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Corpus Delicti

11.5.2023

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CORPUS DELICTI
ALLGEMEIN
Genre: Dystopie (Science-Fiction)
veröffentlicht wurde der Roman 2009 von Juli Zeh
Handlung: Corpus Delicti beschre
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veröffentlicht wurde der Roman 2009 von Juli Zeh
Handlung: Corpus Delicti beschre

CORPUS DELICTI ALLGEMEIN Genre: Dystopie (Science-Fiction) veröffentlicht wurde der Roman 2009 von Juli Zeh Handlung: Corpus Delicti beschreibt das Szenario einer Gesundheitsdiktatur in naher Zukunft in Form einer Herrschaft mit Unfehlbarkeitsanspruch Hauptpersonen: Mia Holl, Heinrich Kramer, Moritz Holl, Lutz Rosentreter Aufbau: typische Struktur eines Dramas Corpus Delicti im juristischen Sinne = Beweisstück bei einem Verbrechen KOMPLETTE ZUSAMMENFASSUNG 1 Juli Zehs Zukunftsroman »Corpus Delicti« erschien 2009 mit dem Untertitel »Ein Prozess«<. In der Mitte des 21. Jahrhunderts ist in Deutschland die körperliche Gesundheit der Bürger das oberste Ziel der herrschenden >>Methode«<. Sie beansprucht für sich Unfehlbarkeit. Als die anfänglich methodentreue Protagonistin Mia Holl das System des Unrechts beschuldigt, wird sie zur Staatsfeindin und Integrationsfigur von Widerstandszellen. Unterstützt von Mias Gegenspieler, dem Intellektuellen und Journalisten Heinrich Kramer, bringt die Justiz sie zum Schweigen. Als Staatsfeindin wird die vierunddreißigjährige Mia Holl zum »Einfrieren auf unbestimmte Zeit<< verurteilt. Rückblickend wird erzählt, wie es zu dem Urteil kam. Mia trauert um ihren Bruder Moritz und kommt in ihrer Verzweiflung ihren Meldepflichten nicht nach: Es fehlen Schlaf- und Ernährungsberichte sowie Daten von Blutdruckmessungen oder Urintests. Das Gericht beschließt, die bisher vorbildliche Biologin zu einem Klärungsgespräch einzuladen. Der siebenundzwanzigjährige Moritz war aufgrund des Ergebnisses eines DNA-Tests wegen Mordes verurteilt worden. Wiederholt hatte er seine Unschuld beteuert und sich schließlich das Leben genommen. Mia bezichtigt den Starjournalisten Kramer der Hetzjagd auf Moritz und einer...

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Alternativer Bildtext:

Mitschuld an dessen Tod. Trotzdem gibt sie Kramers Bitte um ein Interview nach. Bei ihrer letzten Begegnung im Gefängnis schenkte Moritz seiner Schwester eine fiktive Figur, seine >>ideale Geliebte«<, in der seine Ideen weiterleben sollten. Im Gespräch mit der »idealen Geliebten<< erinnert Mia sich jetzt an Moritz: Die >>Methode«<, die jedem Menschen ein gesundes und schmerzfreies Leben ermöglichen will, basiert einzig auf Vernunft. Moritz dagegen wollte für Lust und Liebe leben. Einerseits gibt es für die Naturwissenschaftlerin Mia keine Alternative zum System, andererseits spürt sie, dass ihr Bruder - allen Beweisen zum Trotz - unschuldig ist. Sie kann sich nicht dazu aufraffen, aufzuräumen, zu putzen oder ihre Gesundheitsdaten zu messen. Organisch gesund lehnt sie die vom Gericht im Klärungsgespräch angebotene psychologische Betreuung ab. Sie kann durchsetzen, dass das System sie vorerst in Ruhe lässt, damit sie selbst einen Weg aus der Krise finden kann. Moritz und Mia haben sich regelmäßig außerhalb des >>Hygienegebiets«< an einer Lichtung am Fluss getroffen, wo Moritz verbotenerweise geangelt, geraucht und beiden das Leben ausgemalt hat, von dem er träumte. Um die Erinnerung an Moritz, an seine Lebenslust, seinen Freiheitsdrang und sein Lachen zu intensivieren, zündet Mia sich in ihrer Wohnung eine Zigarette an und löst damit einen Feueralarm aus. Wegen des Missbrauchs toxischer Substanzen wird gegen Mia ein Strafprozess eröffnet und Lutz Rosentreter zum Pflichtverteidiger bestellt. Von ihm erfährt Mia, dass Moritz vom >>Methodenschutz« beobachtet wurde. Als Mia sich bemüht, die versäumten obligatorischen Sporteinheiten nachzuholen, wirft die ideale Geliebte<< ihr Unentschiedenheit vor. Mia habe die Schwächen des Systems erkannt und könne nicht mehr hinter diese Erkenntnis zurück. In der Talk-Show des jungen TV-Moderators Würmer warnt Kramer davor, die Gefahr, die von den Anti-Methodisten ausgehe, zu unterschätzen. Er nimmt deutlich Bezug auf Mia. Die Angeklagte wird zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt, was auch an Rosentreters aggressiver Prozessführung liegt. Hinter seiner Verfahrensweise vermutet Mia zurecht einen persönlichen Feldzug gegen die >>Methode<<. Rosentreter liebt eine Frau, mit der er immunologisch nicht kompatibel ist. Das System verwehrt ihnen eine gemeinsame Zukunft. In Rosentreters Gegenwart spricht Mia zu Kramer von Moritz und dessen großer Liebe zur Natur. Im Alter von sechs Jahren sei er an Leukämie erkrankt, konnte aber durch eine Knochenmarkspende geheilt werden. In seinem Zeitungsartikel warnt Kramer eindringlich vor der terroristischen Bedrohung durch methodenfeindliche Kräfte, zu denen er auch den toten Moritz Holl zählt. Er zitiert Mias Äußerungen über Moritz und nennt dabei ihren vollen Namen. Mia steht jetzt wegen methodenfeindlichen Verhaltens unter Anklage. Während der ersten öffentlichen Verhandlung erklärt sie sich als Anhängerin der >>Methode«<, bezweifelt jedoch deren Unfehlbarkeit. Rosentreter führt den Beweis, dass Moritz unschuldig war: Nach der Stammzellentransplantation hatte Moritz dieselbe DNA wie der Spender Hannemann. Dieser hatte die Frau getötet. Mia wird freigelassen und nach diesem Teilsieg rät Rosentreter ihr, sich vorübergehend aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Doch Mia will sich zu Moritz bekennen und die >>Methode<< als Unrechtssystem entlarven. Sie lässt Kramer zu sich kommen. Dieser sieht in der Überwindung von Krankheit das Verdienst und die Legitimation des Systems. Der Irrtum in Bezug auf Moritz stelle nicht das System als solches in Frage. Mia findet in ihm einen unbeirrbaren Vertreter seiner Überzeugung und damit einen ihr ebenbürtigen Feind. Sie diktiert Kramer ein persönliches Manifest, in dem sie Staat und Gesellschaft das Vertrauen entzieht. Die >>ideale Geliebte« verlässt daraufhin Mia, weil ihre Mission erfüllt sei. Wenig später überfällt der >>Methodenschutz«< Mia in ihrer Wohnung und nimmt sie gefangen. Mias Manifest sorgt für Aufruhr im Volk. Mia wird zur Integrationsfigur verschiedenster Widerstandsbewegungen und Zehntausende demonstrieren für ihre Freilassung. In einem Fernsehauftritt identifiziert Kramer Viren als die größten Feinde des Systems. Heutzutage bestünden die Viren aus »infektiösen Gedanken«, denen man bereits den Kampf angesagt habe. Kramer besucht Mia in ihrer Zelle. Sie soll ein Geständnis unterschreiben, das Moritz zum Kopf einer Widerstandszelle macht, der sie ebenfalls angehört. Aus ihrer über Jahrzehnte angelegten Datenspur und mithilfe Kramers Manipulation wurden Beweise gegen sie konstruiert. Der frühere TV-Moderator Würmer, jetzt ebenfalls in Haft, tritt als Kronzeuge gegen Mia auf und belastet sie schwer. Mia bleibt unbeugsam. Noch immer ist die öffentliche Ruhe gefährdet. Mias Geständnis soll deshalb durch Folter erzwungen werden. Auch nach Elektroschocks und Schlafentzug lässt Mia sich in ihrer Haltung nicht beirren: In Gegenwart Kramers entfernt Mia mit Hilfe einer Nadel den Chip mit ihren Gesundheitsdaten aus ihrem Oberarm. In der Schlussverhandlung wird Mia einer Reihe erfundener Verbrechen für schuldig erklärt und verurteilt. Die Vollstreckung wird vorbereitet und Mia soll eingefroren werden. Um zu verhindern, dass sie als Märtyrerin in die Geschichte eingeht, wird sie im letzten Moment begnadigt: Mia soll ab jetzt psychologisch betreut und im Sinne der >>Methode<< umerzogen werden. Juli Zeh zeichnet in »Corpus Delicti<« das Bild einer Gesundheitsdiktatur, die auf Vernunft und Logik fußt. Diese gibt vor, angstfreie Räume und Sicherheit zu schaffen und damit die Probleme zu lösen, die durch den Werteverfall zur Jahrtausendwende entstanden sind. Dafür haben die Bürger umfassende Reglementierung und Überwachung sowie Verzicht auf jegliche Lebensfreude in Kauf zu nehmen: No risk, no fun. KOMPLETTE ZUSAMMENFASSUNG 2 Der Zukunftsroman Corpus Delicti spielt Mitte des 21. Jahrhunderts. Eine Gesundheitsdiktatur mit dem Namen "die Methode" beherrscht den Alltag der Menschen und soll jedem ein gesundes Leben ermöglichen. In der Vorausschau wird die 34-jährige Mia Holl als Staatsfeindin zum Einfrieren verurteilt. Die Handlung setzt ein als Mia wegen fehlender Gesundheitsnachweise vor Gericht landet. Sie trauert um ihren jüngeren Bruder Moritz, der des Mordes verurteilt wurde und in schließlich in Haft Suizid begangen hat. Heinrich Kramer, ein Starjournalist und starker Befürworter der Methode, wird von Mia der Mitschuld an Moritz' Verurteilung bezichtigt. Eine von Moritz Damen Bekanntschaften war tot aufgefunden worden und aufgrund eines positiven DNA-Tests wurde dieser für schuldig befunden. Mia spürt den inneren Konflikt zwischen ihrer intuitiven Gewissheit, dass Moritz unschuldig war und der Methode, die sie für alternativlos hält. Ihre Verzweiflung führt dazu, dass sie sich nicht an die auferlegten Gesundheitsregeln hält und vom Gericht vorerst verwarnt wird. Als sie aber in Erinnerung an Moritz eine Zigarette im Wohnraum raucht, wird ein Strafprozess gegen sie eingeleitet. Mias Pflichtverteidiger Rosentreter bringt sie dazu die gegen sie verhängte Geldstrafe anzufechten. Das Zurückfinden in den Alltag fällt Mia zunehmend schwerer. Währenddessen hetzt Kramer weiter öffentlich gegen Systemkritiker und nimmt dabei auch Bezug auf Mia. Für Moritz gehörte es zum Menschsein dazu eigene Entscheidungen zu treffen, einschließlich die Entscheidung zum Suizid. Rosentreters Strategie scheitert vor Gericht und Mia wird zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Mia vermutet in Rosentreter zurecht einen Systemgegner, da dieser eine vo der Methode verbotene Liebesbeziehung führt. Er möchte auch Moritz Unschuld beweisen. Kramer gegenüber erzählt Mia von der geheilten Leukämieerkrankung ihres Bruders. Der Starjournalist stellt in einer Zeitung Moritz' Suizid in direkter Verbindung mit einer angeblichen terroristischen Anschlagsdrohung. Mia hinterfragt ihre bisherige Systemtreue. Eine Rückblende zeigt Moritz' Verhaftung in ihrem Beisein. Auch Mia wird schließlich als Methodenfeindin festgenommen. Rosentreter gelingt es vor Gericht die Anzweiflung von Moritz' Schuld an dem Mord. Denn seit der Knochenmarkspende teilte er dieselbe DNA wie sein Spender. Mia wird freigelassen und stellt öffentlich das methodische System infrage. Rosentreter gelingt es nicht sie davon abzuhalten. Sie fordert Selbstbestimmung und Individualität. Daraufhin wird Mia vom Methodenschutz verhaftet. Sie hat für deutliches Aufsehen gesorgt und ist sich sicher zur Integrationsfigur der Opposition geworden zu sein. Kramer tut öffentlich einen anstehenden Vernichtungsfeldzug gegen die Opposition kund. Er drängt Mia dazu ein falsches Geständnis zu unterzeichnen, welches sie und ihren Bruder als Anführer einer Terrorgruppe ausweist. Er geht noch weiter und streut Gerüchte Mias Gruppe hätte einen Giftgasanschlag geplant. Mit manipulierten Beweismitteln und Zeugen setzt er sie unter Druck. Mias öffentliche Unterstützung schwindet. Kramer versucht Mia ihre Unterschrift zu entlocken indem er ihr eine Strafmilderung verspricht. Trotz Folter verweigert sie die Unterschrift. Sie reißt sich den Überwachungschip aus dem Arm und erklärt sich selbst für frei. Wegen "methodenfeindlicher Umtriebe" steht sie erneut vor Gericht, diesmal ohne Rosentreters aktive Unterstützung. Mehrere Proteste stören die Verhandlungen. Mia fordert von den Anwesenden entweder das System zu stürzen oder zu schweigen. Für eine Reihe erfundener Verbrechen soll Mia zum Einfrieren verurteilt werden. In letzter Sekunde wird sie aber doch begnadigt um aus ihr keine Märtyrerin zu machen. Stattdessen soll sie ab jetzt psychologisch betreut werden und ganz im Sinne der Methode umerzogen werden. KAPITEL ZUSAMMENFASSUNG KAPITEL 1 Das Vorwort stammt aus dem Buch ,,Gesundheit als Prinzip staatlicher Legitimation" von Heinrich Kramer. Es führt aus, worin Gesundheit besteht und dass dies der erstrebenswerte Zustand des Menschen ist. Daher müsse die Politik Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass jeder Mensch diesem Ziel, der Gesundheit, folge. Jeder andere Zustand wäre bereits seinerseits eine Krankheit. KAPITEL 2 Ein Urteil gegen Mia Holl wird vorgestellt. In diesem ist zunächst die Anwesenheit erfasst und anschließend wird Mia im Anklagepunkt, der methodenfeindlichen Umtriebe in Tateinheit mit der Vorbereitung eines terroristischen Krieges, schuldig gesprochen. Sie wird zum Einfrieren auf unbestimmte Zeit verurteilt. KAPITEL 3 Das Kapitel beginnt mit einer Beschreibung der Landschaft. Es wird eine idyllische Kombination von Natur und Stadt beschrieben, frei von Umweltverschmutzungen der Vergangenheit. Die Handlung findet in einem Gerichtssaal statt. Die Richterin Sophie, der Vertreter des öffentlichen Interesses Bell und der Vertreter des privaten Interesses Rosentreter verhandeln verschiedene strafrechtliche Fälle. Zunächst werden zwei Fälle erörtert, ein Bagatelldelikt bezüglich des Überschreitens des erlaubten Koffeinlimits und eine Kindesmisshandlung durch Unterlassen von erforderlichen Gesundheitsuntersuchungen. Währenddessen betritt der Journalist Heinrich Kramer den Saal. Der nächste Fall handelt von Mia Holl, welche nach Unterlagen des Gerichts Meldepflichten hinsichtlich von Gesundheitsmesswerten verletzt hat. Kramer zeigt ein deutliches Interesse an diesem Fall, während das Gericht sich darauf einigt, anstatt einer Strafe ein Hilfsangebot zu unterbreiten. KAPITEL 4 In einem Wohnhaus stehen drei Frauen, Lizzie, die Pollsche und Driss, beieinander und unterhalten sich. Eine der Frauen, Lizzie, erzählt, wie sie fürchtete, ihre Tochter wäre erkältet, obwohl diese Erkrankung ausgerottet sei. Zur Erleichterung der Frauen stellte sich heraus, dass ihr Kind lediglich mit Pfeffer gespielt hatte. Kramer betritt das Wohnhaus, welches aufgrund seiner hygienischen Bedingungen der Selbstverwaltung unterliegt und begünstigt wird, und wird von den Frauen erkannt als Entwickler dieser sogenannten Wächterhäuser. Er erfährt auf Nachfrage von den Frauen, dass Mia, welche ebenfalls in dem Wohnkomplex lebt, zurückgezogen lebt, während er sich ihrer Wohnung nähert. KAPITEL 5 Mia führt in Anwesenheit eines lediglich als ideale Geliebte bezeichneten imaginären Gasts einen Monolog über ihren Bruder Moritz. Sie berichtet davon, wie Moritz sie aufgrund ihres naturwissenschaftlichen Denkens ärgerte und sie darauf hinwies, dass auch Mia früher sich für die Liebe interessiert hat. Mia versucht, möglichst viele ihrer Erinnerungen an ihren Bruder zu bewahren, während sie über dessen Tod gemeinsam mit der idealen Geliebten trauert. KAPITEL 6 Kramer ist bei Mia angekommen und Mia hat ihm die Tür geöffnet. Sie gibt ihm die Schuld am Selbstmord durch Erhängen im Gefängnis ihres Bruders, welche er mit Verweis auf den Unterschied zwischen Schuld und Kausalität zurückweist und die Wohnung betritt. Mia macht deutlich, dass in ihren Augen jeder, welcher kausal für den Tod ihres Bruders verantwortlich ist, auch die Schuld daran trägt. KAPITEL 7 In einem Rückblick wird die Verknüpfung von Moritz, Mia und Kramer beleuchtet. Moritz hatte nach eigenen Aussagen seine Verabredung tot aufgefunden, wurde jedoch aufgrund von DNA-Beweisen der Vergewaltigung und des Mordes an dieser verurteilt. Entgegen dem üblichen Verhalten bestand Moritz jedoch auf seiner Unschuld, welche eine umfangreiche Presseberichterstattung des Falls nach sich zog, an welcher Kramer als Befürworter der Methode maßgeblich beteiligt war. Unter der Belastung des Prozesses hat Mia, deren Verbindung zu Moritz vor der Öffentlichkeit geheim gehalten worden war, gesundheitlich zu leiden. KAPITEL 8 Wieder in der Gegenwart elaboriert Kramer über die Überlegenheit der Methode. Als positivistische Vernunftlehre wäre sie allen anderen Staats- und Gesellschaftsformen überlegen und die privaten und öffentlichen Interessen würden sich überschneiden. Mia, immer wieder in Selbstgespräche mit der idealen Geliebten abgleitend, besteht auf die Unschuld ihres Bruders wenngleich sie von der Unfehlbarkeit des DNA-Beweises überzeugt ist. Sie verdeutlicht ihre Zerrissenheit zwischen ihrer Zustimmung zum rationalen Positivismus¹ und ihrer Unterstützung zu ihrem Bruder. Kramer möchte Mia für ein Interview zu dem Fall ihres Bruders gewinnen und überzeugt sie davon, den Gesundheitsmaßnahmen wieder nachzukommen, um den Konflikt mit der Methode zu vermeiden. KAPITEL 9 In einem erneuten Rückblick besucht Mia Moritz im Gefängnis. Auf Mias Einwand, sie hätte gerne für Moritz eine Frau gefunden, berichtet Moritz, dass er mit der Entwicklung fiktiven idealen Geliebten dies bereits erreicht hätte. Moritz bietet Mia an, sich diese auszuleihen. Mia ist zunächst ablehnend, nimmt dann jedoch das Angebot nach Hinweis auf frühere gemeinsame Traumwelten an. Anschließend übergibt sie Moritz die Angelschnur, mit welcher dieser sich später erhängt, in Kenntnis von Moritz Absichten. Mia verabschiedet sich von Moritz. KAPITEL 10 Trotz der Absicht, die gesundheitlichen Maßnahmen der Methode wieder aufzunehmen, scheitern Mias Versuche in der Gegenwart wieder. Daraufhin unterhält sie sich mit der idealen Geliebten erneut über Kramer, welche beide für einen fanatischen Anhänger der Methode halten. KAPITEL 11 Mia wird von zwei Sicherheitsbeamten zu einer Untersuchung bei einem Amtsarzt gebracht. Mia wird, oberkörperfrei auf einem Stuhl sitzend, von diesem untersucht. Der Arzt weist Mia auf ihre gute Gesundheit hin und deutet an, es gäbe keinen Grund, die Untersuchungen aus Sorge vor einer Erkrankung auszulassen. Mia, welche sich den Untersuchungen aus anderen Gründen entzogen hatte, ist überrascht von diesem Erklärungsansatz und verabschiedet sich hastig von dem Amtsarzt KAPITEL 12 Die Richterin Sophie und Mia sitzen zusammen bei der gerichtlich anberaumten Anhörung. Sophie, welche Mia helfen möchte, weist darauf hin, dass es sich um eine angeordnete Anhörung handelt und Sophie Mia lieber in einem freiwilligen Klärungsgespräch gehört hätte. Sophie erwähnt, dass sie Berichterstatterin in der Verhandlung von Moritz gewesen war und daher Mia kenne. Auch Mia hat Sophie wiedererkannt, gibt dies jedoch nicht zu erkennen. Sophie möchte Mia bei der Bewältigung ihrer Trauer unterstützen und schlägt unter anderem eine Kur vor, welche Mia jedoch entschieden ablehnt. Diese macht sehr deutlich, dass sie zur Bewältigung ihrer Trauer alleine gelassen werden möchte und zugleich niemand, auch nicht sie selbst, ihren Schmerz nachempfinden könne. KAPITEL 13 Mias Wut wird in einer fiktiven Handlung beschrieben. Mias Schmerz gleiche dem Gefühl, wenn Mia nachts aufstehe, und unter anderem ein Glasfenster einschlüge und sich an den Glasscherben selbst verletzte. Der Schmerz von Mia entspräche diese Handlungen zu wollen, jedoch stattdessen ruhig im Bett liegen zu bleiben. KAPITEL 14 Das Gespräch zwischen Mia und Sophie wird fortgeführt. Sophie erinnert Mia an die Verpflichtung Mias, Erkrankungen zu vermeiden, da dies die Gemeinschaft belasten würde. Zaghaft wird Mia ein, sie könne eine Krankheit ertragen, diese Ansicht wird jedoch von Sophie abgelehnt. Mia macht deutlich, dass ihr Widerstand nicht aus einer grundsätzlichen Ablehnung der Methode herrührt, sondern ihre Verweigerung von Hilfe lediglich für die beste Bewältigung ihrer Trauer hält. Sophie erklärt sich bereit, auf Zwangsmaßnahmen zu verzichten, wenn Mia zukünftig sämtlichen Gesundheitsmaßnahmen und -untersuchungen nachkommt. Dies schwör Mia nach kurzem Zögern Sophie. KAPITEL 15 In einem Rückblick führt Moritz eine zögerliche Mia an ein etwas abgelegenes Flussufer. An diesem Ort trafen sich beide öfter, um ungestörte Unterhaltungen zu führen. Moritz berichtet Mia von seinen neuesten Beziehungen, welche ihm von einem zentralen Paar- Vermittlungssystem organisiert wurden, er jedoch nicht mit voller Ernsthaftigkeit verfolgt. Ebenso amüsiert sich Moritz über Mias Furcht vor Bakterien und Systemhörigkeit. Er berichtet von einem Traum, in welcher eine Stadt vorkommt, die nicht dem Utopie-Ideal von Corpus Delicti entspricht. Während Mia eine solche Stadt ablehnt, ist Moritz von dieser fasziniert. Zu Mias Missfallen beginnt Moritz, eine Zigarette zu rauchen. KAPITEL 16 Wieder in Mias Wohnhaus sitzt Driss, eine der Frauen, welche sich im Treppenhaus miteinander unterhielten, erneut im Treppenhaus. Als Kind wollte Driss ein Leben wie Mia führen und auch jetzt bewundert sie Mia dafür. Während Driss vorgibt, das Treppenhaus zu reinigen, malt sie sich aus, wie Kramer und Mia sich einander näherkommen und eine Liebesbeziehung eingehen. Unvermittelt riecht Driss Rauch und beginnt damit, das Wohnhaus zu alarmieren. Währenddessen liegt Mia mit der idealen Geliebten auf ihrem Sofa und raucht eine Zigarette. Auch Moritz rauchte, und beide kommentieren, dass Mia nun so röche wie Moritz. KAPITEL 17 Sophie eröffnet eine Verhandlung mit Staatsanwalt Bell und Mia, während Rosentreter als Zuschauer anwesend ist. Offensichtlich wurde Mia während des Rauchens erwischt und hat damit gegen ihr Versprechen, welches sie Sophie gab, verstoßen. Diese tadelt Mia auch scharf hierfür und verlangt eine Darlegung ihrer Beweggründe. Mia führt aus, dass sie Moritz vermisst und ihm nahe sein möchte. Da Teile der Ausführungen Mia wohl belasten würden, verlangt Bell die Aufnahme dieser Informationen in Mias Akten, dieses Anliegen wird jedoch von Sophie abgelehnt. Sophie bestellt Mia für die weitere Verhandlung Rosentreter als Pflichtverteidiger, und erlässt eine Strafe von zwanzig Tagessätzen gegen Mia aufgrund einer Ordnungswidrigkeit. KAPITEL 18 Rosentreter stellst sich Mia vor, welche diesen jedoch als unprofessionell wahrnimmt. Rosentreter wäre jemand, der Versuche, allen Menschen zu helfen und damit eigentlich unangenehm für Mia, jedoch ist sie nichtsdestotrotz erleichtert über Rosentreters Hilfe. Er klärt sie darüber auf, dass Mia Gefahr läuft, als Feind der Methode behandelt zu werden, wie ihr Bruder. Daher müssten sie gemeinsam gegen das bisherige Urteil vorgehen. Anfänglich widerstrebend lässt sich Mia von Rosentreter überzeugen, da sie hofft, dieser würde ihr die Ruhe, welche sie sucht, verschaffen und akzeptiert ihn als ihren Pflichtverteidiger. KAPITEL 19 Mia kehrt in ihre Wohnung zurück, jedoch wird sie bei dem Betreten des Wohnhauses von den drei Frauen abgefangen. Driss, welche den Rauch gemeldet hatte, möchte sich bei Mia entschuldigen. Sie hatte den Rauch gemeldet, da sie einen Brand erwartet hatte und nicht, um Mia in Schwierigkeiten zu bringen. Die anderen beiden Frauen versuchen Mia in ihrem Fehlverhalten zurechtzuweisen. Mia versucht, an den Frauen vorbeizukommen und stößt dabei eine der Frauen um. Obwohl keine weiteren Vorwürfe der Frauen kommen, flieht Mia in ihre Wohnung, während sie sich solche ausmalt. KAPITEL 20 In ihrer Wohnung angekommen, möchte Mia ihr Leben wieder ordnen. Sie beginnt mit ihrem verpflichtenden Trainingsprogramm und sagt der idealen Geliebten, dass Mia anschließend aufräumen und putzen wird und auch bald wieder zur Arbeit gehen wird. Die ideale Geliebte ist jedoch skeptisch und erklärt Mia, dass das Problem, welches Mia habe, sich nicht so leicht lösen lasse. Beide kommen im Gespräch auf ein Zitat Kramers, welches diesen womöglich doch verständnisvoller sein lassen könnte, als dieser vorgibt zu sein. Die ideale Geliebte bewegt anschließend Mia dazu, das Training wieder abzubrechen. KAPITEL 21 In einer Talkshow berichtet Kramer von der Gruppierung R.A.K., Recht auf Krankheit. Dieses lose Netzwerk wird als Methodenfeind angesehen und Kramer führt auf die Frage, woher diese kämen, aus, dass es sich hierbei nicht nur ausschließlich um wenig gebildete oder unterprivilegierte Menschen handle. Mia, welche die Talkshow im Fernsehen sieht, muss auf Wunsch der idealen Geliebten die Talkshow weiterverfolgen, während Kramer weiter ausführt, dass Methodenfeinde sich auf eine falsche Freiheit beriefen und dabei ein Beispiel anführt, in welchem sich Mia deutlich wiederentdeckt. Mia erkennt, dass Kramer jene Positionen vertritt, welche Mia gegen Moritz verteidigte, während Kramer die Methode als Lösung aller modernen Probleme preist. KAPITEL 22 Moritz führt Mia in der Vergangenheit erneut in einen nicht desinfizierten und daher verbotenen Wald an das Flussufer. Er genießt es, selbst gefangene Fische zu verzehren und bezeichnet solche Erfahrungen als die einzig echten. Mia denkt, dass Moritz lediglich so handelt, da er um die Sicherheit der Methode weiß, Moritz besteht jedoch darauf, dass die Methode Mia davon abhielte, ihr Leben zu leben. Eine Erkrankung als Kind habe Moritz verdeutlicht, dass der Tod zum Leben gehöre und die Erkenntnis der eigenen Sterblichkeit eine wichtige Voraussetzung wäre. Zum Unglauben Mias erzählt er von Sibylle, welche ebenso denke wie er und welche er am folgenden Abend treffen und diese Gedanken weiter ausführen werde. KAPITEL 23 Die Gerichtsverhandlung über Mias Anfechtungsantrag beginnt damit, als Sophie Mia aufgrund deren geistigen Abwesenheit tadelt. Sophie, zornig ob des Verhaltens von Mia, zieht mittlerweile eine Depression bei Mia in Betracht, welche Sophie für sehr schlecht hält. Sophie ist erbost über den Anfechtungsantrag und erhöht die Strafe, ohne Mia die Gelegenheit zur Rechtfertigung zu geben. Auch Rosentreter hält sich bedeckt. Im Anschluss kommt die Richterin auf den Vorwurf des toxischen Verhaltens zu sprechen, auf welchen Rosentreter für die mittlerweile verwirrte Mia auf geständig plädiert. Diese hatte ein anderes Ergebnis erwartet, da sie die Maßnahmen der Methode wieder aufgenommen hatte. Weitere Ausführungen von Mia werden von Rosentreter unterbunden, welcher den Härtefallantrag stellt. Dies verärgert Sophie noch mehr, ebenso wie die Ausführungen Rosentreters, Mia hätte ihren Bruder aufgrund der Methode verloren. Sophie lehnt den Härtefallantrag ab und verurteilt Mia zu zwei Jahren Bewährungsstrafe. KAPITEL 24 Mia ist mit Rosentreter wieder in ihrer Wohnung, die ideale Geliebte ist ebenfalls anwesend. Mia ist von Rosentreter nach Hause geführt worden und fragt diesen nun wütend, warum er vor Gericht so vorgegangen war. Rosentreter skizziert einen Zusammenhang zwischen Folter und Rechtsstaatlichkeit, wobei er die Folter als notwendige Zwischenstufe dieser darstellt. Mia möchte zu ihrem konkreten Fall zurückkommen woraufhin dieser ihr freimütig offenbart, dass er sie gezielt schlecht beraten hat, um die Angelegenheit in die nächsthöhere Instanz zu bringen und eine Meldung beim Methodenschutz zu provozieren. Rosentreter scheint ihren Fall nutzen zu wollen, um gegen die Methode vorzugehen, wofür Mia eine Begründung verlangt. Widerstrebend willigt Rosentreter ein, Mia seine Beweggründe zu erläutern. KAPITEL 25 Rosentreter erklärt Mia, wie er sich in eine Frau verliebt hat, mit welcher er jedoch nicht zusammen sein kann, da ihre Immunsysteme nicht kompatibel sind. Auf Mias Einwand, er solle die Beziehung dann heimlich führen, erwidert Rosentreter, dass ihm dies nicht reiche. Nachdem Mia Rosentreter ein Foto von dem erhängten Moritz gezeigt hat, bietet dieser an, sich im Austausch für Mias Mitwirken Moritz Fall noch einmal anzuschauen und zu versuchen, dessen Unschuld zu beweisen. Dann werden sie von der Türklingel unterbrochen. KAPITEL 26 Kramer tritt ein. Rosentreter ist besorgt, dass dieser ihr Gespräch belauscht haben könnte und von Rosentreters Absichten wüsste, was dieser jedoch zunächst nicht erkennen lässt. Kramer teilt Mia mit, dass das Interview nicht stattfinden könne und er andere Interessen verfolgen müsse. In einem Wortgefecht mit Rosentreter offenbart Kramer, dass dieser die Absichten Rosentreters tatsächlich erahnt und versucht nun Mia dazu zu bringen, von Moritz zu erzählen. Während Mia widerstrebend von Moritz Naturliebend erzählt, durchsucht Kramer Mias Sachen. Während Mia die Erkrankung von Moritz, Leukämie in der Kindheit erwähnt, wovon weder Kramer noch Rosentreter wussten, findet Kramer das Foto des erhängten Moritz. Zufrieden mit den erlangten Informationen, verlässt Kramer wieder die Wohnung. KAPITEL 27 Mia sinniert über Kramer nach. Die bewundert diesen für seine Art, mit der er zielstrebig auf etwas hinarbeitet. Mia dagegen hat keine festen Positionen, sondern könnte einen endlosen Diskurs mit sich selbst führen. Andererseits schätzt sie Kramers Beteiligung an der Verurteilung von Moritz nicht. KAPITEL 28 Es wird von der Mordnacht berichtet. Moritz kam in dieser zu Mia und erzählt, wie er seine Verabredung, Sibylle, tot aufgefunden hat. Moritz steht bei der Erzählung offensichtlich neben sich. Er habe neben der Leiche gewartet und sich im Geiste mit dieser unterhalten, bis die Polizei eintraf. Über die Frage, ob Moritz von der Polizei als Zeuge oder Verdächtiger befragt wurde, streiten sich beide und Moritz verlässt die Wohnung trotz des Bitten Mias, da er denkt, auch diese würde ihn für schuldig halten. KAPITEL 29 Lizzie, die Pollsche und Driss klingeln, wieder in der Gegenwart, bei Mia. Driss macht deutlich, dass sie das Anliegen der anderen beiden Frauen zumindest nicht mehr unterstütze. Diese zeigen einen Brief, in welchem angedroht wird, zukünftig aufgrund der Vorbestrafung von Mia das Wohnhaus seinen Wächterstatus verlieren könnte. Ebenso zeigen sie Mia einen Artikel im Gesunden Menschenverstand, der Zeitschrift, für welche Kramer arbeitet. Die Pollsche und Lizzie fordern Mia auf, eine neue Wohnung zu suchen, was diese jedoch ablehnt und die Frauen aus ihrer Wohnung wirft. KAPITEL 30 Der Artikel, ein Kommentar von Kramer, wird vorgestellt. Kramer berichtet von einer terroristischen Bedrohung, welche in Zusammenhang mit dem Selbstmord von Moritz stehen soll. Dessen Aussagen seien unter Feinden der Methode zu Parolen geworden. Kramer berichtet auch von der Erkrankung, welche Moritz in der Kindheit hatte und zitiert Mias Aussagen bezüglich der Naturverbundenheit von Moritz und schlussfolgert, dass dieser sich unter Menschen nicht wohl fühlte. Es folgt ein Aufruf zu ziviler Wachsamkeit KAPITEL 31 Mia und die ideale Geliebte unterhalten sich über den Artikel, während Mia ihr Training fortsetzt. Die ideale Geliebte versucht, Mia zum Handeln zu bewegen, was diese jedoch ablehnt. Als die ideale Geliebte Mia eine Strategie erklärt, wie sie nun vorzugehen habe, kann diese nichts mehr erwidern. Diese Strategie besteht aus der Anerkennung der Schuld der Methode am Tod ihres Bruders und der Zusammenarbeit mit Rosentreter und freien Medien zur Entgegenstellung zu Kramer. Mia ist dennoch nicht gewillt, Maßnahmen zu ergreifen, worauf die ideale Geliebte Mia darauf hinweist, dass sie sich so zum Außenseiter mache. Dies würde sie besonders angreifbar machen. Eine Außenseiterin würde sie werden, da sie versucht, den Kontakt mit Menschen zu meiden und somit ihrem Bruder nicht unähnlich sei. KAPITEL 32 Wieder in der Vergangenheit zu einem unspezifizierten Zeitpunkt nach der Mordnacht. Mia und Moritz sitzen wieder am Flussufer zusammen und vertragen sich nach dem Streit der Mordnacht. Moritz philosophiert darüber, wie er versucht, Entscheidungen zu vermeiden und frei zu leben und er daher auch nicht für eine terroristische Vereinigung wie die R.A.K. geeignet wäre. Erneut zündet Moritz eine Zigarette an, dieses Mal versucht Mia nicht, dies zu unterbinden. Plötzlich treten Polizisten hinzu und nehmen Moritz wegen des Verdachts an dem Mord an Sibylle fest. KAPITEL 33 Mia sitzt in der Gegenwart am Flussufer, ohne Moritz. Sie erzählt dem Fluss, dass Moritz diesen sicherlich im Gefängnis vermisste. Es treten erneut Polizisten hinzu und verhaften Mia aufgrund des Vorwurfs des Führens einer methodenfeindlichen Vereinigung. Die Polizisten gehen davon aus, dass Mia sich dort mit jemandem treffen wollte, was diese jedoch verneint. Die Verhaftung ist analog zu der Verhaftung von Moritz. KAPITEL 34 Die Verhandlung zu Mias neuerlicher Festnahme beginnt. Neben Mia, Bell und Sophie sind auch Rosentreter und weitere Journalisten sowie weitere Richter und Gerichtsmitarbeiter anwesend, unter anderem ein Vertreter der Methode, Hutschneider. Rosentreter trifft ebenfalls verspätet ein. Auf Nachfrage Mias gibt er an, er wäre noch mit wichtigen Nachforschungen beschäftigt gewesen. Bell verliest die Anklageschrift, wonach Mia sich nicht länger der Rechtsmacht des Staates unterwerfen will und Mia zitiert, wie diese verlangt, von den Behörden in Ruhe gelassen zu werden. Ebenso ist das Flussufer, wo sie sich mit Moritz traf, laut Anklage ein Treffpunkt von methodenfeindlichen Vereinigungen. Bell beantragt, Kramer als Zeugen zu laden und eine Gesinnungsprüfung bei Mia durchzuführen. Rosentreter beantragt eine Aussetzung des Verfahrens aufgrund des Härtefallantrags und eines Befangenheitsantrags, beide werden abgelehnt und die Gesinnungsprüfung wird von Sophie durchgeführt. Nach ihrer Gesinnung gefragt, führt Mia aus, dass sie als Naturwissenschaftlerin der Logik folge und somit kein Feind der Methode sei. Revolutionen würden immer wieder auftreten, jedoch wolle sie damit nichts zu tun haben. Immer wieder wird sie bei ihren Ausführungen von Bell und Hutschneider unterbrochen. Am Ende der Ausführungen beantragt Bell die Zulassung von Prozessmaterialien aus dem Fall von Moritz, welchen Sophie zum schweren Missfallen von Hutschneider stattgibt. Rosentreter führt die Leukämiebehandlung von Moritz aus, wonach dieser durch eine Knochenmarktransplantation geheilt wurde. Kramer, Bell und Hutschneider versuchen vergeblich, die Ausführungen zu unterbinden. Rosentreter führt fort und verweist darauf, dass nach einer Knochenmarkspende der Empfänger auch die DNA des Spenders besitze. Dies war in Moritz Fall ein Walter Hannemann, welchen Rosentreter nun als mutmaßlichen Mörder von Sibylle bezichtigt. In Tumult löst sich die Verhandlung auf. KAPITEL 35 Driss, die Pollsche und Lizzie verfolgen den Nachklang der Verhandlung im Fernsehen. Es wird von einem Justizskandal berichtet. Mia wird von einem Reporter gefragt, ob die Methode, welche einen solchen Fehler gemacht hat, legitim sein kann, worauf Mia diese Frage nicht beantworten möchte, sondern diese ihrerseits stellen möchte. Die Pollsche hält an ihrer Unterstützung zur Methode fest. Als Mia mit Rosentreter im Wohnhaus ankommt, versucht Driss sich bei Mia zu entschuldigen. Diese möchte jedoch von den Frauen nichts wissen. KAPITEL 36 In Mias Wohnung beginnt Rosentreter ihren Erfolg zu feiern und die weiteren Schritte zu planen, auch die ideale Geliebte steigt ein. Rosentreter möchte, dass sich Mia in nächster Zeit bedeckt hält, während Mia nachdenklich mit der idealen Geliebten redet. Mia glaubt, endlich verstanden zu haben, worüber die ideale Geliebte mit ihr die vergangenen Wochen diskutierte und fühlt sich frei. Sie möchte den Plan der idealen Geliebten weiter umsetzen, da bisher nur der Anfang von diesem verwirklicht wurde. Rosentreter, welcher dem Selbstgespräch von Mia nicht folgen kann, wird von dieser aus ihrer Wohnung vertrieben. Die ideale Geliebte sagt zu Mia, dass diese verloren sei, während Mia Kramer anruft. KAPITEL 37 Mia bereitet für Kramer und sich selbst einen Tee zu, während sich beide unterhalten. Ob Kramer mit seinem Leben zufrieden sei fragt Mia ihn, was Kramer mit Verweis auf seine Familie bejaht. Andere Journalisten würden nun versuchen, die Methode umzuwandeln und zu verbessern, Kramer hält jedoch an der Methode in der jetzigen Form fest. Die Methode habe die geringste Fehlerquote und sei daher allen anderen Systemen überlegen. Mia hält dagegen, dass Kramer damit die Methode zu einer Religion erhoben hätte. Kramer hielte an der Methode fest, da auch diese ihm die Entscheidungen abnehmen würde. Dennoch will Mia Kramer für das ursprünglich einst vereinbarte Interview nutzen und versichert sich, von ihm nicht verfälscht wiedergegeben zu werden. KAPITEL 38 Es handelt sich um einen Monolog von Mia, niedergeschrieben von Kramer. Hierin spricht Mia ihr Misstrauen gegenüber der Methode aus und zählt verschiedene Konfliktpunkte mit dieser auf, unter anderem der Bevormundung durch den Staat, welcher vorgibt, besser die Interessen von ihr zu kennen, als sie selbst. Schlussendlich entzieht sie sich auch selbst das Vertrauen für ihr Handeln, weil ihr Bruder starb, bevor sie dessen Botschaft verstanden hatte. KAPITEL 39 Sichtlich zufrieden verabschiedet sich Kramer von Mia. Mithilfe ihres Monologs würde er nun ihre gemeinsame Sache verfolgen, wenngleich noch nicht klar wäre, worin diese genau bestünde. Kramer deutet an, dass Mia bald ihre Wohnung verlassen müsste. Dieser sind dessen Antworten schlussendlich gleichgültig, sie wendet sich einem letzten Gespräch mit der idealen Geliebten zu. Mia sagt dieser noch, sie solle Moritz grüßen, wenn sie ihn sieht, ehe Mia auf dem Sofa einschläft. KAPITEL 40 Der Methodenschutz stürmt Mias Wohnung und verhaftet diese. Mia wehrt sich gegen die Festnahme und verletzt mehrere Beamte. Durch den Tumult sind die übrigen Bewohner des Hauses rausgekommen. Auch wenn Mia von diesen für ihre Taten gelobt wird, sehen diese zu, wie Mia von den Beamten festgenommen wird. Einzig Driss möchte dies unter Missachtung der Warnungen der anderen verhindern, ihr Widerstand wird jedoch von den Beamten Übergangen. KAPITEL 41 Im Gefängnis treffen sich Mia und Rosentreter. Mia erfährt, dass sie offiziell wegen einer Suizidgefährdung festgenommen wurde, da ihr gemeinsames Werk mit Kramer zu Unruhen geführt habe. Rosentreter sagt Mia ebenso, dass er Klage beim Höchsten Methodengericht eingereicht habe und Zehntausende für ihre Freilassung demonstrieren würden. Mia lässt sich von den Reaktionen von Journalisten und der R.A.K erzählen, welche sie ablehnt. Ebenso erfährt sie, dass Kramer mit diesen Reaktionen nicht gerechnet hat, was ihn aber laut Rosentreter noch gefährlicher macht. Rosentreter gibt zu, dass er Mia benutzen wollte, weil er irrig annahm, er könne sie kontrollieren, und verspricht ihr, sie aus dem Gefängnis zu holen. Mia ist darüber jedoch unbesorgt und verweist darauf, dass dies notfalls andere täten. KAPITEL 42 Kramer ist erneut Gast in einer Talkshow. In dieser verteidigt er in einem ausführlichen Monolog die Methode und macht deutlich, dass er sich trotz der Rückschläge nicht geschlagen gibt. KAPITEL 43 Mia, welche diesbezügliche Warnungen von Rosentreter ignoriert, empfängt Kramer in dem Gefängnis. Dieser wirft Mia vor, emotional zu handeln und er, Kramer, würde die rationale Position vertreten. Kramer möchte weitere Aussagen von Mia dazu nutzen, die Methode zu verteidigen. Er ist überrascht von den schlichten Zuständen ihrer Haft, welche nicht seinen gewohnten Verhaltensweisen entspricht und nutzt seinen Einfluss, um Sitzgelegenheiten und Getränke zu organisieren. Er offenbart Mia, dass die Gespräche mit ihrem Anwalt, Rosentreter, abgehört wurden. Mia erklärt Kramer, dass sie nun vollends von den Thesen von Moritz überzeugt sei. Kramer verlangt nun ein Geständnis von Mia, und erläutert, Moritz wäre der Anführer einer Widerstandsbewegung mit dem Namen die Schnecken gewesen. Zu dieser habe auch Walter Hannemann gehört, welcher mittlerweile Selbstmord begangen habe. Kramer liest Mia das von ihm geschriebene Geständnis vor, indem sie gestehen soll, die Ermordung von Sibylle so mit Hannemann und Moritz geplant zu haben, um die Methode vorzuführen. Anschließend habe Mia Moritz zum Selbstmord geholfen und sei nun die Anführerin der Schnecken. Mia versucht, auf Kramer los zu gehen, gibt jedoch rasch auf und resigniert. Kramer deutet an, dass die Ereignisse in der Mordnacht auf sein Betreiben zurückgehen, und versucht weiterhin, Mias Unterschrift unter das Geständnis zu erhalten. Als diese sich weiterhin weigert, verlässt Kramer Mia mit der Ankündigung, es erneut zu versuchen. KAPITEL 44 Die Verhandlung zum Vorwurf des Führens einer terroristischen Vereinigung gegen Mia Holl beginnt. Sophie ist wegen Befangenheit. Ich mehr an dem Verfahren beteiligt. Vorsitzender Richter ist Hutschneider, wenngleich dieser dies nicht wollte. Würmer, ein Journalist und ehemaliger Schüler von Kramer, und als jemand, der die Methode verändern wollte, nun auch Gegner Kramers, wird in Handschellen hereingeführt. Diesem wird eine Beteiligung an den Schnecken vorgeworfen. Dass Mia und Würmer sich erkennen und sich Mia auch nach dessen Wohlergehen erkundigt wird zu Protokoll genommen. Würmer sagt aus, dass Mia die Führung der Schnecken übernommen habe und er und Mia sich am Flussufer mehrfach getroffen hätten. Mia versucht, Würmer ins Gewissen zu reden, scheitert jedoch. KAPITEL 45 Rosentreter besucht Mia im Gefängnis und erkundigt sich halbherzig nach ihrem Befinden. Er überbringt Mia die Nachricht, dass die Klage gegen ihre Inhaftierung abgelehnt wurde. Mia, welche mit diesem Ergebnis bereits gerechnet hatte, interessiert sich mehr für Neuigkeiten aus der Öffentlichkeit. Kramer hat nach Rosentreters Ausführungen Anschlagsvorbereitungen in Mias Wohnung fingiert, diese sind entdeckt worden. Die öffentliche Meinung unterstützt Mia nicht länger, Proteste für ihre Freilassung finden nicht mehr statt. Mia fragt Rosentreter, ob dieser noch ihr Anwalt sein will, was dieser bejaht, obwohl er innerlich anderer Auffassung ist. Auch teilt er Mia mit, er habe sich von der Frau, für welche er den Konflikt mit der Methode begonnen hat, getrennt. Auf die gleiche Weise wie Mia einst die Angelschnur zu Moritz in das Gefängnis schmuggelte, hat Rosentreter nun Mia eine lange Nadel mitgebracht, welche er ihr übergibt. KAPITEL 46 Erneut besucht Kramer Mia. Diese weist ihn auf Ungereimtheiten in dem von ihm fingierten Anschlagsplan hin und versucht ihn durch eine Drohung dazu zu bewegen, eine Gegendarstellung zu veranlassen. Kramer kommt dem jedoch nicht nach und gibt sich zumindest äußerlich unbeeindruckt. Er stellt ihr eine milde Strafe in Aussicht, falls sie das falsche Geständnis unterschreibt. Als sie sich weiterhin weigert, skizziert er schwere Folgen im Falle eines Zusammenbruchs des Systems, an welchem man ihr und ihrem Bruder die Schuld geben würde. Da Mia sich weiterhin weigert, zu unterschreiben, droht Kramer mit Folter, wenn sie sich weiterhin widersetzt. KAPITEL 47 Nachdem Mia durch Elektrostöße gefoltert wurde, befindet sie sich wieder in ihrer Zelle und versucht, sich mental von der Folter abzukapseln, während sie mit den Nachwirkungen dieser zu kämpfen hat. KAPITEL 48 Als Mia erwacht, befindet sich Kramer wieder in ihrer Zelle. Während sich beide darüber streiten, wer von ihnen der Fanatiker ist, gibt Mia Kramer Anweisungen, die versteckt Nadel zu holen, welchen er ohne zu zögern nachkommt. Mit der Nadel bedroht Mia Kramer, der davon jedoch unbeeindruckt ist. Dessen ungeachtet führen beide ihr Gespräch fort. Daraufhin sticht sich Mia mit der Nadel in den eigenen Oberarm und entfernt sich einen Chip, der ihre Vitaldaten misst. Bevor sie ohnmächtig wird, übergibt sie Kramer den Chip und sagt, nun wäre sie endgültig frei. KAPITEL 49 Erneut beginnt unter Vorsitz von Hutschneider eine Verhandlung gegen Mia. Diese ist während der Verhandlung in einem Käfig anwesend. Nach Verlesung der Anklagepunkte springt ein Zuschauer auf und bezeichnet die Verhandlung als einen Lügenprozess. Hutschneider lässt umgehend die Ordnung des Gerichtssaals wiederherstellen. Rosentreter hält eine kurze Verteidigung, woraufhin erneut ein Zuschauer den Prozess kritisiert. Als nächstes wird Kramer in den Zeugenstand gerufen, welcher unter Applaus seinen Glauben an die Methode bezeugt. Kramer führt aus, Mia habe ihre Verbrechen aus Überzeugung begangen, und somit würde sie das einstehen für ihre Überzeugungen ehren. Es folgt die Befragung von Driss, Lizzie und der Pollschen im Zeugenstand. Driss bezeichnet Mia als Märtyrerin, was zu Protesten aus den Zuschauerrängen führt. Hutschneider ist bemüht, die Ordnung im Gerichtssaal zu erhalten. Als im Saal langsam Tumult ausbricht, schaltet sich Mia ein. Sie ruft zu einer Befreiung von der Methode auf, erhält jedoch keinen Rückhalt im Publikum. Mia wird in allen Punkten schuldig gesprochen und soll unter Anwesenheit von Kramer auf unbestimmte Zeit eingefroren werden. KAPITEL 50 Die Vorbereitungen zum einfrieren von Mia finden statt. Dabei kümmert sich der anwesende Kramer persönlich um das Wohlbefinden von Mia. Ebenso ist Hutschneider anwesend. Bevor die Prozedur vollzogen wird, fragt Hutschneider Mia nach einem letzten Wunsch. Die überraschte Mia möchte eine Zigarette rauchen, woraufhin Kramer in Erwartung dieses Wunsches eine solche unter dem zögerlichen Protest von Hutschneider herausholt und Mia Übergibt. Während die Kälteschlafkammer sich schließt, stürzt Bell herein und unterbricht die Maßnahme. Der Präsident des Methodenrats begnadigt Mia auf Antrag der Verteidigung. Hutschneider und Mia sind beide verwirrt, während Kramer offenbart, dass auch dies von ihm geplant war. Mia soll nicht zu einer Märtyrerin der Gegner der Methode werden und ist daher frei, zu gehen. Stattdessen werden Maßnahmen angeordnet, welche Mia zurück zur Methode bringen sollen. WAS BEDEUTET CORPUS DELICTI? Im juristischen Sinne versteht man unter einem Corpus Delicti ein Beweisstück bei einem Verbrechen. Beim Corpus Delicti im Roman Corpus Delicti handelt es sich um die Frage, ob Moritz Holl zurecht des Mordes verurteilt wurde oder nicht. Im juristischen Sinne handelt es sich bei einem Corpus Delicti nämlich um Beweise, die eine Rechtsprechung kräftig machen. CHARAKTERISIERUNG MIA HOLL Mia Holl ist 34 Jahre alt (S.85) und die Hauptfigur des Romans. Ihre äußere Erscheinung wird wie auch die der anderen Romanfiguren nur sehr knapp beschrieben. Demnach hat sie ,,helle Augen", ein ,,intelligentes Gesicht", eine etwas zu große Nase sowie einen ,,weichen Mund" (alles S.51). Mia besitzt außerdem eine ,,zierliche Figur" (S.216). Obwohl sie den knappen Beschreibungen zufolge sicher recht hübsch aussieht, hat Mia zu ihrem eigenen Körper ein negatives Verhältnis: ,,Ihren Körper hat Mia nie geachtet oder gar geliebt" (S.79). Getreu den Regeln der Methode hat Mia eine rationale Auffassung hinsichtlich ihres Körpers, der der Nahrungsaufnahme sowie der Fortbewegung dienen soll und reibungslos funktionieren muss (ebd.). Mia ist eine erfolgreiche Biologin mit Idealbiographie" (S.19). Sie ist gesund und führt ein sozial unauffälliges Leben (ebd.). Bei der Hauptverhandlung bezeichnet sie sich selbst als ungefährlich und Anhängerin der Methode (S.160). Mia hat einen sieben Jahre jüngeren Bruder. Er heißt Moritz und hat sich vor nicht langer Zeit im Gefängnis erhängt, nachdem er wegen des Sexualmords an Sibylle Meiler verurteilt worden ist. Über Mias sonstige Herkunftsfamilie erhält der Leser keine Informationen. Mia lebt allein. Sie lebt zurückgezogen und hat keinen Freundes- oder Bekanntenkreis: ,,Sie braucht Zeit und Raum für sich selbst und ihre Gedanken" (S.146). Aufgrund ihres Alleinseins führt Mia häufig lange Selbstgespräche. Diese werden in Form von Zwiegesprächen mit der idealen Geliebten, einer Fantasiefigur, dargestellt. Sie beschreibt Mia als eine Außenseiterin und zugleich als eine Hexe (S.144). Mia wohnt zusammen mit drei anderen Frauen, Lizzie, Driss und Pollsche, in einem Wächterhaus. Sie hat die oberste Wohnung (S. 23, 64). Während die Nachbarinnen oft im Treppenhaus miteinander tratschen (S.20), vermeidet Mia den Kontakt: ,,An manchen Tagen horcht sie ins Treppenhaus, ob alles still ist, bevor sie die Wohnung verlässt" (S.146). Zudem nahm Mia kaum am gesellschaftlichen Leben teil: ,,Nach der Arbeit geht sie nach Hause statt zur Gemeinschaftsaktivität" (S.146). Mias einziger regelmäßiger Kontakt bestand zu ihrem Bruder Moritz, mit dem sie sich regelmäßig traf (S. 90). Sie führten lange Gespräche und tauschten sich auch über philosophische sowie politische Themen aus (S.92ff.). Moritz verkörperte das Idealbild, welches Mia von einem Menschen besitzt: ,,Eigentlich mag Mia nur Leute mit Verstand und dem Willen, diesen möglichst effizient einzusetzen" (S.72). em von Moritz ging Mia jede Woche mit ihrem Bruder spazieren (S.90). In ihren Gesprächen kam es wegen der unterschiedlichen Ansichten oft zum Streit (ebd.). Doch obwohl Moritz ganz im Gegensatz zu seiner Schwester ein Gegner des Systems war und dessen Regeln bewusst missachtete, pflegten bei... MORITZ HOLL Moritz Holl ist der jüngere Bruder von Mia. Zum Zeitpunkt der Haupthandlung ist er bereits verstorben. Die Beschreibung seiner Person erfolgt in Rückblenden durch Mia oder die Erzählerin. Während der Haupthandlung ist Moritz 27 Jahre alt und studiert Philosophie (S. 147). Über sein Aussehen werden nur wenige Informationen geliefert: Er hat blaue Augen (S.34), aus denen ,,der Schalk blitzt" (S.163). Moritz ist ,,hübsch", ,,jungenhaft" und besitzt ein ,,verschmitztes Lächeln" (alles ebd.). Moritz Charakter wird als ,,sanft" und ,,hartnäckig" (S.33) beschrieben, was auf seine Art des Protests gegen das System hindeutet: Moritz, der im Gegensatz zu Mia von Anfang an ein Gegner der Methode ist, zeigt dies nur im Privaten: Sein Widerstand äußert sich darin, dass er bewusst Regeln missachtet und verbotenerweise den Wald betritt (S.90) oder raucht (S. 63). Zwar empfindet Mia einerseits eine große Zuneigung zu ihrem Bruder, seine politische Einstellung nimmt sie jedoch andererseits nicht ernst. Meistens bezeichnet sie ihn deswegen als ,,Spinner" (S.33). Ähnliches gilt für die Eltern von Moritz und seine Freunde. Sie sehen in ihm einen ,,Träumer" oder auch ,,Freidenker" (ebd.). Moritz leidet darunter, für sich noch nicht die richtige Frau gefunden zu haben. Im Untersuchungsgefängnis erzählt er Mia, er habe sich eine ideale Geliebte erfunden und sei daher nicht mehr einsam (S.44). Um die gedankliche Verbindung zu seiner Schwester zu intensivieren, bittet Moritz Mia, seine eingebildete Geliebte mit zu sich nach Hause zu nehmen (S.45). Moritz würde sich niemals einer Widerstandsgruppe wie der R.A.K. anschließen. Er weiß, dass er dann seinem eigenen Anspruch auf eine persönliche Wirklichkeit" (S.149) nicht gerecht werden könnte. Er möchte nichts tun, was seinen persönl... HEINRICH KRAMER Kramer ist etwa 40 Jahre alt (S.244) und ein gutaussehender Mann (S.126) mit ,,stolzem Profil" (S.254). Er ist groß und schlank (S.254), hat dunkle Haare und schwarze Augen (S.15). Zudem ist Kramer verheiratet und Vater zweier Kinder (S.177). Er ist immer gut gekleidet, trägt Anzüge (S.15, 21) und weiße Handschuhe (S. 15). Kramer wirkt elegant und selbstbewusst, denn er kann seine Nervosität gut verbergen: Wenn seine Finger zittern, steckt er seine Hände in die Hosentaschen (ebd.). Zur Begrüßung verwendet Kramer typischerweise das französische Wort für Gesundheit: ,,santé". Damit unterstreicht er die Meinung der Methode, welche den menschlichen Körper und seine Gesundheit als höchstes Gut propagiert: ,,- denn durch unsere Körper, nicht im Geiste sind wir einander gleich" (S.180). Kramer ist Autor eines Buches über die staatliche Bedeutung der Gesundheit. Ein Zitat aus diesem Werk bildet das Vorwort des Romans (S. 7/8). Zudem war er an der Idee beteiligt, mithilfe der Einrichtung von Wächterhäusern eine Art Selbstkontrolle der Bewohner einzuführen (S.23). Kramer ist als Vertreter der Medien keineswegs politisch unabhängig, sondern steht ganz und gar im Dienst der Regierung. Kramer ist von Beruf Journalist und überzeugter Anhänger der Methode (S. 180). Durch seine häufigen Auftritte in den Medien ist er sehr bekannt: ,,Jeder im Land weiß, wer er ist" (S.23). Zudem übt er großen Einfluss auf die Bürger aus. Nachdem Mias Pamphlet veröffentlicht worden ist, antwortet Kramer darauf mit einer Gegendarstellung: In einer Talkshow hält er eine Lobrede auf die Methode, während alle Bürger gebannt vor dem Fernseher sitzen: ,,Wer jetzt wagte, vom Bildschirm aufzustehen (...) würde die Straßen leer gefegt finden (S.200). Als Kramer sich in Mias... DR. LUTZ ROSENTRETER Die Autorin beschreibt das Aussehen Rosentreters als ,,ein wenig zu groß gewachsen, mit etwas zu langen Haaren,..." (S.70). Er hat zudem ,,strähnige Haare" und eine ,,schlaksige Gestalt" (S.106). Rosentreter ist von Beruf Rechtsanwalt und wird von der Richterin Sophie als Mias Pflichtverteidiger bestellt (S. 69). Rosentreter ist nett (S.163) und wirkt etwas kindlich und unsicher, da er seine Hände nicht ruhig halten kann und ständig etwas anfassen muss (S.70). Mia und die ideale Geliebte vergleichen ihn daher mit einem großen Säugling" (S. 80) beziehungsweise einem ,,kleinen Jungen" (S.106). Aus Verlegenheit fährt sich Rosentreter oft mit der Hand durch die Frisur (S.13). Über seine Vergangenheit erfährt der Leser nur, dass Rosentreter ,,kein brillanter Student" (S.172) war. Vielmehr verdankte er seine Noten seiner sympathischen Art (ebd.) Als Mia und Rosentreter sich kennenlernen, erscheint der Strafverteidiger ihr als ein unprofessioneller Tölpel, den sie unter normalen Umständen hassen würde (S.72). Dennoch ist Mia froh, ihn an ihrer Seite zu haben (ebd.). Von sich selbst sagt der Verteidiger: ,,Ich gehöre zu den Leuten, die ihre Arbeit ernst nehmen" (ebd.). Jedoch steht seine Selbsteinschätzung im Widerspruch zu Sophies Meinung. Die Richterin hält Rosentreter für überfordert (S.162) und traut ihm nicht zu, Mia erfolgreich zu verteidigen (S.99). Rosentreter erweist sich Mia gegenüber als mitfühlend und hilfsbereit: Nachdem Sophie Mia zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt hatte (S.103), verlässt Mia schockiert den Gerichtsaal und führt auf der Straße Selbstgespräche (S.105). R... DIE IDEAL GELIEBTE Die ideale Geliebte ist eine Fantasiefigur und existiert nur in Mias Vorstellung. Erfunden hat sie ihr Bruder Moritz, während er vergeblich nach einer Partnerin suchte. Als Mia ihn nach seiner Verhaftung im Gefängnis besucht, bedauert sie, dass seine Bemühungen, eine passende Frau kennenzulernen, erfolglos waren. Moritz antwortet: ,,Das macht nichts (...) Ich habe mir eine erfunden" (S. 44). Die ideale Geliebte wird als eine schöne (S. 25) Frau beschrieben, die zwar ,,ein bisschen launisch" (S. 44) ist, mit der sich Moritz ansonsten aber gut versteht. Während Moritz im Gefängnis sitzt, überredet er seine Schwester, die ideale Geliebte mitzunehmen (S. 45). So können die Geschwister in Verbindung bleiben, denn Moritz bezeichnet das ,,Reich der Phantasie" als ihr gemeinsames Zuhause" (ebd.). Daraufhin liegt die erfundene Frau bei Mia zuhause auf dem Sofa (S. 25, 47, 65). Die beiden Figuren führen lange Zwiegespräche, die ausschließlich in Mias Wohnung stattfinden. Die ideale Geliebte versucht zum Beispiel Mia von Moritz Tod zu trösten: ,,Red keinen Scheiß, [...] Wir... SOPHIE Sophie ist eine hübsche junge Frau, die ihre blonden Haare zu einem ,,hochsitzenden Pferdeschwanz gebunden" (S.12) trägt. Ihr genaues Alter erfährt der Leser nicht: Sophie ist ein paar Jahre jünger als die 34-jährige Mia (S. 51). Sophie ist Richterin und liebt ihren Beruf, weil sie ,,etwas Sinnvolles tun kann" (ebd.). Staatsanwalt Bell kennt sie noch aus ihrer Studienzeit, er war ihr Kommilitone (S.12). Sophie ist meistens gut gelaunt (S. 51) und hat die kindliche Eigenschaft, bei Nervosität an ihrem Bleistift zu kauen (S. 12, 153). Sophie wird von ihren Mitmenschen als "gut" beschrieben (S. 163). Diese Eigenschaft wurde schon von Moritz erkannt, an dessen Prozess Sophie als Berichterstatterin (S. 52) beteiligt war: ,,Die Blonde ist eine Gute (...). Die will nichts Böses" (S.53). Sophie befürwortet das herrschende System und ,,verabscheut Anachronismen " (S. 98), die sie an die Vergangenheit erinnern. Sie verdeutlicht Mia die große Errungenschaft der Methode, die Angst vor Krankheiten überwunden zu haben. Diese Angst war für die Menschen früherer Zeiten eine gr... MIA UND MORITZ Die Zusammengehörigkeit der Protagonisten Mia und Moritz ist bereits äußerlich durch die Alliteration in der Namensgebung erkennbar. Mia ist die sieben Jahre ältere Schwester von Moritz (s. Charakterisierungen), der zum Zeitpunkt der Haupthandlung bereits verstorben ist. Die Beziehung der Geschwister wird auf zwei Zeitebenen (Gegenwart bzw. vor mehr als einem Monat noch zu Moritz Lebzeiten, S. 44) erzählt. Die Autorin schildert in Rückblenden die enge Verbindung zwischen Mia und Moritz. Trotz ihrer gegensätzlichen Charaktere verbringen die beiden viel Zeit miteinander (Kap. 7, 9, 15, 22, 28, 32). Die Geschwister sind sich ihrer Verschiedenartigkeit durchaus bewusst und sprechen oft darüber: Während Mia die Ideen ihres jüngeren Bruders nicht ernst nimmt und ihn als einen ,,Spinner" bezeichnet (S. 33), versucht Moritz, seine Schwester in philosophischen Gesprächen (S. 1... MIA UND KRAMER Der Journalist Heinrich Kramer fungiert im Roman als Gegenspieler der Hauptperson Mia Holl. Stilistisch lässt sich dies an der unterschiedlichen Namensnennung erkennen: Während Mia fast nur unter ihrem Vornamen auftaucht, wird Kramer im Roman ausschließlich beim Nachnamen genannt. Seine zentrale Bedeutung für die Handlung wird durch zahlreiche Auftritte - vorwiegend in der zweiten Romanhälfte - unterstrichen. Kramer bestimmt den Anfang sowie das Ende des Geschehens, indem er das Vorwort (S. 8) sowie den letzten Satz in wörtlicher Rede formuliert (S.264). Nach dem Tod von übernimmt Kramer die Rolle derjenigen Person, mit der Mia sich in langen Diskussionen auseinandersetzt. Obwohl Kramer als Repräsentant der Methode fungiert und sich daher zum politischen Gegner Mias entwickelt, bleibt ihr Verhältnis zu ihm ambivalent. Bereits zu Beginn des Romans wird eine mögliche Liebesgeschichte zwischen Mia und Kramer angedeutet (S. 29). Unabhängig von seinen politischen Ansichten mag Mia den Journalisten als Menschen (S.126) und vermutet, dass er zwei Gesichter zeigt: ,,Er ist eine Medienfigur. Vielleicht verbirgt sich dahinter eine ganz andere Person" (S. 82). Im Verlauf der Handlung durchschaut Mia Kramers Vorhaben, ihren Widerstand gegen die Metho... ANALYSE TITEL Der Roman trägt zwei Überschriften. Der Haupttitel ist der lateinische Ausdruck CORPUS DELICTI, der Untertitel lautet EIN PROZESS. Der deutsche Titel grenzt den Roman von den beiden anderen Werken Juli Zehs (Theaterstück und Hörspiel, s.o.) ab. CORPUS DELICTI bedeutet, wörtlich übersetzt, KÖRPER DES VERBRECHENS (Corpus-Körper, delictum = Verbrechen). Gemeint ist damit ein Beweisstück, durch das ein Verbrecher überführt werden kann, wie z.B. die Tatwaffe mit Fingerabdrücken bei einem Gewaltverbrechen. Gleichzeitig kann ein CORPUS DELICTI auch ein Symbol oder eine Sache beschreiben, welche im Verlauf einer Erzählung immer wieder auftaucht und so für den Leser einen Bezugspunkt darstellt. In Juli Zehs Roman wird der Begriff CORPUS DELICTI nur ... AUFBAU Der Aufbau des Romans lässt Ähnlichkeiten mit demjenigen Theaterstück erkennen, das die Autorin zwei Jahre zuvor geschrieben hatte. Ungewöhnlich für einen Roman von 264 Seiten ist die große Anzahl der einzelnen (50) Kapitel. Diese sind bis auf wenige Ausnahmen sehr kurz und umfassen oft nur zwei bis vier Seiten. Eine zentrale Bedeutung besitzt das Kapitel 34 (,,Der Härtefall"), das durch den Umfang von 16 Seiten seinen inhaltlichen Stand- und Schwerpunkt betont. Der Roman beginnt mit einem Vorwort, welches wiederum einem anderen Vorwort entnommen wurde. Letzteres stammt aus Heinrich Kramers fiktivem Buch ,,Gesundheit als Prinzip staatlicher Legitimation" (S. 7/8). Dadurch wird der Leser direkt in eines der Hauptthemen eingeführt, nämlich den Absolutheitsanspruch der Gesundheit, welcher CORPUS DELICTI kennzeichnet: ,,Gesundheit ist das Ziel des natürlichen Lebenswillens und deshalb natürliches Ziel von Gesellschaft, Recht und Politik" (S. 8). Das zweite Kapitel nimmt die Haupthandlung vorweg: Es enthält das Gerichtsurteil gegen Mia, die zum ,,Einfrieren auf unbestimmte Zeit verurteilt" wird (S.10). Die Überschriften der einzelnen Kapitel bestehen entweder aus einem einzelnen Wort oder dem Teil eines Satzes. Das Wort oder der Satzteil ist dem jeweiligen Kapitel entnommen, über dem sie stehen. Dabei entspricht der Titel häufig der Zusammenfassung des Inhalts, wie in Kapitel 25 ,,Die ideale Geliebte" (S. 25). Dort taucht die Figur IDEALE GELIEBTE zum ersten Mal auf und wird in das Geschehen eingeführt. Manchmal greift der Titel aber auch einen Aspekt des Kapitels auf, der für die Handlung eher nebensächlich erscheint. Ein Beispiel hierfür ist das sechste K... EIN KLASSISCHES DRAMA? Der Roman CORPUS DELICTI enthält einige Elemente der klassischen Tragödie. In seinem Handlungsverlauf lässt sich ein Aufbau erkennen, wie er schon aus dem antiken Drama bekannt ist. CORPUS DELICTI folgt dem Schema der fünf Akte und beginnt mit der EXPOSITION. Diese beschreibt die Einleitung, in deren Rahmen die handelnden Personen eingeführt werden und sich der Konflikt ankündigt. Juli Zehs Roman stellt das Gerichtsurteil gegen Mia an den Anfang (S. 9/10) und weist so den Leser von Beginn an auf den sich entwickelnden Konflikt hin. Die folgenden fünf Kapitel (3-7) dienen der Einführung aller auftretenden Personen. Nur die Nebenpersonen Würmer und Hutschneider tauchen erst zu einem späteren Zeitpunkt auf. In Kapitel 7, in dem der Leser über den Bruder Mias und vermeintlichen Mörder Sybilles informiert wird, beginnt die STEIGENDE HANDLUNG. Mia trauert um ihren verstorbenen Bruder und... SPRACHE Die Sprache, welche Juli Zeh in ihrem Roman verwendet, ist einfach und nüchtern. Der Erzählstil erinnert in weiten Teilen an die trockene Sprache der Juristen. Zeh erzählt in kurzen Sätzen und verwendet, ähnlich wie das Amtsdeutsch, viele Fremdwörter. Die große Anzahl an Fremdwörtern, die im Text verwendet werden, stellt hohe Anforderungen an den Leser. Gleichzeitig lässt sich die juristische Ausbildung der Autorin erkennen: Ähnlich wie die Rechtswissenschaft verwendet auch der Roman zahlreiche Begriffe aus dem Lateinischen. Viele von ihnen betreffen den medizinischen Bereich. Als Rosentreter in Kapitel 34 im Zusammenhang mit Moritz Leukämieerkrankung eine Stammzellentransplantation erwähnt, spricht er von ,,monoklonalen Antikörpern" (S. 164/165). Am Ende der Gerichtsverhandlung erkennt Richterin Sophie, dass durch ihre Zustimmung Rosentreter mit dem Fall Moritz die Fehlbarkeit der Methode offenlegen konnte. Sie fühlt sich schuldig und weint. Mia beobachtet sie und beschreibt Sophies Tränen als ,,eine Flüssigkeit, die von starker Nervenerschütterung aus dem Körper gepresst wird" und die ,,Lipide und Mucine" enthält (S. 168). Der Text bekommt den Anstrich des Allgemeingültigen, indem Zeh auch Fremdwörter aus anderen Sprac... BILDLICHE SPRACHE Die Autorin verwendet vielfältige Bilder, Vergleiche und Metapher, um Stimmungen zu erzeugen. Nach der Hauptverhandlung, die durch Rosentreters Enthüllungen die mögliche Unschuld Moritz nachwies, werden Mia und Rosentreter beispielsweise von sehr unterschiedlichen Gefühlen überwältigt. Während der Anwalt sich über seinen Triumph freut und Champagner trinkt, vergleicht er den Prozess mit einem Orchester. Dabei ordnet er jedem Instrument eine bestimmte Person zu. Die ,,dumpfen Pauken" stehen für das ,,zu Tode erschreckte System", die ,,Posaunen" repräsentieren ,,Pressestimmen" und das ,,aufgeregte Streichkonzert" die ,,öffentliche Meinung" (S. 171). Besonders Rosentreters Bemerkung über Kramers vermeintliche Niederlage verdeutlicht dem Leser die etwas naive Freude des Anwalts: ,,Aber am schönsten ist das Schweigen ... ERZÄHLPERSPEKTIVE Juli Zeh verwendet in CORPUS DELICTI die Perspektive eines auktorialen Erzählers. Dieser Erzähler ist allwissend und behält jederzeit den Überblick über das Geschehen. Er kennt die Gedanken und Gefühle seiner Figuren und mischt sich von Zeit zu Zeit mit Erklärungen und Informationen in die Handlung ein. Mia trauert über den Verlust ihres Bruders Moritz und vernachlässigt aufgrund dessen ihre gesundheitlichen Pflichten gegenüber der Methode. Daher beschließt sie, ihr Sportpensum auf dem Hometrainer nachzuholen. Der auktoriale Erzähler kennt Mias Innenleben und schildert es dem Leser: ,,Mia tritt in die Pedale und denkt an - was? Gehen wir der Einfachheit halber davon aus, dass sie an Moritz denkt. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir richtig liegen, ist sehr hoch" (S. 79). Während der Hauptgerichtsverhandlung gegen Mia deckt der allwissende Erzähler ... STILMITTEL Die Autorin benutzt viele verschiedene Stilmittel in ihrer Erzählung. Hier werden einige davon aufgelistet und mit Beispielen aus dem Buch illustriert: Alliteration (Stabreim) Liebe war Natur, Freiheit, Frauen, Fische fangen (S. 27). Anapher (Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe an Satzanfang) ,,Mia sieht keine Ouvertüre. Mia sieht Sturm" (S.173). Antithese (Zusammenführung entgegengesetzter Begriffe) Zwischen Freunden und Feinden (S.117). ,,bei Tag und bei Nacht" (S.28). Aposiopese (Abbruch der Rede, bevor das Wesentliche gesagt wird) ,,Sie...", stößt Mia hervor" (S.31). Assonanz (Binnenreim) ,,Mit Knopf in Ohr auf Schritt und Tritt begleiten" (S.215). Asyndeton (Aneinanderreihung von Wörtern oder kurzen Sätzen ohne Konjunktion) ,,Man hat Mia gewaschen, massiert und gefüttert" (S.260). ,,Der Mensch trinkt, atmet, fasst Dinge an und schiebt Nahrungsmittel in den Mund" (S. S.215). Correctio (Korrektur oder Verbesserung e... DIE METHODE Juli Zeh verwendet den Begriff METHODE als Synonym für die Staatsform, unter der die Menschen in der Mitte des 21. Jahrhunderts leben. Die Art der Beschreibung lässt darauf schließen, dass es sich bei der Methode um eine Diktatur handelt. Die Bürger dürfen nicht frei über ihre Lebensweise bestimmen, sondern werden von der Regierung zu Hygiene und Gesundheit gezwungen. Kramer rechtfertigt die Methode deshalb, weil sie die gravierenden Probleme vergangener Epochen gelöst habe (S. 89). In Würmers Talkshow WAS ALLE DENKEN schildert Kramer den früheren Zustand der Gesellschaft. Dabei hätten Werteverfall und Orientierungslosigkeit zu einer großen Angst in der Bevölkerung geführt. Die verloren gegangenen Ideologien, wie Familie und Religion, seien nicht durch neue Werte ersetzt worden. Probleme, wie Terrorismus, Amokläufe, stressbedingte Krankheiten und Geburtenrückgang, seien aufgetreten (S. 88). Zudem habe eine Überbetonung von privaten Egoismen" stattgefunden (S. 89). Der Methode sei es gelungen, den Menschen die Angst vor Krankheiten zu nehmen (S. 58) und ihnen ein gesundes Leben zu garantieren. Um diesen Zustand erhalten zu können, müsse der Bürger sein Privatleben dem Allgemeinwohl unterordnen (ebd.). Gesundheit als Verhaltensnorm Die Methode erhebt die Erhaltung der menschlichen Gesundheit zum obersten Prinzip. Kramer hat hierzu ein fiktives Buch verfasst. Ein Auszug daraus bildet das Vorwort zum Roman CORPUS DELICTI und führt so dem Leser gleich zu Beginn vor Augen, welch hohen Stellenwert die körperliche Gesundheit für die Methode besitzt (S. 7). Kramer betrachtet die Gesundheit als ,,natürliches Ziel von Gesellschaft, Recht und Politik" (ebd.). Sie ist somit keine Privatangelegenheit. Vielmehr ist der Einzelne zur Erhaltung und Steigerung seines Wohlbefindens nicht nur sich, sondern auch der Gesellschaft gegenüber verpflichtet: ,,Gesundheit führt über die Vollendung des Einzelnen zur Vollkommenheit des gesellschaftlichen Zusammenseins" (ebd.). Zur Einhaltung der gültigen Hygienevorschriften existieren sogenannte WÄCHTERHÄUSER. Bei diesen handelt es sich um Wohnhäuser, in denen ihre Bewohner Aufgaben, wie die Messun... KÖRPER UND SEELE Für die Regierungsform der Methode gründet sich das menschliche Glück auf ein Leben ohne körperliche Krankheiten. Geistige Werte, wie Glaube, Nächstenliebe oder Religion, haben keine Bedeutung mehr (S. 36). Die Bürger der Methodengesellschaft glauben nicht an Gott (S. 38) und es gibt keine Kirchen mehr (S. 11). Jedoch verfügt die Methode auch über keine neuen Werte, welche die früheren ersetzen könnten. Stattdessen bewirkt die alleinige Konzentration auf den Körper, dass Geist und Seele vernachlässigt werden. Richterin Sophie sagt zu Mia im Klärungsgespräch, es sei ein großes Glück für die Menschheit, den Zustand der Angst überwunden zu haben (S. 58). Damit meint die Richterin allerdings nur die Angst vor den Krankheiten. Zahlreiche andere Ängste existieren weiter. Auch der Umgang der Gesellschaft mit Gefühlen, wie Trauer und Verlust, erweist sich als widersprüchlich. Einerseits wird deren Existenz nicht geleugnet, andererseits werden ihre Auswirkungen aber unterschätzt. Im Gespräch mit Mia fordert Kramer sie auf, die Trauer um ihren Bruder zuzulassen und gleichzeitig ih... DAS GERICHT Dem Gericht mit seinen Mitarbeitern wird in Corpus Delicti eine zentrale Bedeutung beigemessen. Dies zeigt sich gleich zu Beginn des Romans, als im zweiten Kapitel die Verkündung des Urteils gegen Mia vorweggenommen wird (S. 10). Dann beginnt die Geschichte mit einer Gerichtsverhandlung, bei der auch Mias Verstöße gegen die Meldepflicht verhandelt werden (S. 18). Die anfängliche Güteverhandlung gegen Mia wandelt sich zu einem Strafprozess, der die gesamte Handlung durchzieht. Sie endet im vorletzten Kapitel wiederum mit dem Urteil (S. 259). Die Autorin hat dieses vorletzte Kapitel ,,Siehe oben" genannt. Auf diese Weise weist sie darauf hin, dass die juristische Entscheidung im Überwachungsstaat der Methode schon von Anfang an bereits feststeht. Das Spiel eine Schmierenkomödie: Das Gericht steht - wie dies in Diktaturen üblich ist - ganz unter dem Einfluss der Regierung. Daher werden auch ihre Urteile im Sinne der Methode gefällt. Gerichtsverhandlung als Farce In der letzten Verhandlung wird Mia verurteilt, obwohl sie unschuldig ist. Bei der Urteilsbegründung beruft sich das Gericht auf eine fingierte Befragung mit falschen Zeugen und gefälschten Beweisen (S. 217/218). Als Hutschneider die Urteilsformel vorlesen will, hat er sie bereits schriftlich vorbereitet: ,,Er zieht einen Zettel aus der Akte, von dem angenommen werden muss, dass er schon vor der Verhandlung geschrieben wurde" (S. 258). Der Vorgang verdeutlicht die Absurdität eines Verfahrens, bei dem es nicht um die Rechtsprechung geht, sondern um die Wahrung der vorgegebenen Ordnung. Als Sophie im Prozess gegen Mia ihre menschliche Seite zeigt und Rosentreters Wiederaufnahme des Falls Moritz zulässt, unte... RAK Die Abkürzung RAK steht für eine tatsächliche oder von dem System erfundene Widerstandsgruppe, die ihre Aktivitäten gegen die körperfixierte und keimfreie Gesellschaft der Methode richtet. RAK bedeutet RECHT AUF KRANKHEIT und bildet die Überschrift von Kapitel 21, in dem Kramer in Würmers Talkshow über die Bewegung informiert. Dabei wird deutlich, dass die Gruppe eine ernstzunehmende Gefahr für das System bedeutet und daher genau als methodenfeindliches und terroristisches Neztwerk beobachtet werden muss. Kramer bezeichnet die Anhänger der RAK als ,,Anti-Methodisten" (S. 84), die einem ,,reaktionären Freiheitsglauben" (ebd.) anhängen. Die Organisation besteht aus ,,normalen (...), intelligenten Menschen, die in ,,lockerer Verbindung zueinander" (ebd.) ein Netzwerk bilden. Die Tatsache, dass die RAK keine organisierte Struktur besitze, mache sie deshalb besonders gefährlich, weil die Mitglieder aufgrund dessen schwer identifizierbar seien. Im Gespräch mit Würmer erklärt Kramer den Zuschauern, dass der Widerstand gegen die Methode auf einem ,,reaktionären Freiheitsglauben" (S. 84) beruhe. Die Anhänger des Widerstands seien dem Irrglauben verfallen, dass der Wunsch, selbst über ihren Körper bestimmen zu dürfen, Freiheit bedeute. Dieser Irrglaube gehört laut Kramer jedoch der Vergangenheit an: ,,Aber der Irrtum der RAK liegt darin, einem Krebspatienten, der sich täglich selbst beim Sterben zusieht, als FREI zu bezeichnen. (....) Methodenfeinde sind... ÜBERWACHUNG UND KONTROLLE Die traditionelle personelle Überwachung, wie sie schon aus den Zeiten vor den Möglichkeiten der modernen Datenerfassung bekannt ist, wird auch in der idyllischen gesunden Gesellschaft praktiziert. Dazu betätigen sich Menschen wie Kramer (S. 123, 128) oder auch die drei Nachbarinnen als Spitzel für die Methode. Mias Nachbarin Driss bemerkt den Rauchgeruch, der aus Mias Wohnung kommt. Sie denkt, es würde brennen, und melde Verdacht sofort dem Methodenschutz, woraufhin Mia wegen ,,Missbrauch toxischer Substanzen" von Richterin Sophie vorgeladen wird (S. 67). Später stellen die drei Nachbarinnen Mia im Treppenhaus zur Rede und machen ihr deutlich, dass sie genau beobachtet wird: ,,Hier kann man nicht einfach weglaufen!" (S.77), ,,Dass Sie bloß nicht glauben, hier wird denunziert" (ebd.), ,,Wir wollen nur helfen" (ebd.). Die angebliche Hilfe der Nachbarinnen besteht jedoch ausschließlich darin, dass sie Mia losw... GESUNDHEITSDIKTATUR Kramers Buch,,Gesundheit als Prinzip staatlicher Legitimation" dient der Methode als Grundlage ihrer Ideologie. Jeder Bürger ist dazu verpflichtet, dafür zu sorgen, dass sein Körper gesund und leistungsfähig bleibt. Auf diese Weise ist es der Methodengesellschaft gelungen, die Krankheiten auszurotten und allen Menschen ein Leben frei von Schmerzen und körperlichen Einschränkungen zu garantieren. Um diesen Zustand weiter aufrechtzuerhalten, müssen die Bürger des Überwachungsstaats strenge Auflagen erfüllen. So ist der Konsum von ,,toxischen Substanzen" (S. 14), wie Alkohol und Nikotin, verboten und sogar der Genuss von Kaffee wird bereits als Bagatelldelikt eingestuft (S. 13). Die Menschen trinken heißes Wasser (S. 32) und dürfen sich aufgrund der Ansteckungsgefahr weder küssen (S. 65) noch sich zur Begrüßung die Hand geben (S. 30). Die öffentlichen Räume sind keimfrei (S. 13) und haben eine konstante Raumtemperatur von 19,5 Grad ,,weil der Mensch bei dieser Temperatur am besten denken kann" (S. 12). Zudem muss jeder Bürger zur Erhaltung seiner Fitness ein vorgegebenes Pensum auf dem Hometrainer absolvieren (S. 79). Sogar die Partnerwahl unterliegt vorgeschriebenen gesundheitlichen Aspekten. Der Mensch darf eine Beziehung nur mit solchen Partnern führen, die das gleiche Immunsystem besitzen (S. 112). GLÜCK UND UNGLÜCK Ähnlich wie Sport und gesunde Lebensweise hat die Methode auch präventive Maßnahmen zur Pflicht erhoben. Richterin Sophie verhandelt zu Beginn des Romans einen Fall, bei dem ein Vater die Untersuchungspflichten" zur ,,Krankheitsfrüherkennung bei Säuglingen" nicht eingehalten hatte (S. 14). Gesundheits Auf diese Weise verbietet die Regierung ihren Bürgern, Werte und Gefühle, wie Genuss, Liebe und Selbstbestimmung, zu leben. Die Menschen müssen für ein störungsfreies und verlängertes Leben große Opfer bringen. Da Gemeinschaftsgedanken zur Pflicht erhoben hat, kann sich niemand ungestraft den Vorschriften widersetzen. Das System lässt keinen Raum für die persönliche Freiheit des Einzelnen. Mias Bruder Moritz hatte erkannt, dass zum Genuss wahrer Lebensfreude immer zwei Seiten gehören. Die Menschen, die Krankheiten nicht kennen, wissen auch die Gesundheit nicht richtig zu schätzen. Morit... BÜRGERFREIHEIT In CORPUS DELICTI schildert Juli Zeh ein totalitäres System, das seinen Machtwillen nicht offen zeigt. Stattdessen legitimiert es die Überwachung und Bespitzelung der Bürger mit der vermeintlich positiven Gesundheitsfürsorge. Die Stärkung und Erhaltung eines gesunden Körpers werden als das höchste Gut des Menschen propagiert, da er ein langes Leben ohne Krankheit garantiert. Kramer proklamiert in seinem Vorwort die Gesundheit als natürliches Ziel des Menschen und erhebt somit einen Absolutheitsanspruch. Im Umkehrschluss ist die Tatsache, die eigene Gesundheit zu vernachlässigen, unnatürlich und daher nicht akzeptabel. ,,Ein Mensch, der nicht nach Gesundheit strebt, wird nicht krank, sondern ist es schon" (S. 7/8). Eine obligatorische staatliche Gesundheitsfürsorge geht zu Lasten der menschlichen Freiheit. Die Figur Moritz Holl hat nicht zuletzt aufgrund ihrer Krankheitserfahrung verstanden,... RECHT AUF WIDERSTAND Die Autorin weist mit ihrem Roman auf die Wichtigkeit der menschlichen Freiheitsrechte hin. Die Schicksale ihrer Protagonisten Mia und Moritz verdeutlichen, was geschehen kann, wenn ein Staat die Bürgerrechte missachtet und unterdrückt. Juli Zeh teilt an dieser Stelle die Auffassung Friedrich Schillers. Dieser leitet aus dem Grundsatz menschlicher Freiheit das Recht auf Widerstand ab. In seinem Drama ,,Wilhelm Tell" vertritt Schiller die Meinung, jeder Mensch habe ein individuelles und kollektives Widerstandsrecht gegen die Tyrannei. Sein Held Wilhelm Tell wird zum gefeierten Helden, nachdem er die Schweiz aus der Gewaltherrschaft der Österreicher befreien konnte. Auch Juli Zeh will mit ihrem Justizdrama zeigen, dass mangelnde Bürgerfreiheit ... BEWERTUNG DER METHODE IN CORPUS DELICTI ,,Die Methode ist die Vernunft. Der gesunde Menschenverstand." Aus diesen Grundlagen ist die gesamte Methode hervorgegangen. Außerdem beruht die Methode darauf, dass Gesundheit als Normalität gilt2. Sie verhindert jede Form von Krankheit, da die ,,Gesundheit als Prinzip staatlicher Legitimation"³ gesehen wird, worüber Kramer ein ganzes Buch verfasst hat. Er ist auch davon ,,überzeugt, dass ein System nur dann gerecht sein kann, wenn es an den Körper anknüpft - denn durch unsere Körper, nicht im Geiste sind wir einander gleich." Als Stützen dieses Staates gelten der Überlebenswille und die Unfehlbarkeit. Jedoch ist es immer noch ein durch den Menschen entstandenes System, was Unfehlbarkeit unmöglich macht. Laut Kramer wurde eine Methode ,,entwickelt, die darauf abzielt, jedem Einzelnen ein möglichst langes, störungsfreies, das heißt, gesundes und glückliches Leben zu garantieren. Frei von Schmerz und Leid. Zu diesem Zweck haben wir unseren Staat hochkomplex organisiert, komplexer als jeden anderen vor ihm."5 Außerdem wird ein gutes Leben durch Sauberkeit und Sicherheit ausgezeichnet, was durch die Methode sichergestellt wird. Da so stark auf die Gesundheit geachtet wird, sind auch jeglicher Konsum von Alkohol sowie das Rauchen verboten und auch das Trinken von Kaffee wird beschränkt. Außerdem sind sportliche Aktivitäten für ein gesundes Leben sehr wichtig, weshalb Hometrainer in den meisten Wohnungen nicht fehlen dürfen. Alle Bürger werden zur Gesundheits- und Hygienepflicht gezwungen; die persönlichen Daten über jede Person werden durch den Chip im Oberarm abgespeichert. Um die hygienischen Standards halten zu können, wird in der Öffentlichkeit ein Mundschutz getragen und alle Werte andauernd geprüft: ,,Regelmäßige Messungen der Luftwerte gehören ebenso dazu wie Müll- und Abwasserkontrolle und die Desinfizierung aller öffentlich zugänglichen Bereiche."10 Sogar Luftreinigungsanlagen werden verwendet, um eine möglichst keimfreie Umwelt erzeugen zu können. Als Richtlinie für diese Werte gibt es eine eigene Hygiene- sowie auch eine Desinfektionsordnung. Die Natur wird als ein unhygienischer Ort beschrieben, sodass die Bürger solche Zonen, wie Wälder und Seen, möglichst vermeiden sollen. Auch die Sonnenstrahlen gelten als hohe Gefahr für Hautkrebsrisiko. Dadurch, dass es keine Keime mehr in ihrer Umwelt gibt, sind auch Krankheiten, wie zum Beispiel Erkältungen, sehr ungewöhnlich oder man erhält direkt Hilfe von der Methode. Jedoch bringt das auch Nachteile mit sich. Man ist Schmerz nicht mehr gewohnt und es besitzt ,,niemand mehr ein intaktes Immunsystem." Dadurch sind die Menschen sogar bei kleineren Krankheiten schon nicht mehr in der Lage sich selbst zu heilen und stark auf die Methode angewiesen. Sie sind ebenfalls abhängig davon, dass alles keimfrei bleibt und keine neuen Krankheiten entstehen. Für die Einhaltung aller Regeln gibt es die sogenannte ,,Gesundheitsprozessordnung" ¹2, welche wie ein Grundgesetz alle Vorschriften und Strafen für die Bürger festlegt, und an die sich das Gericht bei Verhandlungen zu halten hat. Die Methode setzt stark auf Beweise, da sie als eindeutig gelten. Jedoch können viele Beweise auch frei erfunden sein oder falsch interpretiert werden, wodurch die Methode alles so auslegen kann, wie es für sie am besten passt ¹³. Um ein Geständnis zu erzwingen, werden Foltermethoden angewendet und bei der Verurteilung ist das Einfrieren der Körper ein gängiges Urteil ¹4. Dieses System will, dass jeder Einzelne die Regeln der Methode befolgt, jedoch steht nicht jeder einzelne Mensch im Vordergrund, es zählt nur das Wohl der Mehrheit. Geist, Herz und Seele spielen keine Rolle mehr für die Methode¹5. Laut Moritz wird man von der Methode stark eingeschränkt und dazu gezwungen, ,,bestimmte Dinge zu denken, zu sagen oder zu tun."¹6 Körperliche Zuneigung wird durch die Methode auch stark beschränkt. So wird das Händegeben zur Begrüßung als unhygienisch angesehen und schon ein Kuss auf die Wange ist verboten¹8. Auch die Partner dürfen nicht nach den eigenen Gefühlen ausgesucht werden. Es wurde eine ,,Zentrale Partnerschaftsvermittlung"¹⁹ entwickelt, die Personen auf Grund ihrer Immunsysteme zusammenbringt. Die Familie hat generell an Bedeutung verloren und auch Religion ist nicht mehr bedeutend für das System und die meisten ihrer Bürger20. Wie jedes System hat auch die Methode große Angst vor Gegnern und Aufständischen und geht gezielt und rücksichtslos gegen sie vor. Die Methode scheint zuerst total positiv zu sein, weil sie jegliche Form von Krankheit vermeidet und sich auf die Gesundheit konzentriert. Jedoch merkt man, dass dies auch negative Folgen mit sich bringt, da man komplett durchleuchtet wird und es dem Körper sogar Schaden zufügt, indem das Immunsystem immer schwächer wird und sich der Körper so nicht mehr alleine schützen kann. Außerdem wird alles vorgeschrieben, wodurch die Bürger kaum eigene Entscheidungen treffen können und ihr Denken und ihre Gefühle in den Hintergrund rücken. Dadurch gehen wichtige Werte im Leben verloren, wie die Familie oder die Religion, welche für die meisten Menschen von hoher Bedeutung sind. Die Menschheit in CORPUS DELICTI kann demnach als manipulierte Menschheit angesehen werden. ANALYSE 1 Die Analyse des Justizdramas widmet sich nach der Erläuterung des Titels schwerpunktmäßig dem Aufbau der Geschichte. Die Autorin ist dabei sehr strukturiert vorgegangen. Es wird herausgearbeitet, wie der Roman durch die spezielle Anordnung der zahlreichen Kapitel eine besondere Form erhält. Die Struktur, die Überschriften, die Kapitel und Themen und die Kreisform des Romans werden erklärt. Es gelingt Juli Zeh dadurch, ihr Werk sehr spannend zu gestalten und die Aufmerksamkeit des Lesers durchgehend zu fesseln. Sie orientiert sich dabei am Aufbau des klassischen Dramas. Ihm ist ebenfalls ein Kapitel der Analyse gewidmet. Dabei wird das Drama zunächst in seinen Grundzügen erklärt und anschließend der Struktur von Corpus Delicti gegenübergestellt. Von großer Bedeutung ist auch die Sprache, welche Juli Zeh verwendet. Sie unterscheidet sich deutlich von dem beschreibenden Charakter sonstiger Romane und kann dennoch beim Leser ein überzeugendes Bild der Handlung hervorrufen. Ein Abschnitt wird der bildlichen Sprache gewidmet. Anschließend werden ausführlich die Erzählperspektive und -weise untersucht, welche die Autorin sehr bewusst einsetzt. Durch ihre besondere Art des Erzählens hebt sie sich von anderen Autoren der Zukunftsliteratur ab und zeichnet sich durch einen für sie typischen Stil aus. Schließlich werden die vielfältigen Stilmittel im Roman unter die Lupe genommen. Unsere detaillierte Analyse bildet die wesentliche Grundlage für die Interpretation des Romans. Sie wird nahe am Text vollzogen und ist in leicht verständlichem Stil verfasst. ... ANALYSE 2 Kapitelanalyse Der 2009 veröffentlichte Roman "Corpus Delicti" von Juli Zeh ist eine Dystopie über einen fortgeschrittenen Staat des 21. Jahrhunderts, in dem Hygiene und die Gesundheit der Menschen oberste Priorität ist. Die Protagonistin Mia Holl gerät in einen Konflikt mit dem herrschenden System, der " "Methode", wodurch sich das Buch mit den Problemen einer solchen vermeintlich idealen Gesellschaft auseinandersetzt. Die anfänglich methodentreue Biologin Mia Holl ist überzeugt vom System, denn für sie als Naturwissenschaftlerin gibt es natürlich keine bessere Option als einen Staat, der die Gesundheit als höchstes Gut ansieht und darauf alle Regeln, Pflichten und Gesetze aufbaut. Problematisch wird es jedoch, als ihr Bruder Moritz wegen Vergewaltigung und Ermordung angeklagt wird und sich schließlich selbst das Leben nimmt. Sie findet sich in einem Dilemma wieder, denn einerseits weiß sie, dass die Beweislage, ein DNA-Test, eindeutig ist, andererseits ist sie fest von der Unschuld ihres Bruders überzeugt und fängt an am System zu zweifeln. Es stellt sich heraus, dass ihr Bruder bei einer früheren Stammzellentransplantation die DNA eines anderen Mannes, dem wahren Mörder, übernommen hat und somit zu Unrecht beschuldigt wurde. Mia lässt diese Tatsache nicht auf sich ruhen und wird stattdessen zum Staatsfeind, indem sie sich nicht mehr an Regeln hält und sich öffentlich gegen ,,die Methode" ausspricht. Sie wird schließlich aufgrund einer Vielzahl von Straftaten und aufgrund der Manipulation von Beweisen durch den Methodenverfechter und Journalist Heinrich Kramer angeklagt und durch Folter zu einem Geständnis gebracht. Das Urteil bestimmt, dass sie für ungewisse Zeit eingefroren wird, woran das im Folgenden analysierte letzte Kapitel "Zu Ende" des Romans anschließt. Das Kapitel beginnt unmittelbar vor ihrer Einfrierung. Mia liegt auf einem Gerät, welches ihren Köper letztlich komplett unterkühlen soll und die einzigen beiden anderen Person im Raum sind Richter Hutschneider und Heinrich Kramer (vgl. S.260, Z.7-9), den sie sich selbst als Vertrauensperson ausgesucht hat (vorheriges Kapitel). Direkt zu Beginn wird es als ,,der friedlichste Moment seit Wochen. Vielleicht sogar seit Monaten. (S.260, Z.1f.) beschrieben, was zunächst sehr paradox wirkt, angesichts der Tatsache, dass Mia keinerlei Auskunft darüber hat, wann und ob man sie überhaupt jemals wieder aus diesem Zustand befreien wird. Dieses Empfinden zeigt jedoch, genauso wie die Tatsache, dass Mia keinerlei Angst vor ihrer Einfrierung spürt (vgl.S.260, Z.16-20), wie fertig sie mit ihrem Leben ist und welche Qual die letzten Wochen für sie waren. Kramer, der eigentlich ihr größter Feind ist, behält trotz dem Geschehen seine Höflichkeit bei und "sorgt dafür, dass sie bequem liegt, und reicht ihr die Tasse für einen Schluck heißes Wasser. (S.260, Z.12f.). Des Weiteren ist das ganze Kapitel über ein sehr parataktischer Satzbau zu erkennen, der für eine öde, hoffnungslose und kühle Stimmung sorgt. Die rhetorische Frage Wozu braucht man einen Blick, wenn es draußen nichts mehr zu sehen gibt?" (S.260, Z.22f.) zeigt, dass Mia den Kampf und den Glauben an die Menschheit aufgegeben hat. Richter Hutschneider führt Protokoll über das Ereignis und fragt die Verurteilte schließlich, was ihr letzter Wunsch sei (vgl.S261, Z.9). Mia, die so neben der Spur ist, dass sie eine Weile braucht, um zu realisieren, dass man mit ihr spricht, wünscht sich eine Zigarette (vgl.S.261, Z.15). Einen solchen Wunsch hätte die frühere Mia" niemals geäußert, doch hier steht die Zigarette zum einem als Symbol für Moritz, zeigt aber zum anderem auch, welche Veränderung die Protagonistin im Verlauf des Romans durchläuft, insbesondere hinsichtlich ihrer Überzeugungen. Kramer ist erfreut über ihren Wunsch, "fast hätte er in die Hände geklatscht." und ruft "Sehen Sie! Ich wusste es." (S.261, Z.17-19). Dies wirkt in der Situation merkwürdig und unangebracht, spiegelt aber noch einmal Kramers selbstgefällige Art und seinen Hass gegenüber Mia wider. Während Richter Hutschneider erschüttert über den Wunsch ist und ihn so nicht im Protokoll festhalten will, gibt Kramer ihr eine Zigarette ((vgl.S.261, Z.20). Fragwürdig bleibt an dieser Stelle, warum er als Anhänger der Methode überhaupt toxische Substanzen mit sich führt. Er teilt Mia mit, dass er sie in seinem Nachruf zitieren würde und fragt, wie es ihr geht, woraufhin sie antwortet, dass es ihr gut gehe und es nach Moritz riechen würde (vgl.S.262, Z.5-7). Dann ist es schließlich soweit und die Geräte werden angeschaltet, Mias letzte Worte lauten "Also gehe ich ins Exil" (S.262, Z.12). Im letzten Moment kommt jedoch Bell mit einem Dokument reingelaufen und unterbricht den Vorgang, woraufhin Kramer merkwürdigerweise nicht geschockt, sondern zufrieden wirkt (vgl.S.263, Z.4-6), was darauf hindeutet, dass er bereits weiß, was passieren wird. Bell liest den Brief vor und teilt allen anderen im Raum mit, dass der Präsident des Methodenrats ] sich auf Antrag der Verteidigung und nach Wunsch von höchster Stelle zu einer Begnadigung der Verurteilten [entschließt]" (vgl.S.263, Z.7-10). Mia ist sichtlich verwirrt, während Kramer spöttisch über sie lacht und erklärt, dass "nur unfähige Machthaber dem nervösen Volk eine Kultfigur [schenken]" (S.263, Z.24f.). Schadenfroh und gehässig teilt der Journalist Mia mit, dass "die Methode" sie nicht zu einer Märtyrerin machen wird. Ist Mia erschüttert und sagt sogar, man müsse sie dort behalten, da man ihr dies schulde (vgl.S.264, Z.9f.). Es wird deutlich, dass sie sogar sterben wollte, da ihr der Tod lieber ist, als in einem solchen Staat zu leben. Sowohl Bell als auch Kramer sind extrem amüsiert über die Situation und verlassen den Raum während sie über sämtliche Maßnahmen, die Mia bevorstehen reden (vgl.S.264, Z.11-19). Besonders Kramers sadistische Ader kommt zur Geltung, denn er sagt ihr noch Lebewohl und schmeißt ihr die Zigaretten hin (vgl.S.264, Z.20), wissend, dass ein weiteres Leben für Mia eine schlimmere Qual ist, als das Einfrieren. Abschließend wird betont, dass jetzt