Gleichnisse und Wunder Jesu im Lukasevangelium - Eine theologische Analyse
Das Lukasevangelium enthält zentrale Gleichnisse und Wundererzählungen, die grundlegende Aspekte des christlichen Glaubens vermitteln. Die Geschichte vom Hauptmann von Kapernaum Lk7,1−10 demonstriert eindrucksvoll die Kraft des Glaubens auch bei Nichtjuden. Der römische Hauptmann wendet sich hilfesuchend an Jesus, damit dieser seinen todkranken Knecht heilt. Bemerkenswert ist dabei sein tiefes Gottvertrauen, obwohl er als Heide nicht zum auserwählten Volk gehört.
Das Gleichnis vom Sämann Mk4 nutzt ein alltägliches Bild aus der Landwirtschaft, um die Verkündigung des Gotteswortes zu veranschaulichen. Wie der Sämann seinen Samen ausstreut, so wird auch das Wort Gottes verkündet - jedoch fällt es auf unterschiedlich fruchtbaren Boden. Dies verdeutlicht, dass der Glaube nicht erzwungen werden kann, sondern auf die Bereitschaft der Menschen angewiesen ist.
Definition: Das Reich Gottes wird im Lukasevangelium als eine Gemeinschaft aller Menschen verstanden, in der Vergebung, Gerechtigkeit und gleiche Chancen für alle herrschen.
Die Parabel vom verlorenen Sohn Lk15,11−23 gehört zu den bekanntesten Gleichnissen und zeigt Gottes bedingungslose Liebe. Der Vater, der seinen zurückkehrenden Sohn trotz dessen Verfehlungen mit offenen Armen empfängt, steht symbolisch für Gottes Barmherzigkeit. Die Reaktion des älteren Sohnes spiegelt dabei menschliche Eigenschaften wie Neid und Missgunst wider.