Das Augenmotiv (E.T.A Hoffmann)

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 Verschriftlichung der Unterrichtsergebnisse
→Das Augen-Motiv
Die Erzählung „Der Sandmann" wurde 1816 von E.T.A. Hoffmann veröffentlicht, in

Verschriftlichung der Unterrichtsergebnisse →Das Augen-Motiv Die Erzählung „Der Sandmann" wurde 1816 von E.T.A. Hoffmann veröffentlicht, in welcher es um den jungen Nathanael geht, der unter Einfluss traumatischer Kindheitserinnerungen verrückt wird und letztlich Selbstmord begeht. Das wichtigste und immer wiederkehrende Motiv in „Der Sandmann" ist das Augenmotiv, welches ich an konkreten Beispielen erläutern werde. Schon zu Beginn der Erzählung taucht das Augenmotiv auf: Nathanael beschreibt in seinem Brief an Lothar Clara und schwelgt in positiven Erinnerungen an ihre „hellen Augen” (Z.7). Dadurch wird eine erste Charakterisierung getätigt, da Claras helle Augen für ihre freundliche Gestalt und ihr klares Wahrnehmungsvermögen stehen. Die Augen repräsentieren dadurch einen Spiegel zur Seele. Im weiteren Verlauf wird das Augenmotiv jedoch kaum mehr in positive Bezüge verwendet. Nathanael berichtet von dem Ammenmärchen des Sandmanns, welches seine Kindheit sehr geprägt hat. Der Sandmann wird als gruselige Gestalt beschrieben, welche unartigen Kindern Sand in die Augen streut, sodass diese dann schließlich herausspringen und an Eulen verfüttert werden können (Z.67-73). Hier wird das Klauen der Augen Teil des Augenmotivs und als höchster Verlust und Strafe angesehen. Ein Verlust der Augen wäre somit gleichzeitig ein Verlust der Seele. Desweiteren berichtet Nathanael das die Welt ihm schrecklich erscheint und äußert indirekt erstmals den Wunsch zu sterben (Vgl. ,,...trüben Wolkenschleier [...], den ich vielleicht nur sterbend zerreiße." Z.225-230) und schreibt überzeugt, „,...dass es...

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Alternativer Bildtext:

nicht [seiner] Augen Blödigkeit..." (Z.227 ff.) sei, dass diese trüben Wolkenschleier existieren. Dadurch drückt Nathanael aus, dass seine getrübte und schreckliche Ansicht auf die Welt nicht (nur) seiner eigenen Wahrnehmung verschuldet sei. Weiter interpretiert bedeutet dies, dass seine Kindheit bzw. dass Trauma ebenfalls für diese Wahrnehmung zu verschulden ist. Nathanael ist in seinem Kindheitstrauma gefangen und spricht bei seinem Besuch zu Hause regelmäßig von dunklen Mächten. Die realitätsbezogene Clara probiert Nathanael klarzumachen, dass er sich von diesem Verfolgungswahn losreißen muss, um die Wirklichkeit zu erblicken (Vgl. ,,...Kannst du mich denn nicht erschauen?" Z.616). Nathanael ist nicht mehr Herr seiner Sinne und erblickt in Claras freundlichen Augen den Tod (Z.622-623). Diese Kontroverse zwischen Claras freundlichen Augenpaar und dem Tod zeigt erneut Nathanael Toddessehnsucht. Zudem sieht er seinen Tod aufgrund der realen Welt verschuldet da Clara und ihre Augen die Realität mit all ihrer klaren Ansicht verkörpert. Abschließen kann man sagen, dass es in E.T.A. Hoffmanns Erzählung keine alleinstehende und konkrete Definition für das Augenmotiv gibt. Es gibt verschiedene Wort- und Assoziationsfelder für das Auge. Zum einem bildet das Augenmotiv ein Wahrnehmungsorgan wodurch Figuren charakterisiert und Eindrücke beschrieben werden können. Zum anderen bildet das Augenmotiv den Spiegel der Seele, da Todessehnsüchte, begehrende Blicke sowie Bedrohungen durch Verlust und Ermöglichungen des Sehens geschehen. Somit bildet das Augenmotiv auch einen Verlust der realitätsgetreuen Sehkraft.