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Sport Abitur BK 2022

Sport Abitur BK 2022

 ANALYSE UND VERGLEICH VON BEWEGUNGSABLÄUFEN
Biomechanische Betrachtungsweise von Bewegungen
3 Axiome Newtons und deren Bezug auf sportliche

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Ronja

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Hier einmal meine groben Lernzettel für das Abitur 2022. Es ist noch nicht perfekt und noch nicht alles ist drauf. Aber für den Anfang sind alle Themen grob erklärt.

 

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Lernzettel

ANALYSE UND VERGLEICH VON BEWEGUNGSABLÄUFEN Biomechanische Betrachtungsweise von Bewegungen 3 Axiome Newtons und deren Bezug auf sportliche Bewegungen Biomechanische Prinzipien nach HOCHMUTH Morphologische Betrachtungsweise von Bewegungen Translatorische, rotatorische und zusammengesetzte Bewegungen Phasenstruktur nach MEINEL/SCHNABEL Vorgaben - Qualitative Bewegungsmerkmale nach MEINEL/SCHNABEL Bewegungshandeln als Regelkreismodell Modell der Bewegungskoordination nach MEINEL/SCHNABEL - Merkmale und Funktion der Analysatoren ●Stufen des motorischen Lernens nach MEINEL/SCHNABEL TRAINING UND VERBESSERUNG DER KÖRPERLICHEN FITNESS: AUSDAUER Definition und Struktur von Ausdauer Anatomische und physiologische Grundlagen - Herz-Kreislaufsystem - Energiegewinnung der Muskelzelle Ausdauerfähigkeiten und leistungsbestimmende Faktoren Trainingsmethoden (Dauer-, Intervall- und Wiederholungsmethode) - Trainingswirkungen - Trainingsmittel Trainingsplanung und -gestaltung Test- und Messverfahren Coopertest - Conconitest EMOTIONALE PROZESSE IM SPORT Motive sportlichen Handelns (GABLER/KURZ) Definition Leistungsmotivation Prozessmodell der Leistungsmotivation nach GABLER MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN DES SPORTS ZUR FÖRDERUNG DER GESUNDHEIT Gesundheitsbegriff/Definition WHO Einflussmöglichkeiten auf das psycho-soziale Wohlbefinden / Gesudheitsmodelle Salutogenesemodell nach ANTONOVSKY Risikofaktorenmodell Mögliche positive und negative Auswirkungen des Sports auf die Gesundheit bei Kindern/ Erwachsenen/Senioren Sportverletzungen Ursachen von Sportverletzungen (endogene/exogene Ursachen) - Erstversorgung von Sportverletzungen Prävention von Sportverletzungen Fitnesswahn und Körperkultur Definition Doping Substanzklassen und Dopingmethoden / Wirkung und Risiken (Stimulanzien, Peptidhormone, Narkotika, anabole Substanzen, Beta-2-Agonisten, Betablocker, Blutdoping, Gendoping) - Pro und Contra Doping: Dopingpräventionsansatz der deutschen Sportjugend ANALYSE UND VERGLEICH VON BEWEGUNGSABLÄUFEN BIOMECHANISCHE BETRACHTUNGSWEISE VON BEWEGUNGEN 3 Axiome Newtons und deren Bezug auf sportliche Bewegungen 1. GESETZ Jeder Körper behält seine Geschwindigkeit nach Betrag und Richtung so lange bei, wie er nicht durch äußere Kräfte gezwungen wird, seinen Bewegungszustand zu ändern 2. GESETZ TRÄGHEITSGESETZ Das Gesetz stellt einen Zusammenhang zwischen den physikalischen Größen Kraft,...

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Beschleunigung & Masse her. Die Formel sieht wie folgt aus: BEWEGUNGSSATZ F=mx a (F=Kraft in Newton N, m=Masse in kg, a=Beschleunigung in m/s^2) Wirken nun Kräfte auf einen Körper, können sie zur Beschleunigung des Körpers führen 3. GESETZ 2. Newtonsche Gesetz ,,lex secunda" Beschleunigung wirkt in Richtung der Kraft ,,Actio" |=|m.a F ACTIO=REACTIO Wirkt ein Körper A auf einen Körper B mit der Kraft F, so wirkt der Körper B auf den Körper A mit einer gleich großen Kraft. Die Richtung der beiden Kräfte sind jedoch entgegengesetzt. 2 3. Newtonsche Gesetz Reaktionsprinzip Wechselwirkungsprinzip Gegenwirkungsprinzip ,,lex tertia" 30 ka ,,Reactio" Biomechanische Prinzipien nach HOCHMUTH Handlungsanweisungen, wie ein Sportler sich verhalten soll, um unter gegebenen Bedingungen einen maximalen Impuls zu erzielen sind allgemeine Kenntnisse über das rationelle Ausnutzen von mechanischen Gesetzen bei sportlichen Bewegungen ...ABER keine Allgemeingültigkeit Gesetze oder Vorschriften! Generell gute Orientierungspunkte. 1. PRINZIP DER ANFANGSKRAFT Eine Körperbewegung mit der eine hohe Endgeschwindigkeit und damit ein größtmöglicher Impuls erreicht werden soll, ist durch eine entgegengesetzte (Aushol-) Bewegung einzuleiten. Durch Ausholbewegungen wird Kraft in der Muskulatur gespeichert. Begründung: Zielbewegung beginnt auf höherem Kraftniveau, wenn die Ausholbewegung abgebremst wird -> Kraftimpuls wird größer 2. PRINZIP DES OPTIMALEN BESCHLEUNIGUNGSWEGES Ziel: Optimale Gestaltung von Auftaktbewegungen! Das Ziel von Wurf-, bzw. Sprungdisziplinen, bei denen es auf hohe Weiten ankommt, ist das Erreichen einer maximalen Endgeschwindigkeit. Die physikalische Voraussetzung dafür ist ein möglich langes einwirken der hohen beschleunigenden Kraft. Möglichst hohe Endgeschwindigkeit <—> möglich großer Impuls ! Ungünstige Gelenk-Winkelstellungen sind zu vermeiden Fxt = mx V 3. Prinzip DER OPTIMalen Tendenz im BeschleunigUNGSVERLAUF Man muss von einer Bewegung wissen, wann und wie die maximale Kraft entfaltet werden kann. Maximale Endgeschwindigkeit -> zu Beginn gering, dann aber immer stärker beschleunigt hohe Geschwindigkeit in möglichst kurzer Zeit -> gleich zu Beginn maximal beschleunigen, danach aber nachlassende Beschleunigung auftritt 4. PRINZIP DER ZEITLICHEN KOORDINATION VON TEILIMPULSEN Um ein Wurfgerät maximal weit werfen oder den Gesamtkörper maximal beschleunigen zu können, müssen die dabei auftretenden Beschleunigungsimpulse der Körperteile zeitlich optimal koordiniert/abgestimmt werden. 5. PRINZIP DER GEGENWIRKUNG Actio est reactio Eine Kraft tritt nie alleine auf! Es besteht zu jeder Kraftwirkung eine entgegengesetzt gerichtete, gleich große Krafteinwirkung. 6. PRINZIP DER IMPULSERHALTUNG Der Impuls eines Körpers ändert sich nur, wenn Kräfte von außen angreifen. Innere Kräfte verändern den Impuls nicht. Bei sportlichen Drehbewegungen wird der durch den Absprung ausgelöste Drehimpuls nach dem Impulserhaltungsgesetz konstant gehalten. Das Massenträgheitsmoment kann durch die Position der Extremitäten variiert werden. Dabei verändert sich die Winkelgeschwindigkeit bei Drehbewegungen in Abhängigkeit von der Entfernung der Massenpunkte des Körpers von der Achse. MORPHOLOGISCHE BETRACHTUNGSWEISE VON BEWEGUNGEN Translatorische, rotatorisch und zusammengesetzte Bewegungen TRANSLATION Man versteht Bewegungen von Körpern, bei denen sich alle Körperpunkte auf Parallelen Bahnen bewegen. Die Bahnen können gerade oder gekrümmt sein. Bei geraden Bahnen wird jeder Punkt parallel um exakt die gleich Strecke verschoben. Z.B. ein Schwimmer, der sich nach dem Abstoßen vom Beckenrand bewegungslos durchs Wasser gleitet. Bei gekrümmten Bahnen wird jeder Punkt im exakt gleichen Bogen verschoben. Z.B. beim Skispringen, vorausgesetzt eines ruhigen Fluges. ROTATION Man versteht Bewegungen von Körpern, bei denen sich die Körperpunkte aus kreisförmigen Bahnen um eine gemeinsame Drehachse bewegen. Rotationen sind erst dann zutreffend beschreibbar, wenn man als Zentrum der Drehung eine Drehachse festlegt. Körperachsen: ●Körperlängsachse (Longitudinalachse) — Eiskunstlauf Pirouette ●Körperbreitenachse (Transversalachse) — - Felgenumschwung am Reck ● Körpertiefenachse (Sagittalachse) - freies Rad KATEGORISIERUNG VON DREHACHSEN ●Feste Drehachse Reckstange, schwingende Ringe Vom Sportler zu stabilisierende Drehachse — - Schulterachse beim Schwingen, Drehwurf Momentan feste Drehachse -Abrollen aus dem Handstand, Abrollen beim Laufen ● Freie Drehachse — Salto ÜBERLAGERUNG VON TRANSLATION UND ROTATION Man findet Beispiele für reine Translationen und reine Rotationen. Meist kommt es jedoch doch zu einer Überlagerung Beispiele: Laufen stellt im Ganzen betrachtet eine Translationsbewegung dar, im Detail sind aber zahlreiche wichtige Rotationen mit zu bedenken: Ellenbogen um die Breitenachse Füße um Fuß-Längsachse 00 Körperlängsachse (Longitudinalachse) Körperbreitenachse (Transversalachse) Körpertiefenachse (Sagittalachse) Phasenstruktur nach MEINEL/SCHNABEL Dieses Modell identifiziert eine Vorbereitungsphase, eine Hauptphase und eine Endphase einer Bewegung. Es berücksichtig die zeitliche Abfolge, aber auch deutlich einen funktionalen Aspekt. VORBEREITUNGSPHASE (AUFTAKT) Es müssen günstige/optimale Voraussetzungen zur Bewältigung der Hauptphase geschaffen werden. Sie werden in oder gegen die Richtung der Hauptbewegung ausgeführt. Werden auch zur Täuschung genutzt. In Richtung: Anlauf, Aufschwung, Angleitbewegungen Entgegen: Ausholbewegungen HAUPTPHASE (ÅkzenT) Es wird die eigentlich Bewegungsaufgaben gelöst. ENDPHASE Nach Abschluss der Bewegung muss der Körper wieder in eine Gleichgewichtsposition gebracht bzw. abgebremst werden. Mit dem Modell lassen sich Azyklische und zyklische Bewegungen erklären: AZYKLISCHE BEWEGUNGEN Nach der Bewältigung der Hauptphase kommt es in einer Endphase zur Ruhe. Vorbereitungsphase ,,Hat zum Resultat" ➜ „Ist Ursache von" ,,Wird bezweckt durch" Hauptphase Endphase Beobachtungskriterien ZYKLISCHE BEWEGUNGEN Durch eine fortlaufende Wiederholung gleicher Bewegungsmuster, ist die klare Trennung zwischen Endphase und Vorbereitungsphase des nächsten oft nicht klar. Eine Phasenverschmelzung. Hauptphase Qualitative Bewegungsmerkmale nach MEINEL/SCHNABEL ,,Hat zum Resultat" ➜ „Ist Ursache von" ,,Wird bezweckt durch" Verschmel- zungphase Spuhrstkk 1. BEWEGUNGSUMFANG Ist die räumliche Ausdehnung eines Bewegungsablaufs ● Optimum ist stark von der Zielsetzung der Bewegung abhängig. ● Eine Impulsmaximierung & maximaler Bewegungsumfang sind nicht sinnvoll Hauptphase QUERSCHNITT Sie berücksichtigt in jedem zeitlichen Abschnitt die Position des Kopfes, der Arme, des Rumpfs, der Beine, sofern es jeweils dazu etwas zu bemerken ist. Verschmel- zungsphase LÄNGSSCHNITT Sie betrachtet mehr das Ganzheitliche der Bewegung. Sie richtet sich nach Bahnen ausgesuchter Punkte, bspw. der Hand, des Kopfes, des Fußes, besonders aber der Bewegungsbahn des Körperschwerpunktes. 2. BEWEGUNGSTEMPO Schnelligkeit von Gesamt- oder Teilbewegungen Azyklische Bewegungen: Gesamtdauer des Bewegungsvorgangs ist interessant. Zyklische Bewegungen: Die Dauer eines Zyklus und damit die Bewegungsfrequenz Die Geschwindigkeit einzelner Körperteile in Vergleich zu anderen oder des Gesamtkörpers 3. BEWEGUNGSRHYTHMUS Bewegungsmerkmal der zeitlichen Ordnung ●Deutliche bei zyklischen Bewegungsabfolgen, wenn sich rhythmische Muster stetig wiederholen ●Kann akustisch, optisch oder auch taktil wahrgenommen werden Intern durch Wechsel von Muskelspannungen und-entspannungen ●Gelungen wenn: ein optimales Verhältnis von Anspannung und Entspannung vorliegt und zyklische Gleichmäßigkeit erzielt wird 4. BEWEGUNGSSTÄRKE Merkmal des Krafteinsatzes beim Bewegungsvollzug Änderungen des Bewegungsumfangs und Bewegungstempos sind verursacht durch Krafteinsätze Optimaler Krafteinsatz ●Wie viele Muskeln gleichzeitig beansprucht werden und welche Masse 5. BEWEGUNGSKOPPLUNG Ist das zweckmäßige Zusammenspiel der Teilbewegungen in einem Bewegungsablauf ●Teilbewegungen müssen räumlich, zeitlich & dynamisch aufeinander abgestimmt sein. DANN: Gelungen ●Jede Bewegung wirkt sich stark auf benachbarte oder weiter entfernte Körperteile aus Impulsübertragung: Kommt zu Gute: Beim Abbremsen eines beschleunigten Körperteils mit dem Gesamtkörper in gleicher Richtung. Z.B.: Anreißen & Abstoppen der Arme bei Absprungbewegungen → Zeitlich gestaffelter Beginn: Könne Bewegungsphasen haben Z.B.: Speerwurf: 1. unterer Rumpf in Wurfrichtung gedreht, 2. Brustbereich, schließlich erst die Schulter & Arm →Kopfsteuerung: Optische Orientierung -> eine Führungsrolle Auch: zentrale Wichtigkeit -> Reflexe im Ganzkörpersystem 6. BEWEGUNGSFLUSS ●Kontinuität des Verlaufs einer Bewegung Kontinuierlicher Krafteinsatz Abgestimmtes Verhältnis von Kraftimpulsen Objektivierung tritt in Erscheinung: → Räumlichen Verlauf: Rund, kurvig, keine Ecken) →Zeitlichen Verlauf: allmählich, nicht plötzlich, nicht sprunghaft, nicht abrupt) → Dynamischen Verlauf: fließend, nicht abrupte Übergänge im Kraftverlauf) 7. BEWEGUNGSPRÄZISION ●Genauigkeit bei gleichzeitig hoher Bewegungsschnelligkeit ●Übereinstimmung von Soll- und Istwert In kürzester Zeit -> genaue Treffer ● Schnell und exakt (Kampfsportarten) 8. BEWEGUNGSKONSTANZ Wiederholungsgenauigkeit beim Vergleich untereinander Lang andauernder Trainingsprozess (nicht unbedingt das Ziel des Trainings) ● Sollte auf Basis verlässlicher Techniken erreicht werden 9. BEWEGUNGSHARMONIE ● Optimale Abstimmung sämtlich genannter Kriterien Von Vorlieben des Betrachters abhängig BEWEGUNGSHANDELN ALS REGELKREISMODELL Der Ablauf der Bewegungskoordination wird oft als Regelkreis dargestellt. Steuerung-Regelung Efferente Impulse Störgröße(n) Handlungsziel Programmierung Soll-Ist-Wert-Vergleich Motorisches Gedächtnis Speicherung Bewegungsausführung Ausgangspunkt einer Handlung ist das Handlungsziel. Zum Erreichen dieses Ziels erfolgt in den motorischen Zentren des Gehirns eine Programmierung des Bewegungsablaufs. Die Informationen zur Steuerung und Regelung der Bewegung werden über die efferenten Bahnen an die Muskulatur gesendet und führen zur Ausführung der Bewegung. Die wird ggf. durch bestimmte Störgrößen beeinflusst. Bei der Bewegungsausführung nehmen die Rezeptoren Informationen auf und melden diese über die reafferenten Bahnen an das Gehirn zurück. Gleichzeitig werden auch Informationen aus der Umwelt gesendet. Im Rückenmark kommt es zu einer ersten Synthese dieser Informationen, die z.T. als Reflexantwort direkt wieder an die Muskulatur geschickt werden. Weitere Informationen können in das motorische Gedächtnis einfließen oder werden direkt an die motorischen Zentren weitergeleitet. Die reafferenten Informationen ermöglichen einen Vergleich vom Istwert der Bewegung mit dem "programmierten" Sollwert. Das Ergebnis fließt ins motorische Gedächtnis ein. Informationsaufbereitung Afferenzsynthese Reafferenz Afferenz Umwelt Äußere Bedingung Afferenzen: Informationen bzw. Signalreize, die über die Sinnesorgane aufgenommen und an das ZNS weitergeleitet werden. (Wichtig für: Ausgangssituationen, Zwischen- und Endergebnisse) Afferenzsynthese: Die verschiedenen afferenten Informationen liefern ein „Bild“ über den augenblicklichen Zustand der Umwelt, des Körpers bzw. der eigenen Bewegung. Efferenzen: Sind Informationen, die vom ZNS zur Peripherie (Bewegungsorganen) übermittelt werden. Reafferenzen: Liefern Rückmeldungen über Verlauf und Ergebnis der Bewegung (Rückinformation; Feedback), die von der Peripherie zum ZNS übermittelt werden. MODELL DER BEWEGUNGSKOORDINATION NACH MEINEL/SCHNABEL Merkmale und Funktionen der Analysatoren Je mehr ein Sportler in der Lage ist, seine eigene Bewegung sowie die Umweltsituation analysatorisch zu erfassen, desto besser wird er sich auf veränderte Gegeben- heiten einstellen und die Bewegungsaufgaben im Rahmen seiner individuellen Mög- lichkeiten motorisch lösen können. Die Informationsaufnahme und- aufbereitung wird durch Analysatoren gewährleistet. Zu einem Analysator gehören ●spezifische Rezeptoren (Sinnesorgane, die Informationen aufnehmen) afferente (= zum Zentralnervensystem hinführende) Nervenbahnen sensorische Zentren in verschiedenen Hirngebieten Facts- ●Bewirken Güte eines Bewegungsablaufs ●Wirken meist eng zusammen bzw. ergänzen sich ●Bedeutung einzelner Analysatoren kann je nach Sportart stark differieren DER OPTISCHE ANALYSATOR Informationen über eigenen, aber auch andere Bewegungen Substanziellen Beitrag zur Bewegungsregulierung Wichtige Rolle bei Bewegungslernen -> auf Grundlage eines Vorbilds, ist ein Vormachen als Bewegungsinformation möglich Wenn Sehsinn bewusst ausgeschaltet wird -> besonders deutlich Ohne ihn —> nicht ausreichende Informationen über gegnerische Bewegungen, die eigene Lage im Raum o. den Ort des Spielgeräts Geben auch indirekte Informationen über Bewegungsablauf (Slalom) DER KINÄSTHETISCHE ANALYSATOR „Bewegungsempfindend“ & „Bewegungsgefühl“ Hat Rezeptoren in Muskelspindeln, Sehnen & Gelenken Muskeln = Spannung- und Längenveränderungen Gelenken= geben Informationen über Gelenkwinkelveränderungen ●Liefert differenzierteste Informationen Hohe Leitungsgeschwindigkeit & Differenzierungsfähigkeit für besonders wichtige Bewegungskontrolle ●Für Kontrolle der Eigenbewegung zuständig Unverzichtbar Jede Bewegung löst kinästhetische Signale aus Anfänger können ihn schlecht nutzen, da ein Bewegungsgefühl sich schwer vermitteln lässt DER AKUSTISCHE ANALYSATOR Informationsgehalt bei einer Bewegung ist relativ gering Untergeordnete Rolle ●Verarbeitet akustische Signale über Bewegungsvollzug ●Bedeutsam bei Ballspielen ● Informationen über Dynamik möglich (Geschwindigkeit, Drall, Richtung) Verbale o. rhythmische Unterstützung Bsp. Tischtennis Durchaus wichtige Funktion durch die Signale des aufspringenden Balles. Reaktionszeiten sind auch an diese akustischen Wahrnehmungen gebunden Afferente Nervenbahnen Kammerwasser Aufschlag des Balles Aufspringende Bälle Klatschen Hornhaut- (Komea) Linse Glaskörper Netzhaut (Retina) Sehnen rezeptor la-Faser Intrafusale Faser in der Muskelspindel -Ib-Faser Papilla Arbeits- muskulatur (EF) Zentralnervensystem (Hirn, Rückenmark) Lederhaut (Sklera) n.optici Rezeptoren (zB. Sehzellen des Auges) Sehnerv (N.opticus) -Moto- neuron Fovea centralis Bsp. Tischtennis Die Feinabstimmung der Schlagbewegung, der koordinierte Einsatz von Arm- und Beinbewegung - leistungsbestimmende Komponente Reiz - Information Rezeptor neuron Anulospirale Endigung Badminton: Aufkommen am Rahmen des Schlägers Skifahren: Auf Eis fahren -> Gefahr? Nerven bahnen Muskelspindel: Regelung der Muskellänge Sehnenspindel . Gehirn ZNS Schutz vor zu hoher Spannung (In der Graphik nicht enthalten) Gelenkrezeptoren in der Gelenkkapsel Bei vielen sportlichen Handlungen ist eine optische Kontrolle der Bewegung nicht möglich. Deshalb ist die kinästhetische „Innenansicht" zum Beispiel für die Kontrolle der Beinhaltung beim Geräteturnen oder die Armführung beim Speerwurf unbedingt erforderlich. Messung von Gelenkwinkeländerungen Gleichgewichtsorgan äußeres Ohr Mittelohr Innenahr Der akustische Rezeptor Kann ich noch korrigieren? Kochlea (Schnecke) DER STATICO-DYNAMISCHE ANALYSATOR Liegt im Vestibularapparat des Innenohres -> Verletzung dort: Körper schnell aus dem Gleichgewicht Informiert über: Richtungs- und Beschleunigungsänderung des Kopfes Kopf steuert Bewegung (Turnen, Snowboarden) ●Gehirn kann exakte Gesamtkörperlage berechnen & Gleichgewicht aufrecht- bzw. wiederherstellen ●Für Orientierung und Erhaltung des Gleichgewicht spielen auch visuelle, kinästhetische und taktile Informationen eine große Rolle DER TAKTILE ANALYSATOR ●Erhält Informationen über Rezeptoren (nehmen mechanische Reize auf) der Haut Nerven Das menschliche Gehör besitzt drei Bogen gänge und kann damit Drehbewegungen in allen drei Raumachsen registrieren. Spez. Rezeptoren registrieren mit welchem Druck & welcher Form ein Objekt auf Haut trifft Hornhaut Zentrale Bedeutung kommt diesem Analysator vor allem in den Sportarten zu, in denen Körperrotationen auszuführen sind. Wasserspringen und Geräteturnen z.B. erfordern jederzeit Die Bogengänge sind mit Flüssigkeit gefüllt. Bei Bewegungen des Kopfes bleibt die Flüs- sigkeit aufgrund der Trägheit hinter der Be- differenzierte Informationen über die Lage des Körpers im Raum. wegung zurück. Diese relative Verschiebung der Flüssigkeit wird von Nerven wahrge- nommen und ans Zentralnervensystem wei- tergeleitet. Facts Aufeinander aufbauend Epidermis Korium Subkutis. Nicht umkehrbar ●Ineinander fließend übergehend Unterschiedliche Zellen messen verschiedene takti- le Reize: 1 = Berührung 2 = Druck 3 = Vibration Das ist z.B. für die Grifffestigkeit bedeutsam. Beim Ballspiel, im Ringen oder im Geräteturnen spielt der ständig kontrollierte richtige Griff eine wichtige Rolle. Ebenso empfindet eine Schwimmerin den „Abdruck“ am Wasser vor allem durch den taktilen Analysator, und auch das Gefühl für das Gleiten im Wasser wird auf diesem Weg übermittelt. STUFEN DES MOTORISCHEN LERNENS NACH MEINEL/SCHNABEL Lernprozesse laufen in der Regel über längere Zeiträume ab und können daher in mehrere Stufen unterteilt werden. Die Stufen unterscheiden sich, in dem sie sich an der zunehmenden Qualität der Koordination orientieren. Bsp. Tischtennis Informationen über die Lage des Kopfes im Raum. Im Gegensatz zum Turnen ist die Rolle hier nicht so leistungsbestimmend 2. PHASE: FEINKOORDINATION DER ISOLIerten BEWEGUNG •Lernverlauf von der Grobkoordination bis Annäherung fehlerfreier Ausführung der Bewegung. •Unter gewohnten, günstigen Bedingungen zweckmäßig •Bewegungsfluss & Kopplung zeigen sich verbessert •Bewegungsumfang sinnvoll gestaltet •Unter erschwerten Bedingungen Mängel •Kinästhetische Analysator gewinnt an Bedeutung Bsp. Tischtennis Wahr nehmen des Griffs seines Schlägers, evtl. auch Informationen über geringfügige Änderungen in der Griffhaltung 1. Phase: GROBKOORDINATION •Lernverlauf vom Bekanntwerden mit neuer Aufgabe bis Realisation der Bewegung bei Günstigen Bedingungen. Grundzüge •Übermäßiger/fehlgerichteter Krafteinsatz •Falsche Bewegungskopplung •Mangelhafter Bewegungsfluss •Unzutreffenderer Bewegungsumfang •Falsche Tempogestaltung •Gelingt nur bei sehr günstigen Augangsvoraussetzungen •Verschiedene Ausführungen •Geringe Bewegungskonstanz •Orientierung über visuellen Analysator nach außen 3. PHASE: StabiliSIERUNG DER FEINKOORDINATION •Lernverlauf von Feinkoordination bis zu sicheren Bewegungsausführung auch unter ungewohnten und schwierigen Bedingungen. •Fertigkeitsanpassung an verschiedenste äußere Gegebenheiten •Störungen werden verkraftet •Bewegungskonstanz und -Qualität erreichen Höchstleistung TRAINING UND VERBESSERUNG DER KÖRPERLICHEN FITNESS: AUSDAUER DEFINITION UND STRUKTUR VON AUSDAUER DEFINITION Unter Ausdauer wird allgemein die psycho-physische Ermüdungswiderstandsfähigkeit verstanden (Weineck 1997) Ausdauer = Ermüdungswiderstandsfähigkeit = rasche Erholung Ausdauerfähigkeit und leistungsbestimmend Faktoren BEGRIFFSBESTIMMUNGEN Schlagvolumen: Menge an Blut, die das Herz mit Schlag auswirft Herzfrequenz: Wird in Schlägen pro Minute gemessen Herzminutenvolumen: Menge an Blut, die das Herz in einer Minute auswirft (Schlagvolumen + Herzfrequenz) VO2max: Bruttokriterium für das Aerobe Ausdauerleistungsvermögen, das Maß für Sauerstoffzufuhr, Sauerstofftransport & Sauerstoffverwertung im Ausdauerbelastungszustand des Organismus. Aerobe-Anaerobe Schwelle: Ab einer bestimmten Belastungsintensität geht die dominante Form der Energiebereitstellung von Aeroben Fettverbrennung In aerober mit Kohlenhydratverbrennung Sowie bei weiterer anstrengenden Belastungsintensität von aerober in anaerober über Steady State Im Bereich der aeroben Schwelle liegt ein Sauerstoffgleichgewicht vor. Sauerstoffaufnahme & Sauerstoffverbrauch im Gleichgewicht. Sauerstoffdefizit Zu Beginn jeder Belastung entsteht ein Sauerstoffdefizit, weil der Körper mit der nur langsam anlaufenden Sauerstoffaufnahme den plötzlich auftretenden Sauerstoffbedarf nicht decken kann. Sauerstoffschuld Nach Beendigung der Belastung läuft die aerobe Energiegewinnung weiter, die Sauerstoffaufnahme ist größer als der Ruhebedarf. Diese Sauerstoffmenge bezeichnet man als Sauerstoffschuld und wird für folgende Prozesse benötigt: Erhöhte Aktivität des HKS Auffüllen der ATP/KP Speicher Auffüllen der Sauerstoffspeicher im Blut- und Muskelzellen Abbau und Verwertung der Milchsäure GRUNDLAGENAUSDAUER Spezifische Ausdauerfähigkeit bei langandauernden Belastungen in aerober Stoffwechsellage. Sie ist die Grundlage für umfangreiche Trainings- und Wettkampfbelastungen. AEROBE AUSDAUER Die energieliefernden Stoffwechselprozesse laufen mit Sauerstoff ab. Laktat bei unter 4 mmol/1 ANAEROBE AUSDAUER Die energieliefernden Stoffwechselprozesse laufen ohne Sauerstoff ab. Laktat bei mehr als 4 mmol/1 Energiegewinnungswege, Anteil stark aerober Bereich 100 80- 60- 40- 20- aerobe Energiebereitstellung % Anaerobe Schwelle 4 mmol/1 Individuelle anaerobe Schwelle Spezifisch bei jedem Einzelnen I I 2 mmol/l SPEZIELLE AUSDAUER Sportart- und wettkampfspezifische Leistungsfähigkeit. ATP aerob-anaerober Übergangsbereich Kreatin- phosphat / 0+ 0 10 20 30 anaerobe Energiebereitstellung 4 mmol/l 40 I aerob 50 Energiegewinnung aus Kohlenhydraten 60 70 80 90 100 110 120 Belastungsdauer Gehört zu den motorischen Grundfertigkeiten/konditionellen anaerob-laktazid Abb. 27: Reihenfolge und Überlagerung der verschiedenen Energiegewinnungswege während eines 800-m-Laufs (nach Keul 1969, 38). Fähigkeiten 130 sec KF Eine zeitliche Einteilung von Ausdauerleistungen liefert folgenden Schema: 100% 80- 60- 20- 0- Kurzzeit ausdauer ausdauer Schnelligkeits 10 Anteil anaerobe Energie- gewinnung Musweise der 20 30 Energiegewinnung Sportdisziplin Belastungszeit und Belstungsintensität 60 120 sec Einteilungskriterien Ausdauerfähigkeiten/Erläuterung Umfang der beanspruchten Muskulatur Mittelzeit Langzeitausdauer ausdauer lokale Ausdauer allgemeine Ausdauer aerobe Ausdauer anaerobe Ausdauer Schnellkraftausdauer Kraftausdauer Schnelligkeitsausdauer Kurzzeitausdauer Mittelzeitausdauer Langzeitausdauer Grundlagenausdauer statische Ausdauer Dauerspannung dynamische Ausdauer kontinuierlicher Wechsel von Spannung und Entspannung Spezifische Ausdauer Tab. 4: Verschiedene Einteilungskriterien für die Ausdauerfähigkeiten. IT Anteil aerobe Energiegewinnung Lungenarterie 10 rechter Vorhof Körpervene- 30 60 120min weniger als 1/7 der Skelettmuskulatur mehr als 1/7 der Skelettmuskulatur ausreichendes O₂-Angebot ohne O₂ bzw. unzureichendes O₂-Angebot Herz-Kreislauf-System Organdurchblutung Kraftfähigkeiten Schnelligkeitsfähigkeit 25 sec* bis 2 min 2 bis 10 min mehr als 10 min *inder Literatur unterschiedliche Angaben Intensität aerobe Ausdauer, disziplinunabhängig Mischform aus verschiedenen Fähigkeiten mit aerober und anaerober Energiegewinnung 0 Kraft Schnelligkeit Kraft- und Kurzzeit- Schnelligkeits ausdauer ausdauer T 30 Mittelzeit- ausdauer Anteil der BAT anaeroben Energiegewinnung 60 120 sec spezielle Ausdauer REAKTION BEI BELASTUNG Zunahme Atemfrequenz, Atemzugvolumen -> Atemminutenvolumen Erhöhung Herzfrequenz, Schlagvolumen -> Herzminutenvolumen Öffnung Kapillaren (Anregung zur Vergrößerung des Kapillarnetzes) Gesamtoberfläche der Kapillaren bestimmt Mende an möglichen Sauerstoffaustausch (Kapillarisierung) -> höhere Leistungsfähigkeit → Mehr Sauerstoff kann zu Muskelzellen zugeführt und verarbeitet werden Verbesserte Sauerstoffaufnahme Anfang: Sauerstoffdefizit & Veränderung der 1 500 Kapillarsystem im Kopf Lungenkapillaren Lungenvene(n) linker Vorhof T linke Herzkamme rechte Herzkamm T 10 Körperschlagader Kapillarsystem im Körper Einfluss von Kraft und Schnelligkeit Langzeitausdauer Abb. 28: Abgrenzung der Ausdauerfähigkeiten (in der Literatur unterschiedlich). Anteil der aeroben Energiegewinnung 30 5 000 10 000 60 m T Grundlagenausdauer SCHNELLIGKEITSAUSDAUER Spezielle Ausdauerfähigkeit für zyklische Disziplinen mit einer Wettkampfdauer bis ca. 30/35 sec. KURZZEITAUSDAUER 35 sec bis zu 2 Minuten MITTELZEITAUSDAUER 2 bis 10 Minuten LANGZEITAUSDAUER 10 Minuten bis mehrere Stunden LANGFRISTIGE ANPASSUNGSERSCHEINUNGEN DES HKS & STOFFWECHSELSYSTEM Vergrößerung des Herz-Muskel & ökonomische Arbeitsweise ● Führt zu höherem Herzminutenvolumen (Folge: geringere Herzfrequenz) Anstieg an Blutvolumen Anstieg an Kapillaren (Gesamtoberfläche Kapillarnetz) Mitochondrien ermöglichen bessere Energiebereitstellung (ATP) ●Verbesserung der VO2max (max. Sauerstoffaufnahmevermögen) Anstieg der Laktattoleranz & schnellen Abbau Anatomische und physiologische Grundlagen Ausdauertraining wirkt sich auf 5 Organe aus: Herz, Lunge, Adern, Muskeln und Leber. Sauerstoff-Transportfähigkeit des HKS bestimmt, wie viel Sauerstoff zu den Muskeln gelangen kann. Je mehr Blut zu Muskeln, desto mehr Sauerstoff und Nährstoffe werden aufgenommen. Der Herzmuskel kann sich an erhöhte Belastungen anpassen und so größer und stärker werden. Das Volumen des Herzen steigt proportional zu der Vergrößerung des Herzmuskel. Bluttransport Das ankommende, sauerstoffarme Blut, wird über die rechte Herzkammer in die Lunge befördert. Es gibt CO2 ab und nimmt 02 auf. Von der Lunge wird es über die linke Herzkammer in Arterien befördert. Blut wird in Kapillaren geleitet, welche an die sehr kleinen Lungenbläschen anliegen. Wichtigster Atemmuskeln ist das Zwerchfell, durch welches der Brustkorb bewegt wird. Versorgung Vom Herzen aus wird das Blut über die Aorta, die Hauptschlagader, in den Körper befördert. Die Aorta verzeigt sich in immer kleinere Blutgefäß, bis zu den Kapillaren. Kapillaren: kleinste Adern, für Versorgung der Organe und Muskeln zuständig Wirkung des Ausdauertrainings auf Muskulatur: ●Der Muskel ermüdet nicht so schnell bei dynamischer Belastung. → Wegen Kapillarisierung Mit Kreatinphosphat wird der Energiebedarf gedeckt Beide Vorgänge laufen alaktazid, also ohne Laktatbildung ab. Energiegewinnung der Muskelzellen Glucose und Kreatinphosphat gelangen mit dem Blut zur Muskelzelle 1 Phosphat wird von Kreatinphosphat auf ADP übertragen und ATP entsteht Bei Ausdauertraining: Vermehren und vergrößern sich sich Kapillaren Folge: mehr Blut umströmt die Muskel- und Organzellen ●Mehr Nährstoffe und Gase können diffundieren ●Bei hohen Belastungen wird die Durchblutung des Magen-Darm-Traktes zurückgeschraubt -> daher vorher nicht viel essen Bei der Glykolyse entsteht aus Glucose eine Milchsäurevorstufe. Dafür wird Energie benötigt, 3 aber es entsteht auch ATP Glucose wird zusätzlich aus Speichervorraten der Leber gewonnen ATP gelangt zu den Myofibrillen, wo es für die Muskelkontraktion benötigt wird Fettsäuren und Sauerstoff strömen aus dem Blut in die Muskelzellen 6 2 (5) 11 ↓ Die Milchsäurevorstufe von der Glykolyse gelangt in die Mitochondrien zur aeroben Zellatmung Über eine komplexe Reaktionskette entsteht mit der Zugabe von Sauerstoff ATP In Mitochondrien („Kraftwerke“): Abspaltung von ATP zu ADP -> Energie Alle Energievorräte (Kreatinphosphat, Glykogen, Fettsäuren..) werden über Enzyme zu ATP synthetisiert. ATP Reserven sind nur bei einer Belastung von wenigen Sekunden ausreichend -> daher muss überbrückt werden Die Milchsäurevorstufe und nach einiger Zeit auch die Fettsäuren werden umgewandelt 8 Zusätzlicher Sauerstoff wird vom roten Protein dem Myoglobin abgegeben 10 Leber in Bezug auf Ausdauertraining: Wichtigster Aspekt ist ihre Eigenschaft als Glykogenspeicher. ● Überschüssige Glukose wird in der Leber in Form von Glykogen gespeichert und bei Bedarf wieder abgegeben. Durch Ausdauertraining kann diese Speicherfähigkeit gesteigert werden. 9 Sauerstoff Fettsäure Danach: Zerlegung von Fettsäuren und Glykogen -> Glukose wird gewonnen Glukose wird verarbeitet: 1. anaerob -> Glukose wird zu Milchsäure synthetisiert. Schwer abzutransportieren -> Belastung muss abgebrochen werden. 2. aerobe -> Glukose wird vollständig zu Wasser und Kohlendioxid abgebaut. Effektiver, läuft aber langsamer ab. ● Werden große Energiemengen benötigt, überwiegt anaerober Weg -> ist nicht trainierbar Myglobin ASMA ADP Myofibrillen 5089 TAK CO BLU 3 Machsäure MITOCHONDRIUM 100 % KP. Milchsäure 80- Myoli brillen 60- MAATP 40- SPEICHER 20- 0- - ATP Zerfall 0 10 (nach Keul u.a) Zerfall anaerobe Energiegewinnung 20 30 anaerob (ohne 02) aerob (mit 02) 40 Energiebereitstellung im Muskel Kreatinphosphat Alaktazid (kein Laktat) max. für 10 Sekunden Kohlendydrate Kohlendydrate Fette Chemische Energie aerobe 50 60 70 80 90 Belastungsdauer (sek) Energiegewinnung Energiefluss 100 ATP Kontraktionsenergie Biomechanische Energie TRAININGSMETHODEN (DAUER-, INTERVALL-, WIEDERHOLUNGSMETHODE) DAUERMETHODE Ohne Pausen Maximale Dichte ●Intensität: sehr gering - Wettkampftempo Umfang: mittel - sehr hoch ●Führend bei hohem Ausdaueranteil kontinuierliche DAUERMETHODE Intensität Dauer wesentliche Wirkung INTERVALLMETHODE Tab. 8: Intensität und Wirkung der kontinuierlichen Dauermethoden. Intensität (% der Bestzeit) Dauer (Einzelreiz, Streckenlänge) Umfang (Wiederholungen) extensiv aerobe Schwelle (ca. 60-80% der Bestzeit) ca. 80 min - 2 Stunden (Laufstrecken: ca. 15-30 km) Pause INTERVALLMETHODE wesentliche Wirkung Lohnende Pause Intensität: hoch - sehr hoch Umfang: geringes - mittleres Niveau ●Fast in allen Sportarten • Verbesserung der Herz-Kreislauf-Funktion • Verbesserung der aeroben Energiegewinnung aus Fetten Tab. Vergleich der intervalmethoden. extensiv 60-80% ca. 1-8 min (ca. 300-2.000 m) 4-20 1/3 Erholung (1,5-4 min) aerob -Verb. d. 02-Ausnutzung im Muskel (Kapillarisierung Mitochondrienzahl) -Vergrößerung der Glykogenspeicher intensiv aerob - anaerober Übergangsbereich (ca. 80-90 % der Bestzeit) ca. 30 min - 60 min (Laufstrecken: ca. 6-15 km) Methoden des Ausdauertrainings Dauermethoden aus Kohlenhydraten durch - Verb. d. O₂-Ausnutzung im Muskel (Kapillarisierung, Mitochondrienzahl) -Vergrößerung der Glykogenspeicher Intervallmethoden Wiederholungsmethoden • Verbesserung der Herz-Kreislauf-Funktion (max.O₂-Aufnahme) • Verbesserung der Energiegewinnung aus Kohlenhydraten intensiv 80-90% ca. 14 sec - 4 min (ca. 100-1.200 m) 3-12 (3-4 Wiederhol in 3-4 Serien) 2/3 Erholung (2-6 min, Serienpause ca. 10 min) anaerob-laktazid -Verbess. der Säuretoleranz -Erhöh. der Pufferkapazität -Vermehrung d. Glykolyseenzyme 2 A S/min 170 150 Tab. 7: Vergleich der Ausdauertrainingsmethoden. 130 - Belastung WIEDERHOLUNGSMETHODE ●Vollständige Erholungen Intensität: submaximale - maximale Werte Umfang: sehr gering - mittel - hoch Wiederholungsmethoden werden nicht differenziert Sportarten mit hoher Belastung des Nervensystems durch herausragende Kraft- oder Schnelligkeitseinsätze Abb. 30: Belastung und lohnende Pause. Intensität Erholungszeit bis zur anaeroben Schwelle über der anaeroben Schwelle annähernd maximal (jeweilige Bestzeit) 1/3 Gesamterholung 2/3 Gesamterholung keine 를 Belastungsdauer bis 15 sec 30-60 sec 2-10 min über 10 min Pause WIEDERHOLUNGSMETHODE lohnend (unvollständige Erholung) Extensive Dauermethode Bei umfangsbetonten Dauerleistungen mit sehr geringer Intensität Hauptmethode des Grundlagentrainings lang (vollständige Erholung) Intensive Dauermethode Trainingsabschnitte mit intensivem Daueranteil von Auf- bzw. Abwärmphasen mit geringer Intensität. Intensität Richtung erhöhte Wettkampfnähe Variable Dauermethode Wechselnde Intensitäten Nicht so weit absinken, dass von einer Pause die Rede ist Erholungsfähigkeit wird unter noch erhöhter Belastung trainiert Extensive Intervallmethode; Hohe Belastungsreize Nicht mit submaximalen oder maximalen Lohnende Pausen kurz und häufig aktiv → Gut für Sportarten mit deutlichen Ausdaueranteil Intensive Intervallmethode: Sehr hohe Belastungsreize L>Jedoch kürzer → Lohnende Pausen sind inaktiv → Wenn Sportler an den Kraft- oder Schnelligkeitskomponenten arbeiten wesentliche Trainingswirkung - Vergrößerung der Phosphatspeicher - Verbesserung der anaerob-alaktaziden Energiegewinnung Tab. 11: Trainingswirkungen der Wiederholungsmethode bei unterschiedlicher Belastungsdauer. KF - Verbesserung der anaerob-laktaziden Energiegewinnung - Erhöhung der Säuretoleranz und Pufferkapazität - Verbesserung der anaerob-laktaziden Energiegewinnung - Verbesserung der aeroben Energiegewinnung Verbesserung der aeroben Energiegewinnung TRAININGS- METHODEN Dauermethoden extensiv www intensiv Tempowechselmethode Intervallmethoden Fahrtspiel extensiv intensiv Wiederholungs- methode wettkampfnahe Belastungen Langzeit- ausdauer SPEZIELLE AUSDAUERFÄHIGKEITEN Kurzzeit- ausdauer BEDEUTUNG der TRAININGSMETHODEN Mittelzeit- ausdauer +▬▬▬▬▬‒‒‒‒‒‒- azyklische Spielausdauer Tab. 13: Trainingsmethoden der speziellen Ausdauer im Überblick. Die Grundlagenausdauer als Basis der speziellen Ausdauer und die Trainingsmethoden zur Verbesserung von Kraft und Schnelligkeit sind nicht berücksichtigt. INTENSITÄT DAUER UMFANG PAUSE WESENTLICHE WIRKUNGEN DAUERMETHODE Extensiv Aerobe Schwelle (ca. 60-80% Bestzeit) Aerob-anaerober Übergangsbereich (ca. 80-90% Bestzeit) Ca. 80 min - 2 Std Ca. 30 - 60 min Intensiv Keine Aus Fetten Verbesserung HK-Funktion Verbesserung der aeroben Energiegewinnung Aus Kohlenhydraten - Verbesserung der O2-Ausnutzung im Muskel (Kapillarisierung/ Mitochondrienzahl) - Vergrößerung der Glykogenspeicher INTERVALLMETHODE Extensiv Aerob 60-80% Ca. 18 min 4 - 20 1/3 Erholung (1,5 - 4 min) Intensiv Lohnend (unvollständig) - Verbesserung der O2-Ausnutzung im Muskel Anaerob-laktazid 80-90% (Kapillarisierung/ Mitochondrienzahl) Ca. 14 sec - 4 min 3 - 12 Verbesserung der HK-Funktion (max 02-Aufnahme) Verbesserung der Energiegewinnung aus Kohlenhydraten 2/3 Erholung (2-6 min, Serienpause ca. 10 Minuten) - Verbesserung der Säuretoleranz - Erhöhung der Pufferkapazität - Vermehrung der - Vergrößerung der Glykolyseenzyme Glykogenspeicher WIEDERHOLUNGS METHODE Annähernd maximal (jeweilige Bestzeit) Lang (vollständige Pause) Bis 15 sec.: Vergrößerung der Phosphatspeicher Verbesserung der anaeroben alaktaziden Energiegewinnung 30-60 sec.: Verbesserung der anaeroben- laktaziden Energiegewinnung Erhöhung der Säuretoleranz & Pufferkapazität 2 - 10 min.: Anaerob-laktazid Über 10 min.: Aerob TRAININGSPLANUNG UND -GESTALTUNG Belastungen unterhalb der aeroben Schwelle (Kompensation) Wohingegen der Belastungsbereich GA1 an & leicht oberhalb der aeroben Schwelle die GA verbessert Optimale Ausdauertrainingsreize entstehen im Belastungsbereich GA2, d.h. bei Belastungen an der anaeroben Schwelle. Belastungen deutlich oberhalb der anaeroben Schwelle sollen nur eingegangen werden, wenn sie mit den wettkampfspezifischen Ausdaueranforderungen der Sportart übereinstimmen. Coopertest 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0- 1,0 0,0 10 Wirken regenerierend Laktat [mmol/l] 11 (Leistung im Coopertest) Schüler 5 (15) Schüler 6 (15) - Schüler 7 (15) - Schüler 8 (8,5) 12 Schüler 8 13 14 Laufgeschwindigkeit (km/h) 15 Schüler 5, 6, 7 16 17 Abb. A7: Laktatwerte aus einem Feldtest und Laufgeschwindigkeiten beim Coopertest (1), Schüler 5 bis 7 Fitnesssportler, Weihpratizky unveröffentlicht. (15) = Leistungsbewertung im Test siehe Tabelle A4. Problem: Es muss über 12 Minuten ein relativ hohes Tempo gehalten werden Die Belastung überschreitet die aerob-anaerobe Schwelle KF 12-Minuten-Lauf Laufgeschwindigkeit & Laktatwerte Häufigster Test zur Ermittlung der anaeroben Ausdauerleistungsfähigkeit Durchführung meist auf 400m Bahn Anhand der Laufstrecke werden Schlüsse auf die Ausdauerleistungsfähigkeit gezogen Wertung der Leistung anhand von Tabellen Die Probanden müssen ihre Leistungsfähigkeit gut einschätzen können, um 12 Minuten durchhalten zu können Die Probanden müssen bereit sein sich zu quälen Test- und Messverfahren LABORTESTS: Messungen mit Hilfe eines Laufbands, eines Rad- oder Ruderergometers, einer Kraftmaschine oder eines anderen Trainingsgeräts unter standardisierten Bedingungen. WETTKAMPFTESTS: Analyse eines Aufbauwettkampfes oder einer wettkampfähnlichen Trainingsbelastung. FELDTESTS: Analyse von Leistungen unter Wettkampfbedingungen, je nach Sportart also auf der Lauf- bzw. Fahrbahn, in der Sporthalle oder im Schwimmbad. Conconi-Test Der Conconi-Test ist ein Kontroll- bzw. Testverfahren für die Ausddauerleistungsfähigkeit mit Hilfe der Herzfrequenz. Anhand der Herzfrequenzleistungskurve können verschiedene Aussagen gemacht werden: Bei welcher Leistung die aerob-anaerobe Schwelle erreicht wird Wie die aerobe Leistungsfähigkeit ist Welche Veränderungen der Leistungsfähigkeit innerhalb eines Trainingszyklus stattgefunden haben Man kann anhand der Schwellenwertleistung die Belastungsintensität im Ausdauertraining festlegen Prinzip: zwischen Belastungsintensität und Herzfrequenz besteht bei kontinuierlich gesteigerter Belastung ein linearer Bezug ● Durchführung: jeder Teilnehmer bekommt Herzfrequenzmessgerät es wird auf einer 400m-Bahn gelaufen mit geringen Tempo starten (z.B. 9 km/h) alle 200m das Tempo um 0,5 km/h steigern. Tempokontrolle bzw. -steuerung entweder über Zeitvorgaben für 200m oder besser durch Fahrrad mit Tachometer sobald ein Teilnehmer das Tempo nicht mehr halten kann, steigt er aus ● ● ● ● ab einer bestimmten Laufintensität kommt es zum Knick in der Herzfrequenzkurve der "Knick" markiert die anaerobe Schwelle, wobei die Energiegewinnung gerade noch aerob erfolgt Auswertung: In ein Koordinatensystem werden die Wertepaare Laufgeschwindigkeit und Herzfrequenz eingetragen. Es ergibt sich eine Kurve, die zuerst linear steigt und dann einen Knick hat. Je besser die Person trainiert ist, desto höher liegt dieser Knick. Führt man diesen Test nach einer Trainingsphase (ca. 6 Wochen)erneut aus, sollte der Leistungszuwachs aus der Kurve ersichtlich werden (Ver-schiebung des Knicks nach rechts und nach oben). Vorteile: ● es kommt zu keiner völligen Ausbelastung die Testperson bricht ab, sobald sie nicht mehr kann. Sie muss über längere Zeiträume unter anaerob- laktazider Energiegewinnung laufen. Conconi nimmt an, dass die Herzfrequenz im aeroben Bereich linear ansteigt. Dieser Bereich liegt bei ca 100-180 S/min. Wird die Belastung weiter erhöht, kommt es zu einer Abflachung des Kurvenverlaufs. Dieser Punkt, an dem die Kurve abflacht wird Deflektionspunkt genannt und bestimmt die anaerobe Schwelle. Puls Hi 190 180 170- 160- 150- 140- 130- 120- 0 10 11 12 13 14 16 17 18 Laufgeschwindigkeit v in km/h EMOTIONALE PROZESSE IM SPORT MOTIVE SPORTLICHEN HANDELNS NACH GABLER Nach der Theorie von dem Sportpsychologen Gabler können Motive für ein bestimmtes Verhalten im Sport in drei Zielbereiche, welche den Sportler und sein soziales Umfeld entsprechen, unterteilt werden: das Sporttreiben selbst das Ergebnis des Sporttreibens ●das Sporttreiben als Mittel für weitere Zwecke Das Sporttreiben selbst: Bedürfnisse der Herausforderung, das Risiko, Abendteuer, Spannung, Wohlfühlen, Ästhetik, Körpererfahrung, Selbsterfahrung Soziale Interaktion Das Ergebnis des Sporttreibens: Erfolge, gemessen an alten Ergebnissen oder Ergebnissen anderer -> Selbstbestätigung der Sportler Leistung als Präsentation, Anerkennung, Prestige Dominanz Das Sporttreiben als Mittel für weitere Zwecke: Materielle Gewinne, Naturerlebnisse, Gesundheit, Fitness, Entspannung Kontakt, Anschluss, Geselligkeit u.a. DEFINITION LEISTUNGSMOTIVATION Bestreben, die eigene Tüchtigkeit in allen jenen Tätigkeiten zu steigern oder möglichst hoch zu halten, in denen man einen Gütemaßstab für verbindlich hält und deren Ausführung gelingen oder misslingen kann. (HECKHAUSEN) Die Gesamtheit der aktuellen, emotionalen und kognitiven Prozesse, die in der individuellen Auseinandersetzung mit einer Leistungssituation angeregt werden. (GABLER) Als Motivation bezeichnet man außerdem den Zustand des Motiviertseins. Motivation ist die Gesamtheit aller Motive (Bewegungsgründe), die zur Handlungsbereitschaft führen. Intrinsisches Handeln: •Die innere, aus sich selbst entstehende Motivation. •Man macht die Tätigkeit, weil sie Spaß macht, sinnvoll oder herausfordernd ist. Extrinsisches Handeln: •Eine durch äußere Reize hervorgerufene Form der Motivation. •Quelle: Wunsch nach Belohnung o. Vermeidung einer Bestrafung 5 PROZESSMODELL DER LEISTUNGSMOTIVATION NACH GABLER Motiv (1) (als hypothetisches Konstrukt) 2 Motiviert-Sein (Antizipation) 3 Zielorientierte Handlung (Realisation) Reaktion nach der Handlung (Interpretation) Situative Umweltbedingungen Leistungsbereitschaft 6 Leistungsmotivation Attribution Springer Gabler Motivation Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/leistungsmotivation-37458 Motivsystem (z.B. Leistungsmotivation) wird durch situative Umweltbedingungen angeregt (1) Es kommt zur Motivierung, dies führt zum Motiviert-sein (2) Person überlegt, ob sie das Leistungsziel erreichen kann (Kognition) = Hoffnung oder Befürchtung beeinflussen Entscheidungen (Emotionen) Sportler antizipiert mögliche Folgen der Handlung Handlung wird durchgeführt (3) Interpretationsphase (4) -> Reflexion und Bewertung der Handlung (Kognition) ●Kann zu emotionalen Reaktionen führen (Freude oder Enttäuschung) Erfahrungen beeinflussen zukünftige Motivierungsprozesse (5) Durch Handlungen und Folgen können situative Bedingungen (Trainer, Zuschauer) beeinflusst werden (6) MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN DES SPORTS ZUR FÖRDERUNG DER GESUNDHEIT GESUNDHEITSBEGRIFF/DEFINITION WHO Zustand des völligen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens Salutogenesemodell nach ANTONOVSKY Gesundheit Gesundheits- Krankheits-Kontinuum. Gesundheits- faktoren PROMOTION Health in the River of Life Das Modell betrachtet Faktoren, die zur Gesundheit beitragen/erhalten/fördern Genese = Entstehung & Entwicklung Salus Gesundheit HEALTH EDUCATION C Risiko- faktoren PREVENTIVE 2 Krankheit PROTECTIVE Salutogenesis Gesundheit ist nicht etwas, was man einfach hat oder nicht hat, man muss aktiv etwas dafür tun! DEATH, DISEASE Die wichtigsten Begriffe Heterostase Dis-ease QUALITY OF LIFE WELLBEING Gesundheits-Krankheits-Kontinuum Drawing: Bengt Lindstrom Graphic: Jonas Jernström (HEDE-Kontinuum) Stressoren und Widerstandsressourcen Kohärenzgefühl - 100 Kohärenzsinn - Meaningfulness Generalisierte Widerstandquellen - Fitness Social Support - Gesundheitswissen - Lebensweisen etc. psycho-soziale Stres- soren 1 Spannungszustand + Bewältigungs- handlung HEDE-KONTINUUM Es hebt die Gegensätzlichkeit von Krankheit und Gesundheit auf und betrachtet Gesundheit als dynamischen Zustand. Wohlbefinden Missbefinden (Eustress) (Distress) Gesundheits-Krankheits-Kontinuum HETEROSTASE Bedeutet, dass Krankheit als eine normale Erscheinung des Lebens gesehen wird und nicht als Abweichung von der Normalität. Aus salutogenetischer Sicht geht es darum, dass Ungleichgewicht zu akzeptieren und zu überwinden. Unter Heterostase versteht man in seiner ursprünglichen Form ein Ungleichgewicht innerhalb eines System. Heterostase ist der Gegenbegriff zur Homöostase (Gleichstand) Krankheit physikalsiche und biochemisch Stressoren Organschwächen gesundheitliche Risikofaktoren 0 Im Bild des Flusses bedeutet dies, dass die Risikofaktorenforschung sich vornehmlich damit beschäftigt, ertrinkende Menschen zu retten, während die salutogenetische Forschung untersucht, mit welchen Fertigkeiten und Fähigkeiten es Menschen schaffen, des Fluss des Lebens zu meistern. Gesundheit SYMPTOME Sinnhaftigkeit Verstehbarkeit Inneren Kompass haben + 100 Health-ease Eigene Ressourcen kennen Gesundheit Verantwortung übernehmen Handhabbarkeit RESOURCEN ANNA KANYA Die Kriterien zur Bestimmung der Position auf dem HEDE-Kontinuum können subjektive und objektive Parameter eines umfassenden und ganzheitlichen Befunds sein. Zu den objektiven Parametern zählen medizinische Befunde. Wichtige subjektive Kriterien sind Befinden, Schmerzerleben und subjektiv erlebte Funktionstüchtigkeit. Stressoren bedeuten aus Sicht der Salutogenese nicht etwas grundsätzlich Schädliches. Ein erfolgreicher Umgang mit ihnen sorgt zusammen mit den Widerstandsressourcen dafür, dass sich ein Mensch auf dem HEDE-Kontinuum stärker in Richtung des gesunden Pols bewegt. STRESSOREN Es ist nicht etwas grundsätzlich Schädliches. Ein erfolgreicher Umgang sorgt zusammen mit den Widerstandsressourcen dafür, dass sich ein Mensch auf dem HEDE-Kontinuum stärker in Richtung des gesunden Pols bewegt. Anforderungen, auf die der Organismus keine direkt verfügbaren automatischen oder adaptiven Antworten hat. Sie können gesundheitsfördernd sein. Ob der Stress positiven oder negativen Einfluss hat, hängt von der Art des Stressors und der Bewältigung ab. Erfolgreiche Stressbewältigung = Bewegung Richtung des gesunden Pols. —> Faktoren, die dafür sorgen, heißen Widerstandsressourcen. (Auch Schutzfaktoren) Gesellschaftliche & individuelle Ressourcen ● Verstehbarkeit ● Handhabbarkeit Bedeutsamkeit VERSTEHBARKEIT: Das Gefühl, die Situation zu verstehen und sie zu akzeptieren. Das man ihren Sinn erkennt. Individuelle Widerstandsressourcen HANDHABBARKEIT: Das Gefühl, stressende Situationen bewältigen zu können mit Hilfe seiner eigenen Ressourcen. BEDEUTSAMKEIT: Das Gefühl, stressende Situationen als Motivationsquelle zu sehen und Zusammenhänge bzw. den Sinn dahinter zu erkennen. Völlig gesund Widerstandsressourcen Schutzfaktoren Gesellschaftliche Widerstandsressourcen Stressoren KOHÄRENZGEFÜHL Das Kohärenzgefühl beschreibt ein Vertrauen in sich und in die Welt und setzt sich aus drei Faktoren zusammen: Spannungszustand HEDE-KONTINUUM Ein Gefühl von starkem Vertrauen in die Welt liegt darin begründet, dass wir einen Sinn sehen, in der Welt zu sein (Bedeutsamkeit), dass wir die Zusammenhänge des Erfahrens verstehen (Verstehbarkeit) und damit umgehen können (Handhabbarkeit) Kohärenz Kognitiv Psychisch Physiologisch Ökonomisch und materiell Beispiel Politische und ökonomische Stabilität, Frieden, intakte Sozialstrukturen, funktionierende Gesellschaft BEISPIEL- Ein Schüler, der trotz leichter Erkältung in die Schule geht (Handhabbarkeit), besitzt ein gutes Kohärenzgefühl. Er erkennt die Wichtigkeit für seine schulischen Ziele (Verstehbarkeit) und versteht die Situation als Herausforderung (Bedeutsamkeit). Ein Mensch, der sich dauerhaft sozial zurückzieht, schlecht ernährt und kaum Sport treibt, kein gutes Kohärenzgefühl, da mindestens einer von drei Aspekten erfüllt ist: fehlende Erkenntnis der Notwendigkeit einer Veränderung (Verstehbarkeit), Unfähigkeit zur Umsetzung der Erkenntnis (Handhabbarkeit), keine so bedeutsamen Bereiche im Leben, für die es sich lohnt, etwas zu verändern (Bedeutsammkeit) Völlig krank Wissen, Intelligenz und Problemlösefähigkeit KRITIK Das Salutogenesemodell vernachlässigt Faktoren, die als positive Ressourcen direkt auf die Gesundheit wirken (z.B. Humor, Optimismus). Darüber hinaus trifft das Modell von Antonovsky keine fundierten Aussagen über einen guten Gesundheitszustand. Ebenso wird der Zusammenhang von psychischer Gesundheit weitgehend ausgeklammert. Selbstvertrauen, Ich-Identität, Selbstsicherheit, Optimismus Konstitutive, anlagebedingte oder erworbene körperliche Stärken, Fertigkeiten und Fähigkeiten Geld, finanzielle Unabhängigkeit und Sicherheit, Zugang zu Dienstleistungen, sicherer Arbeitsplatz Risikofaktorenmodell DEFINITION Beschwerden und Erkrankungen sind gekoppelt an ungünstige Bedingungen des körperlichen Zustandes und der Lebenssituation ZIEL Physische Gesundheitsressourcen stärken Risikofaktor: Merkmal, das mit einer erhöhten Auftretenswahrscheinlichkeit einer Krankheit assoziiert ist. Gesundheit: Alle Risikofaktoren im „grünen Bereich" Das bekannteste Gesundheitsmodell Zentrum: Faktoren, die wissenschaftlich nachgewiesen werden können zur Entstehung von Krankheiten Rauchen Aktivierung des Sympathikus BEEINFLUSSBARE RISIKOFAKTOREN NICHT BEEINFLUSSBARE RISIKOFAKTOREN Sauerstoffmangel OPPPD KONSTITUTIONELLE RISIKOFAKTOREN: Unveränderbare Risikofaktoren (Lebensalter, Geschlecht, Genetik, familiäre Belastung) Adipositas Stress Gefaßverschluss Hypertonie Rauchen Diabetes Ansteigen des Widerstandes im Blutgefäß Bewegungsmangel ●Hohe Blutfettwerte Steigerung der Herztätigkeit EXTERNE RISIKOFAKTOREN: Ergeben sich aus den Lebensbedingungen, wie Rauchen Bewegungsmangel, Fehlernährung Alter familiäre Vorerkrankungen Persönlichkeitstyp Geschlecht Herzschädigung Anstieg des Blutdrucks Herzinfarkt Herzrhythmusstörungen VORTEILE Gene Sozialer Wandel Gesundheitszustandes Essen 2. Phase: Konzentriert sich darauf, herauszufinden, unter welchen Bedingungen Menschen Verhaltensweisen realisieren. Kurzfristige Verbesserung des Unzufriedenheit Bluthochdruck möglich. Risikofaktoren sind wissenschaftlich abgesichert. Umwelt Mobilität Bewegung Übergewicht Blutett SCHUTZFAKTOREN: Stehen den Risikofaktoren gegenüber, welche die Gefahr einer Erkrankung vermindern. (Körperliche & sportliche Aktivität) Arteriosklerose Herzinfarkt Angst INTERNE RISIKOFAKTOREN: Beschreiben Zustände, die schon eine innere Erkrankung darstellen und das Risiko einer Arteriosklerose erhöhen (Bluthochdruck, Diabetes o. Fettstoffwechselstörung) Soziale Schicht Blutzucker Soziokultureller Hintergrund ZWEI PHASEN 1. Phase: Risikofaktoren identifizieren. Enge Zusammenhänge zwischen z.B. Rauchen & Bewegungsmangel mit bestimmten Erkrankungen. Kenntnis über bestimmte Risikofaktoren reicht nicht aus, wenn nicht auch das Verhalten erforscht würde: Rauchen KRITIK: Begrenzt im vertieften Verständnis von Gesundheit, da Gesundheit ausschließlich als Abwesenheit von Krankheit betrachtet wird & Gesundheitsressourcen außer Acht gelassen werden. 1. Eindimensionalität (biomedizische Betrachtung), soziales Umfeld wird unberücksichtigt 2. Unterschied von Erkenntnis und Umsetzung. Zwischen Einsicht & der tatsächlichen Verhaltensänderung liegen Welten. Vorsätze werden schnell gebrochen. NACHTEILE Sekundäre Risikofaktoren 1. Ordnung Sekundäre Risikofaktoren 2. Ordnung Sekundäre Risikofaktoren 3. Ordnung Primäre Risikofaktoren 1. Ordnung Primare Risikofaktoren 2. Ordnung Primäre Risikofaktoren Ordnung Endergebnis Individuellen Gesundheitsressourcen bleiben unberücksichtigt. Subjektive Aspekte von Gesundheit (Wohlbefinden) fehlen. ●Defizitorientiertheit demotiviert. ●Umsetzung der Krankheitserkenntnis bleibt ungewiss. MÖGLICHE POSITIVE UND NEGATIVE AUSWIRKUNGEN DES SPORTS AUF DIE GESUNDHEIT BEI KINDERN POSITIV Stärkeres Immunsystem Reduziertes Risiko für Diabetes Verbesserung des Cholesterinspiegel Stärkt das HKS -> beugt Herzerkrankungen vor ● Reduziertes Risiko für Übergewischt Wachstumsphase: Knochenbau wird gestärkt -> Muskelstruktur wird besser und Haut ist Verbessert die Durchblutung Atmen und schwitzen mehr -> entgiften des Körpers Erhöht Stoffwechsel im Gehirn -> Leistungsfähiger FITNESSWAHN UND KÖRPERKULTUR Definition Doping Unter Doping versteht man die Einnahme von unerlaubten Substanzen oder die Nutzung von unerlaubten Methoden zur Steigerung bzw. zum Erhalt der - meist sportlichen - Leistung. Doping ist zudem definiert als Verstoß gegen die Anti-Doping-Regeln aus Artikel 2.1 bis 2.8 Substanzklassen und Dopingmethoden/Wirkung und Risiken (Stimulanzien, Peptidhormone, Narkotika, anabole Substanzen, Beta-2-Agonisten, Betablocker, Blutdoping, Gendoping) Gruppe 1 (Grundsätzlich verbotene Substanzen und Methoden) Gruppe 2 (Während des Wettkampfs verbotene Substanzen) Gruppe 3 (In einzelnen Sportarten verbotene Substanzen) Gruppe 4 (Spezifizierte Substanzen) NEGATIV Substanzen nummeriert mit S1 bis S5. Entsprechende Methoden mit M1 bis M3. S1 Anabole Wirkstoffe S2 - Peptidhormone S3 - Beta-2-Agonisten S4 - Anti-Östrogene S5 - Diuretika und andere maskierende Substanzen M1 - Sauerstofftransport-Optimierung M2 - Manipulationen M3 - Gendoping Hierunter fallen die Stoffgruppen S6 bis S9. S6 - Stimulanzien S7 Narkotika S8 Cannabinoide S9 - Glucocorticosteroide Beispiele solcher Substanzen sind Alkohol oder Beta-Blocker. Hierunter fallen in allgemein käuflichen medizinischen Präparaten häufig vorkommende, gleichwohl aber verbotene Substanzen, die so leicht verfügbar sind, dass sie sogar versehentlich eingenommen werden könnten. Beispiele: Asthma- und Anti-Allergiemittel und Alkohol. S1 ANABOLE WIRKSTOFFE Wirkung: Vertiefte Belastbarkeit Zunahme der Muskelmasse Zunahme der roten Blutkörperchen Zunahme des Hämoglobins Abnahme des Körperfetts ● Knochenstärkung durch Calcium- Einlagerungen ● Aufnehmen über oral oder per Injektion Nebenwirkungen: ● Auftreten von Akne Verstärkte Wassereinlagerungen Erhöhung des Blutdrucks Veränderung der Persönlichkeit (Aggressivität, Änderung des Sexualverhaltens) Steigerung oder Verlust der Libido Vertiefung der Stimme Zunehmender Haarwuchs Entwicklung männlicher Gesichtszüge Verkleinerung der Brust Vergrößerung der Klitoris Störung des Menstruationszyklus Ausbleiben der Testosteron- Produktion Abnahme der Spermienzahl ● Schrumpfen der Hoden Beschädigung innerer Organe ● Leberzirrhose, Hepatitis, Lebertumore S2 PEPTIDHORMONE Wirkung: ●Aufnehmen über Injektion oder Infusion ACTH: Sorgt für Energieschub mit euphorischem Gefühl HGH: wachstumsfördernd, Intensivierung des Fettabbaus, Intensivierung des - Kohlenhydratstoffwechsels ●HCG: Anregung der Testosteronproduktion ●EPO: Erhöhen der roten Blutkörperchen, Sauerstoffkapazität des Blutes wird erhöht, Erhöht Ausdauerleistung S3 BETA-2-ÅGONISTEN Wirkung: Erhöhung der körperlichen Bereitschaft zum Kampf oder zur Flucht ●Bronchien werden schnell weit gestellt Sauerstoffaufnahme wird erleichtert S6 STIMULANZIEN Wirkung: Versorgung der Muskulatur schnell mit Nährstoffen Verbesserung der Atemfunktion Erweiterung der Bronchien ● Entmüdet und leistungsfähig S7 NARKOTIKA Wirkung: Wirken euphorisierend Schmerzverhindernd Stark dämpfend (Organe, Ausscheidungsorgane, Atmung) BETABLOCKER Wirkung: Entspannung der Bronchien, Gebärmutter und Blutgefäße Senkung des Herzschlags M1 Wirkung: ●Mehr rote Blutkörperchen, die zusammen mit der Sauerstoffkapazität des Blutes die Ausdauerleistungsfähigkeit steigert. ● Erhöhter Effekt, wenn man der Blutkonserve Dopingmittel wie EPO zugibt Nebenwirkungen: ●HGH: Wenn Blutzuckerspiegel so weit sinkt, dass man in Ohnmacht fällt bis hin zum Tod führen kann, Unkontrollierter Wachstum der inneren Organe M3 GENDOPING Wirkung: Einzelne Gene der DNA werden ersetzt Viren oder Bakterien, die in die DNA eingreifen können, werden mit gewünschten Informationen versehen, die die Gene ersetzen, die krank sind EPO: Verschlammung des Blutes mit Risiko einer Thrombose oder Herzinfarkt Nebenwirkungen: Momentan leistungssteigernd Wirken muskulär anabol Häufiges zittern ●Heftigen, unrhythmischen Herzschlag Veränderungen im Blutbild Nebenwirkungen: ● Genommen aus der autonom geschützten Reserve Psychosen Halluzinationen ● Psychische Abhängigkeit SAUERSTOFFTRANSPORT-OPTIMIERUNG (BLUTDOPING) Nebenwirkungen: Körperliche und psychische Abhängigkeit Persönlichen Verfall ● Überdosierung: Lähmung der Atmung Nebenwirkungen: Verlangsamung des Puls ● Führt zu Asthmaanfälle ●Müdigkeit ●depressive Verstimmung Potenzprobleme ●Durchblutungsstörungen der Extremitäten Nebenwirkungen: ●Infektionen ●Bei fremden Blut: Risiko für Abstoßreaktionen Nebenwirkungen: Lässt sich noch nicht viel drüber sagen Könnte Tumorzellen wachsen o.ä.