Die Evolutionsbelege und Verwandtschaftsbeziehungen in der Biologie bilden ein komplexes Wissensnetz.
Die wichtigsten Belege für die Evolution finden sich in verschiedenen Bereichen der Biologie. In der Morphologie und Anatomie zeigen sich Homologien - also baugleiche Strukturen bei verwandten Arten - sowie Rudimente und Atavismen. Rudimente sind zurückgebildete Organe wie der menschliche Blinddarm, während Atavismen das Wiederauftreten eigentlich verlorener Merkmale beschreiben. Die molekularbiologischen Belege wie DNA-Sequenzen und Proteinstrukturen liefern heute die präzisesten Nachweise für Verwandtschaftsbeziehungen. Auch Fossilien als direkte Zeugen vergangener Lebensformen und Brückentiere wie das Schnabeltier mit seinen Mosaikmerkmalen belegen die Evolution.
Die Fortpflanzungsstrategien spielen eine zentrale Rolle in der Evolution. Dabei unterscheidet man zwischen r-Strategen mit vielen Nachkommen und geringer Überlebensrate sowie K-Strategen mit wenigen, dafür gut versorgten Nachkommen. Die Paarungssysteme reichen von Monogamie über Polygynie bis zur Polygynandrie. Die biogenetische Grundregel besagt, dass die Embryonalentwicklung die Stammesgeschichte teilweise wiederholt, was heute allerdings kritisch gesehen wird. Soziale Strukturen wie Gruppen und Verwandtschaftsbeziehungen, dargestellt in phylogenetischen Stammbäumen, sind ebenfalls wichtige Aspekte der Evolution. Der Verwandtschaftsgrad zwischen Individuen lässt sich dabei systematisch in einer Verwandtschaftsgrad-Tabelle erfassen und ist besonders für die Analyse von Populationen relevant.