DNA-Sequenzierung und DNA-Hybridisierung
Die DNA-Sequenzierung ist eine präzise Methode zur Bestimmung der genauen Basenreihenfolge in einem DNA-Molekül. Diese Informationen sind entscheidend für das Verständnis, wie Zellen Proteine herstellen, die wiederum Einfluss auf den Phänotyp (äußeres Erscheinungsbild) oder den Zellstoffwechsel haben.
Eine wichtige Technik in diesem Bereich ist die Sanger-Sequenzierung, die in mehreren Schritten abläuft:
- Denaturierung der DNA in zwei Einzelstränge
- Primerhybridisierung
- Herstellung von vier parallelen Reaktionsansätzen
- PCR-Methode mit Stopp-Nukleotiden
- Gelelektrophorese zur Auswertung
Vocabulary: PCR steht für Polymerase-Kettenreaktion, eine Methode zur Vervielfältigung von DNA-Abschnitten.
Die DNA-Hybridisierung ist eine weitere Methode der Verwandtschaftsbestimmung, die auf der Bildung einer doppelsträngigen Nukleinsäure basiert, bei der beide Stränge von unterschiedlicher Herkunft sind. Der Ablauf umfasst zwei Hauptschritte:
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Denaturierung: Die doppelsträngige DNA wird auf ca. 90°C erhitzt, um die Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den DNA-Doppelsträngen aufzutrennen.
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Renaturierung: Das Gemisch wird abgekühlt, wodurch sich passende Einzelstränge wieder aneinander lagern.
Example: Um den Verwandtschaftsgrad von Mensch und Affe zu bestimmen, wird DNA von Mensch und Schimpanse gemischt und erhitzt, um eine Hybrid-DNA zu bilden.
Der Schmelzpunkt der Hybrid-DNA gibt Aufschluss über den Grad der Verwandtschaft. Je ähnlicher die komplementäre Basensequenz der beiden Einzelstränge ist, desto mehr Energie (höhere Temperatur) ist für die Trennung nötig.
Highlight: Je höher der Schmelzpunkt der Hybrid-DNA, desto enger ist der Grad der Verwandtschaft zwischen den untersuchten Arten.
Es ist wichtig zu beachten, dass die DNA-Hybridisierung keine Aussage darüber trifft, auf welchem Gen die Ähnlichkeiten bestehen. Dennoch ist sie eine wertvolle Ergänzung zu anderen molekularbiologischen Methoden in der Evolutionsforschung.
Der Vergleich von Aminosäuresequenzanalyse und DNA-Sequenzanalyse zeigt, dass die DNA-Sequenzierung genauere Ergebnisse liefert, da sie direkt die genetische Information untersucht. Die Aminosäuresequenzanalyse kann durch die Degeneriertheit des genetischen Codes zu Ungenauigkeiten führen.
Definition: Degeneriertheit des genetischen Codes bedeutet, dass mehrere Codons für dieselbe Aminosäure codieren können.
Zusammenfassend bieten diese Molekularbiologie Grundlagen und Methoden wichtige Werkzeuge für die Erforschung der Evolution und Verwandtschaft zwischen Arten. Jede Methode hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile, weshalb oft eine Kombination verschiedener Ansätze für umfassende Erkenntnisse genutzt wird.