Warum die Pazifische Auster so erfolgreich ist
Die Pazifische Auster hat gegenüber der heimischen Miesmuschel mehrere entscheidende Vorteile, die ihre erfolgreiche Ausbreitung im Wattenmeer erklären:
Erstens ist ihre dicke, harte und scharfkantige Schale ein hervorragender Schutz gegen Fressfeinde. Während die glatte Schale der Miesmuschel sie zur leichten Beute macht, können selbst spezialisierte Muschelräuber wie Seesterne und Strandkrabben mit den Austern kaum etwas anfangen. Auch Vögel wie Austernfischer und Eiderenten, die normalerweise Miesmuschel Feinde sind, meiden die von Austern dominierten Bereiche.
Zweitens profitiert die Pazifische Auster vom Klimawandel. Mit steigenden Wassertemperaturen kann sie sich besser fortpflanzen, da sie für das Ablaichen Temperaturen über 19,5°C benötigt. Die ursprüngliche Annahme, dass die Pazifische Auster sich wegen dieser Temperaturanforderung nicht in der Nordsee ausbreiten würde, hat sich mit der Erwärmung der Meere als falsch erwiesen.
Drittens verdrängt die Auster indirekt auch den Wattwurm, da sich an Austernbänken für Würmer giftige Schwefelverbindungen bilden. Damit reduziert sie auch den Lebensraum für Tiere, die sich vom Wattwurm ernähren.
Wichtig zu wissen: Die Pazifische Auster invasiv zu nennen ist korrekt, da sie durch menschliches Zutun eingeführt wurde und heimische Arten verdrängt.