Die Signalübertragung im Nervensystem basiert auf dem komplexen Zusammenspiel von erregenden und hemmenden Synapsen.
Das Exzitatorische postsynaptische Potential (EPSP) und das Inhibitorische postsynaptische Potential (IPSP) sind fundamentale Mechanismen der neuronalen Kommunikation. Bei einer erregenden Synapse wird durch die Ausschüttung von Neurotransmittern wie Glutamat eine Depolarisation der postsynaptischen Membran ausgelöst, was zu einem EPSP führt. Im Gegensatz dazu bewirkt eine hemmende Synapse durch Transmitter wie GABA eine Hyperpolarisation, die ein IPSP erzeugt. Diese gegensätzlichen Prozesse ermöglichen eine präzise Regulation der neuronalen Aktivität.
Die räumliche und zeitliche Summation spielen eine entscheidende Rolle bei der Integration synaptischer Signale. Bei der räumlichen Summation werden gleichzeitig eintreffende Potentiale von verschiedenen Synapsen addiert. Die zeitliche Summation beschreibt hingegen die Addition schnell aufeinanderfolgender Potentiale an derselben Synapse. Durch das Zusammenspiel von räumlicher und zeitlicher Summation sowie der Balance zwischen EPSPs und IPSPs wird bestimmt, ob ein Aktionspotential ausgelöst wird. Diese Mechanismen ermöglichen dem Nervensystem eine differenzierte Informationsverarbeitung und Reaktion auf verschiedene Reize. Die postsynaptische Hemmung durch IPSPs ist dabei besonders wichtig für die Feinabstimmung neuronaler Schaltkreise und verhindert eine übermäßige Erregung.