Evolutionsbelege und Verwandtschaftsbeziehungen
Die molekularbiologischen Belege für Evolution und morphologisch-anatomischen Nachweise sind zentrale Konzepte der Evolutionsbiologie. Bei der Untersuchung von Verwandtschaftsbeziehungen zwischen Arten spielen Homologie und Analogie eine wichtige Rolle.
[!Definition]
Homologie bezeichnet Organe verschiedener Arten mit gemeinsamer evolutionärer Herkunft, die sich unterschiedlich entwickelt haben (Divergenz). Analogie beschreibt funktionell ähnliche Organe nicht verwandter Arten durch gleichen Selektionsdruck (Konvergenz).
Die Homologie kann anhand von drei Kriterien bestimmt werden: Das Lagekriterium prüft die Position im Körper, das Qualitätskriterium untersucht spezifische Merkmale und das Stetigkeitskriterium betrachtet Entwicklungszwischenstufen. Rudimente und Atavismen sind weitere wichtige Belege für die Evolution. Rudimente sind funktionslos gewordene Organe, die evolutionär verschwinden, während Atavismen eigentlich rudimentäre Merkmale sind, die durch Mutationen wieder auftreten.
Bei der Untersuchung von Verwandtschaftsbeziehungen spielen auch Paarungssysteme eine wichtige Rolle. Die häufigsten sind Monogamie (ein Männchen, ein Weibchen), Polyandrie (ein Weibchen, mehrere Männchen) und Polygynie (ein Männchen, mehrere Weibchen). Diese verschiedenen Systeme beeinflussen die biologische Fitness der beteiligten Individuen unterschiedlich.