Interpretation und Bedeutung
Das Gedicht kritisiert scharf das Leben in der Moderne, wo Menschen trotz räumlicher Nähe emotional getrennt sind. Der Imperativ "Du mußt" macht deutlich: In der Großstadt bist du gezwungen zu funktionieren, statt zu leben.
Die Zeitkritik wird durch den Kontrast zwischen Menschenmassen und Einsamkeit verdeutlicht. Obwohl Millionen Menschen da sind, entstehen keine echten Beziehungen - alles bleibt oberflächlich und flüchtig.
Das zentrale Motiv der Augen symbolisiert die Sehnsucht nach authentischer Begegnung. Augen gelten als "Fenster zur Seele", aber hier bleiben sie verschlossen und fremd.
Der Klimax "vorbei, verweht, nie wieder" verstärkt das Gefühl verpasster Chancen und macht die Endgültigkeit dieser anonymen Begegnungen schmerzhaft bewusst.
Aktuelle Relevanz: Das Thema ist heute aktueller denn je - denk an soziale Medien, wo wir viele "Kontakte" haben, aber oft einsamer sind als je zuvor.