Qualitative Bewegungsmerkmale im Sport
Die qualitativen Bewegungsmerkmale sind ein wesentlicher Bestandteil der Bewegungsanalyse im Sport. Sie ermöglichen eine detaillierte Beurteilung der Qualität und Ausführung von Bewegungen. Insgesamt gibt es acht verschiedene qualitative Bewegungsmerkmale, die jeweils spezifische Aspekte einer Bewegung beschreiben.
Definition: Qualitative Bewegungsmerkmale sind Kriterien, die dazu dienen, die Qualität einer Bewegung zu bewerten. Sie machen von außen erkennbar, wie gut eine Bewegung ausgeführt wird und wie gut sie gelungen ist.
Der Bewegungsrhythmus bezieht sich auf die zeitlich-dynamische Ordnung der Teilbewegungen einer Bewegungsaufgabe. Eine rhythmische Bewegung zeichnet sich durch eine fein abgestimmte Verbindung dieser Teilbewegungen aus.
Die Bewegungskopplung beschreibt die Abstimmung der Teilbewegungen zur Gesamtbewegung. Sie setzt das Bewegungsverhalten der Extremitäten, des Rumpfes und des Kopfes zueinander in Beziehung.
Beispiel: Bei der Bewegungskopplung im Schwimmen könnte eine mangelhafte Kopplung von Arm- und Beinbewegung vorliegen.
Der Bewegungsfluss bezieht sich auf den flüssigen Ablauf zwischen Vorbereitungs-, Haupt- und Endphase bzw. zwischen Haupt- und Zwischenphase einer Bewegung. Er beschreibt die Kontinuität eines motorischen Ablaufs.
Beispiel: Ein mangelhafter Bewegungsfluss beim Schwimmen würde sich durch eine stockende und nicht fließende Ausführung der Bewegung zeigen.
Die Bewegungspräzision strebt eine möglichst genaue Bewegungsausführung an und umfasst sowohl die Zielgenauigkeit als auch die Ablaufgenauigkeit.
Die Bewegungskonstanz beschreibt den Grad der Übereinstimmung wiederholt ausgeführter Bewegungsabläufe.
Der Bewegungsumfang bezieht sich auf die optimale räumliche Ausdehnung einer Bewegung und steht in enger Abhängigkeit zur motorischen Aufgabe.
Das Bewegungstempo beschreibt die zeitliche Dauer eines Bewegungsablaufs, sowohl für die Gesamtbewegung als auch für Teilbewegungen.
Die Bewegungsstärke bezieht sich auf die Kraft, die bei einer Bewegung aufgebracht wird.
Highlight: Wenn alle qualitativen Bewegungsmerkmale im optimalen Verhältnis zueinander stehen, spricht man von einer gut ausgeprägten Bewegungsharmonie.
Am Beispiel des Schwimmens lassen sich diese Merkmale anschaulich erklären:
- Ein fehlender erkennbarer Rhythmus deutet auf Probleme im Bewegungsrhythmus hin.
- Eine mangelhafte Kopplung von Arm- und Beinbewegung zeigt Schwächen in der Bewegungskopplung.
- Eine stockende und nicht fließende Ausführung weist auf Mängel im Bewegungsfluss hin.
- Abweichungen vom Leitbild der Bewegung deuten auf eine mangelnde Bewegungspräzision hin.
Diese qualitativen Bewegungsmerkmale bieten eine umfassende Grundlage für die Analyse und Verbesserung von Bewegungen im Sport.