Studierzimmer 1 und 2
Die Szenen "Studierzimmer 1" und "Studierzimmer 2" sind entscheidende Momente in Goethes "Faust", da sie die erste Begegnung zwischen Faust und Mephistopheles sowie den Abschluss ihres berühmten Paktes darstellen.
In "Studierzimmer 1" kehrt Faust in sein Arbeitszimmer zurück, gefolgt von dem schwarzen Hund, der sich während des Osterspaziergangs zu ihm gesellt hatte. Hier offenbart sich der Hund als Mephistopheles, der Teufel. Diese Verwandlung ist ein dramatischer Moment, der Fausts Welt auf den Kopf stellt.
Highlight: Die Verwandlung des Hundes in Mephistopheles ist ein zentrales Element für die Faust Interpretation, da es den Eintritt des Übernatürlichen in Fausts Leben markiert.
Faust, als erfahrener Gelehrter, zeigt keine Angst vor dem Teufel. Stattdessen ist er fasziniert und interessiert an der Möglichkeit eines Paktes. Dies zeigt Fausts unersättlichen Wissensdurst und seine Bereitschaft, für Erkenntnis große Risiken einzugehen.
Quote: Faust sagt zu Mephistopheles: "Wie nennst du dich?" worauf dieser antwortet: "Die Frage scheint mir klein / Für einen, der das Wort so sehr verachtet, / Der, weit entfernt von allem Schein, / Nur in der Wesen Tiefe trachtet."
In "Studierzimmer 2" wird der Pakt zwischen Faust und Mephistopheles geschlossen. Faust, völlig verzweifelt über die Grenzen menschlichen Wissens und Erfahrens, ist bereit, seine Seele zu riskieren für die Möglichkeit, wahre Erfüllung zu finden.
Definition: Der "Teufelspakt" ist ein zentrales Motiv in der Faust Zusammenfassung. Es handelt sich um eine Vereinbarung, bei der Faust seine Seele an Mephistopheles verkauft im Austausch für unbegrenztes Wissen und Erfahrungen.
Die Bedingungen des Paktes sind komplex:
- Mephistopheles verspricht, Faust zu dienen und ihm alle Wünsche zu erfüllen.
- Faust schwört, dass er seine Seele aufgeben wird, wenn er jemals einen Moment der vollkommenen Zufriedenheit erlebt.
Example: Faust formuliert die Bedingung so: "Werd ich zum Augenblicke sagen: / Verweile doch! du bist so schön! / Dann magst du mich in Fesseln schlagen, / Dann will ich gern zugrunde gehn!"
Diese Szenen sind entscheidend für das Verständnis von Faust Thema und Faust Motive. Sie zeigen Fausts Bereitschaft, alles zu riskieren für die Möglichkeit, die Grenzen menschlicher Erfahrung zu überschreiten. Gleichzeitig offenbaren sie die tragische Ironie seiner Situation: In seinem Streben nach dem Absoluten riskiert Faust, seine Menschlichkeit zu verlieren.
Der Abschluss des Paktes markiert den Beginn von Fausts Reise mit Mephistopheles, die ihn durch verschiedene Erfahrungen und Abenteuer führen wird. Diese Reise wird in den folgenden Szenen und im zweiten Teil des Dramas weiter ausgeführt.