäre er weniger vollkommen, weil wir als unvollkommene Menschen nie eine vollkommene Vorstellung entwickeln können. Zur Vollkommenheit des höchsten denkbaren Wesens gehört auch sein wirkliches Vorhandensein. Andernfalls wäre es nicht das absolut höchste Wesen, sondern wir könnten uns noch ein höheres Wesen vorstellen. Die Idee eines vollkommenen Wesens schließt also dessen reale Existenz mit ein. Gottes Vollkommenheit schließt eine Nichtexistenz seinerseits aus, da Existenz vollkommener als Nichtexistenz ist Zum Beispiel hundert wirkliche Taler enthalten nicht mehr als hundert mögliche Taler. Existenz ist keine Eigenschaft, sondern eine Voraussetzung, um Eigenschaften zu haben Kosmologischer Gottesbeweis (Thomas von Aquin): Überall in der Welt ist Bewegung. Alles bewegte wird von einem anderen bewegt, nichts kann sich selbst die erste Bewegung geben. Die bewegte Welt setzt einen von ihr verschiedenen Beweger voraus. Der Rückgriff auf das Unendliche muss ausgeschlossen werden, da eine unendliche Reihe von Bewegern nicht erklärt, woher die Bewegung zum ersten Mal ihren Ausgang nahm. Also muss eine erste Bewegungskraft vorausgesetzt werden, die von niemandem die Bewegung erhalten hat und als unbewegt gilt. Und darunter versteht man Gott. Kritik: Es widerspricht sich, dass alles von irgendetwas verursacht wurde und dass Gott die allererste Ursache ist. Akzeptiere man dennoch den Beweisgang, so ist bewiesen, dass es eine erste Ursache gibt, diese muss aber nicht Gott sein (könnte zum Beispiel der Urknall sein) → Bsp. Verschiedene mikroskopische Systeme können unter bestimmten Bedingungen, ohne Auslöser auftretende Phänomene aufzeigen, die das Potenzial haben, Grundbausteine für übergeordnete Strukturen zu bilden Es gibt keinen Beweis dafür, dass Gott die erste Ursache ist, von der alles ausgeht. Teleologischer Gottesbeweis: - Kritik: falls Gott nicht existiert 50% Wahrscheinlichkeit → Zweckmäßigkeit aller Wesen sei nur eine Beurteilung des Menschen, aber keine grundlegende wahre Aussage ,,Berechnender Gottesglaube": kein Einsatz Lehre von Zielstrebigkeit jeder Entwicklung im Universum Es existiert eine planvolle Einrichtung der Welt, durch welche die Dinge eine steigende Vollkommenheit erreichen kein Einsatz falls Gott existiert 50% Unvernünftige Dinge sind nicht in der Lage ein Ziel zu verfolgen, während intelligente Wesen an oberster Stelle stehen, welche ein Ziel vorgeben können Es muss ein intelligentes Wesen geben, von dem alle Naturdinge auf ihr Ziel hin geordnet werden. Und dies muss Gott sein. Wird von der Naturwissenschaft sehr kritisiert Darwin und Wallance lieferten mit der Evolutionstheorie und der natürlichen Selektion den entscheidenden Erklärungsansatz, um die Entwicklung des Lebens auf der Erde auch ohne eingreifen eines Schöpfers zu verstehen Einsatz maximaler Einsatz Verlust des Einsatzes maximaler Einsatz -/+ 0 unendlicher Verlust unendlicher Gewinn Gewinn Bilder, Namen und Verehrung der Götter sind Ausdruck ei- nes fraglosen Gottesglaubens. Wo dieser Glaube schwin- det, drängt sich das reflektierende Nachdenken, das schlussfolgernde Argumentieren in den Vordergrund. Es entsteht der Raum der Theologie: Sie unterstützt den Got- tesglauben mit den Mitteln der Vernunft. Christliche Theo- logie und Religionsphilosophie haben gar zeitweise versucht, Gottesbeweise zu entwickeln. Der klassische ontologische (seinstheoretische) Gottesbe- weis stammt von ANSELM VON CANTERBURY (1033- 1103). Anselm lebt ganz im christlichen Weltbild seiner Zeit. Daher kann er voraussetzen, dass man dasjenige, über das hi- naus nichts Größeres gedacht werden könne, Gott nennen müs- se. Seine Frage lautet, ob dieses denkbar Größte vielleicht nur als Gedanke, nicht aber als Wirklichkeit vorhanden sei. Seine Argumentation: Ein bloß Gedachtes sei niemals das unüber- denklich Größte, denn man könne es sich auch als wirklich vor- stellen. Und das sei größer, so wie das ausgeführte Werk des Künstlers in jedem Fall mehr sei, als die vorausgehende bloße Vorstellung davon. Seine Schlussfolgerung: Daher ist zweifellos etwas, worüber hinaus Größeres nicht gedacht werden kann (Gott), sowohl dem Denken als auch der Sache nach wirklich. Eine solche Argumentation ist heute nicht mehr allgemein nachvollziehbar, weil die Identifizierung eines als unüber- trefflich Gedachten mit Gott ihre Selbstverständlichkeit verloren hat. Außerdem zeigt sie Schwächen: Begriffs- und Wirklichkeitsebene werden vermischt, so als würde durch die Realisierung einer Sache zwangsläufig auch der Begriff umfassender. I. KANT unterstrich die entsprechende Kritik mit einem Vergleich: Hundert wirkliche Taler enthielten nicht einen einzigen mehr als hundert gedachte Taler. Ne- ben vielen anderen hat G. W. F. HEGEL die Gottesbeweise gegen Kants scharfe Kritik verteidigt. Er sieht ihren Sinn in der denkerischen Erhebung des menschlichen Geistes zu Gott; verbunden sei damit die Erfahrung einer geistigen Gottesannäherung. In der breit gefächerten Tradition der Gottesbeweise sind die Versuche des THOMAS VON AQUIN (1225-1278) be- sonders bedeutsam. Er verneint die Möglichkeit der direk- ten Wesenserkenntnis; aus ihren Wirkungen in der Welt lei- tet er die Existenz Gottes a posteriori ab (nachträglich). Er entwickelt die folgenden fünf Beweiswege: Gottes-Argumente beweis Bewegungs- Alles, was bewegt ist, wird von einem anderen bewegt. Es muss einen Erst-Beweger geben: Gott. Ursachen- beweis Notwendig- keitsbeweis Stufen- beweis Zielbeweis Es gibt in der Welt eine komplexe Ordnung von Ursachen und Wirkungen. Es muss eine Erst- Ursache geben: Gott. Entstehen und Vergehen zeigen: Alles Einzelne kann sein oder auch nicht sein. Dahinter oder davor muss es ein notwendig Seiendes geben: Gott. Die Dinge sind in abgestuftem Grad positiv, sie stehen in unterschiedlicher Nähe zum vollkom- men Guten, zu Gott. Das Leben nichtintelligenter Wesen verläuft zielgerichtet. Es muss eine intelligente Existenz geben, die sie auf ihr Ziel hin ausgerichtet hat: Gott. Gottesbeweise können keinen Gottesglauben erzwingen. Dieses Ziel haben ihre Autoren auch nie beansprucht. Allen- falls bieten sie der Vernunft eine Brücke zu Gott. In unserem Jahrhundert sind es etliche berühmte Naturwissenschaftler (MAX PLANCK, NIELS BOHR, ALBERT EINSTEIN, WERNER HEISENBERG), die an den Grenzen ihrer wissenschaftlichen Forschung gedankliche Beweise, Hinweise oder Ahnungen für die Existenz Gottes ins Feld führen. „Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt. ... Wir (müssen) hinter dieser Kraft einen bewussten intelligenten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie.... Da aber auch Geistwesen nicht aus sich selbst sein können, son- dern geschaffen worden sein müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu nennen, wie ihn alle Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: - Gott!" (MAX PLANCK) FÜR VIELE MEN- SCHEN LAUTET DIE FRAGE NICHT: EXIS- TIERT GOTT UND WELCHE GESCHICH- TEN ÜBER IHN SIND WAHR"? SONDERN: KANN MIR DER GOT- TESGLAUBE IM LEBEN WEITERHEL- FEN UND WELCHE GOTTESVORSTEL- LUNGEN SIND FÜR MICH „BEKÖMMLICH"? Theodizee Mehr als durch Argumente und Erkenntnisgrenzen wird die Möglichkeit, Gott zu denken, erschwert durch Leiden und Qual, Zerstörung und Hass. Der Polytheismus kann den Ur- sprung des Bösen mit einem negativen Gegengott erklären. Monotheistische Religionen haben dagegen große Mühe, ih- ren Gott angesichts des Leidens zu rechtfertigen. Gottesbeweise Thomas von Aquin Eine Variante des kosmologischen Gottesbeweises, der Kausalitätsbeweis, geht davon aus, dass alles in der Welt eine Ursache hat. Allerdings gilt auch hier die Unmöglichkeit des Rückgriffs auf das Unendliche. Es kann keine Kette von Ursachen geben. Folglich muss es eine erste Ursache geben, die Gott genannt wird. Der Bewegungsbeweis DIE EINZIGE ENT- SCHULDIGUNG GOT- TES IST, DASS ER NICHT EXISTIERT. STENDHAL Obersatz: 1. Prämisse = empirisch nachprüfbare Tatsache. In der Welt ist überall Bewegung Untersatz: 2. Prämisse = logisch, letztlich nicht beweisbar, aber auch nicht unsinnig. Alles bewegte wird von einem anderen bewegt. Ein Rückgriff auf das unendliche ist möglich. Schlusssatz: gezogenes Fazit Es muss am Anfang ein erste alles Bewegendes, das selbst aber unbewegt ist, geben. Dieses erste nennen wir Syllogismus = Beweisverfahren aus drei aufeinander bezogenen Sätzen Gott. Anselm von Canterbury Der Schluss vom Begriff „Gott" auf dessen Existenz „das Wesen, über das hinaus nicht größeres gedacht werden kann" Andernfalls wäre es nicht das absolut höchste Wesen, sondern wir könnten uns noch ein höheres vorstellen. Solche Argumente sind heute nicht mehr nachvollziehbar, weil die Identifizierung eines als unübertrefflich gedachten mit Gott ihre Selbstverständlichkeit verloren hat. Ontologisch (Seintheoretisch) Bernhard Welte Professor für christliche Moderne aufgebrochene Spannung zwischen den Bedingungen & Strukturen einer Säkularistischen Welt & der Inhalte religiöser Erfahrungen. Ziel: Aufdeckung der Ursprünglichkeit der Phänomene des menschlichen Daseins. Mit den Mitteln der Phänomenologie versuchte es, moderne Lebenssituationen & christlichen Glauben zu vermitteln Thomas von Aquin Italienischer Dominikaner und einer der einflussreichsten Philosophen und einer der bedeutendsten katholischen Theologen der Geschichte. Er gehört zu den wichtigsten Kirchenlehrern der römisch-katholischen Kirche Kam mit 5 Jahren ins Kloster Monte Cassino. 1323 wurde er von Papst Johannes XXII heiliggesprochen Wurde Kirchenlehrer Synthese von Vernunft und Glauben: beide stammen von Gott Wirklichkeit Gottes Übersteigt jede Form, die unser Verstand erreicht, durch ihre Verlässlichkeit. So können wir nicht begreifen, was sie ist. Nähern uns den Kenntnissen von ihm, je mehr wir durch unseren Verstand von ihm verneinen Kosmologisch (erfahrende Existenz) → nicht kann sich selbst die erste Bewegung geben. Woher die erste Bewegung ihren Ausgang hat, ist nicht bekannt. Sie wird als Gott interpretiert. 1.14 Gotteserfahrung Suche nach irituellen Praktiken: Beschäftig dich mit spiritueller Praktiken, die für dich von Bedeutung sind, wie Gebet, Meditation oder Achtsamkeit. Diese Praktiken können dir helfen, deinen Geist zu beruhigen und dich mit einer höheren Macht zu verbinden. Lesen Sie religiöse Texte: Lesen Sie religiöse Texte, die zu Ihnen sprechen und mit Ihrem Glauben in Resonanz. Reflektiert über ihre Lehren und versucht, sie auf euren Leben anzuwenden. Verbinden Sie sich mit der Natur: Verbringen Sie Zeit in der Natur und schätzen Sie die Schönheit und Majestät der Natur. Viele Menschen finden, dass dies ihnen hilft, sich mit einer höheren Macht zu verbinden und ein Gefühl von Ehrfurcht und Staunen zu erfahren Suchen Sie Führung von einem spirituellen Führer: Erwägen Sie, Führung von einem spirituellen Führer zu suchen, der Ihnen helfen kann, Ihre Spirituelle Praxis zu vertiefen und Unterstützung und Führung anbieten kann. Dankbarkeit üben: Kultiviere einen Geist der Dankbarkeit und Wertschätzung für die Segnungen in deinem Leben. Das kann dir helfen, ein tieferes Gefühl der Verbundenheit und Dankbarkeit gegenüber einer höheren Macht zu entwickeln. 1.15 Gott erfahren - in den Sakramenten kann man Gott erfahren? - Ja, aber nicht wie die Gefühle im Kino durch Dolby-Surround und Großbildleinwand. Gott ist kein Special Effekt, der auf mich wirkt, wenn ich abschalte. Er wird erfahrbar, wenn freie Menschen Ihm bewusst eine Türe zu ihrem Leben öffnen, Ihn an sich handeln lassen, vor allem in den Sakramenten, seinen Geheimnissen für uns Menschen. Wieso in der Kirche? - Weil Gott diesen Ort, diese Gemeinschaft gewählt hat, wie jeder in der Bibel nachlesen kann, der die Wahrheit wissen will. Was bringt mir das? - Du wirst sehen. Gott erfahren durch die Ehe, die Taufe, die Beichte, Krankensalbung, Firmung, Eucharistie und die Priesterweihe Taufe: Durch die Taufe werden Gläubige von der Erbsünde gereinigt und werden Mitglieder der Kirche. Es wird als Wiedergeburt und Neubeginn gesehen, als Gelegenheit, die Gnade Gottes und die Liebe der Gemeinschaft zu erfahren. Heilige Eucharistie: Die Heilige Eucharistie ist das zentrale Sakrament in der christlichen Tradition und eine Möglichkeit für die Gläubigen, am Opfer Christi teilzuha die geistliche Nahrung seines Leibes und utes zu empfangen. Die Eucharistie gilt als ein kraftvolles Mittel, um Gottes Gegenwart und Gnade zu erfahren. Beichte: Durch die Beichte können Gläubige ihre Sünden bekennen und Vergebung erhalten. Es ist ein Weg, die Barmherzigkeit und Liebe Gottes zu erfahren und Führung und Unterstützung zu erhalten, um ein tugendhaftes Leben zu führen. Ehe: Die Ehe wird in vielen religiösen Traditionen als Sakrament betrachtet und ist eine Möglichkeit für Paare, Gottes Liebe und Gnade durch ihre Vereinigung zu erfahren. Die Ehe wird als Widerschein der göttlichen Liebe gesehen, die die ganze Schöpfung eint. Krankensalbung: Die Krankensalbung ist ein Sakrament, das vollzogen wird, wenn eine Person schwer krank ist oder in Todesgefahr ist. Es ist eine Möglichkeit für Gläubige, Gottes Heilung und Trost zu erfahren und Kraft und Mut angesichts von Krankheit oder Tod zu empfangen. 1.16 Theodizee-Frage - einige zentrale Aspekte (Röm 3,5) Theodizee ist ein Zweig der Theologie, die sich mit der Vereinbarkeit der Existenz des Bösen oder Leiden in der Welt mit dem Glauben an einen allmächtigen, allwissenden und all-liebenden Gott. Der Begriff "Theodizee" kommt von den griechischen Wörtern "theos" (Gott) und "diké" (Gerechtigkeit) und stellt im Wesentlichen die Frage: "Wenn Gott allmächtig ist, warum gibt es dann Böses und Leiden?" Theodizee ist ein wichtiges Studiengebiet für viele religiöse Traditionen, weil sie versucht, die Realität des menschlichen Leidens mit dem Glauben an einen liebenden Gott in Einklang zu bringen. Verschiedene Religionen haben unterschiedliche Wege der Annäherung an das Problem des Bösen, und verschiedene Ansätze wurden im Laufe der Geschichte vorgeschlagen. Einige Theodizeen konzentrieren sich auf die Idee des freien Willens, was darauf hindeutet, dass Gott den Menschen die Fähigkeit gegeben hat, Entscheidungen zu treffen, und dass diese Freiheit notwendigerweise die Möglichkeit des Bösen beinhaltet. Andere Theodizeen betonen die Idee des göttlichen Geheimnisses, was darauf hindeutet, dass Gottes Wege jenseits des menschlichen Verständnisses liegen und dass Leiden einem Zweck dienen kann, den wir nicht verstehen können. Andere Theodizeen weisen jedoch darauf hin, dass das Leiden ein notwendiger Bestandteil der menschlichen Erfahrung ist und eine Quelle des Wachstums und der Veränderung sein kann. Zum Beispiel schlagen einige Religionen vor, dass Leiden den Menschen helfen kann, Mitgefühl, Weisheit und spirituelles Wachstum zu entwickeln. Insgesamt ist die Theodizee-Frage ein komplexes und herausfordernde Frage, und es gibt keine einzige Antwort, die die Existenz des Bösen und des Leidens in der Welt vollständig erklären kann. Erscheinungsformen des Atheismus GLAUBE an einen liebenden und allmächtigen Gott . . Theoretische Theodizee Richard Swinburne - Freier Wille des Menschen - Entscheidung zwischen Gut und Böse - Verantwortung John Hick Reifungsprozess des unreifen Menschen - Leid als Herausforderung THEODIZEE Theodizee = Rechtfertigung Gottes angesichts einer Welt voller Übel und Leid Antwort-Versuche ERFAHRUNGEN von Leid und Unrecht ● Praktische Theodizee ● Kritik an theoretischer Theodizee: Leid wird funktionalisiert • Wichtiger: Leidbekämpfung statt Leiderklärung (Gott ist unbegreiflich!) Leid nicht verstehen wollen, sondern im Vertrauen auf Gott annehmen Beispiel: Hiob Nach: Alexander Loichinger, Die Frage nach Gott angesichts menschlichen Leids, in RU heute, Heft 1/2011 (http://www.bistummainz.de/bistum/bistum/ordinariat/dezernate/dezemat_4/bildungsangebote/ru_heute/Ru11.html) Bildquellen: http://pandacake.tumblr.com/post/681332686/animal-agriculture-and-world-hunger-by-gary http://www.uni-leipzig delubilderleid/index.htm http://www.kunst-fuer-alle.de/deutsch kunst kunstenkunstdruck/bachmann-%2811-online%29/12203/1/479842/amerikanischer-soldatenfriedhot-tunis-tunesien-afhka/index.htm Mit dem Theodizee-Problem sind Fragen verbunden wie: Warum hat Gott eine Welt erschaffen, in der so viele Menschen leiden müssen? Hätte er nicht eine Welt ohne Leid oder mit weniger Leid schaffen können? Wenn es so viel Leid in der Welt gibt, kann dann Gott noch als allmächtig und allgütig gedacht werden? Der Gott will entweder die Übel abschaffen und kann es nicht, oder er kann und will es nicht, oder er will es nicht und kann nicht, oder er will und kann. Wenn er will und nicht kann, ist er schwach, was auf Gott nicht zutrifft. Wenn er kann und nicht will, ist er neidisch [missgünstig], was dem Gott gleichermaßen fremd ist. Wenn er weder will noch kann, ist er neidisch und schwach, also auch kein Gott. Wenn er will und kann - was allein dem Gotte zukommt -, woher stammen dann die Übel? Oder warum schafft er sie nicht ab? Vier mögliche Hypothesen G. will, aber kann nicht G. kann, aber will nicht G. kann nicht und will nicht G. kann und will (was ihm, seinem Begriff gemäß, allein entspricht) Deren jeweilige Konsequenzen G wäre schwach → das kann nicht sein, weil es dem vorausgesetzten Gottesbegriff widerspricht, Gott wäre neidisch/ missgünstig → das kann nicht sein, weil es dem vorausgesetzten Gottesbegriff widerspricht, Gott wäre sowohl schwach wie neidisch/ missgünstig → das kann erst recht nicht sein, weil es dem vorausgesetzten Gottesbegriff doppelt widerspricht, Übel würde entweder nie entstanden oder längst durch G abgeschafft sein, aber: → es gibt doch Übel Denkmodelle atheistisch dualisch Jeweils implizierte(s) Gottesattribut(e) (All-) Macht Lösungsansätze Gott liebt den Menschen so sehr, dass er ihm die vollkommene Freiheit geschenkt hat. Alles Übel und Gott als Erzieher (All-) Güte (All-) Macht Und (All-) Güte (All-) Macht Und (All-) Güte Böse kommt daher nur durch den Menschen selbst Übel werden als ,,Mangel an Gutem" gedeutet Erklärungen für Übel werden in einem größeren Zusammenhang gesucht Übel werden im Zusammenhang einer Entwicklung gesehen theistisch (mit eingeschränkter Allmacht Gottes) →→ Also muss Gott entweder nicht (all-) mächtig oder (all-) gütig oder weder (all-) mächtig noch (all-) gütig sein → dann jedoch kann von G keine Rede mehr sein → Gott kann nicht existieren Weitere Ansätze zur Verteidigung des Glaubens an einen allmächtigen und gütigen Gott Gottes Eigenschaften sind zu überdenken Warum ist es so wichtig sich mit der Theodizee-Frage auseinander zu setzen? Damit Menschen versstehen/ begreifen, dass Leid zum Leben dazu gehört Erkenntnis, dass Menschen für vieles selbst die Verantwortung tragen - Es gibt keinen Gott - Stellt sich die Frage, ob Mensch oder Natur für das Leid verantwortlich ist. - Gott schickt Leid, um den Menschen zu stärken → Mensch entwickelt Mitgefühl und Verantwortung - Gott und Gegengott = gleichstark - Teufel ist für Leid verantwortlich, nicht Gott - Mensch hat sich von Gott abgewendet (Sündenfall) - Gottes Wille theistisch (mit Umdeutung der Allmacht Gottes) Mystisch - Gott will das Leid nicht - Gott kann nichts ändern → dafür müsste er die Liebe und Freiheit zum Menschen preisgeben (=> Tod am Kreuz) - Gott zieht sich zurück; Mensch bekommt Freiheit → bringt Leid mit sich - Gott verwandelt Leid in Kraft → neue Lebensmöglichkeiten entstehen 1.17 Die Religionskritik von Feuerbach, Marx und Freud PSYCHOANALYSE PHILOSOPHIE FEUERBACH (1804 1872) Religion ist eine Projektion des Menschen. Der Mensch produziert Religion aus sich selbst, indem er sich in seinen Göttern vorstellt, was er selbst nicht ist, aber zu sein wünscht. Gott ist das vergötterte Wesen des Menschen SOZIOLOGIE KARL MARX (1818-1883) Religion ist der ideologische Überbau der bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse; sie ist der Heiligenschein einer verkehrten Welt und Opium des Volkes. Gott ist der himmlische Kapitalist und Sklaventreiber S. FREUD (1865-1939) Religion ist eine infantile Illusion, eine allgemein menschliche Zwangsneurose, geboren aus dem Bedürfnis, die menschliche Hilflosigkeit erträglicher zu machen. Gott ist der überhöhte irdische Vater 1.18 Die Religionskritik Ludwig Feuerbach Projektionstheorie Kerngedanken Ludwig Feuerbachs Feuerbach will Religion und deren Entstehung erklären Religion entsteht nach Feuerbach aufgrund des menschlichen Glückseligkeitstriebs, d.h. der menschlichen Hoffnung und Wünsche. Ohne Wünsche gibt es keinen Gott. Das vom Menschen daher geschaffene vollkommene Wesen Gott erfüllt diese grundlegenden, durch die Begrenztheit hervorgerufenen Sehnsüchte (=Projektionstheorie). Dieses Verhalten des Menschen entzweit (entfremdet) den Menschen, da der von ihm geschaffene Gott nichts anderes ist als der vollkommen gedachte Mensch. Feuerbach möchte dem Menschen daher zurückgeben, was ihm gehört: die Selbstentzweiung soll aufgehoben werden, die Theologie soll zur Anthropologie gewendet werden und der menschlichen Gattung die göttlichen Eigenschaften zugesprochen werden. Die religiösen Kräfte sollen daher in den Dienst am Menschen umgewandelt werden. Feuerbachs Hauptargument war, dass Religion ein Produkt der menschlichen Fantasie und nicht göttlicher Offenbarung ist. Er argumentierte, dass Menschen ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse auf ein göttliches Wesen projizieren und einen Gott nach ihrem eigenen Bild erschaffen. Feuerbach glaubte, Religion sei eine Form der Selbstentfremdung, in der Menschen eine idealisierte Version ihrer selbst anbeten, anstatt ihre eigenen Grenzen und Unvollkommenheiten zu akzeptieren. Feuerbachs Religionskritik war Teil einer breiteren Bewegung, die als "junger Hegelianismus" bekannt war, die die traditionellen religiösen und philosophischen Ansichten ihrer Zeit herausfordern wollte. Feuerbachs Ideen hatten einen bedeutenden Einfluss auf spätere Denker, darunter Karl Marx, der Feuerbachs Religionskritik als Teil seiner Theorie des historischen Materialismus übernahm und weiterentwickelte. Nach Ludwig Feuerbach ist Gott die Summe aller Wünsche nach Unsterblichkeit, Vollkommenheit, Glückseligkeit, Gleichberechtigung eines Menschen, der diese aber nicht als eigene Wünsche erkenne, sondern diese auf Gott projiziere. Der Mensch werde dabei mit der Betonung von Eigenschaften wie endlich, sündhaft, unvollkommen und ohnmächtig als negatives Extrem dargestellt. Als Kontrast stelle sich dieser Mensch seine Gottheit versehen mit den Eigenschaften seiner Wünsche vor, so wie er selbst zu sein wünsche: unendlich, ewig, vollkommen, mächtig, und vor allem heilig. Der Mensch müsse für den Menschen das höchste Wesen werden. Der Mensch soll zum Gottesfreund werden. Ludwig Feuerbachs religionskritischer Ansatz kann man also in vier Aspekte unterteilen: 1. Erkenntnis der Religion als Projektion Der Mensch muss erkennen, dass Gott lediglich eine Projektion seiner unerfüllten Wünsche und positiven Eigenschaften ist. 2. Aufhebung der Entzweiung des Menschen Nach der Erkenntnis der Projektion muss die Entzweiung des Menschen aufgehoben werden. Denn ohne diese, sieht sich der Mensch weiterhin nur als schlechtes Abbild eines Gottes. Der Mensch soll aber selbst sich auf seine eigenen positiven Eigenschaften und Fähigkeiten besinnen, statt sie weiterhin, trotz der Erkenntnis, auf Gott zu projizieren. 3. Verwandlung der Theologie in Anthropologie "Abschaffung/Umwandlung" der Religion zu Gunsten der Lehre des Menschen. 4. Verantwortung des Menschen im Diesseits Nach der Verwandlung der Theologie in die Anthropologie soll nun der Mensch dem Menschen helfen: Der Mensch ist für den Menschen Gott - homo homini deus est. Kritik 1. Feuerbachs Thesen - so kann inzwischen gedacht werden sind Projektionen. Sie waren philosophisch begründet, halten aber logischem Denken nicht Stand. Es wird nur ein Gegensatz postuliert. Glaubende sagen: Wir glauben an Gott, weil es ihn gibt - Feuerbach sagt dagegen: Nein, ihr glaubt an Gott, weil ihr ihn euch gemacht habt. Das heißt: Etwas für die Glaubenden Seiendes wird von Feuerbach in die Psyche des Menschen verlegt. Voraussetzung Feuerbachs: Gott ist Folge der Psyche. Feuerbach hat insofern Recht, weil viele Glaubende Gott auch als einen beschreiben, der für ihre Psyche Bedeutung hat (er gibt Kraft, tröstet...). Aber seine Schlussfolgerung ist nicht zwingend. Warum sollte der Mensch in einer Art Schizophrenie das Gute/Gott aus sich selbst heraus-setzen? Hier steht die antike Welt der Götter im Blick: Sie sind Personifizierungen menschlicher Wünsche (unsterblich, kraftstrotzend...)- aber auch das stimmt nur zum Teil. 2. Feuerbach schafft sich einen Menschen nach eigenem Bilde. Ist der Mensch so, wie ihn Feuerbach sich vorstellt? Es gibt viele Menschenbilder - auch in der Philosophie. 3. Nicht nur Glaubende sind anderer Meinung, sondern die gesamte Philosophie des Idealismus hat schon lange das Thema angedacht und ist zu anderen Schlussfolgerungen gekommen als Feuerbach. 4. Der jüdische-christliche Gott ist nicht nur Projektion des Guten, das der Mensch aus sich selbst auslagert. Gott wird auch vielfach als erschreckend, als negativ angesehen (z.B. Hiob). 5. Die Sehnsucht nach Gott lässt die Erkenntnis Feuerbachs zu, dass der Mensch sich ein Objekt der Sehnsucht geschaffen habe - aber der christliche Glaube deutet es andersherum: Dass der Mensch Sehnsucht hat nach Gott, das liegt daran, dass Gott sein Schöpfer ist. (Altbekannte Frage in diesem Zusammenhang: Belegt der Durst des Menschen nach Wasser, dass es kein Wasser gibt?) Hier steht somit ,,Idee" gegen „Idee", Weltsicht gegen Weltsicht. Welche ist richtig? Da es keinen neutralen Menschen gibt, kann er das nicht sagen. 6. In Feuerbachs Zeit hat die Religion / Kirche die Sünde sehr betont - vor allem die protestantische Kirche: Der Mensch ist Sünder. Feuerbach versucht, den Menschen aus dieser Knechtschaft auf seine Art zu befreien. Heute stellt sich jedoch die Frage: Liebt der Mensch, der in sich selbst die positiven Seiten eines irrealen Gottes sieht, die Menschen mehr als einer, der an Gott glaubt? Der Beweis steht noch aus. Bislang haben atheistische Menschen und Systeme diese These noch nicht bewahrheiten können. 7. Den Christen wurde der Vorwurf gemacht, Nächstenliebe nur aus Gründen des Egoismus zu üben. Heute meinen manche beweisen zu können, dass Nächstenliebe etwas ist, was im Menschen naturgemäß angelegt ist (vgl. Jesus - aus Mitleid Menschen helfen; Mt 25,31ff.), also nicht nur christlich bedingt ist. Wenn Nächstenliebe also im Menschen angelegt ist dann nur in Christen nicht? Das zeigt: Was immer Christen tun, das ist aus atheistischer Sicht übel - erst dann, wenn man erkennt, dass es etwas auch sonst an guten Taten gibt, wird ihr Tun in das allgemeine Tun eingegliedert und als menschlich nicht als christlich - anerkannt. 8. Nur angemerkt sei: Dass Menschen Götter erschaffen, das ist kein neuer Gedanke. Den finden wir schon im Alten Testament - besonders prägnant aber im Evangelium des Philippus (2. Jh.): „Aber wenn jetzt die Menschen Gott erschaffen wollen, erschaffen sie in der Welt Götter und beten ihre Geschöpfe auch noch an. Eigentlich müssten die Götter die Menschen anbeten." 1.19 Die Religionskritik Sigmund Freuds Reduktionismus: Freuds Religionskritik wird oft als reduktionistisch angesehen. Er argumentierte, dass Religion eine Form der Wunscherfüllung ist und dass der Glaube an Gott eine Projektion unserer unbewussten Wünsche ist. Dabei wird jedoch die Komplexität der religiösen Erfahrung und ihre vielfältigen Dimensionen übersehen. Ignorieren der positiven Aspekte der Religion: Freud sah Religion als eine Form der Illusion, die dem Einzelnen angesichts der harten Lebenswirklichkeit Trost und Komfort spendet. Die Religion hat jedoch auch eine positive Rolle in der Gesellschaft gespielt, indem sie gesellschaftliches Handeln anregt, moralische Werte fördert und den Menschen ein Gemeinschaftsgefühl vermittelt. Freuds Kritik lässt diese positiven Aspekte unberücksichtigt. Vernachlässigung des sozialen und kulturellen Kontextes: Freuds Religionskritik ignoriert den sozialen und kulturellen Kontext, in dem Religionen entstehen und sich entwickeln. Religionen sind von spezifischen historischen und kulturellen Kontexten geprägt und entwickeln sich im Laufe der Zeit als Reaktion auf sich verändernde gesellschaftliche und politische Bedingungen. Freuds Kritik berücksichtigt diese Faktoren nicht. Begrenztes Verständnis religiöser Erfahrung: Freuds Verständnis religiöser Erfahrung beschränkt sich auf die individuelle Psychologie und das Unbewusste. Religiöse Erfahrung ist aber auch ein soziales und kulturelles Phänomen, das Ritual, Symbolismus und Gemeinschaft beinhaltet. Freuds Kritik berücksichtigt nicht die sozialen und kulturellen Dimensionen religiöser Erfahrung. Mangel an empirischen Beweisen: Freuds Religionskritik basiert auf einer psychoanalytischen Theorie, die nicht auf empirischen Beweisen beruht. Während die Psychoanalyse in der Psychologie und Psychiatrie einflussreich war, sind ihre theoretischen Behauptungen oft umstritten und schwer empirisch zu überprüfen. Während Freuds Religionskritik einen wichtigen Beitrag zur Religionswissenschaft leistete, wurde sie wegen ihres Reduktionismus, der Vernachlässigung positiver Aspekte, des fehlenden sozialen und kulturellen Kontextes, des begrenzten Verständnisses religiöser Erfahrung und des Fehlens empirischer Belege kritisiert. 1. Religion als Illusion Mensch sehnt sich nach Kindl. Schutz vor Gefahren des Lebens sucht sich aus Erfahrung der eigenen Hilflosigkeit Gott als „Vatergestalt", dieser gibt Schutz vor Gefahren, Erfüllung der Gerechtigkeit, Wissen um Entstehung der Welt, Beziehung zwischen Körper und Seele. 2. Totem und Tabu" als Ursprung der Religion Am Anfang steht der Wunsch nach dem Vatermord und dem Beischlaf mit der Mutter (Ödipuskomplex). Nach der Ermordung des Vaters stellen sich Schuldgefühle ein, im ,,Totem" wird der Vater zum Schutztier überhöht, die Frauen des Vaters werden zum „Tabu" erklärt. Entstehung von Zwangsneurose und Religion durch Projizierung von Wunschvorstellungen auf Gott (siehe 3.) 3. Religion als Zwangsneurose Religion besitzt Parallelen zu zwangsneurotischen Handlungen (zeigt sich durch religiöse Riten etc.), da der Mensch der Religion vor der Wirklichkeit flieht und cht erwachsen werden will Kritik 1) Religion nicht mit Neurose vergleichbar 2) Anschauungsmaterial stammt aus religiösen Vorstellungen seiner Patienten Unzulässig, Religion im Menschen und Wünschen zu begründen Mensch nicht nur Triebwesen, auch Person 3) Gott der Bibel kein autoritärer, entmündigender Vatergott Sondern: Gott der Liebe, kündigt, selbstbestimmende Menschen zu erben eingesetzt ● Psychologen können auch zu anderen Ergebnissen kommen: Und so hat Alfred Adler eine andere Sichtweise: Das Individuum lebt in Gemeinschaft, es erfährt ein Gemeinschaftsgefühl, das vom Gemeinschaftsgefühl des Kindes zur Mutter geprägt ist. Das Gemeinschaftsgefühl hat es allerdings nicht allein mit den Menschen, sondern über den Menschen hinaus mit seiner Lebensumwelt- und spirituell bezogen auf die Transzendenz, das Göttliche. Wobei die Transzendenz eben auch Mängel menschlichen Gemeinschaftsgefühls ausgleichen kann, denn der Mensch strebt danach, die Vollkommenheit des Gemeinschaftsgefühls zu erreichen. C.G. Jung sah Gott in dem kollektiven Unbewussten und der Mensch, der nur ein Teil des Ganzen ist, begreift das Ganze nicht richtig, so dass Gott nicht allein ein Teil des Unbewussten ist, sondern auch transzendent. Der Mensch muss Gott erfassen, indem er in seine tieferen Schichten seines Selbst eindringt. Das heißt: Die Archetypen, die Urbilder, die die Grundstruktur des Unbewussten bilden, hat der Mensch nicht erschaffen, denn er ist abhängig von ihnen. Aber: Religion ist nicht ein Teil des Ich, es ist im Es verankert. Das sieht der Glaubende anders: ,,Ich glaube" - und nicht: Es glaubt in mir (theologische Differenzierungen, s. XXX). Viktor Frankl, der vierte im Bunde, hat Gott nicht abgelehnt, sondern als Garant für den Lebenssinn des Menschen angesehen. Denn Gott allein garantiert, dass es Sinn trotz Leiden gibt allerdings können Gott und Sinn zusammenfallen, sodass man nicht weiß, ob es der dem Menschen zugehörende Lebenssinn ist oder eine göttliche Macht, die den Sinn gibt. Ebenso weist das Gewissen auf Gott hin. Psychologie versucht manchmal Religion zu erklären. Da es aber unterschiedliche Versuche gibt (zum Beispiel auch: Das Gehirn des Menschen ist darauf angelegt, sich ständig zu beschäftigen; der Alltag ist langweilig, also sucht sich das Hirn Beschäftigung in der Religion) - und auch vermutlich weitere geben wird - sind sie unter mehr oder weniger interessante „Vermutungen" einzuordnen. Freud ist sehr stark auf den christlichen ,,Vater" Gott fixiert. Andere Religionen haben keinen Vater-Gott - aber auch massivere Moralvorstellungen (Islam) bzw. Moralvorstellungen anderer Art (Hinduismus). Andererseits: In der Antike galt Gott/ Zeus als „Vater" - aber diese religiöse Sicht hat keine intensiven Moralvorstellungen entwickelt. Religion ist Folge einer Wunschvorstellung - bedeutet das zwingend, dass einer Wunschvorstellung nicht eine Wirklichkeit zugrunde liegen kann? (S. bei Feuerbach das Beispiel mit dem Wasser.) Aus christlicher Perspektive kommt Gott selbst ins Leben des Menschen hinein - was nicht selten auch geradezu gegen die Wünsche des Menschen gerichtet ist. An Freud wird deutlich, zu welcher Denk-Akrobatik Menschen fähig sind, um sich Gottes zu entledigen. Der Atheist als infantiles Wesen, das auf Gott eifersüchtig ist und ihn zumindest in der Vorstellung bekämpft. So könnte man die Argumentation umdrehen. 1.20 Die Religionskritik Karl Marx Religionskritik Der Mensch wird von Kapitalisten unterdrückt - er leidet. Religion ist die Flucht vor Leiden in die Vorstellung einer paradiesischen Zukunft im Himmel. Religion ist das Opium des Volkes. Der Mensch, der in die Phantasie „Gott" flüchtet, ist gelähmt und bekämpft nicht die Kapitalisten - und die Kirchen unterstützen die Kapitalisten, indem sie diese Phantasie intensivieren. Der Mensch muss das irdische Leiden bekämpfen, dann wird sich auch die Religion ins Nichts auflösen, die Kirchen werden dann auch keine Bedeutung mehr haben. Weiter gedacht: Kirchen müssen als Teil des kapitalistischen Systems bekämpft werden, damit Menschen bereit sind, für diese gute irdische Zukunft zu kämpfen. Aufgrund der Sicht, dass nicht Menschen die Geschichte machen, sondern die Geschichte den Menschen, versucht er die Geschichte im Sinne des von ihm in der Geschichte erkannten Materialismus voranzutreiben. Während Feuerbach offen lässt, warum der Mensch alles Gute auf Gott projiziert, erklärt also Marx, dass er das tut, weil er unter den Kapitalisten leidet. Kritik an der Kritik 1. Die Thesen von Marx werden durch den Vergleich der Bundesrepublik Deutschland mit dem der Deutschen Demokratischen Republik hinterfragt: In der Bundesrepublik waren die Menschen reich und die meisten Menschen waren Christen. In der DDR waren sie arm und keine Christen. Man mag andere Gesellschaften heranziehen, die das Gegenteil belegen. Aber weil es auch Gegenbeispiele gibt, ist dieser Marxsche Ansatz nicht zwingend. 2. Dass Religion betäubt, das mag streckenweise so sein - aber christliche Religion ist seit 2000 Jahren auch Motor für positive gesellschaftliche Veränderungen. 3. Man kann sich auch anders schneller und effektiver betäuben als mit diesem komplizierten ,,Etwas", das Religion genannt wird. 4. Marx selbst hat den Maßstab für das, was gerecht und ungerecht ist, der Bibel bzw. seiner jüdisch-christlichen Tradition entnommen (Amos, Jesus) - selbst sein Bild von der paradiesischen Zukunft, dem wunderbaren Zusammenleben ist Folge von Apostelgeschichte 4,32ff. Er hat diese Zukunftserwartungen säkularisiert. 5. Jesus lehrt: Nur veränderte Menschen können die Welt positiv verändern. Marx lehrt: Die Gesellschaft prägt den Menschen - nicht der Mensch die Gesellschaft. Die Unlogik im Grundsatz besteht darin, dass Marx selbst ja einen neuen Ansatz (mit anderen) in die Gesellschaft bringt. 6. Zur selben Zeit wie Marx hat Johann Hinrich Wichern seinen Ansatz aus dem christlichen Glauben heraus verbreitet: Kirchen müssen mit Hilfe der Kapitalisten die Welt verändern. Die Folge: Diakonie und später auch die Caritas. Sie sind weltweit bis heute die treibende Kraft zur sozialen Veränderung. Ob Nachfolger von Marx treibende Kräfte für positive soziale Veränderungen in der Welt sind, mag jeder selbst beurteilen. Nächstenliebe ist ein wesentliches Feld des Christentums - diejenigen, die es ihm aus der Hand nehmen, sind nicht die Atheisten und Sozialisten, es ist der säkulare Staat, der einsieht, dass es der Bevölkerung möglichst gut gehen muss, wenn es keine Aufstände geben soll. 7. Dass die Religion Hand in Hand geht mit den Kapitalisten, das hat er aus der konkreten Situation seiner Zeit erschlossen, allerdings gab es auch damals Strömungen, die dieser Sicht nicht entsprachen. Wie dem auch sei: Dass die christliche Religion unterdrückt (Hand in Hand mit den Kapitalisten), das ist gegenwärtig vielleicht lokal noch der Fall, aber nicht mehr insgesamt. Dass die kommunistischen Systeme nicht unterdrückend aktiv sind, lässt sich kaum sagen. 8. Man kann einwenden, dass der Marxismus nie konsequent durchgeführt wurde, sondern dass Menschen ihn für ihre Sicht missbraucht haben, von daher unterdrückerische Systeme entstanden sind. Aber ist das eine Entschuldigung? Denn gerade aus marxistischer Sicht kommt der Vorwurf an das Christentum, dass der Weg Jesu nicht richtig sei, weil er nicht umgesetzt wurde. Wenn dieser Vorwurf den Christen gilt - dann gilt er entsprechend auch den Marx- Anhängern. (Dass der Sowjetkommunismus wie der chinesische Kommunismus kein wahrer Kommunismus sei wird auch gesagt. Aber kann es den geben? Ist dieser nicht selbst ein Glauben? Siehe unten. Interessant ist, dass angeblich viele Menschen in China Christen werden, weil sie sehen, dass Religion und Sozialismus im Christentum gut vereinbar sind.) 9. Manche möchten Marx von den massiven Gewalttaten lösen, die im Kommunismus weltweit auch gegen Christen ausgeübt wurden. Marx war Denker - kein Henker. Aber sein Werk zeichnet verbal vor, was andere umsetzten. Nichts desto trotz haben Christen Ansichten von Marx aufgegriffen und sich sozial wieder den Vorgaben von Jesus Christus zugewandt. 1.21 Elemente der Religionskritik Friedrich Nietzsche Religionskritik Nietzsche war der Ansicht, dass der Mensch Gott getötet habe (Gott ist tot) und nun außerordentlich einsam sei. Und weil er Gott getötet hat, müsse er nun selbst ästhetisch Schöpfer sein (Dichtung); Metaphysik / Transzendentes wird in dem grundlegenden Weltgesetz des Lebens und dessen Ästhetik erkannt. Dann vor allem aber ist hier wichtig: Eine neue Moral muss sich der Mensch nach dem Tode Gottes erarbeiten, eine Moral die der (paulinischen) christlichen Sklavenmoral entgegenstünde. Christen würden nur die Schwachen, Ohnmächtigen, Wertlosen hervorheben, um Wissenschaft und Kultur zu verderben - dagegen müsse der wahre Mensch sich selbst höher entwickeln, zu einem Übermenschen machen. Das sehen die christlich Missratenen (Unwerten), die sich ein imaginäres Jenseits errichten, als böse an und sie hassen die Vornehmen, die sich im Diesseits hoch entwickeln. Schopenhauer hatte Mitleid betont - Nietzsche meint, Mitleid würde nur das Leid vermehren - dagegen müsse man vernichten - und sich dazu überwinden, denn man entwickelt sich auf diesem Wege zum Übermenschen. Es geht ihm um die ,,Umwertung aller Werte". Es geht um den Willen zur Macht", das heißt: der Mensch muss sich selbst in den Griff nehmen und maximal steigern. Der Mensch bestimmt sich selbst, geht damit über die Evolution des Tieres hinaus. Wie die Werte letztendlich aussahen, hat er nicht mehr dargelegt, aber es geht um das ästhetische Schaffen und damit um die Erfüllung des Weltgesetzes und des Lebenssinnes. Das sich selbst entwickelnde Genie ist aber gleichzeitig ein verletzliches Wesen, weil es so weit entwickelt ist. (Diese Sicht von 1888 ist notwendig, um sich als kranker Mann selbst noch in dieses Denken vom Übermenschen einzeichnen zu können.) Dass aber Missratene - nicht das zerbrechliche Genie! - vernichtet werden müssten und der neue Mensch gezüchtet werden müsse, dieser sozialdarwinistische Ansatz findet sich in einem Fragment von 1884. Es ist aber schwer, solche Aussagen einzuordnen, nicht nur darum, weil Nietzsche selbst schwer zu interpretieren ist (und davor gewarnt wird, Nietzsche wörtlich zu nehmen), sondern auch darum, weil seine Schwester möglicherweise Texte vernichtet und vermutlich auch selbst welche formuliert hat, die eine eindeutige Interpretation verhindern. Parallel zu seinem körperlichen Verfall entwickelte er immer extremere Machtphantasien. Er war kein Nihilist (alles ist sinnlos) - sondern entwickelte den Gegenmenschen - den er als Gegengewicht zum getöteten Gott errichtete. Ich denke, dass sein Idealbild vom Menschen die griechischen Skulpturen wiedergegeben haben: aus weißem Marmor, harmonisch, erhaben, wunderschön, göttlich. Und diesem Idealbild entsprach das reale Menschsein überhaupt nicht. Nietzsche war nicht gegen Jesus (wie er sich ihn vorstellte) - sein Kampf richtete sich gegen die Nachfolger, die das Leben Jesu verfälscht hätten: Jesus selbst wird betont, da er den Menschen zu sich selbst geführt habe, es gilt das Leben, nicht die Lehre. (Man muss auch hier bedenken: Das Jesus-Bild von Nietzsche wandelt sich während des Schreibprozesses.) Eine der letzten Zeilen von Nietzsche (1889) lautet: ,,Die Welt ist verklärt, denn Gott ist auf der Erde. sehen Sie nicht, wie alle Himmel sich freuen?..." und unterschreibt: „Der Gekreuzigte" Nietzsche wurde von vielen Intellektuellen begeistert aufgenommen, aber auch von Nationalsozialisten, die ihn in ihre Ideologie einarbeiteten. Aus diesem Grund war Nietzsche lange Zeit verpönt. In letzten Jahrzehnten beschäftigt man sich zu Recht wieder intensiver mit ihm. Nietzsche selbst war wohl kein Antisemit (wandte sich zum Beispiel gegen Richard Wagner - wobei allerdings die Gründe vielfältig sind). Kritik an der Kritik Nietzsche ist konsequent: Wenn es keinen Gott (mehr) gibt, dann muss der Mensch selbst sehen, wie er alles auf die Reihe bekommt - auch die Moral - und das geht nur durch puren Egoismus, auch mit Blick auf Hedonismus. Er erkennt, dass die europäische bürgerliche Moralvorstellungen überwiegend mit der jüdisch-christlichen Tradition zusammenhängt. Und diese hat die elitäre Moral der alten Griechen und Römer - wie er sie versteht - verdrängt. Nietzsche reagiert anders als Marx nicht allein auf die Kirche seiner Zeit, sondern kritisiert Paulus selbst, die Ursache des europäischen Menschenbildes. Die Kirchen seiner Zeit waren, grob gesagt, sozialer engagiert als zu der Zeit von Marx. Was Nietzsche dem sozialen Wirken entgegensetzt, ist Ästhetik, sind schöne Worte. Dieses ästhetische Weltgesetz treibt den Menschen evolutiv weiter. Der christliche Glaube basiert auf dem Wort, die Macht des Wortes, Kunst und Musik sind wichtig. Aber das ist nur ein Teil des Menschen. Das als Hauptthema zu machen, wird dem Menschen, wie man an Nietzsche sieht, nicht gerecht. Der Mensch bleibt aus christlicher Sicht: Mensch. Damit auch Geschöpf unter Mitgeschöpfen und Erschaffenem. Auch der Mensch als Genie. Denn gerade der kluge Mensch lebt in Gefahr, sich über Gott zu stellen, wie Jesus sagt. Nietzsche erkennt, dass der Mensch Transzendentes benötigt. Für ihn ist es der Ansatz des Lebendigen als ästhetisches Weltgesetz, das den Menschen höher hebt. Aus christlicher Perspektive ist der Ansatz von Nietzsche nur einer der vielen Versuche des Menschen, ohne den Glauben im Leben zurechtzukommen. Kunst kann erheben kann sie aber auch im Leben und im Sterben tragen? Kunst muss Kunst bleiben - wenn sie zur Religion gemacht wird und nicht als Kunst auf Gott hinweist, verirrt sie sich. Ein Mensch, der sich von Gott löst, entwickelt eigene moralische Maßstäbe. Ob sie dem Menschen gerecht werden, wird unter https://evangelische-religion.de/Religion Neu/verhalten-ethik/ intensiver bedacht. Nietzsche wandte sich von der musikalischen Kunstreligion Wagners ab und versuchte eine eigene verbale Kunstreligion zu erschaffen. Es war die Zeit, in der auch andere versucht haben, eine neue Religion zu kreieren. Heute interessiert das nur noch geschichtlich. An Nietzsche wird die Reihenfolge sichtbar: a) Ablehnung Jesu, b) Vereinnahmung Jesu (Antichrist), c) sich selbst überhöhen (Ecce homo). Und dann der eigenartige Zusammenbruch.