Phylogenetischer Stammbaum der Wirbeltiere
Der phylogenetische Stammbaum auf dieser Seite zeigt die evolutionäre Entwicklung der vierfüßigen Wirbeltiere (Tetrapoden). Er verdeutlicht die Verwandtschaftsbeziehungen zwischen Amphibien, Reptilien, Vögeln und Säugetieren anhand gemeinsamer Merkmale und ihrer Evolution vom Wasser zum Land.
Vocabulary: Tetrapoden sind vierfüßige Wirbeltiere, zu denen Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere gehören.
Die Merkmale sind in einer Tabelle aufgeführt und im Stammbaum durch Punkte markiert, die das erste Auftreten des jeweiligen Merkmals anzeigen. Wichtige Merkmale in der Evolution der Wirbeltiere sind unter anderem:
- Vier Extremitäten (charakteristisch für alle Tetrapoden)
- Eihülle (Amnion) bei Amniota
- Schläfenfenster bei Reptilien, Vögeln und Säugetieren
- Homoiothermie (Warmblütigkeit) bei Vögeln und Säugetieren
Example: Die Eihülle (Amnion) ist ein wichtiges Merkmal, das die Entwicklung der Jungtiere außerhalb des Wassers ermöglicht und somit die Evolution der Reptilien kennzeichnet.
Der Stammbaum zeigt auch verschiedene Arten von Verwandtschaftsgruppen:
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Monophyletische Gruppe: Das Taxon der Sauropsida ist monophyletisch, da es alle Nachkommen einer gemeinsamen Stammart einschließt.
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Paraphyletische Gruppe: Das Taxon der Reptilien ist paraphyletisch, da es die Vögel nicht mit einschließt, obwohl diese von den Reptilien abstammen.
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Polyphyletische Gruppe: Ein Beispiel hierfür wäre eine Gruppe, die auf einem konvergenten Merkmal wie der Warmblütigkeit bei Vögeln und Säugetieren basiert.
Definition: Eine monophyletische Gruppe umfasst eine Stammart und alle ihre Nachkommen. Eine paraphyletische Gruppe schließt nicht alle Nachkommen einer Stammart ein. Eine polyphyletische Gruppe basiert auf Merkmalen, die unabhängig voneinander entstanden sind.
Die phylogenetische Systematik strebt ein natürliches System an, in dem jedes Taxon einen Verwandtschaftskreis darstellt. Dabei sollen para- und polyphyletische Gruppen aufgelöst werden, da sie als ungeeignete taxonomische Einheiten gelten.
Highlight: Das Prinzip der einfachsten Erklärung (Sparsamkeitsprinzip) wird bei der Erstellung von Kladogrammen angewendet. Es führt zu weniger Widersprüchen, wenn man beispielsweise die Homoiothermie als konvergentes Merkmal einstuft, das bei Vögeln und Säugetieren unabhängig voneinander entstanden ist.
Dieser phylogenetische Stammbaum bietet eine übersichtliche Darstellung der Evolution der Wirbeltiere und ihrer wichtigsten Merkmale. Er ist ein wertvolles Werkzeug für das Verständnis der Verwandtschaftsbeziehungen und der evolutionären Entwicklung der verschiedenen Wirbeltiergruppen.