Dolly und die Geschichte des Klonens
Das erste erfolgreich geklonte Säugetier war das Schaf Dolly, das 1996 von Ian Wilmut und seinem Team am Roslin Institut in Schottland erschaffen wurde. Die Wissenschaftler verwendeten die Methode der Zellkernübertragung, die erst beim 277. Versuch erfolgreich war. Diese bahnbrechende Entwicklung löste weltweit Diskussionen über die Möglichkeit des Reproduktiven Klonens beim Menschen aus.
Definition: Die Zellkernübertragung ist eine Technik, bei der der Zellkern einer Körperzelle in eine entkernte Eizelle eingebracht wird, um einen genetisch identischen Organismus zu erzeugen.
Die Forschung zeigte jedoch erhebliche Probleme beim Klonen auf: Die Trächtigkeit wurde bei künstlichen Befruchtungen zehnmal häufiger abgebrochen als bei natürlichen Schwangerschaften. Geklonte Tiere wiesen bereits bei der Geburt das zelluläre Alter ihrer Spendertiere auf und litten häufig unter Organmissbildungen, besonders an Niere, Herz und Lunge. Diese Komplikationen führten oft zu einem frühen Tod.
2018 gelang chinesischen Wissenschaftlern unter der Leitung von Qiang Sun erstmals das Klonen von Affen. Diese Entwicklung sorgte für besondere Aufmerksamkeit, da Affen als nächste Verwandte des Menschen gelten. Die verwendete Methode entsprach der von Dolly, was die technische Machbarkeit des Menschenklonens theoretisch bestätigte.