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Kernmodul 1: Krisen, Revolutionen und Modernisierung
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Erstes Kermodul aus dem Abijahr 2022 (Seitenzahlen beziehen sich auf das Geschichtsbuch Buchners Kolleg)
1.1 Kernmodul: Krisen Begriffliche Herkunft - "Krise" = altgriechisch "krisis" = Entscheidung, Bewertung, Zuspitzung - vielfältige Verwendung von Antike bis frühe Neuzeit - In Kriegsführung = Entscheidungsphase während einer Schlacht - Von den Bedeutungsvarianten sind viele moderne Begriffe abgeleitet worden → Kritik, kritisch, Kriterium - Krise (heute) = Entwicklung in der Störungen, Widersprüche oder Konflikte auftreten, sich verstärken und unweigerlich auf eine Entscheidung zusteuern → Prozess kann in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Privat stattfinden - Prozess stellt bisherige Verhältnisse infrage und sorgt damit für Unsicherheit und ein Gefühl der Bedrohung - Ausgang einer Krise ist für die Dauer ihres Verlaufs ungewiss → Betroffene können die Krise bewältigen = Krisenmanagement → Betroffene können am Problem scheitern - Krisen = dringliche Herausforderung und Bewältigungsprobe Karriere eines Begriffs - Begriffe erst nicht sehr prominent - Im 19. und 20. Jahrhundert wurde der Begriff eingesetzt um in der Öffentlichkeit auf alarmierende Vorgänge hinzuweisen oder sie zu behaupten - Heutzutage: im negativen Zusammenhang verwendet → Leistungsabfall, Knappheit, Not, schwierige persönliche Übergänge Krisen in der Geschichte - historische Krise: Phasen, in denen Menschen tief greifende Veränderungen ihrer Lebenswelt wahrnehmen, ohne sie mit herkömmlichen Mitteln bewältigen zu können → für Zeitgenossen (Betroffene) nur bedingt beeinflussbar → Ausgang und Folgen lassen sich erst in der Rückschau absehen (S.10) - subjektive Erfahrung von Veränderung in der Zeit - objektive Nachbetrachtung (in sinnvollen historischen Zusammenhang gestellt) - Übergang/Umbruch - Offenheit der...
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Geschichte -> Dramatik Merkmale historischer Krisen (Rudolf Vierhaus) notwendige Bedingungen: - Zusammenwirken von Störungen in unterschiedlichen Lebensbedingungen sorgen für Verzerrung in gesellschaftlichen Funktionen (Z. 8-15) - objektive Feststellbarkeit: tatsächliche strukturelle Veränderungen müssen gegeben sein (Z.32f.) (S.14, M5) - Eigendynamik: Krisen werden als nicht (mehr) lenkbarer Vorgang erlebt (Z. 37-41) - offener Verlauf von Krisen: Vorhandensein von Alternativen, kein streng kausaler Ablauf (Z. 42-45) - Resultat einer Krise: Veränderung der Gesellschaft (Z. 45f.) mögliche Charakteristika: - Krise kann ungleichmäßig/ in unterschiedlichem Tempo verlaufen (Z.4-6) - Wandel, Unsicherheit, Ratlosigkeit können für subjektives Krisengefühl bzw. Krisenbewusstsein sorgen (Z.16-30) -Veränderungen in Krisen können als solche oder in ihren Auswirkungen intendiert sein (Z.32-37) mögliche Ursachen von Krisen: - Naturale Ursachen: z.B. geologische Katastrophen, Dürren, Epidemien → Folgen: wirtschaftliche Krisen, Krisen öffentlicher Institutionen angesichts deren Versagen und Ansehensverlustes - Ökonomisch Ursachen: z.B. Währungszerfall, Verzerrung in Produktion & Konsum, Inflation → Folgen: Krisen in der Gesellschaft, Krisen öffentlicher Institutionen angesichts deren Versagen und Ansehensverlustes - Soziale Ursachen: z.B. demographische Katastrophen, Überbevölkerung, verschärfte Rassen-, Klassen- oder Generationskonflikte, Emanzipationsbestrebungen aufstiegswilliger Schichten, Abwehrmaßnahmen abstiegsbedrohter Gruppen Zusammenfassend: - Ungleichmäßiger Verlauf - Komplexer Charakter, Verzerrung des sozialen Funktionszusammenhang, betrifft mehrere Lebensbereiche - Krisengefühl, Verunsicherung; subjektives Krisenbewusstsein beeinflusst Handeln der Menschen - Objektiver Charakter, strukturelle Veränderungen - Entwickeln eigene Dynamik, nicht lenkbar - Entwicklungen mit alternativen Möglichkeiten, verändert eine Gesellschaft - Naturale Ursachen: keine direkte Krisenursache, kann jedoch eine Rolle spielen - Ökonomische Ursachen: Auswirkungen auf Gesellschaft & Politik -> Krisenpotenzial - Soziale Ursachen: politische Auswirkungen - Politische Ursachen: Auswirkungen auf Verhalten sozialer Gruppen & wirtschaftliche Stabilität 1.2 Kernmodul: Revolutionen Was sind Revolutionen? - ein grundlegender und nachhaltiger struktureller Wandel - erfolgt meist abrupt oder in relativ kurzer Zeit - kann friedlich oder gewaltsam ablaufen Betroffen sein kann / können ... - Herrschaftssysteme - Wirtschaft/Polikk - Sozialstrukturen eines Staates - Technik - Wissenschaft (S. 16) Ursprüngliche Bedeutung (lat.) - ,,re" -> zurück - „volvere" -> rollen, wälzen } Zurückrollen -> Umdrehen der gesellschaftlichen Verhältnisse Reformen Versuchen langsame (evolutionäre) Veränderungen innerhalb des bestehenden Systems durchzuführen, ohne das der Staat oder die Gesellschaft grundsätzlich infrage gestellt wird Revolten, Rebellion, Putsch Bestimmte Gruppe oder ein einzelner Akteur versucht mit Gewalt an die Macht zu kommen oder den herrschenden Eliten bestimmte Zugeständnisse abzutrotzen. Oft sind die Massen der Bevölkerung daran nicht beteiligt (bestehende Ordnung wird nicht grundsätzlich in Frage gestellt) → können dazu beitragen, dass langsam eine revolutionäre Situation entsteht → Ziel ist ebenfalls nicht eine allgemeine Veränderung hervorzurufen Typische Merkmale einer Revolution - verlaufen radikaler als Rebellionen oder Revolten - immer sind Teile der Eliten an den Bewegungen beteiligt → oft nicht mit dem Ziel des vollständigen Umsturzes, sondern mit dem Ziel vergangene Zustände wiederherzustellen - nach Beginn werden Dynamiken frei, die von den Revolutionären selbst nicht mehr kontrollierbar sind → sehr hohe Beteiligung des Volkes - oft verbunden mit neuen Weltanschauungen und Ideologien (Wunsch nach Veränderungen) → Forderungen nach Freiheit, Menschenrechten, Diktatur des Proletariats [...] - die Veränderungen/Folgen einer Revolution bleiben am Ende bestehen (dauerhaft) → bspw. andere Regierungs- und Verfassungsorgane, neue Verteilung der Macht, anderes Wirtschaftssystem - tendieren manchmal zu unbegrenzter Gewaltanwendung - meist gibt es einen Versuch der Gegenrevolution → löst blutige Kämpfe aus → radikalisiert die revolutionäre Bewegung Sind Revolutionen stets gewaltsam? Nein, sie können auch anders verlaufen, als Theorien es bisher berücksichtigen - viele historische Beispiele (Amerikanische und Französische Revolution) bestätigen den gewaltsamen Eindruck einer Revolution → vor dem 20. Jahrhundert und Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Revolutionen oft mit Gewalt verbunden es gibt aber auch andere gewaltfreie Beispiele ("samtene" Revolution) → friedliches scheitern der DDR → Abdanken der herrschenden Schicht in der Tschechoslowakei ohne Widerstand Charakter von Revolutionen (Shmuel Noah Eisenstadt) - Radikaler Wandel der politischen Herrschaft → Umsturz der Eliten - Meist gewalttätig: ideologische Rechtfertigung dessen - Versuch der Erneuerung des Staatswesens, neue politische Institutionen - Fortschritt: Gleichheit, Gerechtigkeit, Freiheit & Partizipation - Forderung nach uneingeschränktem Zugang zu politischen Zentren - Utopische Visionen im gesellschaftlichen Zentrum 1.3 Kernmodul: Modernisierung (S. 20, M5) Geschichte einer Theorie - Modernisierung wurde anfangs oft als Fortschritt gesehen → gekennzeichnet durch sozialen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Wandel → Bsp. Agrargesellschaft -> Industriegesellschaft -> Dienstleistungsgesellschaft - häufig treten Rückschritt und Wandel gleichzeitig auf - Prozess verläuft selten konfliktfrei weil es neben den sozialen Gesinnern auch soziale Verlierer gibt - Folgen: Krisen, Umbrüche, Revolten, Revolutionen - Modernisierung = positiv und negativ → Bsp. Amerikanische Revolution ( Schaffung eines neuen Typ Staates mit Verfassung, die bis heute überlebt hat Xgroße Teile des Volkes ausgegrenzt (Native Americans), Afroamerikaner, Sklaverei) - ökonomische Modernisierung heißt nicht gleich Demokratisierung → Bsp. China - technischer Fortschritt kann, muss aber nicht zu einer freieren Gesellschaft führen - früher waren die Menschen zu einer differenzierten Abwägung nicht in der Lage - es finden Wechselwirkungen zwischen Tradition und Moderne statt - „multiple modernities“ = es gibt nicht nur eine Moderne (westliche Moderne), es existieren mehrere parallel nebeneinander Definition der Moderne (Wikipedia) - Moderne bezeichnet historisch einen Umbruch in zahlreichen Lebensbereichen gegenüber der Tradition → bedingt durch industrielle Revolution, Aufklärung und Säkularisierung - Moderne folgt als Teil der Neuzeit auf die frühe Neuzeit und dauert bis in die Gegenwart an Pro - Hat die Amerikanische Revolution die Modernisierung vorangebracht? Werte- und Mentalitätswandel Gesellschafts- und Ordnungsvorstellungen veränderten sich Ideen der Aufklärung (Verfassung: Gleichheit, Freiheit) Neuordnung der politischen Einstellungen (Gewaltenteilung. föderativ organisierter Flächenstaat) Legitimation vom Volk (Volkssouveränität) Gesetzliche Verankerung der Menschen- und Bürgerrechte Integrationsideologie "American Creed" Contra Keine enormen sozialen Veränderungen Beibehaltung des Sklavenhandels Religionsfreiheit wurde nicht konsequent umgesetzt Beibehaltung des Sklavenhandels Naturrechte nicht für alle Menschen, nur zum Teil durchgesetzt Soziale Unterschiede Teilhabe am politischen Leben nicht für alle Keine Veränderung in der Wirtschaft Fazit: Für die Bereiche der Wirtschaft und Gesellschaft lassen sich keine derartigen Wandlungen erkennen, alles blieb beim Alten. Erkennbar ist eine Entwicklung des politischen Systems sowie der Werte der Bürger.
Kernmodul 1: Krisen, Revolutionen und Modernisierung
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Schule. Endlich einfach.
Geschichte -> Dramatik Merkmale historischer Krisen (Rudolf Vierhaus) notwendige Bedingungen: - Zusammenwirken von Störungen in unterschiedlichen Lebensbedingungen sorgen für Verzerrung in gesellschaftlichen Funktionen (Z. 8-15) - objektive Feststellbarkeit: tatsächliche strukturelle Veränderungen müssen gegeben sein (Z.32f.) (S.14, M5) - Eigendynamik: Krisen werden als nicht (mehr) lenkbarer Vorgang erlebt (Z. 37-41) - offener Verlauf von Krisen: Vorhandensein von Alternativen, kein streng kausaler Ablauf (Z. 42-45) - Resultat einer Krise: Veränderung der Gesellschaft (Z. 45f.) mögliche Charakteristika: - Krise kann ungleichmäßig/ in unterschiedlichem Tempo verlaufen (Z.4-6) - Wandel, Unsicherheit, Ratlosigkeit können für subjektives Krisengefühl bzw. Krisenbewusstsein sorgen (Z.16-30) -Veränderungen in Krisen können als solche oder in ihren Auswirkungen intendiert sein (Z.32-37) mögliche Ursachen von Krisen: - Naturale Ursachen: z.B. geologische Katastrophen, Dürren, Epidemien → Folgen: wirtschaftliche Krisen, Krisen öffentlicher Institutionen angesichts deren Versagen und Ansehensverlustes - Ökonomisch Ursachen: z.B. Währungszerfall, Verzerrung in Produktion & Konsum, Inflation → Folgen: Krisen in der Gesellschaft, Krisen öffentlicher Institutionen angesichts deren Versagen und Ansehensverlustes - Soziale Ursachen: z.B. demographische Katastrophen, Überbevölkerung, verschärfte Rassen-, Klassen- oder Generationskonflikte, Emanzipationsbestrebungen aufstiegswilliger Schichten, Abwehrmaßnahmen abstiegsbedrohter Gruppen Zusammenfassend: - Ungleichmäßiger Verlauf - Komplexer Charakter, Verzerrung des sozialen Funktionszusammenhang, betrifft mehrere Lebensbereiche - Krisengefühl, Verunsicherung; subjektives Krisenbewusstsein beeinflusst Handeln der Menschen - Objektiver Charakter, strukturelle Veränderungen - Entwickeln eigene Dynamik, nicht lenkbar - Entwicklungen mit alternativen Möglichkeiten, verändert eine Gesellschaft - Naturale Ursachen: keine direkte Krisenursache, kann jedoch eine Rolle spielen - Ökonomische Ursachen: Auswirkungen auf Gesellschaft & Politik -> Krisenpotenzial - Soziale Ursachen: politische Auswirkungen - Politische Ursachen: Auswirkungen auf Verhalten sozialer Gruppen & wirtschaftliche Stabilität 1.2 Kernmodul: Revolutionen Was sind Revolutionen? - ein grundlegender und nachhaltiger struktureller Wandel - erfolgt meist abrupt oder in relativ kurzer Zeit - kann friedlich oder gewaltsam ablaufen Betroffen sein kann / können ... - Herrschaftssysteme - Wirtschaft/Polikk - Sozialstrukturen eines Staates - Technik - Wissenschaft (S. 16) Ursprüngliche Bedeutung (lat.) - ,,re" -> zurück - „volvere" -> rollen, wälzen } Zurückrollen -> Umdrehen der gesellschaftlichen Verhältnisse Reformen Versuchen langsame (evolutionäre) Veränderungen innerhalb des bestehenden Systems durchzuführen, ohne das der Staat oder die Gesellschaft grundsätzlich infrage gestellt wird Revolten, Rebellion, Putsch Bestimmte Gruppe oder ein einzelner Akteur versucht mit Gewalt an die Macht zu kommen oder den herrschenden Eliten bestimmte Zugeständnisse abzutrotzen. Oft sind die Massen der Bevölkerung daran nicht beteiligt (bestehende Ordnung wird nicht grundsätzlich in Frage gestellt) → können dazu beitragen, dass langsam eine revolutionäre Situation entsteht → Ziel ist ebenfalls nicht eine allgemeine Veränderung hervorzurufen Typische Merkmale einer Revolution - verlaufen radikaler als Rebellionen oder Revolten - immer sind Teile der Eliten an den Bewegungen beteiligt → oft nicht mit dem Ziel des vollständigen Umsturzes, sondern mit dem Ziel vergangene Zustände wiederherzustellen - nach Beginn werden Dynamiken frei, die von den Revolutionären selbst nicht mehr kontrollierbar sind → sehr hohe Beteiligung des Volkes - oft verbunden mit neuen Weltanschauungen und Ideologien (Wunsch nach Veränderungen) → Forderungen nach Freiheit, Menschenrechten, Diktatur des Proletariats [...] - die Veränderungen/Folgen einer Revolution bleiben am Ende bestehen (dauerhaft) → bspw. andere Regierungs- und Verfassungsorgane, neue Verteilung der Macht, anderes Wirtschaftssystem - tendieren manchmal zu unbegrenzter Gewaltanwendung - meist gibt es einen Versuch der Gegenrevolution → löst blutige Kämpfe aus → radikalisiert die revolutionäre Bewegung Sind Revolutionen stets gewaltsam? Nein, sie können auch anders verlaufen, als Theorien es bisher berücksichtigen - viele historische Beispiele (Amerikanische und Französische Revolution) bestätigen den gewaltsamen Eindruck einer Revolution → vor dem 20. Jahrhundert und Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Revolutionen oft mit Gewalt verbunden es gibt aber auch andere gewaltfreie Beispiele ("samtene" Revolution) → friedliches scheitern der DDR → Abdanken der herrschenden Schicht in der Tschechoslowakei ohne Widerstand Charakter von Revolutionen (Shmuel Noah Eisenstadt) - Radikaler Wandel der politischen Herrschaft → Umsturz der Eliten - Meist gewalttätig: ideologische Rechtfertigung dessen - Versuch der Erneuerung des Staatswesens, neue politische Institutionen - Fortschritt: Gleichheit, Gerechtigkeit, Freiheit & Partizipation - Forderung nach uneingeschränktem Zugang zu politischen Zentren - Utopische Visionen im gesellschaftlichen Zentrum 1.3 Kernmodul: Modernisierung (S. 20, M5) Geschichte einer Theorie - Modernisierung wurde anfangs oft als Fortschritt gesehen → gekennzeichnet durch sozialen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Wandel → Bsp. Agrargesellschaft -> Industriegesellschaft -> Dienstleistungsgesellschaft - häufig treten Rückschritt und Wandel gleichzeitig auf - Prozess verläuft selten konfliktfrei weil es neben den sozialen Gesinnern auch soziale Verlierer gibt - Folgen: Krisen, Umbrüche, Revolten, Revolutionen - Modernisierung = positiv und negativ → Bsp. Amerikanische Revolution ( Schaffung eines neuen Typ Staates mit Verfassung, die bis heute überlebt hat Xgroße Teile des Volkes ausgegrenzt (Native Americans), Afroamerikaner, Sklaverei) - ökonomische Modernisierung heißt nicht gleich Demokratisierung → Bsp. China - technischer Fortschritt kann, muss aber nicht zu einer freieren Gesellschaft führen - früher waren die Menschen zu einer differenzierten Abwägung nicht in der Lage - es finden Wechselwirkungen zwischen Tradition und Moderne statt - „multiple modernities“ = es gibt nicht nur eine Moderne (westliche Moderne), es existieren mehrere parallel nebeneinander Definition der Moderne (Wikipedia) - Moderne bezeichnet historisch einen Umbruch in zahlreichen Lebensbereichen gegenüber der Tradition → bedingt durch industrielle Revolution, Aufklärung und Säkularisierung - Moderne folgt als Teil der Neuzeit auf die frühe Neuzeit und dauert bis in die Gegenwart an Pro - Hat die Amerikanische Revolution die Modernisierung vorangebracht? Werte- und Mentalitätswandel Gesellschafts- und Ordnungsvorstellungen veränderten sich Ideen der Aufklärung (Verfassung: Gleichheit, Freiheit) Neuordnung der politischen Einstellungen (Gewaltenteilung. föderativ organisierter Flächenstaat) Legitimation vom Volk (Volkssouveränität) Gesetzliche Verankerung der Menschen- und Bürgerrechte Integrationsideologie "American Creed" Contra Keine enormen sozialen Veränderungen Beibehaltung des Sklavenhandels Religionsfreiheit wurde nicht konsequent umgesetzt Beibehaltung des Sklavenhandels Naturrechte nicht für alle Menschen, nur zum Teil durchgesetzt Soziale Unterschiede Teilhabe am politischen Leben nicht für alle Keine Veränderung in der Wirtschaft Fazit: Für die Bereiche der Wirtschaft und Gesellschaft lassen sich keine derartigen Wandlungen erkennen, alles blieb beim Alten. Erkennbar ist eine Entwicklung des politischen Systems sowie der Werte der Bürger.