Variablen der europäischen Integration und ihre Auswirkungen
Das Modell der "variablen Geometrie" stellt einen alternativen Ansatz dar, bei dem sich unterschiedliche EU-Staaten in verschiedenen Politikbereichen enger zusammenschließen. Die Supranationalität wird hier flexibel gehandhabt, da Nationalstaaten selbst wählen können, in welchen Bereichen sie Souveränität abgeben möchten.
Definition: Die variable Geometrie bezeichnet ein Integrationsmodell, bei dem Mitgliedstaaten in unterschiedlichen Politikbereichen unterschiedlich stark zusammenarbeiten, ohne ein verpflichtendes Entwicklungsziel zu haben.
Dieses Modell steht jedoch vor erheblichen Herausforderungen. Es gefährdet potenziell die Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten und könnte die gesamte EU-Struktur schwächen. Die demokratische Legitimität auf europäischer Ebene ist nicht vollständig gewährleistet, und die Komplexität der Entscheidungsprozesse nimmt zu.
Die Kritik an beiden Modellen zeigt die grundlegenden Spannungen im europäischen Integrationsprozess: Einerseits besteht der Wunsch nach effizienter Zusammenarbeit und Fortschritt, andererseits müssen demokratische Prinzipien und die Gleichberechtigung aller Mitgliedstaaten gewahrt bleiben.