Aufbau und Funktionen von Fetten
Fette sind wahre Multitalente in unserem Körper! Sie dienen als wichtige Energiespeicher und -reserven, schützen vor Verletzungen und bilden eine wasserabweisende Schicht auf unserer Haut. Außerdem sind sie an der Bildung von Hormonen, Farbstoffen und Vitaminen beteiligt.
Der Aufbau eines Fettmoleküls ist recht simpel: Es besteht aus Glycerin, an das bis zu drei Fettsäuren gebunden sind. Diese Bindung erfolgt durch eine Esterbindung zwischen der OH-Gruppe des Glycerins und der Carboxylgruppe der Fettsäure, wobei Wasser abgespalten wird. Fettsäuren selbst sind langkettige Kohlenwasserstoffe mit einer Carboxylgruppe am Ende.
Man unterscheidet zwischen zwei Arten von Fettsäuren: Gesättigte Fettsäuren haben nur Einfachbindungen zwischen den Kohlenstoffatomen und kommen überwiegend in tierischen Produkten vor. Sie sind bei Zimmertemperatur fest. Ungesättigte Fettsäuren dagegen besitzen eine oder mehrere Doppelbindungen, kommen hauptsächlich in pflanzlichen Fetten vor und sind lebensnotwendig.
Gut zu wissen: Warum sind gesättigte Fettsäuren eher ungesund und ungesättigte Fettsäuren besser für dich? Der Unterschied liegt in ihrer chemischen Struktur: Die Doppelbindungen in ungesättigten Fettsäuren machen sie flexibler und leichter vom Körper verwertbar!
Eine besondere Gruppe der Lipide sind die Phospholipide. Sie bestehen aus Glycerin, das mit zwei Fettsäuren und einer Phosphorsäure verestert ist. Der phosphathaltige Teil bildet einen hydrophilen (wasserliebenden) Kopf, während die Fettsäuren einen hydrophoben (wassermeidenden) Schwanz bilden. Diese einzigartige Phospholipid-Struktur ermöglicht die Bildung von Zellmembranen: In wässriger Umgebung ordnen sie sich zu Doppelschichten an, wobei die hydrophoben Schwänze nach innen und die hydrophilen Köpfe nach außen zeigen.