Fortsetzung der Analyse und Interpretation
Die dritte Strophe des Gedichts "Auf der Terrasse des Café Josty" vermittelt ein bedrohliches Bild der Stadt bei Nacht. Durch düstere Beschreibungen wie "Nachtregen hüllt den Platz in eine Höhle" (V.9) und Metaphern wie "lila Quallen" (V.11) für Ölpfützen wird eine beengende und schmutzige Atmosphäre geschaffen.
Vocabulary: Großstadtlyrik bezeichnet Gedichte, die sich thematisch mit dem Leben in der Großstadt auseinandersetzen und oft kritische Perspektiven einnehmen.
Die letzte Strophe stellt einen starken Kontrast zwischen Tag und Nacht her. Tagsüber wird die Stadt als "glitzernd Nest" (V.12) beschrieben, während sie nachts als bedrohlich und abstoßend dargestellt wird, "wie Eiter einer Pest" (V.14). Diese Gegenüberstellung verstärkt die kritische Sichtweise auf die Stadt.
Der Titel "Auf der Terrasse des Café Josty" suggeriert zunächst etwas Angenehmes, steht aber im Widerspruch zu der unschönen Sicht auf den Platz. Der Erzähler nimmt eine distanzierte Perspektive ein, von der aus er das Geschehen beobachtet und beschreibt.
Zitat: "Die Menschen rinnen über den Asphalt" (V.5) - Diese Zeile verdeutlicht die Anonymität und Willenslosigkeit der Stadtbewohner, ein typisches Merkmal der expressionistischen Großstadtlyrik.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Paul Boldt in diesem Gedicht die Stadt als chaotisch, schmutzig, laut, hektisch und bedrohlich darstellt. Diese Beschreibungen sind charakteristisch für den Expressionismus. Das Gedicht vermittelt erfolgreich die Sichtweise, Gefühle und Lebensatmosphäre in der Großstadt dieser Epoche.