Bild 1: Einführung in die Situation Andorras
In diesem Bild wird die Grundsituation in Andorra vorgestellt. Barblin, die Tochter des Lehrers, weißelt das Haus und wird vom Soldaten Peider belästigt. Sie ist mit ihrem Pflegebruder Andri verlobt, was bereits auf eine komplizierte Familiensituation hindeutet. Die Angst vor einem Angriff der "Schwarzen" aus dem Nachbarland wird thematisiert, was die gespannte politische Lage verdeutlicht.
Der Lehrer plant, Andri in die Tischlerlehre zu geben, was 50 Pfund kostet - ein Betrag, den er als "Wucher" bezeichnet. Dies zeigt die finanziellen Schwierigkeiten und mögliche Vorurteile gegenüber dem Tischler. Der Wirt gibt einen Einblick in die Mentalität der Andorraner, indem er sie als "gemütliche Leute" beschreibt, aber auch Vorurteile gegenüber Juden äußert.
Zitat: "Andorraner sind gemütliche Leute" bei Geld "dann sind sie wie der Jud"
Dieses Zitat des Wirts offenbart die latenten antisemitischen Vorurteile in der Gesellschaft Andorras.
Highlight: Andri wird als "Ausnahme" bezeichnet, was seine Sonderstellung in der Gemeinschaft unterstreicht.
Die Szene endet mit einer Provokation durch den Soldaten Peider, der Andri bedroht und eine Vergewaltigung Barblins ankündigt. Dies verstärkt die Atmosphäre der Bedrohung und Unsicherheit.
Bild 2: Andris innere Konflikte
Das zweite Bild konzentriert sich auf Andris Charakterisierung und seine inneren Konflikte. Er ringt mit seiner Identität und den Vorurteilen, die ihm entgegengebracht werden. Barblin versucht, ihn aufzumuntern und wünscht sich, dass er "fröhlich und stolz" sei.
Zitat: "Du denkst zuviel" - Barblin zu Andri
Dieses Zitat zeigt Barblins Versuch, Andri von seinen grüblerischen Gedanken abzubringen.
Andri fühlt sich als Sündenbock und kämpft mit dem Gefühl der Dankbarkeit gegenüber seinen Pflegeeltern. Dies verdeutlicht sein Dilemma zwischen Zugehörigkeit und Fremdheit.
Highlight: Andri bezeichnet sich selbst als Sündenbock, was seine Rolle in der Gesellschaft Andorras symbolisiert.
Bild 3: Diskriminierung in der Arbeitswelt
In diesem Bild wird Andris Diskriminierung in der Arbeitswelt deutlich. Bei der Prüfung seines Stuhls wird er vom Tischler betrogen, der einen falschen Stuhl unterschiebt. Der Tischler versucht, Andri in Richtung Verkauf zu drängen, was er als passender für einen Juden erachtet.
Zitat: "Sie lügen" - Andri zum Tischler
Andris Ausruf zeigt seinen Widerstand gegen die unfaire Behandlung und die Lügen, mit denen er konfrontiert wird.
Diese Szene illustriert, wie tief verwurzelt die Vorurteile in der Gesellschaft sind und wie sie Andris berufliche Möglichkeiten einschränken.