Evolution und Diagnose der Laktoseintoleranz
Die zweite Seite vertieft das Verständnis der Laktoseintoleranz und ihrer evolutionären Bedeutung.
Definition: Laktoseintoleranz ist eine Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker, die durch einen Mangel an dem Enzym Laktase verursacht wird.
Bei Menschen mit Laktoseintoleranz gelangt unverdaute Laktose in den Dickdarm, wo sie von Bakterien vergoren wird. Dies führt zu typischen Symptomen wie Blähungen, Durchfall und Bauchkrämpfen.
Der H2-Atemtest wird detaillierter erklärt:
- Der Patient trinkt eine Laktoselösung.
- Die Atemluft wird über 2-3 Stunden alle 15-20 Minuten auf Wasserstoff untersucht.
- Erhöhte Wasserstoffwerte in der Atemluft deuten auf eine gestörte Laktoseverdauung hin.
- Zusätzlich kann der Blutzuckerspiegel getestet werden, um die Diagnose zu bestätigen.
Highlight: Die erworbene Laktoseintoleranz tritt meist erst im Erwachsenenalter auf, da die Laktaseproduktion nach der Säuglingszeit natürlicherweise abnimmt.
Die evolutionäre Bedeutung der Laktosetoleranz wird anhand einer Studie erläutert:
Quote: "Die ersten erwachsenen Milchtrinker lebten vor etwa 5.000 Jahren im Ural. Vor 4.800 bis 6.600 Jahren trat dort bei nomadischen Hirten zum ersten Mal eine Genmutation auf, die es Erwachsenen ermöglichte, Milch zu verdauen."
Diese Mutation bot einen Selektionsvorteil für Völker, die Viehzucht betrieben, da sie eine zusätzliche Nahrungsquelle erschloss. Die Fähigkeit zur Milchverdauung verbreitete sich in Populationen, die Milchvieh hielten, da sie in Zeiten von Nahrungsknappheit einen Überlebensvorteil bot.
Vocabulary: Selektionsvorteil bezeichnet in der Evolutionsbiologie eine Eigenschaft, die das Überleben und die Fortpflanzung eines Organismus begünstigt.
Die Seite schließt mit Aufgaben ab, die das Verständnis der Schüler für die Laktoseverdauung, die Eigenschaften des Enzyms Laktase und die evolutionären Vorteile der Laktosetoleranz vertiefen sollen.