Die Höhenstufen der Alpen bilden ein faszinierendes Ökosystem Gebirge, das sich durch verschiedene Vegetationszonen auszeichnet.
In den Alpen finden wir von unten nach oben mehrere charakteristische Zonen: Die kolline Stufe liegt im Talbereich bis etwa 800 Meter und ist geprägt von Laubwäldern und Kulturland. Darüber erstreckt sich die montane Stufe mit ihren Nadel- und Mischwäldern bis etwa 1.500 Meter. Die subalpine Stufe (bis 2.000 Meter) zeichnet sich durch Krummholz und erste alpine Matten aus. In der alpinen Stufe über der Waldgrenze dominieren Gräser, Polsterpflanzen und speziell angepasste Arten wie Edelweiß oder Enzian. Die nivale Stufe über 2.500 Meter ist geprägt von Flechten, Moosen und vereinzelten Spezialisten wie der Gletscherhahnenfuß.
Besonders interessant sind die Anpassungen der Pflanzen im Hochgebirge. Sie haben spezielle Merkmale entwickelt, um mit den extremen Bedingungen zurechtzukommen. Xeromorphe Blätter sind eine wichtige Anpassung - diese sind oft klein, dick und ledrig, um Wasserverlust zu minimieren. Die Blattstruktur zeigt im Blattquerschnitt typische Merkmale wie eine dicke Kutikula, eingesenkte Spaltöffnungen und viel Festigungsgewebe. Diese Anpassungen unterscheiden sich deutlich von Hydrophyten oder Mesophyten der tieferen Lagen. Die Vegetationsgrenze verschiebt sich je nach Exposition und lokalen Bedingungen, was zu einem komplexen Mosaik von Lebensräumen führt. Der Lebensraum Hochgebirge stellt damit ein einzigartiges Beispiel für die evolutionäre Anpassungsfähigkeit der Pflanzenwelt dar.