Mechanismen der Kraftentwicklung
Die Kraftentwicklung im Muskel wird durch drei Hauptmechanismen gesteuert: Frequenzierung, Rekrutierung und Synchronisation.
Frequenzierung bezieht sich darauf, wie viele Muskelfasern eines Muskels gleichzeitig aktiviert werden können. Je mehr Aktionspotentiale in kurzer Zeit eine Muskelfaser erreichen, desto intensiver ist die Kraftentwicklung und Muskelverkürzung.
Definition: Eine tetanische Kontraktion ist eine maximale Kontraktion, die durch eine Superposition vieler Aktionspotentiale in kurzer Zeit entsteht.
Rekrutierung beschreibt, wie häufig und mit welcher Frequenz die Muskelspannung gehalten werden kann. In normalen Situationen werden etwa 30% der Motoreinheiten gleichzeitig aktiviert. Bei hohem Kraftaufwand können bis zu 60% der Motoreinheiten gleichzeitig aktiviert werden.
Highlight: In Ausnahmesituationen, wie bei drohender Gefahr oder unter Einfluss von Psychopharmaka, können mehr als 60% der motorischen Einheiten gleichzeitig aktiviert werden.
Synchronisation bezieht sich auf die gleichzeitige Aktivierung tonischer und phasischer motorischer Einheiten. Der Grad der Synchronisation hängt von den Anforderungen an die maximale Intensitätskapazität und vom absolvierten Intensitätstraining ab.
Example: Spezielles Training mit maximaler Kraft kann zu einer optimalen Synchronisation der motorischen Einheiten führen.
Quote: "Eine willkürlich ausgelöste Kontraktion entspringt der Hirnrinde, deren Neurit den elektrischen Impuls an das Vorderhorn im Rückenmark weiterleitet."
Diese Mechanismen ermöglichen es dem Muskel, seine Kraft präzise zu regulieren und sich an verschiedene Anforderungen anzupassen, von feinen Bewegungen bis hin zu maximaler Kraftanstrengung.