Genregulation im Stoffwechsel
Der Stoffwechsel der Zelle wird durch zwei gegensätzliche Prozesse bestimmt: katabole (abbauende) und anabole (aufbauende) Stoffwechselvorgänge. Beide werden präzise reguliert, um Energie und Ressourcen effizient zu nutzen.
Bei der Substratinduktion werden katabole Vorgänge gesteuert. Hier ist der Repressor zunächst aktiv und bindet an den Operator, wodurch die RNA-Polymerase blockiert wird. Die Strukturgene werden nicht transkribiert und keine substratabbauenden Enzyme produziert. Erst wenn ein Substrat (wie Lactose) hinzugefügt wird, bindet es an den Repressor und deaktiviert ihn. Dadurch kann die Polymerase die Gene ablesen und Enzyme werden hergestellt.
Bei der Enzymrepression werden anabole Stoffwechselvorgänge reguliert. Hier ist der Repressor anfangs inaktiv, sodass die Polymerase die Strukturgene transkribieren kann. Die Enzyme stellen ein Produkt (z.B. Tryptophan) her. Wenn genug davon vorhanden ist, bindet es an den Repressor, aktiviert ihn, und die Enzymproduktion wird gestoppt. Erst wenn das Produkt wieder verbraucht ist, wird der Repressor wieder inaktiv.
Aha-Moment: Das Lac-Operon und Trp-Operon sind perfekte Beispiele für diese Regulationsmechanismen - sie funktionieren wie ein automatischer Schalter, der nur dann aktiviert wird, wenn die Zelle bestimmte Substrate benötigt oder bereits genug hat!
Der Zusammenhang zwischen Anabolismus und Katabolismus zeigt sich in ihrer gegenseitigen Abhängigkeit: Während der Katabolismus Energie für anabole Prozesse liefert, stellt der Anabolismus Bausteine für neue Zellstrukturen bereit.