Sympatrische Artbildung bei Pflanzen und Tieren
Die sympatrische Artbildung ist ein faszinierender Prozess, bei dem neue Arten entstehen, ohne dass eine geografische Isolation vorliegt. Dies kann sowohl bei Pflanzen als auch bei Tieren auf unterschiedliche Weise geschehen.
Bei Pflanzen tritt die sympatrische Artbildung häufig durch Polyploidisierung auf. Dieser Vorgang wird folgendermaßen beschrieben:
- Eine Genmutation führt zum Ausfall oder zur Störung der Meiose bei einer diploiden Pflanze.
- Statt diploider Keimzellen entstehen tetraploide, fruchtbare Individuen.
- Diese tetraploiden Pflanzen sind von den diploiden reproduktiv isoliert, da mögliche triploide Bastarde unfruchtbar sind.
Vocabulary: Polyploidisierung bezeichnet die Vervielfachung des gesamten Chromosomensatzes einer Zelle oder eines Organismus.
Example: Bei einer diploiden Pflanze (AA) führt eine gestörte Meiose zur Bildung tetraploider Individuen (AAAA), die von den diploiden Pflanzen reproduktiv isoliert sind.
Bei Tieren verläuft die sympatrische Artbildung oft langsamer und basiert auf Veränderungen in der Partnerwahl:
- Eine Mutation führt zur Änderung der Partnerwahl.
- Weibchen paaren sich nur noch mit Männchen, die ein bestimmtes Merkmal besitzen.
- Innerhalb der Population entsteht eine Teilpopulation mit einem deutlich abweichenden Genpool.
Highlight: Der Selektionsdruck muss gegen ein Merkmal der Lebewesen einer Art vorliegen, das häufig mit der Wahl des Sexualpartners in Verbindung steht.
Definition: Sexuelle Selektion ist ein evolutionärer Prozess, bei dem bestimmte Merkmale bevorzugt werden, weil sie bei der Partnerwahl Vorteile bieten.
Die sympatrische Artbildung zeigt, wie neue Arten ohne geografische Barrieren entstehen können, was unser Verständnis von Evolution und Biodiversität erweitert.