Bertolt Brecht prägte als einer der einflussreichsten deutschen Dramatiker und Lyriker des 20. Jahrhunderts die Theaterwelt nachhaltig.
Bertolt Brecht wurde 1898 in Augsburg geboren und wuchs in einem bürgerlichen Elternhaus auf. Seine politische Einstellung war stark vom Marxismus geprägt, was sich deutlich in seinen Werken widerspiegelte. Als kritischer Künstler musste er 1933 vor den Nationalsozialisten fliehen und verbrachte sein Leben im Exil in verschiedenen Ländern, unter anderem in Dänemark, Schweden und den USA. Während dieser Zeit entstanden einige seiner bedeutendsten Gedichte und Theaterstücke, die sich mit gesellschaftlichen Missständen und politischen Themen auseinandersetzten.
Brechts wichtigster Beitrag zur Theaterwelt war die Entwicklung des Epischen Theaters, dessen wichtigste Merkmale der Verfremdungseffekt und die bewusste Distanzierung des Publikums vom Bühnengeschehen sind. Anders als beim traditionellen Theater sollen die Zuschauer nicht in die Handlung eintauchen, sondern kritisch darüber nachdenken. Das Bühnenbild ist dabei bewusst minimalistisch gestaltet, und die Schauspieler sprechen oft direkt zum Publikum. Zu seinen bekanntesten Werken gehören "Die Dreigroschenoper", "Mutter Courage und ihre Kinder" und "Der gute Mensch von Sezuan". Brecht hatte mehrere Kinder aus verschiedenen Beziehungen, darunter seine Tochter Barbara, die später sein Werk fortführte. Seine Todesursache war ein Herzinfarkt im Jahr 1956 in Ost-Berlin, wo er die letzten Jahre seines Lebens verbrachte und das Berliner Ensemble leitete.