Alkohol als Familienzerstörer
Loths Rede über Alkohol ist der Höhepunkt des ersten Akts. Er zitiert Statistiken aus Amerika: 300.000 Tote, 100.000 Kinder in Armenhäuser, 20.000 Witwen, eine Million Waisen - alles durch Alkohol verursacht.
Seine Milieutheorie wird praktisch: "Es gibt Familien, die daran zugrunde gehen, Trinkerfamilien." Loth will sein "gesundes Erbe" ungeschmälert an seine Nachkommen weitergeben - deshalb die lebenslange Abstinenz.
Die Ironie ist grausam: Während Loth über Alkoholismus doziert, sitzt Helene neben ihm - aus einer Familie, die genau diesem Schicksal verfallen ist. Sie wird bleich, als Wilhelm Kahl andeutet: "Euer Aler, dar treibt's au a wing zu tull."
Frau Krauses vulgäre Reaktion und der Streit am Tisch zeigen die Brutalität des Milieus. Hoffmanns schwacher Versuch zu schlichten ("machen wir dem Alkohol Ehre, indem wir friedlich sind") ist pure Ironie.
Merke: Der Alkohol ist nicht nur Suchtmittel, sondern Symbol für den sozialen Verfall der Familie.