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"Dantons Tod" / Büchner: 2. Akt, 3. Szene mit Werkvergleich zu "Homo faber"/Frisch und "Agnes"/Stamm

9.2.2021

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www.KlausSchenck.de / Deutsch / 6-stündige KA / Büchner: „Dantons Tod" / Werkvergleich mit Frisch ,,Homo faber" + Stamm ,,Agnes" / Seite 1 von 8 Klassenarbeit: 330 Minuten (entspricht Abiturzeit!) Aufgabenstellung: Text / Reclam (2. Akt, 3. Szene): S. 38 / Z. 26 - Ende der Szene ,,CAMILLE. Was sagst du Lucile? ..." 1. Interpretieren Sie den Textauszug im Kontext der vorangegange- nen Handlung, benutzen Sie die Zeilenzählung des KA-Textes. 2. Büchners ,,Dantons Tod", Frischs „Homo faber" und Stamms „Agnes“: Untersuchen Sie in einer vergleichenden Betrachtung die Bedeutung, die Lucile für Camille, Sabeth für Faber und Agnes für den Ich-Erzähler hat. H = „Homo faber" 1 A = „Agnes" 1 D = „Dantons Tod" ,,Der Mensch kann nur das sein, als was er sich selbst sieht, und nur erlangen, was er sich selbst erlangen sieht". Dieses Zitat von Florence Scovel Shinn spiegelt Per- sönlichkeit und Scheitern Dantons im von Georg Büchner verfassten Drama „Dantons Tod" wider. Aufgrund seines Glaubens an höhere Mächte, die alles Geschehen der Welt leiten, ihn zum Scheitern verdammen und Robespierre zum Sieger über ihn erheben, zieht sich der Protagonist Danton aus dem politischen Agieren zurück und spricht so sein eigenes Todesurteil. Dantons Leben ist durchgezogen von Schuldgefühlen, Langeweile und Lebensüber- druss. Um die Qual des Lebens zu mildern, wechselt er zwischen verschiedenen Lebensphilosophien, von denen er allerdings keine einzige durchgehend aufrecht- erhalten...

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kann Im Zentrum des Dramas steht der lebens- und politiküberdrüssige Georg Danton. Zurückgezogen von der Politik und von Schuldgefühlen durch die Septembermorde geplagt, geht der ehemalige Erfolgspolitiker seinen Sehnsüchten nach und lebt ledig- lich noch für den Genuss, während er das verarmte Volk in seinem Leiden allein lässt. Dies und seine Forderung nach Liberalismu rechnet die gegnerische Seite, geführt von Robespierre, als untragbares Laster an und will ihn zum Tode ver- urteilen. Trotz Warnungen seiner Freunde gibt Danton sich keine Mühe, um sein Le- Visualisiert, verkürzt und mit Lösungsstrategien zur Pflichtlektüre findet sich diese Klassenarbeit in: Abitur 2018 Baden-Württemberg Deutsch / Bange-Verlag / 12,99€ www.KlausSchenck.de / Deutsch / 6-stündige KA / Büchner: ,,Dantons Tod" / Werkvergleich mit Frisch ,,Homo faber" + Stamm ,,Agnes" / Seite 2 von 8 ben zu kämpfen und redet sich selbst ein, dass man es nicht wagen wird ihn anzu- greifen. An anderer Stelle kokettiert er mit dem Tod als Retter aus seinen Schuldge- fühlen und hat eine regelrechte Todessehnsucht. Als es nun zur Verhaftung kommt, erkennt Danton, dass der Tod ihm keine Erlösung bringt. Doch auch sein wiederer- weckter Kampfgeist vor dem Tribunal kann ihn nicht mehr retten. In plötzlicher To- desangst bleibt ihm nur noch die Liebe zu seiner Partnerin Julie, die ihn durch die Mitteilung, mit ihm in den Tod zu gehen, beruhigt. Letztendlich wird er gemeinsam mit seinen Freunden guillotiniert. Die Textstelle von Seite 38 bis 40 thematisiert Dantons Trägheit als Ursache für seine Hinrichtung, aber auch die seiner Freunde, - intensiviert in dieser Szene durch Luciles starke Liebe und Sorge um ihren Partner Camille. Die Ideale der Dantonisten stehen im Kontrast zu denen der Jakobiner, speziell Robespierres. Während Robespierre das Volk gegen Danton aufhetzt, hält sich die- ser in Spielkasinos und bei Grisetten auf und kümmert sich nicht um die drohende Gefahr. Warnungen von Außenstehenden nimmt er nicht ernst und sieht nicht ein zu fliehen. Camille verbringt, als einer von Dantons engsten Freunden, viel Zeit mit ihm und drängte ihn bereits selbst mehrmals zum Handeln. Camille und Lucile halten sich in einem Zimmer auf, aus dem Danton gerade hinaus- gerufen wurde. Dem geht eine Diskussion über den Realitätsverlust des Volkes vo- raus, wobei Lucile nur als Beobachter anwesend ist. Als Danton den Raum verlässt, wendet sich Camille seiner Partnerin zu und fragt diese, was sie zur Thematik ,[sage]" (Z. 1). Obwohl die Frau zur damaligen Zeit einen geringeren Stellenwert hat als der Mann, scheint Camille Wert auf ihre Meinung zu legen. „Nichts" (Z. 2) habe sie dazu zu sagen, jedoch „[sehe]" (Z. 2) sie ihn ,so gern sprechen" (Z. 2). Es kommt Lucile, welche wenig Ahnung von Politik hat, nicht auf den Inhalt an. Es reicht ihr vollkommen, wenn sie ihrem Geliebten beim Sprechen zuhören, seine Stimme vernehmen und ihn bewundern kann. Zu Recht fragt Camille also exakter nach, ob sie ihn denn auch „[höre]" (Z.3), was sie mit einem selbstver- ständlich klingenden „Ei freilich" (Z. 4) beantwortet. Allerdings bedeutet „[sehen]" (Z.2) und „[hören]" (Z. 3) keineswegs verstehen, wissen, wovon die Rede ist. An ih- rem Ignorieren der Frage, ob er „Recht“ (Z.5) habe und ihrer betonten Verneinung der Frage, ob sie wisse, „was [er] gesagt habe" (Z. 5), sieht man deutlich ihr Desinte- resse am eigentlichen Inhalt der Diskussion. Dass sie trotzdem anwesend ist, zeugt von ihrem Interesse an Camille. Das Gespräch des Paares wird von der Rückkehr Dantons unterbrochen. Dieser teilt mit, dass man seine „Verhaftung beschlossen" (Z. 10f) habe. Gleichgültig und von dem Vorfall unbeeindruckt erklärt er, „[s]ie wollen [seinen] Kopf" (Z. 13) und drückt durch den Zusatz „meinetwegen“ (Z. 13) aus, dass er nichts dagegen habe. Hierauf ist es auch zurückzuführen, dass er trotz einem angebotenen, Zufluchtsort" (Z. 11f) nicht geflohen ist. Begründet ist Dantons Gleichgültigkeit im Lebensüberdruss, so Visualisiert, verkürzt und mit Lösungsstrategien zur Pflichtlektüre findet sich diese Klassenarbeit in: Abitur 2018 Baden-Württemberg Deutsch / Bange-Verlag / 12,99€ www.KlausSchenck.de / Deutsch / 6-stündige KA / Büchner: ,,Dantons Tod" / Werkvergleich mit Frisch ,,Homo faber" + Stamm ,,Agnes" / Seite 3 von 8 sagt er selbst, er sei „der Hudeleien überdrüssig" (Z. 13f). „Was liegt daran" (Z. 14f), wenn man ihm seinen Kopf nehme, ihn guillotiniere, lautet seine Frage in die Runde. Danton ist gelangweilt vom Leben und den ständigen Wiederholungen. Danton hat Geld, eine Frau und lebt im Luxus, es fehlt ihm an nichts (vgl. S. 70), nur an der Le- benslust, da der Überdruss sein Leben eintönig macht. Hinzu kommt seine fehlende Motivation zum Kampf und zur Politik. Bei den Septembermorden hat er genug Leid hervorgerufen. Um dies nicht zu wiederholen, verhält er sich träge. Einerseits gibt er als Gründe für seine Passivität, welche auch in der Aussage,, Ich werde mit Mut zu sterben wissen, das ist leichter, als zu leben" (Z. 15f) zu sehen ist, die Langeweile und andererseits die Schuldgefühle durch die Septembermorde. Beides belastet ihn so, dass er den Tod als „leichter[e]" (Z. 16) Variante vorzieht. Letztendlich macht er sich aber etwas vor, denn im Angesicht des Todes ändert er seine Meinung, kämpft ein letztes Mal um sein Leben. Während Danton sich über sein Scheitern bewusst ist, keinen Ausweg sieht, geschweige denn sehen will, drängt Camille weiter zum Han- deln, schließlich sei noch „Zeit" (Z.17), was Danton durch sein „Unmöglich"(Z. 18) zerstört. Camille wirft ihm , Trägheit" (Z. 19) vor, doch Danton widerspricht, schließ- lich sei er nicht „träg, aber müde“ (Z. 20) durch das anstrengende und leidvolle Le- ben. Seine, Sohlen brennen [ihn]“ (Z. 20). Mit dieser Metapher macht er deutlich, dass seine Füße vom sinnlosen Kämpfen schmerzen, er sich zur Ruhe legen und sterben will. Danton geht weg und lässt Camille und Lucile allein. Diese scheint genau zugehört zu haben und drückt durch die Emphase ,,Ach Camille" (Z. 26) ihre Sorge um ihn aus. Mehrmals fordert Camille Lucile auf ruhig zu sein („Sei ruhig" [Z. 27 und 30]). Zum einen will er damit sich selbst, zum anderen sie beruhigen. Er scheint ihre Sorge um ihn nicht zu ertragen, was von einer tiefen Verbundenheit zeugt. Luciles Feingefühl verrät ihr, dass auch Camille verurteilt werden wird. Sie kann nicht begreifen, dass „dies Haupt" (Z. 28), ihr geliebter Camille, verletzt werden könnte. Daher fordert sie nahezu, dass er sie beruhigt. Feststellend, dass es „Unsinn" (Z. 29) sei, fragt sie, ob sie denn nun „wahnsinnig“ (Z. 29) sei. Beruhigen kann er Lucile allerdings nicht. Stattdessen redet er sich nur selbst ein, dass ihm nichts passieren werde, schließlich seien „Danton und [er]" (Z. 30) zwei verschiedene Personen, eben nicht Eins" (Z. 30). Diese billige Selbstberuhigung erinnert stark an Dantons „sie werden´s nicht wa- gen" (S. 23 / Z. 3). Letztendlich beschwert er sich über Dantons Trägheit, handelt aber selbst nicht. Lucile ist nervlich am Ende. Die Vorstellung, man könne ihr ihren Camille nehmen, zerreißt sie. Plötzlich scheint sie wirklich wahnsinnig geworden, wenn sie die Weite der „Erde" (Z. 31) mit den „viel[en] Dinge[n] drauf" (Z. 31) an- spricht. Dabei will sie nur zum Ausdruck bringen, dass man ihr nicht „grade das eine" (Z. 32), Camille, als das Einzige, was sie hat, nehmen könne. Es wäre arg" (Z. 33) für sie. Man merkt also aus ihrer starken Sorge heraus, dass sie nicht ohne Camille leben will, er ihr viel bedeutet. Hierbei ist zu bedenken, dass sie sich nach seiner Hin- richtung vermutlich absichtlich gefangen nehmen lässt und hingerichtet wird. Camille startet einen neuen Versuch sie zu beruhigen. Er habe schließlich gestern noch mit Visualisiert, verkürzt und mit Lösungsstrategien zur Pflichtlektüre findet sich diese Klassenarbeit in: Abitur 2018 Baden-Württemberg Deutsch / Bange-Verlag / 12,99€ www.KlausSchenck.de / Deutsch / 6-stündige KA / Büchner: ,,Dantons Tod" / Werkvergleich mit Frisch ,,Homo faber" + Stamm „Agnes" / Seite 4 von 8 Robespierre gesprochen. Dabei ist das temporale Adverb ,,Gestern" (Z. 34) als Inver- sion an den Satzanfang vorgezogen. Hiermit will er betonen, dass es nur wenige Stunden her sei, das Robespierre „freundlich" (Z. 35) war. Nun haben sich die Rollen getauscht. Nicht mehr Camille erfasst die Gefahr und warnt den blinden Danton, sondern Lucile sieht die Gefahr, drängt Camille Robespierre erneut aufzusuchen. „Such ihn auf" (Z. 39), lautet ihre bestimmte Forderung. Dies scheint für sie die ein- zige Rettung zu sein. Camille bleibt jedoch uneinsichtig. Er scheint mit Robespierre befreundet gewesen zu sein, er saß mit ihm ,, auf einer Schulbank" (Z. 39), habe ihn aufgesucht und ihn ,,lachen“ (Z. 41) gemacht, wenn dieser - wie so oft - „einsam" (Z. 40) war. Hierbei vergisst Camille allerdings, dass Robespierre keinen Halt vor Freun- den machen wird, um sein Ziel zu erreichen. Zum anderen müsste Camille sich dar- über bewusst sein, dass Robespierre gerade von einem alten Freund enttäuscht sein wird, wenn sich dieser, wie Camille, gegen ihn stellt. Lucile drängt weiter mit der Em- phase,Geh!" (Z. 43). Nur zum Abschluss will sieh ihn erneut küssen, als habe sie Angst, es sei das letzte Mal. Allein verfällt Lucile völlig dem Wahnsinn. „Ach Schei- den, ach Scheiden, ach Scheiden. Wer hat sich das Scheiden erdacht?" (Z. 48f). Dieses Lied, welches ihr soeben in den Kopf gekommen ist, singt sie vor sich hin. Dabei ist ihr selbst unklar, wie sie nun auf dieses Lied kommt. Auch wenn sie sich wohl selbst nicht darüber bewusst ist, scheint ihr unterbewusst klar zu sein, dass sie Camille verlieren wird. Das aus dem Unterbewusstsein kommende Lied erschreckt sie, schließlich müsse sie sich fassen" (Z. 47) und optimistisch bleiben. Die These des letzten Kusses wird bestätigt durch die Beschreibung ihres Gefühls, als er „hin- aus ist" (Z. 52). Es sei ihr vorgekommen, als werde er „nicht mehr umkehren" (Z. 53), als „müsse er immer weiter weg" (Z, 53). Gleichzeitig empfindet sie es jetzt, wo das „Zimmer so leer ist" (Z. 55), als sei „ein Toter drin gelegen" (Z. 56). Diese Antizipa- tion, sei sie nun zurückzuführen auf weibliche Intuition oder das Unterbewusstsein, zeigt deutlich, dass Lucile eine enge Beziehung, vielleicht sogar Seelenverwandt- schaft, zu Camille pflegt. Nur so ist ihr Feingefühl zu erklären. Dass sie es nach sei- nem Verlassen des Raumes vor Sorge „nicht aus[hält]“ (Z. 56f) und „geht“ (Z. 57), ist eine weitere Antizipation auf ihren vermutlichen Tod als Reaktion auf den seinigen, da sie ohne ihn nicht leben will. . In den drei Werken „Agnes" (A) von Peter Stamm, „Dantons Tod" (D) von Georg Büchner und „Homo Faber" (H) von Max Frisch spielen die Frauenfiguren Rollen un- terschiedlicher Bedeutung für ihre jeweiligen Partner. Während Lucile und Camille in „Dantons Tod" eine sehr innige, glückliche Beziehung führen, sind die, wenn auch unbewussten, Absichten von Faber (H) und dem Ich-Er- zähler (A) nicht auf wahre Liebe zurückzuführen. Faber begegnet Sabeth auf einer Reise und zeigt sich sofort fasziniert. Von Anfang an erwähnt er ständig ihre „Ähn- lichkeit" (S. 80/H) zu seiner Jugendliebe Hanna und auch, wenn er diese verneint, ist es doch ein Zeichen dafür, dass er Sabeth mit Hanna in Verbindung bringt, dies aber nicht wahrhaben will. Auch im Zusammenhang mit seinem völlig überstürzten Hei- Visualisiert, verkürzt und mit Lösungsstrategien zur Pflichtlektüre findet sich diese Klassenarbeit in: Abitur 2018 Baden-Württemberg Deutsch / Bange-Verlag / 12,99€ www.KlausSchenck.de / Deutsch / 6-stündige KA / Büchner: ,,Dantons Tod" / Werkvergleich mit Frisch ,,Homo faber" + Stamm ,,Agnes" / Seite 5 von 8 ratsantrag an das Mädchen, das er kaum kennt, erwähnt er ihr „Hanna-Mädchen- Gesicht" (S. 94/H). Aufgrund dieser Brücke zu Hanna und der Sinnlosigkeit des An- trags an eine Fremde ist zu vermuten, dass der Antrag eigentlich Hanna galt, dass er den Kontakt zu Sabeth nur aufnimmt, um die ihn belastende Vergangenheit aufzuar- beiten, er sich nicht direkt in sie verliebt, sondern von seiner Liebe zu Hanna gesteu- ert wird. Sabeth wird so nicht wie Lucile zur Geliebten, sondern lediglich zu einem Mittel zum Zweck. Ähnlich ist es bei Agnes. Der Ich-Erzähler schreibt selbst, dass er sich nicht sofort ,,in sie verliebt" (S. 14/A) habe. Dennoch wirken seine Gedanken schon zu Beginn des Romans, als seien sie bereits ein Paar. Obwohl er sie kaum kennt, malt er sich die gemeinsame Zukunft aus, hat sogar schon „Zweifel" (S. 17/A). Wenn er sich bereits ohne Liebesgefühle so hingibt, ist es in Frage zu stellen, ob er je wirklich Gefühle hatte. Hinzu kommt, dass er den Verlauf der Beziehung sehr lieb- los darstellt. Er beschreibt Agnes als ein „Kleidungsstück" (S. 22/A), an das man sich "gewöhnt" (S. 22/A). Sie „gewöhnten sich aneinander" (S. 22/A). Von Liebe, Gefühlen ist gar keine Rede. Agnes wird nicht zur Geliebten, sondern zu einer Sache, die dem Ich-Erzähler gerade recht kommt, da er am Abend des Kennenlernens sowieso schon ,,die Leere des Abends" (S. 14/A) spürte. An anderer Stelle beschreibt er eine „körperliche Abhängigkeit" (S. 61/A). Es sei, als ,,dringe" (S. 61/A) etwas in ihn ein. Dieses negativ konnotierte Eindringen scheint gegen seine Bereitschaft dazu zu geschehen. Die Beziehung zu Agnes stört ihn scheinbar sogar, da sie ihn in seinem Freiheitsdrang eingeschränkt. Faber ist ebenso wie der Ich-Erzähler ein Mann mit einem gestörten Verhältnis zu Beziehungen. Beide verbringen ihre Zeit lieber allein. Dies trifft bei Faber nur gegenüber Hanna und Sabeth nicht zu. Da Sabeth ihn an Hanna erinnert und es ,[nur] mit Hanna" (S.100/H) ,,nie absurd gewesen" (S.100/H) ist, kommt er mit ihr zurecht. Hanna gegenüber hatte Faber weniger Probleme mit Nähe und Bindung, da seine aufrichtige Liebe zu ihr stärker war. Diese Gefühle zu Hanna projektiert Faber unbewusst auf Sabeth. Während Fabers falsche Gefühle für Sabeth sich also seinem Bewusstsein entzie- hen, scheint der Ich-Erzähler zu wissen, was er macht. Durch die Geschichte wird Agnes zu „[seinem] Geschöpf" (S. 62/A). Die Beziehung hält nur, solange Agnes ihn nicht in seiner Freiheit einschränkt. Mit dem Vorstoßen der Geschichte in die Zukunft kann der Ich-Erzähler Agnes nach seinen Wünschen manipulieren und dies nutzt er schamlos aus, obwohl er diesbezüglich schon in früheren Beziehungen schlechte Erfahrungen gemacht hat und weiß, dass er beim Schreiben über andere die Kon- trolle verliert. Letztendlich liebt der Ich-Erzähler Agnes nicht und auch die Abhängig- keit gilt nicht direkt ihr. Der Ich-Erzähler hat sich vielmehr in sein Bild von ihr verliebt. Der realen Agnes gegenüber fühlt er sich nur nahe, wenn ihre Persönlichkeit seinem Bild nicht widersprechen kann, zum Beispiel, wenn sie, wie beim Ausflug in den Nati- onalpark, schläft. Hier fühlt er sich ihr ganz nahe, als sie jedoch aufwacht, ignoriert er die Frage, ob er sich ihr immer noch nahe fühle (vgl. S. 70/A), was das Gegenteil vermuten lässt. Im Kontrast dazu kommt Camilles Liebe zu Lucile gerade dadurch zum Ausdruck, dass er ihr, wie in der zu behandelnden Textstelle, zuhört, sich für sie Visualisiert, verkürzt und mit Lösungsstrategien zur Pflichtlektüre findet sich diese Klassenarbeit in: Abitur 2018 Baden-Württemberg Deutsch / Bange-Verlag / 12,99€ www.KlausSchenck.de / Deutsch / 6-stündige KA / Büchner: ,,Dantons Tod" / Werkvergleich mit Frisch ,,Homo faber" + Stamm ,,Agnes" / Seite 6 von 8 direkt interessiert und sie an keiner Stelle einschränkt. Auch Faber zeigt sich gegen- über Sabeth offen. Obwohl er nie etwas mit Kunst anfangen konnte, Hanna abwer- tend als „Kunstfee" (S.47/H) bezeichnet und auch für Marcel als Kunstliebhaber nicht viel übrig hat, besucht er den Louvre" (S.100/H), um Sabeth wiederzusehen, und begleitet sie von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit. Faber zeigt also Interesse an Sabeth und deren Leben, wobei dies auch mehr als Versuch sein Fehlverhalten, seine Nichtachtung gegenüber Hanna wieder gutzumachen, zu sehen ist. Sabeth gibt Faber durch ihre Verbindung zu Hanna die Möglichkeit alles besser zu machen, das Gescheiterte geändert zu wiederholen. Anders als Faber und Camille gibt der Ich-Erzähler sich keine Mühe, auf Agnes einzugehen. Agnes spürt diese, durch seine Bindungsängste ausgelöste, Distanz und versucht immer wieder Brücken zu ihm zu bauen, welche er allerdings jedes Mal aufs Neue zerstört. Da der Ich-Erzähler Autor ist, versucht Agnes durch eine Geschichte in seine Welt zu gelangen. Der Ich-Er- zähler reagiert abweisend, schreibt, dass er ,,keine Lust" (S. 42/A) gehabt habe, den Text zu lesen. Bei Agnes' Versuch ihn von ihrer Arbeit zu begeistern, geht der Ich- Erzähler ebenfalls nicht auf sie ein. Im Gegenteil, er trägt sie ins Bett und nimmt nicht einmal Rücksicht auf die „Diapositive“ (S. 45/A), die sie „schützend in die Höhe" (S. 45/A) hält. Es interessiert ihn kaum, was ihr wichtig ist, und er gibt sich auch nicht die Mühe, sie nicht zu verletzen. In gewisser Weise stellt Agnes allerdings eine Hilfe für ihn dar. Er sieht sich selbst als gescheiterten Autor, da er nur eine „magere Ausbeute" (S. 30/A) an Büchern vorwei- sen kann, von denen nur ein Buch kein Sachbuch ist, welches sich noch dazu kaum verkauft habe. Agnes gibt ihm den Glauben an sich zurück und baut ihn auf, schließ- lich „[könne er] Geschichten schreiben" (S. 48/A). Erst auf ihren Wunsch hin beginnt er damit die Geschichte über ihre Persönlichkeit zu schreiben. Von sich selbst aus hätte er sich dies wohl nicht mehr getraut. Agnes sagt ihm, er hätte bei seinem letz- ten Versuch, einen Roman zu schreiben, „nicht aufgeben sollen" (S.30/A). Ihr Glaube an seine Gabe bewegt ihn wieder zu schreiben. Auch Faber zieht seinen Nutzen aus der Zeit mit Sabeth. Er selbst sieht sich als Techniker, der es gewohnt ist, „die Dinge zu sehen, wie sie sind" (S. 24/H). Dabei macht er sich selbst etwas vor, unterdrückt seine wahre Persönlichkeit mit der Tech- nik und führt ein eigentlich verfehltes Leben. Erst durch Sabeth legt Faber die Ka- mera weg, durch die er eine Distanz zwischen sich und dem Leben hält. Bei Sabeths Abschied vom Schiff „[filmt]" (S. 95/H) er nicht, obwohl er dies aus Gewohnheit "[wollte]" (S.95/H). Nach einer gewissen Zeit lässt er sich sogar auf ein Spiel mit Sabeth ein, bei dem sie den Dingen um sie herum andere Namen geben. So werden die schwarzen Felsen (S. 150/H) zu „Kohle" (S. 150/H) und „[das] Wiehern eines Esels" (S. 150f/H) zu dem Ton einer „ungeschmierten Bremse" (S. 151/H). Dieses Spiel steht deutlich im Kontrast zu Fabers eigentlicher Abwehr gegen das Erleben und im Kontrast zu seinem Technikerbild. Sabeth bewirkt bei Faber also eine Verän- derung hin zu seinem eigentlichen Sein. Visualisiert, verkürzt und mit Lösungsstrategien zur Pflichtlektüre findet sich diese Klassenarbeit in: Abitur 2018 Baden-Württemberg Deutsch / Bange-Verlag / 12,99€ www.KlausSchenck.de / Deutsch / 6-stündige KA / Büchner: ,,Dantons Tod" / Werkvergleich mit Frisch „Homo faber" + Stamm „Agnes" / Seite 7 von 8 Ähnlich wie Agnes dient auch Lucile gegenüber Camille als Ansporn oder wie Sabeth als Hilfe. Lucile erkennt die Gefahr, in der sich Camille befindet, warnt ihn und drängt ihn zum Handeln. Als er verhaftet wird, besucht sie ihn am Fenster und lässt ihn nicht alleine. Auch sonst merkt man in den Gefängnisszenen deutlich Luciles Bedeutung für Camille. Er denkt viel über sie nach und in der Todesangst fantasiert er von ihren „Küsse[n] [...] auf [s]einen Lippen" (S. 73/D), wobei „jeder Kuss ein Traum" (S. 73/D) wird, den seine Augen ,fest [einschließen]" (S. 73/D). Camille klammert sich in diesen schweren Stunden an seine Erinnerungen mit Lucile, denn diese gibt ihm Halt und Kraft die Zeit durchzustehen. Eine weitere Gemeinsamkeit zwischen „Homo Faber" und „Agnes" ist die Kontroll- und Eifersuchtsproblematik. Der Ich-Erzähler (A) versucht Agnes ständig zu kontrol- lieren und schreibt ihr sogar vor, welche Kleider sie zu tragen hat. Faber versucht Sabeth nur in der Hinsicht zu beeinflussen, dass er nicht will, dass sie „mit Autostop nach Rom" (S. 101/H) reist oder Stewardess wird. Dagegen ist er ebenso eifersüchtig auf ihren „Schnäuzchen-Freund" (S. 81/H), der sie auf dem Schiff viel begleitet, wie der Ich-Erzähler in seinem Kontrollwahn auf Agnes' Freund Herbert oder sogar auf ihren Professor. Einen großen Unterschied der drei Werke findet man in Hinblick auf das Verhalten vor (D) beziehungsweise nach dem Tod (A und H). Der Ich-Erzähler riskiert, fordert Agnes Suizid sogar heraus, indem er die fiktive Geschichte, wissend, dass Agnes diese umsetzen will, mit ihrem Suizid enden lässt. Als Agnes spurlos verschwindet und unklar ist, ob sie sich nun umbringt oder einfach endlich einen Schlussstrich un- ter die Beziehung zieht, macht der Ich-Erzähler sich keine Sorgen, scheint nicht ein- mal ein schlechtes Gewissen zu haben. Er stellt lediglich kaltherzig fest, dass Agnes nicht zurückgekommen" (S. 153/A) sei, und geht nicht ans Telefon, als dieses klin- gelt. Spätestens hier ist nicht mehr anzuzweifeln, dass er die fiktive Agnes, also sein Bild von ihr, liebt und nicht sie. 35 Faber macht sich nach Sabeths Tod Vorwürfe, versucht sich aber immer wieder zu beruhigen, sich einzureden, dass er nichts dafür konnte. Letztendlich ist er allerdings schon allein deswegen schuldig, weil er im Krankenhaus nur den Schlangenbiss, nicht aber den Sturz, an dessen Folgen sie stirbt, erwähnt. Nach ihrem Tod findet er zurück zu Sabeths Mutter, die zugleich seine Jugendliebe ist, und startet eine neue Beziehung, obwohl er gerade noch mit ihrer Tochter, die zugleich auch seine ist, zu- sammen war. Camille denkt im Angesicht des Todes nur an Lucile. Als man die Gerichtsordnung zugunsten der Gegner Dantons verändert, ist Camilles erster Ausruf, dass „[die] Elenden" (S. 69/D) seine Lucile ,,morden“ (S. 69/D) wollen. Dass er ebenso getötet wird, steht für ihn im Hintergrund. Wie es in einer richtigen Beziehung sein sollte, stellt Camille seine Geliebte über sich selbst und denkt an sie, bevor er an sich selbst denkt. Dies ist nur darauf zurückzuführen, dass Camille Lucile ebenso liebt wie um- gekehrt. Ihre Liebe ist so stark, dass nur der gemeinsame Tod eine Option für Lucile darstellt. Daher provoziert sie nach seiner Hinrichtung auch die ihre. Visualisiert, verkürzt und mit Lösungsstrategien zur Pflichtlektüre findet sich diese Klassenarbeit in: Abitur 2018 Baden-Württemberg Deutsch / Bange-Verlag / 12,99€ www.KlausSchenck.de / Deutsch / 6-stündige KA / Büchner: ,,Dantons Tod" / Werkvergleich mit Frisch ,,Homo faber" + Stamm ,,Agnes" / Seite 8 von 8 Während wir in „Dantons Tod" in Lucile und Camille den Idealfall einer Liebe vorfin- den, der nur durch den Tod belastet ist, sind es bei „Agnes“ und „Homo Faber" viel mehr die Protagonisten selbst, die sich durch Beziehungsunfähigkeit und durch ihre verzogene Wirklichkeit den Weg zum Liebesglück verstellen. Für eine funktionie- rende Beziehung werden eine gewisse Offenheit, der Wille dazu sowie die Akzeptanz der eigenen Persönlichkeit vorausgesetzt. Der Ich-Erzähler (A) und Faber (H) sind zu sehr in sich selbst gefangen, um lieben zu können. Beide sind geprägt durch ihre Vergangenheit. So ist es doch in Frage zu stellen, wie sie jemanden lieben sollen, solange sie mit ihrer Vergangenheit nicht abgeschlossen haben und sich selbst nicht akzeptieren können. Wer nie gelernt hat zu lieben, hat es schwer im Alltag. Eifer- sucht, Einsamkeit, Sehnsucht im ständigen Wechsel sind vorprogrammiert. Ebenso ist der Kontrollzwang gegenüber dem Partner oftmals eher als mangelndes Ver- trauen gegenüber der eigenen Person zu sehen. Die Betroffenen haben viel mehr ein Problem mit sich selbst als mit dem Partner und können aufgrund ihrer Selbstzweifel nicht darauf vertrauen, dass die Partnerschaft ohne Kontrolle funktioniert. Letztend- lich sind derartige Beziehungen ohne funktionierende Kommunikation zum Scheitern verdammt, da sie von Anfang an keine Basis haben. Klaus Schenck, OSR. a.D. Fächer: Deutsch, Religion, Psychologie Drei Internet-Kanäle: Schul-Material: www.KlausSchenck.de Schüler-Artikel: www.schuelerzeitung-tbb.de NEU! entwurf-2020-11-26.pdf ENGAGEMENT LENGER Schul-Sendungen: https://www.youtube.com/user/financialtaime ,,Vom Engagement-Lehrer zum Lehrer-Zombie"/Bange-Verlag 2020: Das Power-Buch von Klaus Schenck Info-Flyer: http://www.klausschenck.de/ks/downloads/f02-werbeflyer-buch- LEHRER-ZOMBIE Visualisiert, verkürzt und mit Lösungsstrategien zur Pflichtlektüre findet sich diese Klassenarbeit in: Abitur 2018 Baden-Württemberg Deutsch / Bange-Verlag / 12,99€