Umsetzung in Medea und Merkmale des antiken Theaters
Euripides' Drama "Medea" basiert auf einem bereits bekannten Medea-Mythos, was dem Publikum das Verständnis der Geschichte erleichterte. Als wichtiges stilistisches Mittel des antiken Theaters fungiert der Chor, der Medeas schwierige Lage beklagt, Mitgefühl zeigt und sie in wichtigen Entscheidungen berät. Die Sprache des Stücks ist gehoben, was ein typisches Merkmal der antiken Tragödie darstellt.
Das Drama setzt die Tragödientheorie des Aristoteles um, indem es eine wahrscheinliche Handlung präsentiert, mit der sich die Zuschauer identifizieren können. Das Beziehungsdrama und die Themen von Betrug und Schmerz sind für viele Menschen nachvollziehbar. Die schreckliche Handlung, insbesondere Medeas gesellschaftlicher Abstieg und ihre ausweglose Situation, ruft beim Publikum Mitleid hervor.
Euripides' "Medea" folgt den drei Einheiten des klassischen Dramas:
- Ein einzelner, linearer Handlungsstrang mit Medea als durchgehend auftretender Protagonistin.
- Konzentration auf einen Handlungsort (Korinth).
- Die Handlung spielt sich innerhalb eines Tages ab.
Das Stück beginnt mit einem Prolog, der die Zuschauer in die Vorgeschichte einführt. Der Aufbau wechselt zwischen Epeisodien (Dialogszenen) und Chorliedern, was typisch für das antike Drama ist. Die geringe Anzahl von Figuren, meist aus dem Adel stammend, ist ebenfalls charakteristisch für diese Theaterform.
Highlight: Die Umsetzung der aristotelischen Tragödientheorie in "Medea" zeigt sich besonders in der Darstellung einer wahrscheinlichen Handlung, die beim Publikum Mitgefühl und Identifikation hervorruft.
Beispiel: Der Chor in "Medea" erfüllt mehrere Funktionen: Er kommentiert das Geschehen, zeigt Mitgefühl für die Protagonistin und berät sie in schwierigen Situationen. Dies ist ein typisches Element des antiken griechischen Theaters.