Der Sandmann Zusammenfassung: Figurenkonstellation und Charaktere
Die Figurenkonstellation in E.T.A. Hoffmanns "Der Sandmann" zeigt ein komplexes Beziehungsgeflecht, das sich um den Protagonisten Nathanael gruppiert. Im Zentrum stehen die destabilisierenden und stabilisierenden Einflüsse auf Nathanaels Leben.
Nathanael, dessen Name hebräisch für "Gottesgeschenk" steht, ist ein Student aus bürgerlicher Familie. Sein Charakter ist geprägt von:
- Einem tiefen Kindheitstrauma durch die Begegnung mit Coppelius
- Einer Neigung zum Aberglauben und zur Flucht in Fantasiewelten
- Sensibilität und Empfänglichkeit für das Geheimnisvolle
- Schwierigkeiten, zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden
Highlight: Nathanaels Name deutet auf seine Andersartigkeit hin, im Gegensatz zu den altdeutsch-vertrauten Namen seiner Freunde Siegmund und Lothar.
Clara, Nathanaels Verlobte, bildet einen starken Kontrast zu ihm:
- Ihr Name bedeutet "die Helle, die Klare", was ihre Rationalität unterstreicht
- Sie ist vernünftig, intelligent, aber auch kühl und wenig einfühlsam
- Clara versucht, Nathanael von seinen Wahnvorstellungen abzubringen
Quote: Clara wird von Nathanael als "holdes Engelsbild" beschrieben, was an Renaissancemalerei erinnert.
Die Figurenkonstellation zeigt auch die ambivalente Beziehung Nathanaels zu Coppelius/Coppola, die als Verkörperung des Sandmanns sein Schicksal zu bestimmen scheinen.