Erwartungswert und Varianz bei Zufallsexperimenten
Der Erwartungswert diskrete Zufallsvariable ist ein fundamentales Konzept in der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Er gibt den Wert an, den eine Zufallsvariable im Durchschnitt annimmt, wenn man das Experiment sehr oft wiederholt.
Definition: Der Erwartungswert EX einer diskreten Zufallsvariablen X berechnet sich durch die Summe aller möglichen Werte multipliziert mit ihrer jeweiligen Wahrscheinlichkeit: EX = Σ k·PX=k
Bei einem fairen Würfel beispielsweise beträgt der Erwartungswert 3,5, da alle Zahlen von 1 bis 6 mit gleicher Wahrscheinlichkeit 1/6 auftreten und 1+2+3+4+5+6/6 = 3,5 ergibt. Dies bedeutet, dass man bei sehr vielen Würfen durchschnittlich diese Augenzahl erwarten kann.
Die Varianz diskrete Zufallsvariable und Standardabweichung sind Maße für die Streuung der Werte um den Erwartungswert. Die Varianz VX berechnet sich als durchschnittliche quadratische Abweichung vom Erwartungswert: VX = E(X−E(X)²). Die Standardabweichung σX ist die Wurzel der Varianz und hat den Vorteil, dass sie in der gleichen Einheit wie die Ursprungsdaten angegeben wird.
Merke: Eine große Standardabweichung bedeutet, dass die Werte stark um den Erwartungswert streuen. Eine kleine Standardabweichung zeigt an, dass die Werte nahe beim Erwartungswert liegen.