Gentechnische Methoden zur Insulinherstellung und Blau-Weiß-Selektion
Die Methoden der Gentechnik haben die medizinische Forschung revolutioniert, insbesondere bei der Herstellung von Insulin. Die Blau-Weiß-Selektion ist dabei eine zentrale Technik der Roten Gentechnik, die es ermöglicht, erfolgreich transformierte Bakterien zu identifizieren.
Definition: Die Blau-Weiß-Selektion ist ein molekularbiologisches Verfahren zur Identifizierung von Bakterienkolonien, die erfolgreich rekombinante Plasmide aufgenommen haben.
Der Prozess beginnt mit der Verwendung der Reverse Transkriptase, die die Proinsulin-mRNA in cDNA umschreibt. Diese cDNA wird anschließend in ein Plasmid eingebaut, das zwei wichtige Gene enthält: ein Ampicillin-Resistenzgen und das β-Galactosidase-Gen. Das β-Galactosidase-Gen ist dabei der Schlüssel zur Farbselektion, da es das Enzym produziert, das X-Gal in einen blauen Farbstoff umwandelt.
Beispiel: Bakterienkolonien, die das unveränderte Plasmid aufgenommen haben, erscheinen blau, während Kolonien mit dem rekombinanten Plasmid (enthält das Insulin-Gen) weiß bleiben.
Die Genetik Grundlagen dieses Verfahrens basieren auf der Unterbrechung des β-Galactosidase-Gens durch den Einbau der Insulin-cDNA. Nur Bakterien, die das Plasmid aufgenommen haben, können auf einem Ampicillin-haltigen Nährboden überleben. Die weißen Kolonien zeigen dabei an, dass das Insulin-Gen erfolgreich eingebaut wurde.