Motive im europäischen Einigungsprozess
Die Motive für den europäischen Einigungsprozess waren vielfältig und reichten von sicherheitspolitischen Überlegungen bis hin zu wirtschaftlichen Aspirationen. Ein zentrales Anliegen war es, die Kriegstreiberei in Europa zu beenden und ein System zu schaffen, in dem alle Staaten gleichberechtigt sind.
Nach den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs entstand der Wunsch nach einem neuen Selbstverständnis in Europa. Demokratie sollte nationalistische Herrschaft ersetzen, Nationalsozialismus und Rassismus sollten überwunden werden. Stattdessen strebte man ein kollektives Handeln der europäischen Staaten an.
Highlight: Die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl, auch bekannt als Montanunion, war ein erster konkreter Schritt zur wirtschaftlichen Integration und gegenseitigen Kontrolle zwischen Deutschland und Frankreich.
Sicherheit und Frieden waren zentrale Motive der europäischen Integration. Europa sollte als Friedensgemeinschaft fungieren und Schutz vor Gewalt und der Bedrohung durch den Kommunismus bieten. Gleichzeitig strebte man nach Freiheit und Mobilität, was sich in der ungehinderten Bewegung von Menschen, Meinungen, Informationen und Waren ausdrücken sollte.
Ein weiteres wichtiges Motiv war die Hoffnung auf wirtschaftlichen Wohlstand. Die europäische Integration sollte wirtschaftliche Stabilität und Prosperität bringen. Dies war neben dem Frieden ein zentrales Gründungsmotiv im europäischen Integrationsprozess.
Example: Die Vor- und Nachteile Binnenmarkt zeigen sich beispielsweise in der erhöhten wirtschaftlichen Effizienz durch den freien Warenverkehr (Vorteil) und möglichen Anpassungsschwierigkeiten für weniger wettbewerbsfähige Unternehmen (Nachteil).
Schließlich gab es die Erwartung gemeinsamer Macht. Durch politische Einigung sollte Europa an Macht gewinnen und dem Machtverlust nach dem Zweiten Weltkrieg entgegenwirken. Man erkannte, dass ein geeintes Europa besser in der Lage wäre, schreckliche Vorkommnisse wie den Zweiten Weltkrieg in Zukunft zu verhindern.