Finanzplanung und Liquiditätsmanagement im Unternehmen
Die Erstellung eines strukturierten Finanzplans ist ein fundamentaler Bestandteil des erfolgreichen Unternehmensmanagements. Der Finanzplan erfasst systematisch alle Ein- und Auszahlungen und ermöglicht so eine präzise Übersicht über die finanzielle Situation des Unternehmens. Zu den wichtigsten Einzahlungen gehören die Umsatzerlöse aus dem operativen Geschäft sowie Einnahmen aus dem Finanzbereich. Die Auszahlungen umfassen Materialkosten, Personalaufwendungen, Zinszahlungen, Investitionen und Betriebssteuern.
Definition: Der Finanzbedarf eines Unternehmens ergibt sich aus der Differenz zwischen den geplanten Auszahlungen und den erwarteten Einzahlungen in einer Periode. Er zeigt den zusätzlichen Kapitalbedarf an, der durch Fremd- oder Eigenkapital gedeckt werden muss.
Die Liquiditätskennzahlen sind essenzielle Instrumente zur Beurteilung der Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens. Der Liquiditätsgrad I Kassenliquidita¨t sollte einen Richtwert von 20% nicht überschreiten, da überschüssige liquide Mittel unnötige Kosten verursachen. Der Liquiditätsgrad II bezieht zusätzlich die Forderungen ein und sollte zwischen 150-200% liegen. Der Liquiditätsgrad III berücksichtigt das gesamte Umlaufvermögen.
Die Anlagendeckung wird durch die Deckungsgrade I und II gemessen. Der Deckungsgrad I zeigt das Verhältnis von Eigenkapital zu Anlagevermögen und sollte mindestens 100% betragen. Der Deckungsgrad II berücksichtigt zusätzlich das langfristige Fremdkapital. Eine besondere Bedeutung kommt der Eigenkapitalquote zu, da eine zu niedrige Quote häufig Hauptursache für Insolvenzen ist. Eine hohe Eigenkapitalquote stärkt die Unabhängigkeit des Unternehmens von Fremdkapitalgebern.