Das Menschenbild nach Brockes in der Aufklärung zeigt den Menschen als Entdecker Gottes durch empirische Beobachtung und Sinneswahrnehmung. Diese Sichtweise verbindet Glauben und Naturbetrachtung in der Physikotheologie.
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Das Menschenbild nach Brockes in der Aufklärung zeigt den Menschen als Entdecker Gottes durch empirische Beobachtung und Sinneswahrnehmung. Diese Sichtweise verbindet Glauben und Naturbetrachtung in der Physikotheologie.
22.3.2021
1002
Das Gedicht "Die Heide" von Barthold Heinrich Brockes repräsentiert das Menschenbild der Aufklärung und zeigt einen deutlichen Kontrast zum Menschenbild des Barock. In Brockes' Darstellung wird der Mensch als aktiver Entdecker Gottes durch die Beobachtung der Natur beschrieben.
Zentrale Aspekte dieses Menschenbildes sind:
Empirische Grundlage: Der Mensch beruft sich auf eigene Erfahrungen und Beobachtungen, verstärkt durch den Einsatz der Sinnesorgane.
Unvoreingenommenheit: Es wird eine offene, vorurteilsfreie Haltung gegenüber allen Aspekten der Natur eingenommen, selbst gegenüber scheinbar unbedeutenden Kreaturen wie einer Fliege.
Diesseitsorientierung: Der Fokus liegt auf der wahrnehmbaren, irdischen Welt, ohne jedoch das Jenseitige vollständig auszuschließen.
Gotteswahrnehmung: Die Erkenntnis Gottes erfolgt durch die Betrachtung selbst kleinster Details in der Natur, was als Physikotheologie bezeichnet wird.
Definition: Die Physikotheologie ist eine theologische Richtung, die Gottes Existenz und Wirken aus der zweckmäßigen Einrichtung der Natur zu beweisen sucht.
Zitat: "Ich mich an dir vergnüge, selbst zur Gottheit mich geleitet."
Glaubensaspekt: Trotz der empirischen Ausrichtung wendet sich der Mensch dem Glauben zu, wodurch er das Wunderbare in der Welt wahrnimmt.
Erleuchtung: Die Wahrnehmung der Welt wird durch das "Sonnenlicht" verändert, was metaphorisch für die Erleuchtung durch Erkenntnis steht.
Highlight: Brockes' Menschenbild vereint Elemente des Deismus und des Pantheismus, indem es Gott sowohl in der Natur als auch als übergeordnete Kraft sieht.
Diese Sichtweise steht im Kontrast zum Vanitas-Gedanken des Barock, der die Vergänglichkeit allen irdischen Daseins betonte. Stattdessen präsentiert Brockes eine positive, lebensbejahende Perspektive, die das Carpe diem (Nutze den Tag) der Aufklärung vorwegnimmt.
Vocabulary: Vanitas ist ein Motiv in der Kunst und Literatur des Barock, das die Vergänglichkeit allen irdischen Lebens und Strebens thematisiert.
Brockes' Gedichte der Aufklärung zeigen somit einen bedeutenden Wandel im Menschenbild, weg von der düsteren Weltanschauung des Barock hin zu einer optimistischen, naturverbundenen und erkenntnisorientierten Perspektive.
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Das Gedicht "Die Heide" von Barthold Heinrich Brockes repräsentiert das Menschenbild der Aufklärung und zeigt einen deutlichen Kontrast zum Menschenbild des Barock. In Brockes' Darstellung wird der Mensch als aktiver Entdecker Gottes durch die Beobachtung der Natur beschrieben.
Zentrale Aspekte dieses Menschenbildes sind:
Empirische Grundlage: Der Mensch beruft sich auf eigene Erfahrungen und Beobachtungen, verstärkt durch den Einsatz der Sinnesorgane.
Unvoreingenommenheit: Es wird eine offene, vorurteilsfreie Haltung gegenüber allen Aspekten der Natur eingenommen, selbst gegenüber scheinbar unbedeutenden Kreaturen wie einer Fliege.
Diesseitsorientierung: Der Fokus liegt auf der wahrnehmbaren, irdischen Welt, ohne jedoch das Jenseitige vollständig auszuschließen.
Gotteswahrnehmung: Die Erkenntnis Gottes erfolgt durch die Betrachtung selbst kleinster Details in der Natur, was als Physikotheologie bezeichnet wird.
Definition: Die Physikotheologie ist eine theologische Richtung, die Gottes Existenz und Wirken aus der zweckmäßigen Einrichtung der Natur zu beweisen sucht.
Zitat: "Ich mich an dir vergnüge, selbst zur Gottheit mich geleitet."
Glaubensaspekt: Trotz der empirischen Ausrichtung wendet sich der Mensch dem Glauben zu, wodurch er das Wunderbare in der Welt wahrnimmt.
Erleuchtung: Die Wahrnehmung der Welt wird durch das "Sonnenlicht" verändert, was metaphorisch für die Erleuchtung durch Erkenntnis steht.
Highlight: Brockes' Menschenbild vereint Elemente des Deismus und des Pantheismus, indem es Gott sowohl in der Natur als auch als übergeordnete Kraft sieht.
Diese Sichtweise steht im Kontrast zum Vanitas-Gedanken des Barock, der die Vergänglichkeit allen irdischen Daseins betonte. Stattdessen präsentiert Brockes eine positive, lebensbejahende Perspektive, die das Carpe diem (Nutze den Tag) der Aufklärung vorwegnimmt.
Vocabulary: Vanitas ist ein Motiv in der Kunst und Literatur des Barock, das die Vergänglichkeit allen irdischen Lebens und Strebens thematisiert.
Brockes' Gedichte der Aufklärung zeigen somit einen bedeutenden Wandel im Menschenbild, weg von der düsteren Weltanschauung des Barock hin zu einer optimistischen, naturverbundenen und erkenntnisorientierten Perspektive.
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