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Erich Kästner: "Besuch vom Lande"

6.2.2021

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,,Besuch vom Lande" - Erich Kästner-
Gedichtinterpretation
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In Erich Kästners Gedicht ,,Besuch vom Lande" geht es um die Wirkung der Großst
,,Besuch vom Lande" - Erich Kästner-
Gedichtinterpretation
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In Erich Kästners Gedicht ,,Besuch vom Lande" geht es um die Wirkung der Großst

,,Besuch vom Lande" - Erich Kästner- Gedichtinterpretation - In Erich Kästners Gedicht ,,Besuch vom Lande" geht es um die Wirkung der Großstadt Berlin auf Besucher vom Land. Zuerst möchte ich kurz auf den Inhalt eingehen. Durch den Titel wird klar, dass der Autor hier versucht, den Unterschied von einem schnelllebigen, hektischen Stadtleben und dem gemäßigteren Leben auf dem Land herauszuarbeiten, wobei es primär um die Wirkung des Stadtlebens auf Außenstehende (,,Besucher vom Land") geht. Die Handlung spielt von den Besuchern und ihren ersten Eindrücken der Stadt. Sie stehen am Potsdamer Platz und sind von den vielen neuen Eindrücken überwältigt. Jedoch empfinden sie diese nicht als besonders positiv, es wird ein Gefühl von Lärm, Stress und Hektik erzeugt. Sicherlich wurde der Potsdamer Platz nicht ohne Grund zum Handlungsort gewählt, er war zu dieser Zeit einer der Hauptknotenpunkte von Verkehr und Handel. Und natürlich sind an einem solchen Ort auch die meisten neuen Eindrücke geballt auf einmal zu finden. Hierzu einige Beispiele. In der dritten Zeile wird von ,, Kilowatts" gesprochen. Ab Anfang des 20. Jahrhunderts war es üblich, dass Privatwohnungen in Großstädten mit Strom versorgt wurden. Allerdings verzögerte sich der Einzug von Elektrizität in ländlichere Gebiete. Das könnte die Besucher sicherlich erstaunt haben, da es für sie vielleicht bis dahin noch nichts Alltägliches war und dennoch in der Großstadt...

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schon längst Normalität war. Aber bestimmt waren auch Straßenbahnen (Zeile 8), U-Bahnen (Zeile 13) und vielleicht auch Prostitution im großen Stil (Zeile 4/5) für sie bis dahin noch unbekannt. Das Gedicht besteht aus 4 identischen Strophen mit jeweils 5 Versen. In allen Strophen ist ein sich kreuzendes Reimschema erkennbar, welches sich durch eine Besonderheit kennzeichnet: Es gibt hier nicht, wie bei normalen Reimschemata auch, zwei Reimpaare (abab, aabb oder abba - Schema), sondern ein Reimpaar und ein Reimtrio (abaab - Schema). Wie genau dieses Reimschema genannt wird ist mir nicht bekannt, ich würde es entweder als einen Kreuzreim mit ,,Zwischenstopp" oder einen sich umarmenden Reim mit ,,Extrastrophe" bezeichnen. Im ganzen Gedicht ist außerdem kein einziger Zeilensprung erkennbar. Aber auch wenn die äußere Form auf den ersten Blick identisch erscheint, sind für mich dennoch Unterschiede in den Strophen erkennbar. Kästner legt sich hier in keiner der Strophen auf denselben Aufbau der Sätze fest. Ein Vers kann deshalb aus einem oder zwei Sätzen bestehen, wobei dann der Erste für das Reimschema unbedeutend ist. Durch das Reimschema und auch dem Aufbau ist in dem ganzen Gedicht einen Art ,,Unordnung" vorhanden. Vielleicht wurde dies bewusst so gewählt um die Wirkung eines hektischen, chaotischen Lebens, wie es in einer Großstadt üblich ist, noch einmal zu Verstärken. Durch Adjektive wie ,,laut", ,,groß" und ,,wild" entsteht beim Lesen ein sehr bedrückendes Gefühl. Zwei Personifikationen verstärken dieses noch einmal: Zum einen ,,schreien die Autos" in Zeile 8. Das erzeugt ein Gefühl der Hilflosigkeit, der man durch das ganze Gewirr namens Verkehr ausgesetzt ist. Zusätzlich heißt es in Zeile 11, dass die ,,Großstadt stöhnt". Dadurch erkennt man den ganzen Stress, die Hektik und das Gefühl, dem ganzen einfach hilflos ausgesetzt zu sein. Aus den im letzten Absatz angeführten Adjektiven ergibt sich weitere Besonderheit. Meiner Meinung steigern sie sich. Etwas Lautes ist noch ertragbar, etwas Großes erzeugt schon ein Gefühl, dem ganzen nicht mehr Herr zu werden und etwas Wildes ist nicht fast mehr beherrschbar. Jedes dieser Adjektive kommt in einer Strophe vor. Somit ist hier eine Steigerung mit jeder Strophe erkennbar. In der letzten Strophe folgt dann die Eskalation: Man wird ,,überfahren", heißt, einen überfordert die Situation komplett oder man ist so überrumpelt, dass man keinen Ausweg mehr sieht. Bei meiner darauffolgenden Recherche stieß ich dann auf den passenden Namen dieses stilistischen Mittels - ein Klimax. Eine besondere Aussageabsicht des Autors wurde mir während der ganzen Zeit nicht bewusst. Meiner Meinung nach reichen diese erzeugten Gefühle aus, um dem Leser die Thematik zu verdeutlichen. Gleichzeitig stellte sich mir jedoch die Frage, warum der Autor dieses Gedicht dann überhaupt geschrieben hat. Nach einer kurzen Recherche ergab sich mir eine Vermutung: Erich Kästner lebte zwar schon seit seiner Kindheit in verschiedenen Städten, zwei Jahre vor der Verfassung dieses Gedichts zog er dann aber nach Berlin. Sicherlich gab es hier auch viel Neues für ihn, es war immerhin die Metropole des wirtschaftlichen Aufschwung Deutschlands. Das Gedicht könnte somit eine Art Rückblick sein: Dieses Gefühl der Überrumpelung von so vielem Neuen gleichzeitig aber auch um zu zeigen, dass das Leben in so einer Stadt eben nicht nur Vorteile mit sich bringt. Basierend auf diesem Hintergrund kann ich aber auch darauf schließen, dass das Stadtleben ganz anders auf ,,erfahrene" Stadtmenschen wirkt wie auf Landmenschen, die das alles nicht so gut kennen. Somit hat das Gedicht eigentlich für alle einen gewissen Lerneffekt. Auf der einen Seite hilft es Menschen vom Land zu verstehen, warum manche Menschen aus der Stadt ,,flüchten" und dass der Stress dort nicht selbst geschaffen, sondern unumgänglich ist. Gleichzeitig hilft es Menschen aus der Stadt, zu verstehen, warum neu Zugezogenen der ,,Umstieg" in die ganze Hektik schwerfällt. Meiner Meinung nach ist das Gedicht deshalb ein sehr hilfreich. Wenn man sich wirklich einmal in die Lage von beiden Seiten versetzt kann so ein gegenseitiges Verständnis geschaffen werden. So wirkt es Vorurteilen entgegen und die gegensätzliche ,,Seite" wird nicht als abwertend betrachtet, weil sie sich in manchen Situationen anders verhält. Und auch wenn dieses Gedicht bereits über 90 Jahre alt ist, Großstädte gibt es nach wie vor und die Hektik dort ist nicht gerade weniger geworden. Somit ist diese Thematik nach wie vor aktuell, wenn sie sich in dieser Zeit nicht sogar verstärkt hat. Das muss nicht heißen, dass das Stadtleben unbedingt schlechter sein muss aber natürlich kann der Umstieg vom einen Extrem ins andere nicht einfach sein. Diese Entscheidung kann einem jedoch nicht abgenommen werden und das will ich hier auch nicht tun. Man muss einfach für sich selbst wissen was das Beste ist.