Die DNA-Hybridisierung ist ein fundamentaler molekularbiologischer Prozess, bei dem sich komplementäre DNA-Einzelstränge zu Doppelsträngen verbinden.
Der Prozess der DNA-Hybridisierung beginnt mit der Denaturierung der DNA durch Erhitzen, wodurch sich die Doppelhelix in Einzelstränge trennt. Bei der anschließenden Abkühlung lagern sich komplementäre Sequenzen wieder zusammen. Diese Methode wird bei verschiedenen wichtigen Laborverfahren wie dem Southern Blotting genutzt, bei dem DNA-Fragmente auf eine Membran übertragen und mit spezifischen Sonden nachgewiesen werden. Auch beim Northern Blot und Western Blot kommen ähnliche Hybridisierungsprinzipien zum Einsatz, wobei hier RNA beziehungsweise Proteine analysiert werden. Die DNA-Sequenzierung nutzt ebenfalls Hybridisierungsprozesse, um die genaue Basenabfolge zu bestimmen.
Moderne Anwendungen wie DNA-Chips basieren auf dem Prinzip der Hybridisierung und ermöglichen die parallele Analyse tausender Gene. Bei der PCR spielt die Hybridisierung eine zentrale Rolle, da sich die Primer an die Template-DNA anlagern müssen. Die Stabilität der hybridisierten Doppelstränge hängt von verschiedenen Faktoren ab, besonders von der Temperatur und dem GC-Gehalt der Sequenz. Dies erklärt, warum DNA-Hybride bei unterschiedlichen Temperaturen schmelzen. Ein wichtiger Aspekt bei der Hybridisierung ist die Spezifität der Bindung, die durch die Stringenz der Bedingungen beeinflusst wird. Zu den Nachteilen der DNA-Hybridisierung gehören mögliche Kreuzreaktionen und die Notwendigkeit optimaler Bedingungen für spezifische Bindungen. Im Vergleich zur DNA-Sequenzierung ist die Hybridisierung weniger präzise, bietet aber Vorteile bei der schnellen Analyse bekannter Sequenzen.