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"Besuch der alten Dame" / Dürrenmatt: Rache-Motiv (Kopiervorlage)
Klaus Schenck
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Die visualisierte Kopiervorlage dient dem einprägenden Lernen der wesentlichen Aspekte (lernpsychologisch mit Symbolen, Pfeilen, Stichwörtern/Stichwortsätzen u. Farbe).
www.KlausSchenck.de / Deutsch / Literatur / Dürrenmatt ,,Der Besuch der alten Dame / Seite 1 10. Rache - ein menschliches Urbedürfnis? Psychologische Deutung eines literarischen Motivs (Miriam Dambach / WG 12/2010/11) 1.) Rache und verwandte Begriffe 1.1) Der Begriff Rache ➤ Immer eine Gewalttat, die durch körperliche oder physische Handlungen ausgeführt wird ➤ Soll beispielsweise ein verletztes Ehrgefühl wieder herstellen ABER: Rache wird nicht immer instinktgesteuert oder unüberlegt ausgeführt DENN: Opfer will durch seinen Akt der Rache spüren, dass der Täter sein Handeln bereut Hat ein Mensch nur Rachefantasien, führt diese Pläne aber nicht aus, ist das ein Anzeichen für unbewältigte und ungelöste Konflikte ➤ In der archaischen Gesellschaft als legale Tätigkeit akzeptiert, die den Frieden vor allem in sozialen Bereichen wieder herstellen soll Religion fordert die Menschen auf, auf Rache zu verzichten und seinen Mitmenschen verzeihen zu können 1.2) Verwandte Begriffe ➤ Neid: Ergibt sich aus Vergleich mit andere Personen → Man möchte das zerstören, was ein anderer hat und man selbst nicht Entwertung: vermeidet Gegenüberstellung, die Neid erzeugen kann 12 ➤ Rivalität: das Wetteifern mit anderen Menschen 1 vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Rache#Psychologischer_Aspekt 06.09.10 2 vgl. www.psychology48.com/deu/d/rache/rache.html 09.10.10 www.KlausSchenck.de / Deutsch / Literatur / Dürrenmatt ,,Der Besuch der alten Dame / Seite 2 10. Rache - ein menschliches Urbedürfnis? Psychologische Deutung eines literarischen Motivs (Miriam Dambach / WG 12 / 2010/11) Sündenbock: Jemanden, dem man etwas in die Schuhe schieben will...
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oder für etwas die Schuld gibt 34 Selbstverteidigung: die Möglichkeit einen Menschen davon abzuhalten, einem in jeder möglichen Art und Weise Schaden zuzufügen → ACHTUNG: Kann dazu dienen einen ausgeführten Racheakt zu verschleiern! Vergeltung: beschönigender Ausdruck für Rache 2.) Verschiedene Arten der Rache 2.1) Rache- fantasien → jeder Mensch hat Rachefantasien → bauen sich in Wut auf und klingen in Reflexionen ab → der Mensch, der sich zurück zieht und reflektiert, hat es nicht nötig seine Rache auszuführen → innerer Prozess UNBEDENKLICH & VÖLLIG NORMAL 2.2) Rache- handlung bietet Menschen die Möglichkeit aktiv zu werden und nicht reflektieren zu müssen ↓ WUT KANN NICHT ABGEBAUT WERDEN, SONDERN WIRD VERDRÄNGT UND IN DIE RACHEHANDLUNG WEITERGELEITET 2.3) Der Verzicht auf Rache → von vielen als Feigheit abgestempelt →es ist zwar sehr wichtig, das verletzte Selbstwertgefühl wieder herzustellen, doch man sollte es demjenigen nicht auf die gleiche Art zurückzahlen WAHRE STÄRKE ZEIGT DER, DER AUF RACHE VERZICHTET 3 Vgl. Böhm, Thomas, Rache- - zur Psychodynamik einer unheimlichen Lust und ihrer Zähmung, Psychsozialverlag, 2009, S.34/S.193 www.KlausSchenck.de / Deutsch / Literatur / Dürrenmatt „Der Besuch der alten Dame / Seite 3 10. Rache - ein menschliches Urbedürfnis? Psychologische Deutung eines literarischen Motivs (Miriam Dambach / WG 12/2010/11) 3.) Die Rachespirale 3.1) Neid, Gekränktheit und Wut → verletztes Selbstwertgefühl → Betroffene haben den Eindruck, dass es ein anderer auf sie abgesehen hat → um zu hinterfragen, ob das Handeln einer anderen Person wirklich so gemeint war, wie man es selbst verstanden hat, benötigt man potenziellen Raum NÄHRT DIE RACHESPIRALE 3.2) Trauma → Mensch ist hilflos und empfindet große Angst → sieht keinen wirklichen Sinn mehr im Leben → Mensch kann nicht mit Geschehene m umgehen MENSCH ENTWICK- ELT RACHE- FANTASIEN 3. Das Einkapseln von Gefühlen → Mensch wird durch innere Gefühlsre- aktionen und äußere Traumata verletzt und geprägt → kann man damit nicht umgehen, kapselt man seine Gefühle ein → die Wut bricht nach bestimmter Zeit explosionsartig aus ↓ RACHE- HANDLUNG 3.4) Verletz-Vergleich lichkeit und Neid → einige Menschen sind durch ihre Über- empfindlich- keit leichter zu kränken MERKMALE: - aufgebla- senes Selbstbild - brauchen häufig Bestätigung - kein Einfühlver- mögen 3.5) RÄCHEN SICH FÜR EIGENE KRÄNK- UNGEN → Mensch vergleicht sich ständig mit anderen → man versucht den anderen zu entwerten, um sein eigenes Selbstbild nicht zu verletzen KANN UNTER UMSTÄNDE N ZU RACHE- HANDLUNG FÜHREN 4 vgl. http://www.topnews.de/gekraenktheit-kann-zeichen-fuer-depression-sein-321028 09.10.10 vgl.. http://www.schoen- kliniken.de/ptp/medizin/psychosomatik/khb/ptbs/?gclid=CPDX8ObuxaQCFYmJDgodMRT9qA 09.10.10 www.KlausSchenck.de / Deutsch / Literatur / Dürrenmatt ,,Der Besuch der alten Dame / Seite 4 10. Rache - ein menschliches Urbedürfnis? Psychologische Deutung eines literarischen Motivs (Miriam Dambach / WG 12 / 2010/11) DER WEG AUS DER RACHESPIRALE: 3.6) Dialog und Genugtuung → Mit unseren Mitmenschen in den Dialog treten → fällt den Menschen oft schwer, da keiner beginnen will, denn jeder ist davon überzeugt, dass einer der Schuldige sein muss → alles klären und Gefühle zeigen → sich in die andere Person hineinversetzen ↓ RACHEAKT WIRD ÜBERFLÜSSIG! → AUSTRITT AUS DER RACHESPIRALE 5 vgl. Böhm, Thomas, Rache – zur Psychodynamik einer unheimlichen Lust und ihrer Zähmung, Psychosozialverlag, 2009, S.58 5 www.KlausSchenck.de / Deutsch / Literatur / Dürrenmatt „Der Besuch der alten Dame / Seite 5 10. Rache - ein menschliches Urbedürfnis? Psychologische Deutung eines literarischen Motivs (Miriam Dambach / WG 12/2010/11) 4.) Der „normale“ Mensch und die Rache 4.1) Das Rachepotential der Menschen Rache wird größtenteils durch Gruppenphänomene gelenkt Bleiben normalerweise ABER: unerkannt werden deutlich, wenn Gruppenmitglied sein Gewissen wegen des Anführers aufgibt Menschen erkennen ihr eigenes Rache- & Gewaltpotenzial nicht → sie bezeichnen Menschen die Gewalt oder Rachehandlungen ausführen als so genannte „Verrückten“ und grenzen sich von ihnen ab; erkennen dieses Potenzial in sich selbst allerdings nicht Jeder Mensch → kann in Extremsituationen ungewöhnliche Grausamkeiten begehen → besitzt eine Spaltung der Persönlichkeit 6 → verändert sich während seiner Tat 6 vgl. http://www.welt.de/vermischtes/article2487625/Wie-normale-Menschen-zu-Folterknechten-werden.html_10.10.10
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