Die Romantik - Flucht vor der harten Realität
Stell dir vor, die Welt wird immer industrieller und kälter - genau so fühlten sich die Menschen um 1800. Die Romantik (1798-1840) war ihre Antwort darauf: Statt sich mit der tristen Realität abzufinden, suchten die Dichter Zuflucht in Gefühlen, Träumen und der Natur.
Die Epoche entstand als Reaktion auf die Industrialisierung und Verstädterung. Während die Menschen vom Land in die Städte zogen und schlecht bezahlte Arbeit suchten, wandten sich die Romantiker bewusst ab von dieser Entwicklung. Sie lehnten sowohl die Vernunft der Aufklärung als auch die strengen Ideale der Klassik ab.
Zentrale Motive der Romantik sind die Weltflucht, Reisesehnsucht und vor allem die Liebe als geheimnisvolle Macht. Die Romantiker glaubten an Seelenverwandtschaft - zwei Menschen, die sich perfekt ergänzen und auch ohne Worte verstehen. Bricht diese Liebe, folgt tiefe Melancholie.
In der Literatur bevorzugten die Romantiker Lyrik und Märchen statt Dramen. Sie entwickelten die "Universalpoesie" - eine freie Mischform aller Gattungen. Wichtige Symbole sind die blaue Blume (Sehnsucht), die Nacht (Mysteriöses) und das Licht (Vernunft).
Merke dir: Die Romantik ist keine oberflächliche Schwärmerei, sondern eine ernsthafte Gegenbewegung zur zunehmend technisierten Welt!