Das kunstseidene Mädchen: Zweiter Teil und Berliner Abenteuer
Im zweiten Teil des Romans erlebt Doris die Großstadt Berlin der späten 1920er Jahre. Sie ist fasziniert von der Lebendigkeit und dem Glanz der Metropole, muss aber auch schnell die Schattenseiten des Großstadtlebens kennenlernen.
Doris sucht zunächst Unterschlupf bei Bekannten und hilft der schwangeren Margrete bei der Geburt ihres Kindes. Da sie sich aus Angst vor der Polizei nicht anmeldet, kann sie keine legale Arbeit finden und ist auf Bekanntschaften mit Männern angewiesen.
Figurenkonstellation: Doris' Beziehungen zu verschiedenen Männern zeigen ihre Versuche, in der Gesellschaft aufzusteigen, aber auch ihre Sehnsucht nach echter Liebe.
In Berlin erlebt Doris die glitzernde Welt der Nachtclubs und Varietés, leidet aber gleichzeitig unter Einsamkeit und Heimweh. Sie freundet sich mit dem kriegsblinden Nachbarn Brenner an und beschreibt ihm die Stadt aus ihrer Perspektive.
Zitat: "Ich will so ein Glanz werden, der oben ist. Mit weißem Auto und Badewasser, das nach Parfüm riecht, und alles wie Paris."
Doris hat kurzzeitig eine Affäre mit dem reichen Alexander und genießt den lang ersehnten Luxus. Als dieser verhaftet wird, muss sie wieder bei Freunden unterkommen. Sie zieht für eine Weile zum Journalisten Lippi Wiesel, verlässt ihn aber, weil sie sich nicht wertgeschätzt fühlt.
Interpretation: Doris' wechselnde Lebensumstände spiegeln die Unsicherheit und Schnelllebigkeit der Weimarer Republik wider.
Schließlich landet Doris auf der Straße und lernt den arbeitslosen Karl kennen, der ihr Obdach anbietet. Sie lehnt jedoch ab, da sie sich für ein besseres Leben bestimmt fühlt.
Epoche: Der Roman gibt einen authentischen Einblick in das Leben einer jungen Frau während der "Goldenen Zwanziger" und thematisiert die sozialen Spannungen dieser Zeit.