Die Komplexverbindungen Chemie bildet einen fundamentalen Bereich der anorganischen Chemie, der sich mit der Bildung und den Eigenschaften von Koordinationsverbindungen befasst.
Komplexverbindungen bestehen aus einem Zentralatom (meist ein Metallion) und Liganden, die sich durch koordinative Bindungen anlagern. Bei der Komplexbildung spielt die Koordinationszahl eine entscheidende Rolle - sie gibt an, wie viele Liganden sich maximal an das Zentralatom binden können. Häufige Beispiele sind der Tetramminsilber-Komplex [Ag(NH₃)₄]⁺ oder der Hexacyanidoferrat-Komplex [Fe(CN)₆]⁴⁻. Die Stabilität dieser Verbindungen wird durch die Komplexbildungskonstante beschrieben, die in entsprechenden Tabellen nachgeschlagen werden kann.
Beim Komplexverbindungen benennen folgt man einer systematischen Nomenklatur: Zuerst werden die Liganden in alphabetischer Reihenfolge genannt, gefolgt vom Zentralatom. Besonders interessant sind zweizähnige Liganden, die sich an zwei Stellen mit dem Zentralatom verbinden können, wie beispielsweise Ethylendiamin. Ligandenaustauschreaktionen spielen eine wichtige Rolle bei analytischen Nachweisreaktionen, wie dem Nachweis von Kupfer mit Ammoniak oder dem Nachweis Kationen durch Flammenfärbung. Der Ammonium Nachweis kann durch verschiedene Methoden erfolgen, etwa mit Neßlers Reagenz oder durch die charakteristische Reaktion mit Salzsäure. Für den systematischen Nachweis von Kationen und Anionen existieren detaillierte Nachweistabellen, die in der analytischen Chemie unverzichtbar sind.